Mittwoch, 9. Juni 2021

Türkei ab dem 29. Mai

 Nach einer langen Reise bin ich in Istanbul der alten Hauptstadt der Türkei angekommen.  Es ist viel Nettes und einiges an Katastrophen passiert. Aber ich fange mal vorne an.

Aufgestanden schon um halb sieben weil ich ja wieder fast zum Sonnenaufgang wach war. Egal, dann kann man weiter fahren hab ich mir gedacht und geplant, wenn es gut läuft bis Istanbul durchzufahren, sind gesamt 300 km und der Grenzübergang.

Also gegen halb 10 Uhr losgefahren und gut bis 4,5 km vor der Grenze durchgekommen. Klar, hier ist ja keinVverkehr, wer will von den Griechen schon hier herüber in die Türkei. Die Grenze ist nämlich für die Griechen zu. Aber dann standen die LKW in Reihe dort und warteten an der Grenze. Ich hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Hinten anstellen oder dran vorbei fahren. Ich hab mich für die zweite Möglichkeit entschieden und bin dann mal langsam bis vorne an die erste Kontrolle gefahren. Da gab es dann eine Bus- und Womo-Spur, die war geschlossen, ebenso die PKW-Spur, also einreihen in die LKW-Spur und schauen was die LKW-Fahrer so machen. Von denen abgucken und dann das Gleiche oder Ähnliches ebenfalls machen. Also, erstmal den Reisepass und die Fahrzeugpapiere für die Ausfahrt aus Griechenland, dann zum Zoll. Da hatte ich den ersten Fehler begangen. Ich hab nämlich nicht gewartet bis die beiden  LKW vor mir durch die Schranke waren sondern bin als Dritte in der LKW-Schlange schon zur Passkontrolle und dann zum Zoll gegangen. Die Dame vom Zoll war not amused. Weil sie konnte ja den KAT nicht sehen. Und dann gibt es auch keine Papiere zurück. Also bin ich mit dem KAT vorgefahren damit die Dame sehen kann mit welchem Fahrzeug ich denn fahre. Als sie genug gesehen hatte gab sie mir alles zurück und ich konnte fahren. Bis zum nächsten Halt, die türkische Grenze, dachte ich. Hier dann erst einmal 3 Euro zahlen für die Desinfektion. Kein Problem, hatte ich gerade noch als Münzen im Portemonnaie, damit war das Klimpergeld erst mal weg. Dann zur Passkontrolle, hier wollte man haben: 1. Den Reisepass, 2. Die KAT-Papiere, 3. Die Quad-Papiere (gebe ich immer gleich mit dazu wobei die sich dann immer fragen wo das denn versteckt ist), dann die grünen Versicherungskarten für beide Fahrzeuge, dann den PCR-Test und die Anmeldung in der Türkei (72 Std. vorher online zu machen). Alles zurückbekommen, zur nächsten Station d.h. nächstes Fenster im gleichen Gebäude, ca. 10 m entfernt, alles nochmals abgeben. Und dann kam das Problem. Die Herrschaften wollten wissen wo denn das Quad versteckt ist und meinten, ich solle doch mal alles öffnen. Wer schon mal am Zoll gestanden hat weiß, dass die Durchfahrten nicht wirklich breit sind. Hier waren sie 2,80 m. Stand vorne dran, daher weiß ich das. Also, mit Rausziehen der Empore um die Leiter anzulegen und das Quad rauszuholen war nix. Das hab ich dann mal kurz erklärt. Nach einigen Frage- und Antwortspielen der Zöllner untereinander sowie Telefonaten, möglicherweise mit dem Vorgesetzen, hieß es dann: hier die Papiere, alles mitnehmen und in die Garage fahren. Dann war mir klar, ich will in die Türkei. Wobei üblicherweise war das früher so, dass ich beim deutschen Zoll gefilzt wurde. Jedesmal wenn ich aus der Türkei komme am Flughafen Deutschland. Sehe ich eigentlich aus als wenn ich schmuggeln will? Und spätestens wer das liest wird wissen, warum ich keine tödlichen Waffen an Bord habe. Passiert mir ja immer wieder. Also wurde das Fahrzeug komplett geröntgt, nur so zur Sicherheit, falls sich doch irgendwo was versteckt hat. Und dann mussten die Bilder noch ausgewertet werden, ca. 15 Min lang. Dann dachte ich mir: Alles klar, hast ja Deine Papiere, ab geht es zum letzten Schalter ca. 300 m entfernt. Dort angekommen meinte der nette Herr ich müsste jetzt noch die Fahrzeuge registrieren lassen. ??? War ich doch schon, der vorher hatte doch schon alles in den PC eingegeben, war ich doch selbst bei bzw. hab ich doch gesehen. Ja nee, so ist das nicht. Nach dem Röntgen muss alles nochmals registriert werden sonst darf ich nicht einreisen. Also den KAT zurückgesetzt – es waren ja noch weitere LKW hinter mir die fertig waren und weiterfahren wollten. Dann zum vorletzten Schalter zurück und registrieren lassen. Zurück zum KAT, drehen, einfädeln, nachfragen ob jetzt alles ok ist und Abfahrt.

