Dienstag, 20. August 2024

Nepal ab 11.7.2024 bis 20.7.2024

 Ich wurde um 10 Uhr abgeholt, weil ich mich mit den Flugdaten vertan hatte. Natürlich hätte es auch gereicht gegen 11 Uhr zu fahren, so verbrachte ich dann eine längere Zeit auf dem Flughafen. Dort ist nämlich nicht viel los und so geht der Check in ziemlich zügig. Gut, dass ich immer etwas zu Lesen parat habe. Denn das Flugzeug hatte auch noch eine Stunde Verspätung. Damit wurde es dann eng in Neu Dehli, denn hier muss man immer das Gepäck selbst transportieren, d.h., abholen vom Band und neu Einchecken. Und wenn man dann noch statt bei Nepal Airlines bei India Airlines steht kommt man schnell ins Schwitzen. So mir natürlich geschehen. War alles kein Problem letztendlich, denn auch Nepal Airlines hatte eine Stunde Verspätung. Diesmal ging es auch etwas turbulenter zu, hatte ich schon lange nicht mehr. Gut, dass die Tassen und Becher immer nicht so voll sind. Denn Nepal Airlines serviert auf einem 1,5 Stunden Flug ein komplettes Essen incl. Getränk. Angekommen in Kathmandu musste ich mich um mein Visum kümmern. Ich hatte es vorher schon online alles eingegeben, leider ein falsches Foto geschossen, so dass ich am Online-Schalter alles nochmal machen durfte. Zum Glück bekam ich Hilfe von einer netten Dame, die alles für mich eintrug. Dann zum Bezahlschalter und anschließend den Stempel in den Pass geholt. Der Rucksack kam schnell und mit dem Taxi ging es ins Hotel, das im Stadtviertel direkt an der Altstadt gelegen ist. Nicht schön aber sauber. Was will man mehr.

 

Der Geburtstag meiner Tochter, den ich allerdings vergessen habe. Viel mir dann an späten Nachmittag ein, wobei meine Tochter da bereits in Australien tief und seelig schlief.

Bin früh aufgestanden, und war damit schon um 7.30 Uhr im Frühstückssaal, wo man mir ein gutes und Frühstück servierte, erstaunlich, wo doch das Hotel wirklich preiswert war. Danach war dann Besichtigen von Kathmandu angesagt. 700 m zum Hauptplatz, an dem man dann als Tourist Eintritt bezahlen muss. Dafür darf man dann aber den ganzen Tag sich hier aufhalten. Aber wer will das schon. Dann noch der Museumsbesuch der inclusive war und raus ging es aus der Altstadt in das Büro, das Trekkingtouren anbietet. Ich habe nach einigen Diskussionen eine Tour von 8 Tagen gebucht zuzüglich 3 Tage Pokhara und Rückfahrt nach Kathmandu. Perfekt, so hoffe ich jedenfalls. Die Tour geht auf bis zu 3.900 m hoch, ich bin alleine mit dem Guide, der allerdings den Großteil meines Rucksackes tragen muss, sofern ich die Sachen brauche. Einen Teil der Sachen kann ich in Pokhara im Hotel lassen, so dass vielleicht noch 7 bis 8 kg zusammenkommen. Anschließend weiter Stadtbesichtigung mit den faszinierenden Tempelanlagen, die unglaublich schön gebaut sind mit viel Liebe zum Detail. Keine Ahnung, wie man das früher alles hinbekommen hat ohne die entsprechenden Werkzeuge, zumal viele Gebäude aus Marmor sind. Aber selbst die Holzbauten sind faszinierend. Viele Gebäude hier sind restauriert worden, der Palast in der Altstadt wurde zweimal von Erdbeben zerstört und ist nach 2015 wieder neu aufgebaut worden. Woran ich mich hier etwas gewöhnen muss ist, dass keine Kühe auf der Straße laufen und der Müll in den Mülltonnen landet.

