Samstag, 31. August 2024

Pakistan ab dem 15.8.2024

 

7 Uhr war Abfahrt nach Lahore zur Botschaft, denn lt. Google maps dauert die Fahrt 1,5 Stunden. Wir waren schneller und mussten dafür eine Stunde vor der Botschaft warten. Dann brauchte ich die Reg. Nr. ausgedruckt, ich hatte sie nur auf dem Handy. Zum Glück haben Andere die gleichen Probleme und es fand sich schnell eine Lösung, weil nämlich 100 m von der Botschaft entfernt ein kleines Tuktuk steht, voll eingerichtet zum Ausdrucken aller möglichen Belege und Briefe. Dann ging es los, ich war die zweite und infolgedessen schnell fertig, zumindest zum Beleg abholen für die Zahlung, die zu leisten war. Damit muss man dann zur Bank um das Geld cash einzuzahlen, zurück zur Botschaft und das Visum holen. Dauer, 2,5 Stunden. Weiter ging es zum Bankautomaten, denn noch lange nicht überall kann man Geld abheben. Es geht nur bei einer bestimmten Bank und auch bei dieser Bank nicht an allen Geldautomaten. Und da ich oberhalb von Quetta nochmals tanken und dort cash bezahlen muss brauch ich einige Rupie. Leider gibt es am Automaten immer höchstens 20.000 Rupie, das entspricht ziemlich genau 67 Euro. Bei meinem Tankvolumen muss ich folglich mehrfach Geld abheben. Witzig, dass ein mehrfaches Abheben am gleichen Automaten nacheinander möglich ist, nur nicht ein größerer Betrag. Egal, klappt auch so. Damit war ich dann schnell durch und konnte am Nachmittag relaxen. Leider ist das noch notwendig, denn ich fühle mich nach wie vor nicht fit.


Ich bin zwar aufgestanden, hab mich aber nach dem Frühstück erst einmal direkt wieder hingelegt und bis zum Mittagessen geschlafen. Ich hoffe, dass es jetzt nach und nach besser wird, denn in ein paar Tagen ist die lange Fahrt von Sukkar nach Taftan Border angesagt, 4 Tage sind einkalkuliert, wobei jeweils wahrscheinlich der komplette Tag zu fahren ist. Am Nachmittag dann Wäsche waschen und einkaufen, wobei ich versuchte, eine SIM-Karte zu bekommen. Dies ist allerdings mal wieder ein schwieriges Unterfangen. Die letzte SIM-Karte von JAZZ funktioniert nicht mehr und kann wieder aktiviert werden, wenn ich nach Lahore fahre zum Head Shop. Die möchten dann mein Visum sowie meinen Reisepass sehen und könnten dann die alte Karte aktivieren. Heißt, 40 km mit dem Taxi hin und die gleiche Strecke wieder zurück. Dann war ich in sämtlichen anderen Shops, kein Erfolg, alle sagten mir das Gleiche, ich müsse nach Lahore fahren. Dazu habe ich aber nicht wirklich Lust. Mal sehen, ob mir Hussein am Montag weiterhelfen kann, ansonsten muss ich mit meinen noch 4 GB auskommen bis in den Iran. Zum Glück funktioniert meine Vodafone-Karte hier.


Ich fühlte mich besser und habe nach dem Sport und Frühstücken mal gründlich geputzt. Wurde Zeit, hatte ich das doch in der letzten Zeit durch meine Krankheit arg vernachlässigt. Dann kam der Tierarzt, den ich bereits kannte, er lud mich ein zum Mittagessen morgen am Nachmittag. Gegen 1 Uhr will er mich abholen lassen. Bin mal gespannt. Der Rest des Tages war wie immer, langweilig.

 Die restliche Wäsche gewaschen, Wasser getankt, Öl nachgesehen, Reifen geprüft, alles für die Abfahrt morgen. Und dann war es ein Uhr und kein Abholer in Sicht. Auch um zwei Uhr noch keiner in Sicht. Ich packte meine Tasche und wollte zum Supermarkt gehen. Vorher ging ich zu Husseins Vater, den ich darüber informieren wollte. Er hatte gerade einen Anruf vom Abholer bekommen, dem Bruder vom Tierarzt, er sei in 10 Minuten da. Das dauerte dann allerdings 45 Minuten und ich war geneigt, die Einladung zu canceln. Wäre Hussein nicht gewesen, ich wäre nicht mitgefahren. Denn ich wollte gegen 6 Uhr zurück sein, ich brauche immer noch eine SIM-Karte, die sollte Hussein mir besorgen. Und einkaufen musste ich ja auch noch denn ich weiß nicht, wann ich den nächsten Lebensmittelladen mit Yoghurt finde. Jedenfalls war das Mittagessen soweit ok, man zeigte mir noch die Ländereien und ich drängte immer wieder, weil ich pünktlich zurück sein wollte. Wäre kein Problem sagte man mir. Wir würden zurück über die Autobahn fahren. Gut, der Hinweg dauerte 45 Min bei 30 km, der Rückweg 45 Min. bei 70 km. Was ist jetzt effektiver? Ich war natürlich nicht gegen 6 Uhr am KAT, sondern 15 min. später. Hier haben die Supermärkte lange geöffnet, so dass es kein Problem war und die SIM-Karte wird frei Haus geliefert. Alles ok, aber dieses Chaos ist nicht meins. Und das machte ich auch meinem Gastgeber deutlich. Er entschuldigte sich mehrmals, wobei er die Schuld seinem Bruder in die Schuhe schob der wohl der Ansicht ist, dass man zwar ein Uhr sagt, es aber nie so meint. Vielleicht Ihr nicht, ich schon.