Ach ja, ich hatte noch gefragt wo ich denn die Maut-Klebezettel bekomme. Im nächsten Ort war die Antwort. Hallo, ich fahre gerade auf dem Highway, da fahre ich doch nicht in den nächsten Ort. Außerdem soll es die an der Shell-Tankstelle geben, die ist ca. 27 km entfernt. Also ab zur Tankstelle, da ist ja auch Vodafone und da wollte ich sowieso hin um eine SIM-Karte zu kaufen. Bei Shell angekommen hab ich erst mal den Tank vollmachen lassen. 663 l passten rein, für 72 Cent der Liter. Geht doch, warum ist das woanders so teuer? Maut-Aufkleber? Nein, haben wir nicht, zur nächsten Shell-Tankstelle fahren, da gibt es die. Ok, die ist 60 km entfernt. Dann eben auf Risiko fahren. Kann ich ja nichts dafür wenn die die nicht haben. Vodafone? Nee, gibt es hier nicht und wenn dann haben die alle zu, wegen Corona und Lockdown und sowieso. Gibt es hier einen BIM (hatte mir sagen lassen dass man im BIM prepaid-karten kaufen kann. Nein, keiner hat es verstanden. Dann kam noch ein Deutscher mit seiner türkischen Frau und war völlig geflasht vom KAT und bekam sich gar nicht mehr geregelt. Er meinte dann in ca. 100 km würde ein großes Einkaufszentrum sein, kann man gar nicht verfehlen (andere nicht, ich schon), da würde ich die Karte bekommen. Also Abfahrt.

60 km zur nächsten Shell-Tankstelle, die dann auch wesentlich größer war als die vorherige, geparkt und was sehe ich da? 5 geile Motorräder, BMW, Harley usw, nur schwere Geschütze, und aus Deutschland. Ok, da kann ich mich ja wenn hier alles erledigt ist mal dazu setzen. Also erstmal zur Tankstelle die Maut-Karte geholt und da kam mir schon einer entgegen. Hör mal, fährst Du den Truck? Ja. Antwort: wir sind zu dritt und treffen hier die beiden anderen Motorradfahrer und waren schon begeistert, aber Du toppst alles hier. Es stellte sich heraus, dass 3 türkischstämmige Deutsche für 14 Tage von Deutschland nach Istanbul unterwegs sind, 2 Deutsche eine 100-Tage-Tour machen von Mai bis August und ich. Die ersten beiden, ebenfalls auf dem Weg nach Istanbul wo sie Freunde treffen wollen sind dann losgefahren, die anderen drei haben mich erst einmal zum Essen eingeladen und sich erzählen lassen. Die sind alle so um die 40, verheiratet, selbständig und machen eben eine Männertour und waren völlig begeistert. Ich hab dann Infos bezüglich Stellplatz in Ankara bekommen und von einem die Tel. Nr. wenn ich Probleme habe, und das bezieht sich dann nicht nur auf Ankara sondern generell und überall, die sprechen nämlich türkisch. Perfekt.

Also dann weiter nachdem wir uns herzlich verabschiedet haben. War eine tolle Begegnung, gerne mehr davon. Irgendwie mag ich Motorradfahrer, die sind mir bisher immer locker und offen begegnet und häufig auf meiner Wellenlänge. Ich hatte noch ca. 170 km vor mir bis zum ausgesuchten Parkplatz, das Navi zeigte für den Weg ca. 3 Stunden. Ich wunderte mich zunächst, aber das Navi hat wohl einige Staus einkalkuliert die allerdings am Ende nicht vorhanden waren, ist ja Samstag und damit kein Verkehrskollaps. Ich hab aber die drei Stunden und etwas mehr trotzdem gebraucht. Zunächst einmal bin ich noch ein ganzes Stück Autobahn gefahren, das Einkaufszentrum hab ich natürlich nicht gefunden und die BIM-Läden unterwegs ließen sich nicht wirklich anfahren. Hab mir dann überlegt dass ich auch mal ohne Internet einen Abend auskommen kann und bin weiter gefahren, die Küstenstraße entlang. Irgendwann hatte ich noch ca. 40 km vor mir und bin auf eine Trabantenstadt zugefahren. Ich wunderte mich zunächst und überlegte, welche Stadt denn noch vor Istanbul liegt. Und dann viel mir auf, dass die Hinweisschilder „Istanbul“ nicht mehr vorhanden waren. Brauchten sie auch nicht, ich war ja bereits in Istanbul. Mega. Wo vor 35 Jahren Slums waren (ich bin damals selbst durchgefahren daher weiß ich das) steht heute eine Megaskyline mit Hochhäusern und allem was dazu gehört. Also einfach weiterfahren und dann auf die Ausfahrt warten. Die kam dann auch, ca. 15 km vor dem Ziel und war leider gesperrt. Ja, das hab ich ja gerne. Und dann zeigte mir mein Navi irgendwas an und ich landete mitten in der Altstadt von Istanbul, hab also meine Stadtrundfahrt bereits heute erledigt. Und Altstadt heißt dann hier auch Altstadt, d.h. zentimeterweise am Baumstamm und Auto entlang, rückwärts weil‘s geradeaus mal nicht weiter geht und das Navi zeigte mir dann nur noch Müll an. Viele Menschen die draußen waren (die dürfen ja alle im Laden um die Ecke einkaufen, sonst ist ja alles geschlossen hahaha) haben mir nicht nur gewunken sondern mich auch noch eingewiesen bzw. mir gesagt, wie ich zum Parkplatz komme. Der war nämlich nur 400 m entfernt und mein Navi wollte mich noch 3 km schicken. Manchmal hört man besser auf die Menschen die sich auskennen. Durchgeschwitzt kam ich dann am Parkplatz an und da stehe ich jetzt, die Parkwächter hatten einen Riesenspaß, ich habe vom KAT aus eine geile Aussicht und stehe direkt zwischen Wasser und Altstadt. Besser hätte ich es kaum treffen können, ok, Internet fehlt noch. Aber das kommt sicher auch noch.