 


















Der Königspalast stand heute als Programmpunkt an sowie der Garten der Träume. Der Palast zeugt vom Prunk der Herrscher hier. Die Familie (Eltern und zwei Kinder) wurden 2001 ermordet und mussten damit quasi der Demokratie weichen. Die Einschusslöcher kann man heute noch besichtigen. Seitdem ist der Palast ein Museum, viele wichtige Räume sind zu besichtigen incl. des privaten Königspalastes, der 1966 für die Königsfamilie gebaut wurde. Nicht ganz so prunkvoll, aber im Stil der 60er Jahre hielt sich dann meine Begeisterung in Grenzen. 

 








Danach fuhr ich in einen anderen Stadtteil von Kathmandu, dies ist ein großer Ort, der früher einmal selbständig war, daher hat er ebenfalls einen wunderschönen mit vielen Tempeln versehenen Altstadtkern, und auch hier muss man Eintritt bezahlen. Aber es hat sich gelohnt.

 













5.20 Uhr aufstehen war angesagt, weil ich um 6.15 Uhr abgeholt werde, weil der Bus 15 min. braucht und gegen 7 Uhr abfahren soll. Klar oder? Schnell ein Brötchen von gestern gegessen, die Fertigpackung Kaffee geleert und ab ging es. Vorher musste der Hotelnachtwächter noch geweckt werden damit ich überhaupt das Hotel verlassen konnte. Denn das wird erst um 6 Uhr geöffnet, also quasi vor dem Wachwerden des Nachtwächters. Der Guide wartete schon auf mich vor dem Tor, er war überpünktlich. Der Touristenbus fuhr dann noch etwas später los. Die Strecke sind ungefähr 160 km, Dauer: 11 Stunden incl. Mittagessen. Die komplette Straße wird erneuert, und dafür reißt man auf ungefähr 160 km die Straße auf um sie sukzessive zu erneuert. Wie kommt man darauf? Kann man das nicht Stück für Stück machen? Wobei die Strecke am Fluss und am Berg entlang ging und ich die Fahrt einfach nur genossen habe, ich kam mir vor wie im Dschungel, alles grün und bunt. Bedauern kann man die Anwohner, die einen wunderschönen Ausblick haben, wenn sie hochsehen, wenn sie auf die Füße schauen sehen sie, dass sie im Schlamm stehen. Deren Geschäfte überleben diese Erneuerung der Straße nicht unbedingt, denn wer will schon durch den Schlamm zum Einkaufen gehen, für den Roller keinen Parkplatz finden oder, ohne Regen sich vollstauben lassen. Alle fahren mit Mundschutz und viele haben sich so eingewickelt, dass nur noch die Augen zu sehen sind. Und es soll noch 2 Jahre dauern. Die Strecke hätte ich mit dem KAT bewältigen können, allein, mir fehlt die Zeit und, ich muss sagen, ich genieße gerade, dass auch ich mir mal die Landschaft ansehen kann. Und Bergspitzen mit Schnee waren auch schon zu sehen, ich hoffe, nicht die einzigen und letzten. Andererseits ist Monsunzeit und ich muss damit rechnen, dass es regnet und damit die Berge wolkenverhangen sind.

 













Die Nacht im Hotel in Pokhara war ruhig, ich habe gestern noch meinen Rucksack etwas aufgeräumt und einige Sachen hier im Hotel hinterlegt damit der Guide nicht so viel tragen muss. Um 7 Uhr war bereits Frühstück angesagt und dann ein Stück Busfahren, und zwar mit dem Bus für die Einheimischen. Nach 2 Stunden war Aussteigen angesagt, Wanderschuhe anziehen und ab auf den Trekkingpfad, bei dem man sich vorkommt wie im Dschungel. Auch wenn es Monsunzeit ist und mit Regen zu rechnen ist bin ich froh, die Tour genau zu dieser Zeit gebucht zu haben. Denn es grünt und blüht überall. Und der Guide sagte mir, dass ab September hier alles vertrocknet und bis in den Juni des Folgejahres nichts mehr groß wächst. Es waren 7 Stunden zu wandern, wobei angesagt waren 4 Stunden. 2.800 Stufen waren nach oben zu bewältigen, Höhenunterschied 500 m, vor den Stufen waren 4 Stunden bergauf und bergab zu laufen. So dass der insgesamt bewältigte Höhenunterschied weit mehr als 500 m sind, Ankunft in Ulleri. Morgen sind dann 800 m Höhenunterschied angesagt. Mal sehen, wie sich das gestaltet. Vorher aber Magnesium einnehmen, damit die Muskulatur nicht nachts anfängt zu spinnen. Es war eine anstrengende Tour, zwischendurch stöhnt man, aber am Ende heißt es: Wir haben es geschafft. It is done. 