Eine lange Fahrt, 560 km habe ich in 7 Stunden geschafft, incl. Tanken und Umweg fahren. Auf der Autobahn gibt es riesige Rastanlagen, da konnte ich mich gut positionieren, weit ab von der Straße und dem Straßenlärm. Mal sehen, ob ich alleine hierbleibe. Am Spätnachmittag kamen einige Pakistani und unterhielten sich mit mir. Sie fahren mit dem Bus 3.500 km nach Kabala/Irak, zum Grab von Hussein, wo ich auch schon war. 25 Personen zählte die Familie mit Tanten, Onkel, Nichten und Neffen. War ein interessantes Gespräch.

 Ich war natürlich nicht alleine hier, habe aber die ganzen LKW, die heute Morgen hier versammelt waren, nicht gehört. Entweder waren die so leise oder ich habe so fest geschlafen. Wahrscheinlich letzteres. Heute waren es nur 235 km zu fahren bis Sukkur, dort traf ich mich mit dem Polizisten, der mich im April schon in Empfang genommen hatte. Jetzt stehe ich auf dem Polizeigelände einigermaßen sicher für diese Nacht. Morgen geht es weiter, ab dann wieder mit Escort-Service. Diesmal bin ich wieder alleine, zumindest bis Quetta, und wahrscheinlich auch bis zur Grenze, denn derzeit sind keine Touristen auf dem Weg in den Iran.


Abfahrt war gegen 9 Uhr angesagt und die Polizei war einigermaßen pünktlich. Aber dann ging das Theater los mit dem Escortservice. Mal war es die Polizei, mal die Levies, alle 20 km musste getauscht werden. Manchmal fuhren sie in meinem Tempo, leider nicht immer. Wenn ich auf einer geraden Straße hinter dem Motorrad 50 km/h fahren muss dann nervt das. Aber wenn es dann kurvenreich ist hat man zu überholen, egal wie. Nun gut, nach 270 km sagte ich dem Polizisten, dass ich ab hier nicht mehr weiterfahren werde, denn ich sei müde und hätte Migräne. Das interessierte ihn leider nicht unbedingt, denn er verstand so gut wie kein Englisch. Ich rief Hussein an, der übersetzte für mich. Es sollten noch 25 km sein. Am nächsten Levieshalt sagte ich, es reicht jetzt, ich bleibe hier stehen. Die Levies können mich ja bewachen. Das ging natürlich nicht, und eine Zeit später kam die Polizei um mir mitzuteilen, ich solle weiterfahren, hier wäre es nicht sicher. Ich weigerte mich strickt und sie sind wieder gefahren. Eine halbe Stunde später kam dann ein Auto mit zwei Zivilisten die meinten, 3 km zurück sei ein sicherer Ort der von der Polizei bewacht sei. Ok, ich entschied mich dazu, meine Sachen zu packen und zurück zu fahren. Nach 10 km erreichten wir die Stelle, die allerdings 10 min. später dann doch nicht so sicher war, und ich solle noch 500 m weiter zurück fahren, dort sei die Polizeistation. Mit einigem Ärger im Gesicht fuhr ich los, und es waren dann ca. 5 km zu fahren. Allerdings war der Platz tatsächlich groß, ruhig und bewacht. Jetzt kann ich ruhig schlafen mit geöffneten Fenstern. Bei 29 Grad Nachttemperatur hat das was.

 









Als ich fertig war zur Weiterfahrt standen schon alle parat. Nur 150 km zu fahren, dafür brauchten wir geschlagene 5 Stunden. Nicht, weil die Strecke so schlecht war, sondern weil man andauernd auf Polizei und Levies warten musste und dann noch 20 km durch Quetta zu fahren waren. Am Ende kam ich an wohin ich musste und stellte den KAT ab. Sofort sollte ich zum Büro für das NOC fahren, ich erklärte ihnen dann, dass ich zumindest eine Kleinigkeit essen müsste. Es hat sich am Ende herausgestellt, dass das eine gute Idee war, denn es dauerte nochmals 2,5 Stunden, bis alle Formalitäten erledigt waren. Im Büro trag ich drei weitere Reisende, die in die entgegengesetzte Richtung fuhren Wir unterhielten uns gut und ich klärte den Franzosen über die Schwierigkeiten mit dem Indien-Visa auf, dass er natürlich genauso wie ich online erhalten hatte. Er wollte mir zunächst nicht glauben und fragte nochmals im Office nach, dort bekam er leider die gleiche Antwort. Jetzt schlafe ich wieder am Headquarter der Polizei in Quetta, fühle mich völlig sicher und fahre morgen weiter.