Da ich außerdem direkt an einem kleinen Park stehe hab ich hier natürlich eine Menge Fotografen herlaufen.




Wahrscheinlich bin ich in zwei Tagen in ganz Istanbul bekannt.

 

Ist ja Sonntag, daher hat hier alles zu. Außer der Bazar. Aber ich hatte keine Chance eine SIM-Karte zu kaufen, daher bin ich auch heute quasi von der Welt abgeschnitten.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hab ich heute erledigt. Topkapi, Blaue Moschee, Hagia Sophia und den Basar daneben. Leider waren Topkapi und Blaue Moschee nur zum Teil zu besichtigen, weil sie renoviert werden. Irgendwie habe ich häufiger damit Pech. Zwischendurch was Essen gewesen, zum Tee und zum Kaffee eingeladen worden. 






 

 

 

 

 

 


 



 

 

 

 

 

 

 




 

 

 

 

 

 

 



die hatten früher schon Stehtoiletten


der Küchenbereich im Topkapi Palast

der Küchenbereich Topkapi Palast




 

 

 

 

 

 





Sicht auf die Moschee vom Topkapi-Palast


Empfangshalle Topkapi-Palast






 

Noch 9 Tage dann bin ich genau 1 Jahr unterwegs mit der Unterbrechung von 5 Tagen in denen ich in Deutschland war. Gerade fühle ich mich richtig wohl, Istanbul, da wollte ich ja schon lange nochmal hin. Ich bin froh, dass mir das jetzt gelungen ist. Am Vormittag habe ich mich erst einmal um eine SIM-Karte gekümmert. Dann hatte ich um 12 Uhr eine Verabredung zum Boot fahren. 2 Stunden Rundfahrt war angesagt , und da ich nicht wußte wo das Boot ablegt hat mich der Mitarbeiter der Schifffahrtsgesellschaft abgeholt. Netter Service. Das Boot war auch relativ voll, was mich angesichts der wenigen Touristen verwundert hat. Allerdings sagte man mir, dass üblicherweise bis zu 8 Boote unterwegs sind während derzeit nur eins fährt. Gut, das erklärt dann auch die Menge Mensch auf dem Boot. Eine Tour, die jeder Istanbulreisende machen sollte.

 




















Dann bin ich noch etwas in der Altstadt spazieren gelaufen. Zu einigen Ecken muss ich unbedingt nochmal um ein paar Fotos zu machen. Hier stehen uralte Holzhäuser, teilweise wunderschön fertig gemacht, teilweise dem Ruin preisgegeben was ich sehr schade finde. Die Altstadt mit ihren Gassen, kleinen Läden und Restaurants ist schon etwas Besonderes. Und dann werde ich immer wieder zum Tee eingeladen, eine Geste der Türken, an der man nicht vorbei kommt. Ich liebe diesen Tee. 

 

An der Hauswand sind Vogelhäuschen




 

Dann kam ein spannender Tag, obwohl er mit heftigem Regenschauer angefangen hat. Ich wußte, dass das Wetter nicht so super werden soll, da hab ich mich entschieden das archäologische Museum zu besuchen. Drei große Gebäude warteten auf meinen Besuch und ich war sehr erstaunt über die gezeigten Gegenstände. Fand ich doch in einem riesigen Gebäude alte Sarkophage aus dem Libanon, genau genommen aus Sidon. Die hat man in großen Aktionen nach Istanbul verfrachtet, und nicht erst in den letzten Jahren sondern im 16. Jahrhundert. Also ohne Kran und LKW. Dann hatte man festgestellt, dass für den größten Sarkophage die Tür zu klein war. Shit happends. Nach so einem Aufwand dann das. 

















 

Anschließend bin ich zum ägyptischen Gewürzbazar in dem man natürlich meistens keine Gewürze sondern Tee, Türkische Süßigkeiten, Töpferwaren, Tücher etc. käuflich erwerben kann. Ich hab mich mal für Tee entschieden, der Vorrat schrumpft bei mir täglich. Die Süßigkeiten bleiben so lange am Hintern kleben, da kann ich dann wenn auch schweren Herzens, drauf verzichten.

Am Abend hatte ich Besuch. Zunächst kam Yasar, ein Follower von facebook der mich seit Beginn verfolgt und sich riesig gefreut hat mich zu sehen. Dann kam weiterer „Besuch“, ich hatte in Griechenland eine Spanierin mit ihrem Freund kennengelernt. Sie ist seit 11 Jahren unterwegs. Ich hatte auf instagram gelesen dass sie auch in Istanbul sind und ihnen meinen Standort mitgeteilt. Und siehe da, sie kamen gestern angefahren und wollen bis Montag bleiben. Alles in allem ein gelungener Abend.

