Sonntag, 18. April 2021

Griechenland ab dem 5.4.2021

 

Rückflug nach Deutschland mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich sehe meine Familie wieder und darauf freue ich mich, andererseits bin ich wieder in Deutschland, es wird kalt sein und die Art und Weise wie dort mit Corona umgegangen wird gefällt mir nicht, so war meine Vermutung (die ich später bestätigt finde).

Morgens hieß es Rucksack packen und KAT fertig machen. Bitte nicht zu viel einpacken, denn ich habe ja nur 8 kg Handgepäck frei, für mehr hätte ich mehr bezahlen müssen und das wollte ich nicht. Also nur 2 Slips, 3 x Socken, 3 T-Shirts (und davon eins, das ich direkt danach in den Müll werfen kann) und eine Ersatzhose. Dann noch der Laptop und die Mitbringsel für die Kinder. Nach dem Mittagessen (etwas verfrüht, aber egal, ich weiß ja nicht wann ich wieder was bekomme und das Obst musste ja weg) den KAT noch kurz umgestellt und mich dann zum Flughafen fahren lassen. Da ich schon den Check in gemacht hatte war es jetzt einfach – oder eben auch nicht. Am Schalter musste ich noch die Bordkarten abholen und dort frage man mich, ob ich denn die Einreiseanmeldung für Deutschland gemacht hätte. Hatte ich natürlich nicht, weil ja in NRW keine Quarantänepflicht ist und so wie ich das gelesen hatte. Ich war der Meinung, dass ich dann diese Anmeldung nicht brauche. Sah man am Flughafen anders, also mit dem Handy über die WLAN-Verbindung die Anmeldung machen. Leider hat das mein normales Handy nicht gemacht, gut, dass ich das zweite Handy – mein Fotohandy – mitgenommen hatte, damit hat das dann funktioniert.

Alles Weitere ging dann reibungslos. Ich hatte ja alle Unterlagen und diesen QR-Code den am Ende keiner wirklich sehen wollte. Aber Hauptsache, man hat. In Wien dann ausgestiegen, da standen dann an dem Tunnel zum Flugzeug mindestens 6 Polizisten, komplett aufgerödelt, und kontrollierten die Reisepässe. Warum weiß ich nicht wirklich, meinen wollten die auch nicht unbedingt sehen. Dann musste ich etwas warten, weil der Weiterflug 30 Minuten Verspätung hatte. Egal, das kurz meiner Tochter mitgeteilt die mich am Flughafen abholen wollte und alles war gut. In Düsseldorf konnte ich dann sofort aussteigen und durchstarten, Gepäck hatte ich ja keins. Meine Tochter und mein Schwiegersohn standen direkt dort, wo man als Fluggast zur Tür rauskommt und haben sich gefreut mich drücken zu können. Dann sind wir nach Soest gefahren, haben noch etwas gegessen und gequatscht bei meinem Sohn, von dem wir mit einem Erdbeershake begrüßt wurden – lecker.

Am Dienstag habe mich mit Unterwäsche und T-Shirts eingedeckt. Da ich für die Fahrt letztes Jahr keine neue Kleidung gekauft hatte geht natürlich auch jetzt nach und nach einiges kaputt. 3 Jeans habe ich inzwischen in den Müll versenkt und auch Socken, T-Shirts und Slips sind schon einige Jahre alt und damit langsam auf dem Weg in die Mülltonne

Die Freundin meines Sohnes hat sich darum gekümmert dass ich einen PCR-Test für den Rückflug bekomme. In anderen Ländern geht man in das Labor, läßt einen Abstrich machen und bekommt am nächsten Tag das Ergebnis online mitgeteilt und holt sich die schriftliche Bestätigung dann persönlich ab. Hier habe ich für Donnerstag bei einem Arzt in Sassendorf einen Termin bekommen, mal sehen, wie das funktioniert.

Mittwoch war dann mein Geburtstag. Um 5.45 Uhr hatte ich die erste Whats-App auf dem Handy. Ok, von einer Mitarbeiterin die um diese Uhrzeit schon zu ihrem Job unterwegs war. Aber haben die denn kein Verständnis für Rentner und Arbeitslose? Doch bitte nicht vor 10 Uhr morgens anklingeln. Nun ja, ich war wach und hab auch geantwortet. Dann kamen nach und nach die nächsten Glückwünsche, auf mein Handy und über facebook.