 
















Weiter ging es nach Ghore Pani, Höhenunterschied 800 m hoch, gefühlte 3.600 Stufen hoch, und somit war wieder frühes Aufstehen angesagt. Zum Glück sind wir bei trockenem Wetter losgewandert und siehe da das Wetter hielt sich so bis zur Ankunft im Hotel. Kaum waren wir da fing es an zu regnen. Die nachfolgenden Touristen kamen nass an. Das Hotel liegt auf 2.800 m und entsprechend kalt ist es. In der großen Halle des Hotels brannte ein Holzfeuer im Ofen zum trocknen der Sachen und zum Relaxen.

 












Wir haben den Sonnenaufgang verpasst, genauso wie alle anderen Touristen hier. Wir hätten sowieso nur Wolken gesehen, denn alles war nebelig. Nach dem Frühstück sind wie zügig los, denn der nächste Regen war angesagt. Wieder waren Stufen angesagt, diesmal allerdings nach unten. Ca. 800 m Höhenunterschied. Auch wenn sich das einfach anhört, dadurch, dass die Stufen teilweise sehr hoch sind ist immer aufpassen angesagt. Zwischendurch war Klettern angesagt, denn es waren Bäume und Erde auf dem Weg, der dadurch eigentlich unpassierbar geworden war. Wir waren trotzdem schnell und haben das Ziel nach 4 Stunden erreicht – obwohl es nur 8 km zu laufen waren. Kurz vor Ankunft im Hotel fing es wieder an zu regnen. Welch ein Glück wir doch hatten, denn es hatte dann den ganzen Nachmittag geregnet. Nichts zu sehen, keine Berge, keine Natur, aber es ist Monsunzeit und ich musste damit rechnen. Das Hotel war riesig, wir waren die einzigen Gäste. Das lag wohl auch daran, dass die Touristen zu dieser Jahreszeit nur eine Tour 3 – 4 Tage machen und damit der Weg, den wir heute gegangen sind, nicht stark frequentiert ist.

 










Unser Weg heute führt wieder weiter herunter auf 1.300 m, um dann morgen mit dem Bus zu fahren. Einfach gesagt und einfach getan, der Weg mit Stufen, ich kann sie langsam nicht mehr sehen. Glitschig ist es ebenfalls an einigen Stellen, denn nach dem vielen Regen trocknet es nicht so schnell und alles ist voller Moos.

 