Der Wetterfrosch meldet heute 16 Grad und feucht bis nass. Ich hab mich trotzdem aufgemacht zu einer der Inseln der Inselgruppe Princess Islands mit der Fähre. D.h. zunächst mit dem Taxi zum Anleger und dann zur Fähre. Ich hatte Glück und brauchte nur einige Minuten zu warten. Die Fahrt dauert ungefähr eine Stunde. Die Insel selbst ist allerdings relativ klein, und weil das Wetter auch nicht wirklich zum Laufen eingeladen hat bin ich nach drei Stunden zurück gefahren und noch durch den Großen Bazar ein wenig gelaufen. Den muss ich mich aber nochmal an einem anderen Tag vornehmen. Hier gibt es so viel zu sehen, da könnte man sich noch lange aufhalten. Mal sehen was ich noch schaffe. Soll ja auch nicht in Stress ausarten.







Das Verkehrsmittel auf der Insel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 












Der Eingang zum Sperrmüllplatz

Ich bekomme hier überall Chai angeboten. Am Platz hier gibt es einen Mann, der hat einen alten Bulli hier stehen und kocht den ganzen Tag Tee und verkauft den an die Spaziergänger, die Angler und sonstige Personen die hier den Feierabend genießen. Da bekomme ich permanent Tee ab und gestern Abend habe ich sogar Muscheln zu essen bekommen. Die schmeckten mal richtig gut. Die Gastfreundschaft hat in den letzten Jahren offensichtlich nicht nachgelassen. Ich war 2008 das letzte Mal in der Türkei und die Menschen sind heute genauso nett und zuvorkommend wie damals. Leider werde ich allerdings auch in den Touristenmärkten immer wieder angesprochen ob ich Teppiche, Gewürze, Tee und sonstiges kaufen will. Nein, will ich nicht und passt nicht in den KAT.

Ich bin heute zunächst mit einem Türken –der mich schon zum Bootsanleger gebracht hatte – zu Turkcell gegangen weil die mir gesagt hatten, dass meine SIM-Karte nur 1 Monat funktioniert, dann aber bin ich in Deutschland. Es hat sich aber gezeigt, dass alles ok ist, die Karte ist für 3 Monate, nur das GB-Guthaben läuft in 30 Tagen aus wenn ich das nicht sowieso schon vorher verbraucht habe.

Dann bin ich weiter gelaufen über die Galata-Brücke zum Galata-Turm und dann nach Taksim. Im Restaurant wollte man mich bescheißen, hab ich aber leider gemerkt. Ich hätte 47 und 2x2 = 51 Lira bezahlen müssen, auf der Rechnung stand aber 56. Ich habe erst einmal 60 hingelegt, dann aber nochmal mir den Zettel angesehen und da standen dann tatsächlich noch 5 Lira drauf. Auf die Frage was das wäre antwortete der Kellner: Für den Service. Ich darauf: Welcher Service? Und wo bitte steht das dass ich für den Service extra bezahlen muss. Daraufhin schmiss er mir die 10 Lira wieder hin und meinte es würde so genügen. Geht doch, andererseits bringt man sich so natürlich um sein Trinkgeld. Leider wissen das viele Touristen nicht und ich gehe davon aus, in 90 % der Fälle funktioniert das. So ungefähr wie mit dem Eis, für das der 30 Lira haben wollte. Für 30 Lira bekomme ich woanders die doppelte Menge, ich hab ihm 20 gegeben und gesagt er solle damit zurecht kommen. Damit hatte er zwar nicht gerechnet, aber gesagt hat er auch nichts. Der wusste offensichtlich ebenfalls, dass er gerade dabei war Touristen auszunehmen. Ich hab das dann anschließend hier den Türken am KAT erzählt und die meinten, ich hätte das richtig gemacht.

Jedenfalls bin ich dann noch nass geworden weil es nochmal richtig geschüttet hat. Die türkischen Geschäftsleute hatten bei den ersten Regentropfen gleich die Schirme ausgepackt die sie dann gewinnbringend an die Fußgänger verkauften. Hat auch offensichtlich gut funktioniert, weil ich viele mit diesen Billigschirmen laufen sah. Allerdings hatte es dann auch wieder aufgehört und sie mussten den Schirm tragen. Gut, dass ich mich daran nicht beteiligt hatte.

Zum Abschluss bin ich dann nochmal durch den großen Bazar gegangen – so langsam kennt man sich ja aus und weiß, wie man zurück zum KAT kommt. 