 Irgendwann gewöhne ich mich sicherlich dran, aber heute hat es mich massiv genervt. Um 8 Uhr sollte es losgehen und wenn es nach der Polizei gegangen wäre gestern, dann hätten wir sogar 7 Uhr abgemacht. Gegen 8 Uhr stand ich fertig am Tor, wer nicht da war, klar, die Polizei, die mich aus Quetta herausbringen wollte. Es dauerte letztendlich mehr als 1 Stunde bis wir zur Abfahrt klar waren. Frust hoch 3. Klar, in Pakistan gibt es keine Uhren. Aber wann Feierabend ist und gebetet wird, das weiß zum Glück jeder. Ok, zum Beten ruft der Imam, da braucht man keine Uhr. Nach 2 Stunden hatten wir auch schon 20 km hinter uns gebracht. Eine Stunde später mussten wir dann auf ein weiteres Fahrzeug von Touristen warten, die kamen mit einem Mercedes Vito, vollgeladen. Sicher auf dem Weg nach Kabala, Irak. Die hatten es eilig und der Fahrer meinte zwischendurch zu mir, ich solle doch schneller fahren, 50 meilen in der Stunde wären ja wohl kein Problem, er habe es eilig. Gut, da ist er bei mir an der richtigen Adresse. Denn erstens lasse ich mich nicht treiben, und schon gar nicht so, und meine von mir gefahrene Geschwindigkeit sollte man schon mir überlassen. Ich fahre nicht im Hochrisikobereich, warum sollte ich das tun. Und ich wollte ja nicht 650 km bis zur Grenze kommen sondern nur 340 km fahren. Nach einigen Wechseln der Levies hatten wir ein Motorrad vor uns, die fahren üblicherweise zwischen 50 und 55 km. Irgendwann war es dem Fahrer zu bunt, er überholte und wollte sich absetzen. Das hatte er leider ohne die Levies mit sich ausgemacht, denn am nächsten Checkpoint sah ich ihn stehen und auf uns warten. Schadenfreude tut manchmal gut. Letztendlich kam ich gegen 6 Uhr am Ziel an und war froh darum, denn die Strecke ist anstrengend, viel Verkehr und ständig die Wechsel der Levies mit Wartezeiten führen zu einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h. Mal sehen, wie es morgen geht, da habe ich noch 300 km vor mir, diesmal allerdings ohne Stadt.

 









Eine ruhige Fahrt, die mit nur einem Levies-Wechsel verbunden war. Allerdings hatte ich auf 180 km einen Levie bewaffnet neben mir sitzen. Netter Mensch, kann mich allerdings nicht wirklich bewachen, denn erstens ist er müde und zweitens, was will er denn alleine ausrichten? Egal, hat ja alles geklappt und ich bin am frühen Nachmittag bereits an der Grenze gewesen. Nur rüber wollte ich noch nicht, denn das macht keinen Sinn, weil ich dann noch bis Zahedan fahren müsste. Also werde ich hier wie geplant übernachten. Nur leider habe ich kein Internet bzw. nur sehr schlechtes. Um 5 Uhr bin ich mit einem Levie zum Office gegangen um mein Carnet abstempeln zu lassen, gut dass ich das machen konnte, denn es dauerte ungefähr eine Stunde. Und man sagte mir, dass die hohen Herrschaften morgens erst gegen halb elf anfangen zu arbeiten. Und vermutlich bin ich dann nicht die Einzige, die Stempel braucht. So komme ich morgen schneller durch. Ich traf dann noch einen Engländer, der mit seinem Auto nach Pakistan reist seine Familie zu besuchen, wir hatten ein schönes Gespräch, nur leider übernachtet er im Guesthouse der Levies, das ist weiter weg, so dass ich den Abend alleine bin. Macht nichts, bin ich sonst auch.

 