Die Fahrt mit dem Bus war nicht so lange, dafür mussten wir zunächst eine Stunde auf den Bus warten. Er kam von Kathmandu und war die ganze Nacht durchgefahren über Pokhara nach Takopani und dann weiter nach Mukdinath. Eine Strecke von mehr als 360 km, bei diesen Straßenverhältnissen hier nicht so einfach. Der Bus war voll und damit hatte ich erst einmal einen Sitzplatz. Ein Platz wurde für mich in der hinteren Reihe frei gemacht, der Fahrgast sollte vorne beim Fahrer sitzen. Warum man mir den Platz nicht sofort angeboten hatte weiß ich nicht. Allerdings mit 6 Personen auf der Rückbank fühlte ich mich eher weniger wohl und so ging ich nach vorne und der andere Fahrgast bezog wieder seinen Sitzplatz. Dann wurde ein Platz frei und ich nahm einen kleinen Jungen zu mir, der ansonsten von der stehenden Mutter auf dem Arm hätte gehalten werden müssen. Gegen 2 Uhr kamen wir auf 3.900 m Höhe in Mukdinath an, entsprechend der Höhe war es natürlich kalt. Ich hatte mit meinem Magen zu kämpfen, was sich aber bis zum Abend wieder ergab. Wahrscheinlich war der Yoghurt vom Frühstück nicht ganz in Ordnung. Nach einem kurzen Ausruhen musste ich mich nochmals bewegen zum Tempel hoch – gefühlte 200 Stufen – und zur Buddha Stupa, sicher nicht die größte, aber aufgrund der Höhe eine Meisterleistung, diese Statur hier zu plazieren. Der Tempel war sowohl für die Hindus als auch für die Buddhisten ein heiliger Ort. Es ist immer wieder erstaunlich, wie hier in Nepal und auch in Indien mehrere Religionen scheinbar friedlich nebeneinander leben können. Könnte es doch überall so sein. Zurück zum Hotel war ausruhen angesagt, denn, auch wenn heute nur der Gang zur Tempelanlage angesagt war, so bin ich doch von den vorherigen Tagen müde. Mehr als 10.000 Stufen hoch und herunter sowie Höhenmeter nach oben 2.300, nach unten 2.000, das will was heißen. Insgesamt mit der Strecke morgen sind es 50 km zu laufen gewesen.

 













Und wieder geht es weiter, 11 km nach Kagbeni, 800 Höhenmeter sind zu überwinden, nicht durch die Natur, sondern durch die sog. Steinwüste, denn hier wächst fast nichts mehr. 7 Uhr war Frühstücken angesagt und dann Abmarsch. Selbst Ramo war früh auf und fertig. Anfangs war der Trekkingweg noch zu laufen, anschließend mussten wir die neue Straße nehmen, weil diese auf dem ehemaligen Trekkingweg gebaut war. Unterwegs sind wir zu einem alten Dorf gegangen, in dem sich ein bewohntes Kloster befindet. Unglaublich interessant für mich, traf ich dort doch auf Jugendliche, die sich bereits als Kinder dem Glauben verschrieben hatten und heute, als Jugendliche, meinen, sie hätten den richtigen Weg eingeschlagen. Hier konnte ich mir die Tempelanlagen ansehen, die mehr als 400 Jahre alt sind sowie – das erste Mal, dass ich das besichtigen konnte – die Bibliothek mit mehreren Hundert Gebetbüchern, die teilweise viele Hundert Jahre alt sind. Das älteste soll mehr als 1.000 Jahre alt sein und ist auf Papyros geschrieben. Die alten Bücher werden noch genutzt zum beten. Sie sind im Querformat geschrieben und nicht gebunden. Ein großes Tuch wird um die vielen Blätter gelegt und mit einem Band festgebunden. Das alte Buch war bestimmt 40 cm breit und ca. 15 cm hoch. 










 

Fast angekommen im Ort machten wir nochmals Pause und genossen den Rundumblick, wobei die Wolken sich verzogen und die Berggipfel freigelegt hatten. Dann ging es weiter und nach 1 km bergab fiel mir auf, dass ich meinen Gehstock, den ich mir doch extra zum Wandern gekauft hatte, oben liegen gelassen hatte. Also zurück, was auf 3.300 m Höhe nicht wirklich einfach ist. Ich musste dabei immer mal wieder an die Gipfelstürmer denken, die auf 8.800 m Höhe kaum noch Sauerstoff bekommen. Jedenfalls hatte ich schon heftig zu kämpfen mit meiner Lunge, obwohl ich seit 14 Jahren nicht mehr rauche. Der Rückweg war dann um so schneller.

Im Dorf angekommen war Mittagessen angesagt, ausruhen und dann durch das alte Dorf wandern, hier gibt es reichlich alte Häuser und neue Hotelanlagen. Denn die nächsten Touristen kommen bestimmt. Das hatte ich auch schon in Mukdinath festgestellt, dieser Ort besteht fast nur aus Hotels.

 
















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