 








 

 

 

 

 

 





 

Die Stadtmauer musste noch gefunden werden. Ich hab lange überlegt ob ich das mit dem Fahrrad machen oder mich mit dem Taxi 5 km fahren lassen soll. Ich hatte mich für das Taxi entschieden und das war auch gut so, denn am Ende bin ich bestimmt wieder 12 bis 15 km gelaufen und ohne das Taxi wären noch 5 dazu gekommen und ich hätte das Fahrrad im Schlepptau gehabt. Das wäre hier nicht gut gewesen. Ich bin ja auch wieder im großen Bazar gewesen, da kommt man mit Fahrrad mal gar nicht durch. Das ist ein riesiges Gebäude mit Dach und es gibt 4.000 Geschäfte mit 30.000 Mitarbeitern. Alles klar? Am Ende war ich dann ganz schön fertig. Weil einfach nur 15 km laufen ist das eine, das andere ist, ständig zu fotografieren, auf die Sachen aufpassen, auf die Menschen und die Straßen, auf die Häuserwände und Fallstricke. Und dann noch die ganzen Besichtigungen. Ich war noch in der Suleymanie-Moschee, die für 18.000 Betende Platz hat. Sie wurde als Moschee mit Kulturzentrum gebaut, daher gab es einige Gebäude mit Restaurants, Geschäften, eine Schule und vieles mehr. Grandios diese Baukunst der Moscheen. Ich bin immer wieder fasziniert. Und dann lagen da noch einige kleinere auf dem Weg die ich ebenfalls besichtigt habe. Unter anderem noch die kleine Hagia Sophia aus dem 14. Jahrhundert. 











 

 

 

 

 

 

 













 

 

 

 

 

 




 

 

 

 

 

 



 

 

 

 

 

 

 






 

So ein wirkliches Ziel hatte ich heute nicht, allerdings musste ich zunächst einmal einkaufen gehen. In ca. 1 km Entfernung war ein Discount Markt, allerdings ließ da das Obst sehr zu wünschen übrig. Daher hab ich in einem kleinen Markt eingekauft, viel brauchte ich ja nicht, am Donnerstag müssen die Kühlschränke leer gegessen sein, da geht’s für 3 Wochen nach Deutschland. Ich wollte schon schreiben nach Hause, aber mein Zuhause ist jetzt definitiv der KAT. Nachdem alles eingeräumt war und ich gegessen hatte bin ich los Richtung Großer Bazar. Unterwegs hatte ich einige nette Gespräche mit Türken, die hier einen Laden haben bzw. mich in ihr Restaurant einladen wollten. Es ist immer wieder nett wenn die Menschen einen wiedererkennen (und damit meine ich nicht die Masche: Ich kenne Dich aus Deinem Hotel), sondern die, die sich offensichtlich tatsächlich an mich erinnern und teilweise wissen, dass ich definitiv keinen Umsatz bringe und trotzdem fragen wie es mir geht und was ich heute machen will. Dadurch habe ich auch einige interessante Tipps bekommen. Jedenfalls bin ich durch die Einkaufsstraßen geschlendert, durch den Bazar, durch die Schuh- und T-Shirtstraße (die bekamen heute ihre neuen Lieferungen) und hab dann dabei z.B. den Mann mit dem Riesenbart vor dem alten Baum entdeckt, das alte Eingangstor zur Universität, schöne Moscheen und vieles mehr. Egal wohin man geht, man entdeckt ständig Neues. 

 












Irgendwann habe ich mich in ein Restaurant/Cafe locken lassen, das war im vierten Stockwerk und hatte eine große Terrasse mit Blick auf das Geschehen unten auf einen der großen Plätze. Ich hab mir Chai bestellt und einen Orangensaft. Hätte ich gewußt was auf mich zukommt hätte sich das so sicher nicht gemacht. Der Chai kam in einer großen Teekanne, das waren mindestens 3 große Gläser voll, der Orangensaft, natürlich frisch gepresst, kam in einer Karaffe, mindestens ½ Liter, eher mehr. Und das Ganze noch nett hergerichtet. Den Chai habe ich dann nicht mehr geschafft, sonst hätte ich wahrscheinlich im Halbstundentakt zur Toilette gemusst. Aufgrund der Menge, des Ambiente und der Anzahl der Kellner hatte ich damit gerechnet, dass ich sicher 10 Euro zahlen muss und war dann angenehm überrascht, dass die Rechnung sich auf 5,70 Euro belief. So kann man sich täuschen. 




 

 

 

 

















 

 

 

 

 






 

Zufrieden bin ich dann zurück zum KAT da traf ich die Spanierin mit ihrem Freund und Hund an. Das erste Mal seit sie zu dem Parkplatz gewechselt sind habe ich sie getroffen. Wir haben uns lange unterhalten bis sie dann zum Restaurant gehen und was essen wollten. Zu meinem Glück hatte ich dann im KAT Instagram geöffnet und sah dann gleich die Nachricht dass ich wenn ich Lust habe doch nachkommen solle. Hab ich dann auch sofort gemacht, waren nur 10 Min. vom KAT entfernt. Und wir hatten zusammen einen langen schönen Abend. Sie hatten mir gesagt sie hätten mich sofort mitnehmen wollen, aber da war ein Mann bei ihnen am Fahrzeug (hab ich auch beobachtet), der ständig das Gespräch suchte und sie hatten Angst, dass der ebenfalls mitgewollt hätte. Am Schluss haben wir uns herzlichst verabschiedet und abgemacht, dass wir in jedem Fall in Verbindung bleiben wollen, da wir zumindest grob in die gleiche Richtung fahren und ich die beiden sofort ins Herz geschlossen hatte was offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruht. Sie haben einen youtube-Kanal unter „wanderingtrotters“ und sind mit dem gleichen Namen im Instagram vertreten.