Der Grenzübergang war mal einfach. Die Beamten wollten lediglich das Quad sehen und einmal musste ich die Tür zum Wohnraum öffnen. Niemand hat in die Schränke gesehen. Da hätte ich doch Bier schmuggeln können ohne Ende. Und natürlich hat mich an der iranischen Grenze Hamid, „the king of Taftan“ begrüßt und durch die Büros gescheucht. Ohne ihn wäre Manches nicht so einfach. Ich hatte im Internet gelesen, dass Touristen jetzt eine Dieselkarte bekommen können. Also fragte ich nach und wir gingen zu dem Büro, in dem es diese Karte geben soll. Ich musste neben dem Reisepass und Visum auch meinen nationalen und – man höre und staune – meinen internationalen Führerschein vorlegen. Ich fragte nach 1.500 l Diesel. Er brachte alles ins System, auch die Daten vom KAT, und kam dann auf die Idee, dass ich von der Grenze bis nach Piranshaw lediglich 1.000 l benötige, und dafür müsse ich jetzt 420 Dollar bezahlen. Ich staunte nicht schlecht, das sind dann mal 0,42 Euro für einen Liter Diesel. Auf dem Schwarzmarkt war das höchste Angebot das ich bekam 0,25 Euro. Ich sagte ihm, er solle mir meine Papiere zurückgeben, da wäre ich ja besser bedient, den Sprit auf dem Schwarzmarkt zu kaufen. Er sagte, das ginge jetzt nicht, es wäre jetzt alles im System und ich müsse zahlen. Ich entgegnete, ich hätte nicht soviel Dollar. Hatte ich auch tatsächlich nicht, jedenfalls nicht in meiner Tasche. Nach einigem Hin und Her ging Hamid mit mir um obersten Boss, der nach einer kurzen Diskussion sagte, wir können die Papiere wieder abholen, er würde den Fall aus dem System nehmen. Jetzt hoffe ich nur, dass ich unterwegs die nötige Menge Diesel bekommen kann. Dann ging es nach Zahedan bzw. 15 km von der Stadtmitte entfernt in einen Park. Unterwegs habe ich gleich mal 200 l Diesel umsonst getankt an der Tankstelle, die allen Touristen üblicherweise 100 l geben. Ich fragte nach mehr und bekam nochmals 100 l. Jetzt verbringe ich den Abend hoffentlich ohne große Störungen. Das Klima hier ist entschieden anders als in Pakistan, es ist zwar warm, aber die Luftfeuchtigkeit ist auf 5 % gesunken. Damit komme ich gleich besser klar und kann hoffentlich heute Nacht gut schlafen.

 

Indien ab 29.7.2024

 

Zurück am Gestüt wartete zunächst einmal Arbeit auf mich, aber auch eine andere Deutsche, die hier seit längerer Zeit sowohl auf dem Gestüt als auch in Neu Dehli wohnt. Mit ihr hatte ich gestern Abend schon Bekanntschaft gemacht und wir hatten uns verabredet zusammen nach Jaipur zu gehen. Leider war heute erst einmal aufräumen, Taschen auspacken und waschen angesagt. Ebenso waren einige Kleinigkeiten zu erledigen, bevor dann übermorgen die großen Sachen in Angriff genommen werden müssen. Und so verging der Tag mit Sonnenschein und relaxen.


Jaipur wartete, wir hatten einen Fahrer engagiert, der uns zu vielen Sehenswürdigkeiten dieser Stadt brachte. Leider schafft man nicht alle an einem Tag, und den City Palast haben wir ausgelassen, da mir 11 Euro Eintritt doch ein bisschen viel erschienen, zumal ich bereits reichlich Paläste gesehen habe. Aber den Affenpalast mussten wir uns in jedem Fall ansehen, auch wenn dieser etwas außerhalb liegt. 

 






Die Innenstadt ist inzwischen Welterbe von der Unesco dazu bestimmt, weil man früher die Häuser sämtlich in Orange/Pink angemalt hatte. Dies ist heute in der Innenstadt Pflicht, wenn man sein Haus renovieren und streichen will von außen. Mit meiner Reiseführerin Runa hatte ich Glück, denn sie war schon mehrere Male hier zum Besichtigen der Sehenswürdigkeiten und konnte mir viel erzählen. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und uns für die Besichtigung des Taj Mahal in Agra verabredet.  Ein schöner Tag mit einem angenehmen Ausklang.

 








Der Stress fing morgens an, denn ich wollte das Quad entladen, die Fahrerkabine säubern, vorne links den Reifen wechseln und einige Kleinigkeiten erledigen. Und da ich den Reifen nicht alleine wechseln kann fragte ich kurzerhand D.P.S., ob seine Jungens mit mal helfen könnten. Natürlich konnten sie und nachdem ich sämtliche Vorbereitungen die ich alleine bewältigen kann erledigt hatte holten wir gemeinsam das Reserverad aus der Garage, tauschten es aus und verpackten das alte Rad wieder ordentlich an den Standort, wo das vorherige gestanden hatte. Nur mit dem Wasser klappte es leider nicht. Wasser gibt es von 9 morgens bis 3 nachmittags, da ansonsten kein Strom für die Pumpe läuft. Irgendwie hatten die Jungens das verpennt und ich wartete den ganzen Tag. Nicht wirklich besorgt, denn, nachdem wir erfahren hatten, daß am Freitag das Taj Mahal geschlossen hat war klar, dass ich noch einen Tag länger bleibe.

