Von Orrorro nach Petersborough war es nicht wirklich weit, und daher war ich bereits früh auf dem Campingplatz, konnte meine Wäsche waschen und noch etwas einkaufen gehen bevor ich meine Tochter Janina in Empfang nehmen konnte. Die kam nochmals mit einem Auto voller Lebensmittel, diesmal aus dem Aldi, weil es da preiswerter ist als in dem Foodstore hier vor Ort. Und nach einem kurzen Plausch und einem Spaziergang durch Den Ort wurde es auch schnell wieder Abend und Schlafen war angesagt.
Das Museum in Petersborough kann sich sehen lassen, viele alte Loks und Waggons sind nicht nur von außen sondern auch von innen zu besichtigen. Das stand heute als Erstes auf dem Plan. Und der Besuch hat sich gelohnt, werden hier doch Waggons ausgestellt, die mehr als 100 Jahre alt sind wie z.B. der Salonwagen, der Schlafwagen erster Klasse mit eigenem Bett für die Kinder, der Waggon als fahrendes Kinderkrankenhaus - weil die Kindersterblichkeit hier so hoch war - und vieles mehr.
Anschließend musste ausprobiert werden, ob der Magnetic Hill tatsächlich das Auto bewegt. Und wirklich, es wurde sowohl vorwärts als auch rückwärts in der Stellung "Neutral" den Berg hochgezogen. Unglaublich. Ich kannte das schon aus Griechenland, hatte es aber dort nicht wirklich gesehen.
Und dann führte uns der Weg weiter nach Silvertone, 310 km den sog. Highway, eine normale zweispurige Straße, fahren. Hier, wo Mad Max gedreht wurde wird morgen von uns das Museum besichtigt.
Wieder geht ein interessanter Tag zu Ende. Zunächst war das Mad Max Museum angesagt, ein kleines, aber sehr interessantes Museum. Hier wurden viele Szenen von Mad Máx 2 gedreht und einige Originalrelikte aus dem Film sind hier ausgestellt, einige sind nachgebaut. Und unglaublich viele Fotos und Filmszenen werden dargestellt. Für mich, die ich den Film seinerzeit gesehen habe, sehr spannend, für die jüngere Generation offensichtlich weniger.
Danach war das Bergwerk Daydream angesagt mit einer Führung bis ca. 180 feet unter der Erde. Leider war der Guide ein Australier der so undeutlich englisch sprach, dass selbst einige Australier beim Zuhören nicht mitkamen.
Und weil noch Zeit war fuhren wir noch zum Skulpturenpark in Broken Hill. Das hätten wir uns sparen können, leider weiß man das vorher nicht. Dafür war es ein schöner Spaziergang mit einem hervorragenden Blick in die Umgebung.
Das Royal Flying Doctors service Museum in Broken Hills hatte eine interessante Museumsführung bei der die Historie der Flying Doctors erläutert wurde. Absolut interessant, vor allen Dingen, wenn man vorher darüber ein Buch gelesen hat.
Dann waren 140 km zu unserem nächsten Übernachtungsplatz zu fahren, davon dann 10 km Waschbrettpiste vom Feinsten. Und die Infostelle hatte geschlossen. Und am Abend hatten wir gefühlte 1.000 kleine Fliegen, Mücken und sonstiges Getier im Fahrzeug. Ein wunderschöner Platz, aber leider zu viele kleine Tiere, also werden wir morgen weiterfahren.
Die Fliegen von gestern haben sich verzogen und wir konnten quasi fliegenfrei frühstücken und nach dem Duschen - wir haben die Aussendusche mal benutzt mit kaltem Wasser - sind wir weiter gefahren. Eigentlich wollten wir zum nächsten Nationalpark, aber 65 km Schotterpiste fahren und heute Nacht soll es regnen, das hat uns davon abgehalten dies zu tun und so sind wir weiter herunter gefahren Richtung Viktoria, um möglicherweise morgen zum Nationalpark mit dem Auto zu fahren. Gelandet sind wir letztendlich auf einem Campingplatz ver Vietnam Veterans, und nur, weil Janina das T-shirt von den Royal Flying Doctors anhatte bekamen wir einen Platz zugewiesen. Denn eigentlich dürfen hier nur ehemalige Soldaten, Polizisten etc. campen. Und dann kam noch die Happy hour bei der man sein Getränk mitbringt und sich zusammensetzt um sich zu unterhalten. Kannte ich noch nicht, finde ich aber eigentlich eine gute Gelegenheit andere Camper kennenzulernen. Jetzt warten wir mal ab, ob der Wetterbericht Recht hat und es heute Nacht regnet. Wäre schade, denn dann können wir morgen nicht in den Nationalpark fahren.