Da ich nicht mehr schlafen konnte bin ich bereits um 7 Uhr aufgestanden, ich hatte ja einen langen Weg vor mir. Also alles fertig gemacht und um 9.15 Uhr war ich abfahrbereit. Ich hab meine Karte genommen und bin zum Kassenhäuschen gegangen weil ich bezahlen wollte. Das gestaltete sich dann etwas schwierig. Zunächst kostete der Stellplatz für mich 66 Lira = 6,60 Euro, also 528 Lira. Die hatte ich nicht mehr, also wollte ich in Euro bezahlen. Er rechnete dann und kam auf 60 Euro. Bei einem Kurs von 10,40 Lira für 1 Euro sind das bei mir allerdings nur 50 Euro. Und die hätte sich sowohl in Cash als auch mit Karte zahlen können. Dann ging allerdings die Telefoniererei los. Er sprach mit seinem Chef, rechnete, sprach wieder mit seinem Chef, dann sprach der Chef mit mir, dann wurde wieder gerechnet. Ich wurde bereits etwas ungehalten und hab ihm gesagt, er solle mir doch schon mal meine Visakarte zurückgeben, damit ich die am Ende nicht noch vergesse. Dann dauerte es noch eine Zeit und er telefonierte weiter. Am Schluss war er ganz happy weil er bei seinem Chef durchgeboxt hatte, dass ich statt 528 Lira nur 352 zahlen musste. Das nenne ich mal Service. Ich hab mich dann auch mit einem Trinkgeld wie sich das gehört bedankt.

Dann der Weg durch Istanbul. Ich wollte ja nach Ankara, mein Navi sagte mir: vom Parkplatz rechts und dann geradeaus, dann über die Brücke, dann zurück (weil die eine Brücke nur eine Höhe von 3,80 m über der Straße war, das hätte nicht gepasst), dann eine Strecke, die für LKW verboten ist, dann Richtung Westen, irgendwann Richtung Osten……  Ich hatte einfach mal auf die Straßenschilder geachtet und mir gedacht, wenn die Busse da herfahren können dann kann ich das auch. Und dann durfte ich die Bosporusbrücke überqueren. Schade, dass das Wetter heute etwas trübe war. Ist schon eine geile Brücke. Sie ist 64 m hoch und 1.560 m lang. Erinnerte mich an die Patras-Brücke, die allerdings nicht nur neu sondern aus meiner Sicht auch noch schöner ist. Und dann konnte ich die größte Moschee der Türkei sehen, wenn auch nur von weitem. Sie fasst im Innen- und Außenbereich insgesamt 63.000 Menschen. Die größte Moschee steht übrigens in Mekka mit 1.500.000 und die zweitgrößte ebenfalls in Mekka mit 1.000.000 Menschen. Hätte ich nicht gedacht. Beide Moscheen sind übrigens über 1.400 Jahre alt. Und noch heute wird in dem Stil gebaut wie seinerzeit.

Jedenfalls hab ich mal die ganze Zeit nicht auf mein Navi gehört und siehe da, es hat funktioniert. Die Straßen waren frei und nach einer Stunde Fahrzeit war ich durch Istanbul durch. Der Rest der Strecke war dann schnell erledigt, 420 km waren bis auf das kurze Stück in Istanbul nur Autobahn und Schnellstraße zu fahren. Jetzt stehe ich an einer großen Tankstelle mit ein paar kleinen Geschäften an der Schnellstraße, lasse meine Fenster zur Straße zu und alles ist ok bis Mittwoch. Dann habe ich nochmals 2 Stunden zum Flughafen zu fahren. Die nächsten beiden Tage will ich nochmal mit dem Quad in die Berge. Nach so vielen gemauerten Steinen wird es Zeit wieder was anderes zu sehen.




 

 

 

 

 

 








 

 

Ich hatte heute ja die Berge wieder im Auge und musste dazu das Quad rausholen. Als das unten war kam der Chef vom Restaurant und bewunderte den KAT. Ich hab ihn dann kurz in den Wohnraum sehen lassen. Die Verständigung ist schwierig, da ich leider kein Türkisch und die Türken hier meistens keine andere Sprache sprechen. Aber irgendwie mit Händen und Füßen geht es dann doch, wenn auch nur sehr sehr oberflächlich.

Dann bin ich durch die Stadt hoch zum Parkplatz gefahren und hatte die Auswahl aus 4 Wanderwegen. Da der längste mit 12,5 km und der kürzere mit 5,3 km zunächst den gleichen Anfang hatten hab ich mich entschieden hier zu beginnen und dann weiter zu entscheiden welchen Weg ich denn nehme. Da es sich nur um eine geschotterte Straße handelte und hier keine Felsen zu bewältigen waren hab ich den längeren genommen, der am Ende dann mehr als 15 km waren. Nach einer Stunde etwa hatte ich eine Begleitung, einen Studenten, der überlegte, ob er den weiten Weg oder lieber den kürzeren nimmt, da er um 4 Uhr den Bus erreichen musste. Er entschied sich für den langen Weg und wir sind zusammen gelaufen. Englisch sprechen war zwar holperig für ihn, aber besser als schweigend nebeneinander herlaufen. Wir haben es dann auch in der gesetzten Zeit geschafft bzw. waren sogar so früh am Quad, dass mein Begleiter den Weg bis zum Bus auch noch gelaufen ist. 
