Da mein Computerbildschirm sich wieder einmal verabschiedet musste ich noch nach Jaipur, um einen neuen Monitor zu kaufen und den vom Computer abbauen zu lassen, damit ich den PC weiterhin nutzen kann. Das Ärgerliche daran ist, dass der PC gerade mal 2 Jahre und 3 Monate alt ist und es nicht das erste Mal vorgekommen ist, sondern ich hatte das gleiche Problem bereits vor 1,5 Jahren im Oman. Daher kannte ich auch den Fehler und wußte, was jetzt zu tun ist. Die Monitore sind hier sehr preiswert, ich habe 25 Euro für einen 19-Zoll Bildschirm bezahlt. Dann braucht man natürlich noch eine Mehrfachsteckdose die sowohl deutsche als auch indische Stecker kann und ein gesondertes Kabel, um den Monitor anzuschließen. Am Ende lief alles, zumindest im Laden. Zuhause angekommen stellte ich nur noch den PC und den Monitor ab, kochte mir einen Kaffee und ging zu den Anderen. Ich hatte genug für den Tag

 Gewitter zeichnete sich gestern schon irgendwie ab, aber es blieb den ganzen Abend trocken. Dafür schüttete es dann in der Nacht so heftig, dass hier heute Morgen alles unter Wasser stand, inclusive des KAT und des Quad. 

 




Leider floss das Wasser auch etwas durch den KAT, die Quelle war schnell gefunden und getrocknet. Ich wollte den PC anschließen und die Wohnung putzen, hatte gerade angefangen da kam D.P.S. und fragte nach dem Quadschlüssel. Ok, es regnete zwar etwas, aber warum nicht. Hier in der Nähe ist ein See und die Wiesen standen ziemlich unter Wasser. So sind wir dann im Regen zu den Wiesen gefahren, die gesamte Mannschaft mit und das Quad hatte keine Zeit abzukühlen. Eine Menge Spaß brachte es natürlich, wenn ich mit den Jungens durch das Wasser fuhr und sie hinter mir kopfüber nass wurden. Ich war incl. Unterwäsche nass und durfte anschließend nicht nur nochmals duschen sondern auch meine komplette Kleidung waschen. Egal, es war den Spaß wert. Zum Mittagessen gab es Fisch, denn die Farmer hier hatten während wir Quad fuhren Welse gefangen, mindestens 3 – 4 kg pro Fisch. Und D.P.S. hat ihr abgekauft für das Mittag- und Abendessen. Anschließend wurde mein Tank aufgefüllt bis oben hin, so dass ich für die nächsten Wochen wieder genügend habe.

 

Abfahrt nach Agra zum Taj Mahal. Leider gestaltete sich das alles nicht so einfach. Zunächst musste ich mit D.P.S. (sein eigentlicher Name ist zu lag, daher sagen alle Depe zu ihm). Frühstücken, währenddessen ein Pferd vom Tierarzt versorgt wurde. Es hatte Koliken und es war fraglich, ob es durchkommt. Hoffen wir mal das Beste. Als ich den KAT auf der Straße hatte begegnete mir ein Trecker mit Anhänger, vollbeladen mit dicken Steinen. Er fuhr zur Seite – wäre ich zur Seite gefahren wäre ich im Graben gelandet und hätte einen Kran besorgen müssen – und natürlich versank er im nassen Sand und kam alleine nicht mehr heraus. Ich schlug vor, ihm herauszuhelfen und man war der Meinung, das ginge auch mit dem Jeep, der gerade zur Stelle war. Ich war definitiv anderer Meinung und als man dann ein Abschleppseil hatte war es ein Leichtes für den KAT. Ein Stück weiter begegnete mir der nächste Trecker der mir sagte, ich solle rückwärtsfahren. Da mein Stück der Straße länger war als seins hatte ich daran wenig Interesse und schließlich setzte er zurück. Weiter ging es ohne Zwischenfälle bis Agra. Mein Navi zeigte mir den Weg zum Parkplatz von Taj Mahal, der offensichtlich für Busse geöffnet ist. Also folgte ich den Schildern durch die Innenstadt bis zum Bahnübergang. Die Polizisten bestätigten mir, dass das der richtige Weg ist. Leider kam ich nicht unter dem dahinter liegenden Begrenzungstor durch und verbeulte mir die Highpipes, weil ein Inder, der mir helfen wollte meinte, ich solle durchfahren, es würde passen. Danke, das wird mich jetzt einiges Geld kosten neue Highpipes anbringen zu lassen. Einfach nur ärgerlich, allerdings ärgere ich mich auch über mich selbst, ich hätte aussteigen und nachsehen sollen. Leider falle ich gelegentlich auf diese „Idioten“ herein, wobei bislang jeweils nur Kabel gerissen sind, jetzt allerdings Schaden am KAT entstanden ist. Also zurück irgendwo drehen und dann brachte mich ein Mopedfahrer zum Parkplatz. Ich musste die Stadt komplett umrunden und der Weg war dann einfach. Am Parkplatz angekommen stellte ich mich auf einen Platz am Park, der allerdings wenig vorteilhaft war wie sich kurze Zeit später herausstellte. Denn die Affen nahmen meinen KAT sofort in Beschlag, so dass ich postwendend auf die andere Seite fuhr in der Hoffnung, dass die Affen nicht folgen. Taten sie auch nicht und so gehe ich gleich schlafen.