Regen, Regen, Regen, den ganzen Tag, abends mit Beleuchtung wie man so schön sagt. Und wir konnten außer Museumsbesuchen nichts machen. Dafür waren diese in Wentworth allerdings ausgesprochen interessant. Ein altes Gefängnis, das später eine Schule mit Krankenhaus wurde und dann ein Museum, eine Sammlung von Sachen der alten Pioniere und ein Militärmuseum, das sogar Kleinigkeiten von Deutschland präsentierte. Am Abend dann haben wir alle wieder zusammengesessen.
Nachdem heute Morgen noch reichlich Wolken am Himmel waren kam gegen Mittag die Sonne heraus. Wir sind mit dem Auto hier zu einigen Seen gefahren, allerdings ist es noch matschig und kalt, so dass wir uns den Spaziergang geklemmt haben. In Wentworth konnten wir den alten Riverdampfer bewundern, Baujahr 1907, der hier zur Restauration liegt. Uns wundert es, dass er beim Hochwasser 1956 nicht auseinander gebrochen ist.
Morgen werden wir dann weiterfahren und diese nette Gesellschaft hier verlassen.
Wir hatten uns mit einem anderen Ehepaar verabredet an den Pink Lakes. Ja, schon wieder rosa Seen, es gibt hier reichlich davon. 180 km waren zu fahren und vorher natürlich noch einkaufen im Aldi. Den gibt es hier sogar mit Dominosteinen und Christstollen, letzterer aus meiner Heimatstadt Soest. Den haben wir uns allerdings geklemmt. Gegen NAchmittag angekommen wurde erst einmal gegessen und dann kam die Einladung zum Kaffeetrinken mit Bienenstich - Kuchen natürlich. Mindestens so lecker wie in Deutschland. Nach einer kurzen Wanderung kam das Lagerfeuer, auf dem Campingplatz waren lediglich wir vier, und damit konnte ein gemütlicher Abend eingeläutet werden.
Der erste Tag in den Bergen, nachdem die Nacht ungefähr 2 Grad Temperatur aufwies. Gut, dass wir unsere Heizung anschalten konnten. Zwei Wege hatten wir uns für heute vorgenommen, ein anstrengender mit vielen Kletterpartien dazwischen und einen relativ einfachen, wobei wir unter dem Strich 3 Wege gegangen sind. Hier in den Bergen ist es wunderschön, alles blüht und grünt und am Ende haben wir noch Tiere fotografieren können. Und die 16 Grad incl. Sonnenschein sind dann kein Problem, wenn man an der windstillen Seite der Berge gehen kann.
Die Grampians bieten ohne Ende Wanderwege, Wasserfälle und Natur pur incl. wilde Tiere, die einem gelegentlich über den Weg laufen. So haben wir auch den heutigen Tag in den Bergen mit Wandern und Picknicken verbracht. Die Bilder zeigen, dass es ein Erlebnis war.
Nach Melbourne zu fahren war eigentlich nicht das Problem, nur 230 km. Allerdings mussten wir vorher an einem Schrotthändler vorbei um ein Ersatzteil für den VAN zu kaufen, folglich ca. 70 km Umweg. Und das nicht, weil wir außerhalb von Melbourne fuhren sondern innerhalb der Stadt. Die Stadt ist so riesig, dass wir vom Schrotthändler zum Campingplatz 65 km zu fahren hatten und dafür 2 Stunden benötigten. Der Campingplatz ist allerdings preiswert und nahe an der Metro, so dass wir morgen innerhalb einer guten Stunde in der Stadtmitte sein können. Außerdem ist er 1,8 km vom Strand entfernt, eigentlich perfekt. Daher gibt es hier offensichtlich viele Dauercamper. Am Abend unterhielten wir uns noch mit unserem Nachbarn, der ebenfalls dauerhaft auf Reisen ist wie offensichtlich viele Australier.