 

Ich bin später ins Restaurant zum Essen gegangen. Das sah allerdings ziemlich dunkel alles aus und ich befürchtete schon ich bekomme hier nichts. Dann hätte ich mich selbst verpflegen müssen was weiter nicht tragisch gewesen wäre, aber ich hatte mich auf das türkische Essen gefreut. Dann sagte der Koch, es gäbe gegrillte Hackbällchen. Gerne, also bin ich sitzen geblieben und hab gewartet auf die Dinge die da kamen. Brot, Joghurt, Salat, Pommes, gegrillte Tomaten, Hackbällchen. Einfach nur lecker und zusammen mit den beiden Tee die ich getrunken hatte gerade mal 3,50 Euro. Das läßt sich aushalten.

Da heute sowieso schlechtes Wetter – sprich Regen – sein soll habe ich mich entschieden schon heute den Stellplatz in Ankara am Flughafen anzufahren. Aber vorher kann ich noch etwas den KAT auf Vordermann bringen.

Das Klo musste wieder gereinigt werden, d.h. nicht nur die Flasche sondern auch der Feststoffbehälter braucht gelegentlich eine Komplettentleerung. Dann wollte ich noch an die Schrankwand über der Sitzecke drei Halter für Handys etc anbringen, die Radmuttern mussten nachgezogen und das Quad eingeladen werden. Vorher noch die Garage fegen, da sammelt sich immer einiges an Schmutz auf dem Fußboden an. Wenn auch nur grob gefegt werden kann – es sei denn, ich hole die Sandbleche und die Holzbretter aus dem Mittelraum und säubere auch noch die Airlineschienen – so sind doch die Steine anschließend draußen. Währenddessen wurde ich mal wieder zum Chai eingeladen und hab geantwortet, dass ich gerad keine Zeit habe und ihn später nehmen würde. Es dauerte dann nicht lange und der Chai wurde mir gebracht.

Als alles fertig war hab ich mich auf den Weg gemacht die 85 km zum LKW-Parkplatz zu fahren der sich lt. Internet auf dem Hof einer Spedition befinden soll. Unterwegs musste ich mal wieder den Keilriemen nachspannen, der hatte sich gelockert. Ich hatte ihn vorher noch festgezogen, aber weil ich die Muttern etwas ölen musste haben sie sich wieder gelockert. Dabei ist mir dann allerdings mein extra für diese Arbeit auf ca. 10 cm gekürzter Schraubenschlüssel in den Gulli gefallen. Beim nächsten Mal muss ich aufpassen wo ich stehe, jedenfalls zum Schrauben nachziehen besser nicht mehr auf dem Gulli. Jetzt muss ich mir in Deutschland wieder einen kürzen.

Jedenfalls bin ich dann bei der Spedition angekommen und wollte die erste Einfahrt auf den Hof nehmen. Das war dann mal falsch, die zweite Einfahrt war es. Schon komisch, denn der Hof liegt auf der rechten Seite und hier herrscht kein Linksverkehr. Egal, ich die nächste Einfahrt genommen, aufgestiegen und dann mal freundlich gefragt ob denn hier einer Englisch oder Deutsch spricht. Ist ja eine internationale Spedition. Der Büromitarbeiter mit den Englischkenntnissen kam dann und fragte was mein Anliegen sei. Ich sagte es ihm und er meinte, er müsse mal seinen Boss fragen. Tat er dann auch, das war der Chef vom Büro. Der meinte, nein, das geht nicht. Der andere wollte noch seinen Chef anrufen aber wenn der Erste schon meint es geht nicht, da war ich der Meinung ich sollte mich verabschieden und tat das dann auch. Eingestiegen, die richtige Ausfahrt genommen und da stand dann auf dem Bürgersteig der erste Mitarbeiter wieder und sagte mir, dass sein Chef einverstanden sei wenn ich den Schlüssel bei ihm lassen würde – nur für den Fall, dass es mal brennt -. Naja, der Fall sollte wohl nicht eintreten in den nächsten drei Wochen. Damit hab ich mich dann einverstanden erklärt. Der Chef kam dann auch und hat mir den Preis für den Parkplatz genannt. Nicht wenig für türkische Verhältnisse aber hier stehe ich sicher und kann wahrscheinlich auch noch den fälligen Ölwechsel vornehmen und wenn ich mal freundlich frage auch den KAT waschen wenn ich wiederkomme. In jedem Fall aber steht der KAT hier sicher und das ist es mir dann wert. Er will 10 Euro für einen Tag haben. Das wurde dann noch schriftlich festgehalten. Alles ok. 



 

 

 

 

 

 

 




 

 

Heute musste ich mich um die Unterlagen kümmern damit mich Turkish airline auch mitnimmt. D.h., erst mal einen PCR-Test machen am Flughafen, dann dem Zoll mitteilen, dass ich ein Wohnmobil und ein Quad in der Türkei lasse, dann die Einreiseanmeldung für Deutschland und einchecken wollte ich auch noch. Das eine oder andere gestaltete sich dann etwas schwieriger.

Nachdem ich mich soweit fertig gemacht hatte habe ich den Check in versucht. Das funktionierte natürlich nicht weil ich noch die Daten der Einreiseanmeldung eingeben muss. War eigentlich keine Schwierigkeit, nur stand da nicht wo man das machen könnte.