Die ersten Busse mit Touristen kamen gegen halb fünf, wobei das Taj Mahal erst um 6 Uhr seine Pforten öffnet. Was machen die hier um diese Zeit? Klar, aussteigen, frühstücken, alles besprechen, in die Rinne 1,5 m vom KAT entfernt pinkeln – nicht, dass nicht in 10 m Entfernung eine öffentliche Toilette wäre die man benutzen könnte - . Ich hatte mich schon gewundert, warum das hier gelegentlich so merkwürdig riecht. Runa wollte von Dehli kommen damit wir uns gemeinsam Agra ansehen können. So wartete ich ab und schaute mir das Leben draußen an. Zu Hunderten strömten sie herbei und ich hatte das Gefühl, den falschen Tag ausgesucht zu haben. Jedenfalls machten wir uns einen schönen Tag mit Besichtigungen, Spaziergängen und Quatschen. Abends waren wir müde und wollten früh schlafen.

 











Früh schlafen gehen war kein Problem, leider war die Nacht für mich nicht sehr angenehm. Gegen zwei Uhr sprangen die Affen auf den KAT und beide wachten wir auf. Runa schlief offensichtlich wieder tief und fest ein, ich machte mir über alle Möglichen Dinge Gedanken und bekam keinen richtigen Schlaf mehr. Gegen 6 Uhr sind wir aufgestanden, weil wir die Fahrt nach Neu Dehli machen wollten, vorher aber in Agra noch zum Tempel und Mausoleum gehen wollten hier in Arga. Ging alles ganz zügig und so machten wir uns auf den Weg Richtung Dehli. Immer geradeaus, gelegentlich musste ich anhalten wegen der Wegelagerer, die Geld haben wollten und Mittagessen mussten wir ja auch. Taten wir auch, ich hielt auf einem Parkplatz der mit Bauschutt geschottert war und wir aßen uns satt, stiegen in den KAT ein und fuhren los. Nur nicht so lange, denn unterwegs merkte ich, dass irgendwas nicht stimmt. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir die Lösung, der Reifen hinten links verabschiedete sich gerade. Ich hatte noch Zeit, auf einen Platz zu fahren um den Reifen zu wechseln. Kaum angekommen stand eine Horde junger Männer bei uns und wollte zuschauen, wobei zwei helfen wollten und einer einen Mechaniker holte. Der wollte 200 Rupie haben für die Hilfe, die ich ja auch gerne bereit bin zu zahlen. Und wie das mit Mechanikern so ist, die wissen alles besser, obwohl sie mit meinem Werkzeug noch nie gearbeitet haben. Irgendwie kamen wir dann aber auf einen gemeinsamen Nenner und nach und nach verschwand auch ein Großteil der helfenden Augen. Am Ende war der Mechaniker dann natürlich nicht mit 200 Rupie einverstanden, sondern verlangte, nachdem er die ersten 500 bekommen hatte, weitere 500. Da Runa die Bezahlung übernommen hatte habe ich davon erst bei der Abfahrt erfahren als der Mechaniker bereits das Weite gesucht hatte. Von mir hätte er das Geld so nicht bekommen. Egal, shit happens. In Dehli angekommen fanden wir den vorgesehenen Parkplatz ohne Probleme und es war auch schnell geklärt, dass ich hier einige Tage stehen bleiben kann. 24 Stunden Überwachung sind angesagt, wobei der Platz 9 Euro am Tag kostet. Nicht preiswert, aber einigermaßen sicher.

 

















Aufgewacht mit einem unguten Gefühl im Bauch. Ich hatte nachts schon einiges an Wasser getrunken und trank nochmals etwas. Kurze Zeit später meldeten sich Darm und Magen und damit war klar, irgendetwas gestern war nicht in Ordnung. Nach langem Überlegen kam ich darauf, dass ich zuviel Eiswasser beim Rad wechseln getrunken hatte, denn eine andere Erklärung habe ich dafür nicht. Was ich gegessen hatte am Tag davor war in Ordnung und mit Ausnahme der Tiefkühlpizza aus meinem Kühlschrank. Damit war Bett hüten angesagt und ich wußte noch nicht, ob ich die Verabredung mit Runa und Manisch einhalten konnte. Sie kamen gegen 4 Uhr und es ging mir schon besser. Also zogen wir los zum food walk, in ein altes Stadtviertel, in den sich viele kleine Imbissstände befinden. Ich war begeistert und probierte viele leckere Sachen, wobei wir immer teilten, damit wir mehrere Sorten essen konnten. Danke für den schönen Abend.