Der erste Tag in Melbourne-Innenstadt fing mit einem Free-Walk an, d.h., die Stadtführung mit einer Dauer von 3 Stunden ist kostenlos, allerdings lebt der Guide vom Trinkgeld. Und wenn jeder etwas gibt hat er auch gutes Geld verdient. Anschließend war eine Ausstellung angesagt, der Besuch der riesigen Bücherei, ein Stadtbummel und natürlich Essen und Trinken. Letzteres fand abends auf dem Viktoria Market statt, der jeden Mittwochabend geöffnet hat und auf dem nach sich nach herzenslust stattdessen und trinken kann. Ein schöner Abschluss und unser Glück, dass wir ausgerechnet am Mittwoch in Melbourne sind.
Die Bücherei, so hat man uns gesagt, hat mehr als 5 Millionen Bücher und nur ungefähr 2 % sind innerhalb der Besucherräume zu finden, die restlichen Bücher lagern unterirdisch und wenn ein Besucher ein Buch benötigt wird es geholt. Allerdings kann man die Bücher nicht mitnehmen, es ist keine Leihbücherei.
Der zweite Tag in Melbourne und es regnet. Meine Jeans ist schon vor der Metrostration vorne komplett nass, weil mir der Regen ins Gesicht peitscht und meine Regenjacke nicht bis zu den Füßen reicht. Die Metro könnte die JEans trocknen, wenn sie die Heizung anschalten würden. Haben die aber nicht. Da läuft natürlich die Klimaanlage. Gut, dass das Museum der Einwanderer nicht weit von der Metro entfernt ist und viel zu bieten hat. Wieder draußen hatte es aufgehört und den ganzen Nachmittag nur noch gelegentlich geregnet. Wir hatten uns für die zweite Free-Tour angemeldet, bei der es um "Straßenkultur" geht, sprich, Graffiti etc. an Häuserwände etc. Ein Thema, das mich überall immer interessiert, für mich ist Graffiti, sofern sie nicht in Schmierereien ausartet, Kunst die ich mir gerne anschaue und mit der ich auch etwas anfangen kann. Die Stadt Melbourne hat das Potenzial auch erkannt und fördert diese Straßenkunst. Für mich zwei gelungene Tage in Melbourne. Weil ich noch mit meiner Tochter die Great Ocean Road fahren will werden wir morgen Melbourne verlassen.
Der Regen hat aufgehört und wir sind nach einigen Einkäufen und dem Wechseln der Reifen an Janinas Fahrzeug bis nach Lorne gefahren und werden von hier einige Touren in die Berge machen. Städte sind zwar ganz nett, aber eigentlich bin ich im Moment lieber in der Natur. Die Great Ocean Road wurde übrigens von den zurückgekommenen Soldaten aus dem ersten Weltkrieg gebaut. Sie ist 241 km lang und hat einige spektakuläre Punkte für Touristen zu bieten.
Von unserem Stellplatz aus kann man hier in die Berge fahren, wir hatten uns zwei Wasserfälle ausgesucht, leider konnten wir den ersten nur von oben anschauen, weil der Weg herunter gesperrt ist. Der zweite war dafür umso schöner. Nach dem Mittagessen entschieden wir uns zurück zum Campingplatz zu fahren und von dort aus zum Strand zu laufen. Eine gute Entscheidung, denn zwischendurch regnete es noch und wir konnten uns unterstellen. Leider ist das Wetter noch nicht so wie ich es mir wünschen würde, andererseits sind dann auch nicht so viele Touristen unterwegs. Man kann eben nicht alles haben im Leben.
Danke für den Bericht. Das Bild mit der Toilettenschüssel (auf einer Lokomotive? Oder einer Fabrikhalle?) fand ich sehr interessant. Weiterhin gute Reise.
AntwortenLöschenDas ist die Toilette des Lokführers und seines Begleiters
LöschenDanke für die Info.
LöschenDer Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
LöschenSchön das auch Julian Assange in seiner Heimat bedacht wurde.
AntwortenLöschen