Außerdem muss man die Daten vom PCR-Test eingeben, denn muss ich noch machen lassen, und dann weiß ich immer noch nicht, wo ich das alles eintragen kann. Dann muss ich das eben morgen am Schalter machen lassen.

Also bin ich mit dem Ticket mittels Taxi mal zum Flughafen gefahren. Ist nicht weit, kostet 4 Euro. Alles ok, Am Eingang dann Taschenkontrolle. Ich hatte ja gestern meinen Schraubenschlüssel verloren und hab dann, damit ich das Maß für den neuen habe, diesen in meinen Rucksack gesteckt. Die Idee war nicht ganz so gut, beim Röntgen fiel der natürlich aus und man kontrollierte erst einmal, was das denn da für ein Metall ist. Nach einigem Betteln durfte ich in den Flughafen und bekam den Schraubenschlüssel auch zurück. Dann war Suchen angesagt. Also zur Info, gefragt, wo denn der Zoll ist und wo ich den PCR-Test machen lassen kann (kostet hier übrigens nur 25 Euro). Alles in der unteren Etage, also bei Arrival. Ich dahin, erst den PCR-Test machen lassen und dann zum Zoll. Die hörten sich meine Geschichte an und meinten, sie wären nicht zuständig, das machte die Polizei. Dann ich zur Polizei, man erklärte sich nicht zuständig, aber der Customer-Service, der wisse sicher was ich machen müsste, da sollte ich mal hingehen. Die Dame spielte die Schweiz – hab mit nichts was zu tun – und verstehen wollte sie mich auch nicht wirklich. Sie schickte mich dann in die mittlere Etage von wo aus man das Parkhaus erreichen kann. Da war allerdings nichts und niemand. Also ich zu turkish airline. Ja, der Schalter war aber nur für den Ticketverkauf zuständig. Das hatte ich ja bereits. Der freundliche Herr holte dann trotzdem einen Kollegen der konnte gut Englisch und mit dem habe ich alles nochmals besprochen. Er war dann – wie ich ja anfangs auch – der Meinung, ich solle mal zum Zoll gehen. Ich erklärte ihm dass ich da schon gewesen sei und man mir gesagt hätte sie seien nicht zuständig. Aber wie die Türken nun mal sind, er kam hinter dem Schalter hervor und ging zusammen mit mir zum Zoll. Zur gleichen Stelle wo ich vorher schon mal war und siehe da, es gibt ein Zollbüro dort und da auf der Theke liegt ein Formular das ich brauche. Ich bat dann darum gleich ein zweites zu drucken oder kopieren, da ich ja mein Quad ebenfalls angemeldet hatte. Also, alles ausgefüllt, morgen früh kann ich es gestempelt abholen und alles ist in Ordnung.

Dann zurück zu meinem Stellplatz. Ich muss einen Schlüssel für den KAT dalassen und da hier eine kleine Servicewerkstatt ist hab ich mal freundlich nachgefragt ob es möglich wäre dass ich einen Öl- und Filterwechsel mache am KAT wenn ich wieder da bin. Dazu bräuchte ich allerdings zwei Filter. Ob man mir diese evtl. besorgen könne. Das war dann mal gleich ein größeres Unterfangen. Da muss dann der Chef gefragt werden der dann irgendwann sagt alles ok, man würde die Fahrzeuglänge des KAT messen und die Höhe – hallo, der KAT ist kürzer als alle Sattelzüge die hier rumstehen und höher ist der auch nicht – und dann würde das in Ordnung gehen. Ich solle jetzt schnell zum KAT hin, denn der Mechaniker würde sich das mal ansehen.

Da geht dann bei jedem KAT-Besitzer sofort die rote Lampe an. Ab zum KAT und da sehe ich schon den Mechaniker wie er unter dem KAT liegt. Und den Motor will er dann auch gleich checken. Hallo, geht’s noch? Der ist gerade frisch repariert und ich brauche nur einen erneuten Ölwechsel weil ein Zylinder und ein Kolben ausgewechselt wurden. Dann überlegte man, wie man denn das Fahrerhaus kippen kann und der ältere Mechaniker öffnete bereits die Motorklappe um sich den Motor anzusehen. Da musste ich dann mal ganz schnell alle zurück pfeifen. Und dann wollte man den Ölwechsel jetzt machen. Nein, dann muss ich alles einräumen, mit dem KAT in die Werkstatt und dann alles wieder zurück. Wozu das? Außerdem kann ich auch den Ölwechsel alleine machen. Ich musste dann noch nachdrücklich erklären, dass niemand diesen Motor starten darf – die bekommen den sonst nicht mehr aus – und der nur dann gestartet wird wenn ich dabei bin. Haben sie dann auch verstanden.

Jetzt ist der Rucksack gepackt und ich muss nur noch auf morgen früh warten. Hoffentlich fahren um 7 Uhr schon Taxen, denn das mit dem Anrufen für ein Taxi hat heute Morgen nicht wirklich geklappt. Aber als ich los wollte waren auf der Straße eine Menge Taxen unterwegs so dass ich davon ausgehen kann, dass ich mir morgen an der Straße eins angeln kann. Wir werden sehen.

 

Typisch tpürkisch. Sesamkringel. Eine tolle Szene