 










Schäden beseitigen und Radmuttern anziehen war zunächst angesagt. Radmuttern war einfach, Luftdruck der Reifen war in Ordnung und auch die Klappe auf der Highpipe, die heruntergefallen war, ließ sich problemlos wieder anbringen. Damit konnte der neue Tag in Neu Dehli beginnen. Zunächst zum Lotustempel, der von den Bahai – einer Religionsgruppe, die hier mit 2 Mio Anhängern vertreten ist – erbaut wurde als Meditationszentrum für alle Weltreligionen. Ein eindrucksvolles Gebäude, das innen wenig spektakulär ist. Lediglich Sitzgelegenheiten für 1.300 Menschen und vorne ein Pult mit Mikrofon. Das riesige Areal rundherum war sehr gepflegt und die Anlagen durften nicht betreten werden. Alles war abgeriegelt. Schade eigentlich, denn man hätte hier einen Ort der Begegnung machen können. Ein riesiges Infozentrum informierte über diese Religion, von der sicherlich viele nichts oder nur wenig gehört haben. Anschließend war Einkaufen angesagt und der Rückweg gestaltete sich dann etwas schwierig, weil der erste Tuktuk-Fahrer nicht verstanden hatte, wohin ich wollte. Ich bin dann zwischendurch ausgestiegen und habe mir ein anderes Tuktuk genommen. Die kosten hier fast nichts, so habe ich z.B. für 11 km 1,80 Euro gezahlt.

 








Das alte Fort hier wollte besichtigt werden, also lockte die nächste Aufgabe der ich gefolgt bin. Nicht nur das Fort, sondern auch noch einige andere interessante Ecken gab es, denn am Spätnachmittag fuhr ich in einen der vielen Parks, um mich anschließend mit Runa im Hauz Khas Village zum Abendessen zu treffen in einem Lokal, das in alte Mauern gebaut wurde. Sehr interessant gemacht, sehr gemütlich, nicht zu teuer und lecker. Leider hatte es zwischendurch Bindfäden geregnet und Runa verspätete sich, weil die Straßen voller Wasser stehen und die Autos teilweise nicht durchkommen. Kanalisation für Regenwasser kennt man hier nicht unbedingt. Jedenfalls war es dann noch ein gemütlicher Abend.























 


Heute Morgen merkte ich schon, dass ich krank werde, habe es aber nicht wirklich geglaubt. Das Fieberthermometer zeigte zwar 37,2 Grad an, aber das ist ja nur vorrübergehend, also eine Paracetamol eingeschmissen und los ging es zum India Gate, ein riesiges Tor dessen Straße, könnte man sie fahren, direkt zum Regierungsgebäude führt. Als Fußgänger bis zu einem gewissen Punkt vor dem Gebäude möglich, wobei die Distanz mindestens 3 km beträgt. Leider kommt man dann irgendwann nicht weiter und das alte Parlamentsgebäude darf man nur mit einer Genehmigung betreten die ich nicht hatte. Also weiter zu einem Park, der zur Besichtigung einiger kunstvoller Bauwerke führte. Wer auf solche Ideen kommt weiß ich immer nicht, wobei, es sah sehr interessant aus. 


















 

Zurück im KAT musste ich dann irgendwann zugeben, dass mich Fieber und Krankheiten eingeholt hatten. Ich verabschiede mich daher jetzt mal in mein Bett.


38,1 Fieber am Morgen bedeutet, da kommt noch mehr. Und außer schlafen, lesen und schwitzen war heute nichts angesagt.

 37 Grad Aufstehtemperatur heißt entweder, es geht nochmal nach oben oder es geht weiter herunter. Ich hatte Glück, gegen Mittag zeigte die Fieberkurve 36,5 Grad. Alles gut, obwohl ich mich so fühle, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Und so war noch ein Tag Ausruhen angesagt in der Hoffnung, dass ich morgen soweit bin, dass ich wenigstens Wäsche waschen und das Fort besichtigen kann.

 Wäsche waschen war angesagt, ich hatte schließlich kein Fieber mehr am Morgen. Als ich die erste Maschine lief hatte ich schon genug gearbeitet und musste mich ausruhen. Ich fühlte mich immer noch wie ohne Muskeln. Insgesamt 3 Maschinen mussten gewaschen, und was das Schwierigste war, getrocknet werden. Bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 96 % dauert es entsprechend und ich stellte mal meinen Venti ins Badezimmer, das half, und ein Großteil der Wäsche war am Spätnachmittag trocken. Nur meine Kopfkissen brauchen wohl etwas länger. Die mussten sich einer Komplettwäsche unterziehen, weil 4 Tage darauf liegen und schwitzen führt zu unangenehmen Gerüchen um es mal vorsichtig auszudrücken. Jedenfalls reichte es mir für heute. Bezahlen war am Parkplatz noch angesagt und insgesamt brauchte ich nur die Hälfte bezahlen. Danke schön. Morgen ist Abfahrt angesagt, um 8 Uhr muss ich hier spätestens raus, sonst muss ich nochmal bezahlen. Also ist früh aufstehen angesagt. Kein Problem für mich, normalerweise.


Früh ausstehen war dann noch ein Problem, ich hatte ausgesprochen schlecht geschlafen. Hilft aber nicht, wenn ich nicht nochmals 5 Euro bezahlen will für 12 Stunden, die ich nicht hier stehen will. Dann fuhr ich los, auf die breite Ausfahrtstraße, die aus Neu Dehli hinausführt. Leider hatten auch andere Autofahrer die Idee, diese Straße zu nutzen. Einer dieser Autofahrer wollte sich offensichtlich mein Fahrzeug von ganz nah ansehen und ich tuschierte erst die hintere Beifahrerseite - er war rechts von mir und überholte mich – und dann drehte sich das Fahrzeug frontal zum KAT und ich war hinterher froh, dass meine Bremsen funktionierten und ich nicht mitten drüber gefahren bin. Dem Fahrer ist nichts passiert aber das Auto ist Schrott.

 





 Die Polizei hörte sich seine Geschichte an, die ich umgehend widerlegen konnte. Er behauptet nämlich, ich sei langsam rechts rüber auf seine Fahrspur gekommen. Ich sagte der Polizei, dass, wenn ich langsam rechts rübergefahren wäre, er normalerweise gehupt hätte – die Inder lieben ihre Hupen – und außerdem seine Bremse betätigt hätte. Wie kann ich, wenn ich langsam rechts herüberkomme, seine hintere linke Tür treffen ohne dann auch noch den Kotflügel mitzunehmen. Ich hatte gleich nach dem Unfall ein Video gedreht von der Bremsspur, die ich hinterlassen hatte. Die begann auf meiner Fahrspur, und nicht auf seiner. Wie auch immer, nach gefühlten 2 Stunden durfte ich fahren ohne zu bezahlen. Die Polizei sagte, sie regele den Rest mit dem Unfallgegner. Gerne, wenn das ohne mich geht. Dann fuhr ich weiter zur nächsten Stadt, die ca. 270 km entfernt war. Dort musste ich ein Paket abholen um es mit nach Pakistan zu nehmen. Ich suchte mir einen Parkplatz vor einer Shoppingmail und ca 50 m vom Wineshop entfernt. Gleich wurde ich auf ein Bier eingeladen, das ich allerdings auf später verschieben musste. Ich hatte stundenlang nichts gegessen und wollte zunächst Lebensmittel einkaufen und mir etwas zum Essen zubereiten. Einkaufen ging schnell, als ich dann meinen Schrank unter der Spüle öffnete stellte ich fest, dass die nicht zugedrehte Spüliflasche ausgelaufen war und noch eine andere Flasche mit Reiniger. Na danke. Alles, was ich heute noch brauchte. Also erst saubermachen und dann kochen und dann essen und dann ein Bier trinken. Und in dieser Reihenfolge ließ ich es dann angehen. Das Paket kam, ich trank das erste Bier mit dem Ehepaar, das mir das Paket brachte und das zweite dann mit dem, der mich vorher eingeladen hatte. Zwei reichen, es wurde aber trotzdem ein gemütlicher Abend draußen.

 Weiterfahrt nach Amritsar, ca. 230 km waren zu fahren auf dem Highway. Und heute hatte ich Glück, denn die Fahrt verlief ohne Probleme und ich fand den Parkplatz sofort, den ich mir ausgesucht hatte. Ich stellte den KAT ab und fiel erst einmal müde ins Bett. Später informierte ich Preet, dass ich nun in Amritsar sei und sie kam mit ihrem Ehemann um 6 Uhr um mir mitzuteilen, dass ich hier nicht stehen bleiben könne. Ich müsse den Parkplatz wechseln, es sei hier nicht sicher. Ok, kein Problem, 1 km weiter war die nächste riesige freie Fläche. Im Hintergrund spielten die Inder Cricket, aber das stört ja nicht. So gingen wir in das Restaurant nahebei und amüsierten uns. Danke für die Einladung.

 




Früh um 6 klopfte es an der Tür und man sagte mir, dass ich auf dem Cricketfeld stehe und man hier Cricket spielen wolle. Ich habe ja nichts gegen Cricketspieler, und wenn ich auf dem einzigen Feld weit und breit stehe mache ich gerne Platz. Aber auf diesem riesigen Platz hätten 10 Spiele gleichzeitig stattfinden können ohne, dass man mich hätte vertreiben müssen. Und so blieb ich dann auch demonstrativ stehen. Gegen viertel nach neun fuhr ich los zur Grenze, die öffnet nämlich erst um 10 Uhr. Dann ging alles reibungslos und schnell. Diese Grenze fasziniert mich. Die schnellste Grenze für mich. Die einzige Stelle an der ich etwas ungehalten wurde war, als man glaubte, man müsse meinen Wohnraum zu 5 Personen inspizieren. Ich wehrte mich vehement und letztlich mit Erfolg dagegen. Was glauben die denn was 5 Personen sehen was 2 nicht finden? Die waren nur neugierig, aber bitte, das ist nicht ihr Job. Man zeigte dann auch Verständnis, wenn auch widerwillig. Jedenfalls ist heute Independent Day in Pakistan, und entsprechend waren die Straßen voll und ich brauchte 2 Stunden, um zu Husseins Haus zu kommen. Hier stehe ich nun und fahre morgen früh zur Botschaft Iran, um mein Visum abzuholen.