Am Nachmittag bin ich mit meiner Tochter und ihrem Ehemann in der Stadt gewesen und habe mir 2 neue Jeans gekauft – Jeans Fritz läßt grüßen, da habe ich immer schon Jeans kaufen können die auch passen. Und noch zwei T-Shirts und einen neuen Rucksack der etwas größer ist als der, den ich jetzt üblicherweise mitnehme. Mal sehen, ob die am Flughafen damit Probleme haben. Ich hoffe mal nicht.

Am Abend dann kam dann meine Familie zusammen und mein ehemaliger Lebensgefährte um gemeinsam meinen Geburtstag zu feiern.

Am Donnerstagmorgen dann der PCR-Test. Ich sollte um 8 Uhr beim Arzt sein, war natürlich 15 min. vorher da und die Erste. Die Tür ging dann gegen 8.05 Uhr auf und ich bin eingetreten vor den Tresen mit Maske wie sich das gehört. Hab dann gesagt ich hätte gerne einen PCR-Test woraufhin die Sprechstundenhilfe direkt 10 cm größer wurde und mir gesagt hat ich solle doch bitte draußen vor der Tür warten (es waren übrigens gefühlte 2 Grad, coole Nummer wenn man tatsächlich corona-krank oder stark erkältet ist). Auf meine Ansage, ich bräuchte den Test für meinen Flug am Samstag und wäre nicht krank hat sie nicht reagiert. Der Arzt käme gleich nach unten wenn er sich fertig gemacht hätte war die Aussage. Nun, dann also runter (in den Flur und nicht nach draußen – ich friere mir doch nicht den Hintern ab wenn ich weiß, dass es mir gut geht), und auf den Arzt gewartet der dann auch 15 min später kam. Verkleidet in Plastik mit Ganzkörperkondom, Haar- und Mundschutz doppelt. Ich erklärte ihm dann, ich hätte kein Corona und bräuchte den Test nur für den Flug und wäre bereits am Sonntag negativ getestet worden- Daraufhin zog er seinen kompletten Schutz aus und bat mich mit nach oben nachdem er die Abstriche genommen hatte. Dort erklärte er dann an der Theke den Mitarbeitern, dass ich kein Corona habe und den Test für den Flug brauche. Dem Arzt glaubte man dann und ich durfte mich ins Wartezimmer setzen. Geht doch. Dann warten weil man nicht wußte, wie man die Rechnung schreiben soll. Wo bin ich hier eigentlich. Woanders zahlt man pauschal einen Preis und alles ist gut. Nein, hier wird nach irgendwelchen Nummern abgerechnet die dann lauten „Beratung, ggfl. auch telefonisch“. Wobei ich nicht weiß, wer mich beraten hat. Egal, ich brauche den Test, und dann wird bezahlt, 33,.. Euro. Dann mit dem Täschchen (Plastik) und dem Teststäbchen zum Labor. Dort wurde ich dann zunächst äußerst unfreundlich begrüßt:“ wenn Sie einen ‚Abstrich haben dann legen Sie den bitte draußen in den Briefkasten.“ Ich daraufhin mitgeteilt, dass das ein PCR-Test ist bei dem ich das Ergebnis am nächsten Tag benötige weil ich am Samstag fliege und bitte auf Englisch. Aussage des Arztes – oder Virologen – Englisch machen wir nicht. Dann müssen Sie woanders hingehen. Und Deutsch reicht aus, die anderen fliegen auch mit einem Testergebnis in deutscher Sprache. Soll ich mich mit dem anlegen? Ich weiß doch, dass ich das auf Englisch brauche. Egal, ich hab die Probe dann mal dort gelassen. Dann die nächste Aussage: Wir schicken das Ergebnis dann zu dem Arzt. NEIN, ich hole ab, ich brauche das und bezahle dann auch gleich. Gut, war dann möglich.

Dann nach Hause, mir überlegt wie ich das jetzt auf Englisch übersetzt bekomme und siehe da, da haben sich Übersetzungsbüros sogar drauf spezialisiert. Ich hatte ja auch in der Zwischenzeit von der Lufthansa eine Mail bekommen in der stand, dass der PCR-Test nur auf Englisch Gültigkeit hat. Wieso weiß der Virologe das besser? Mein Schwiegersohn hat dann für mich eine Übersetzerin klar gemacht die gleichzeitig beglaubigt. Da sollte eigentlich nichts mehr schief gehen.

Am Nachmittag hat mein Schwiegersohn mit mir das Programm zum Videos schneiden durchgesehen und wir haben ein erstes Probevideo mit meinen Aufnahmen gemacht. Ich hatte zwar auch ein Programm heruntergeladen das nichts kostet, aber damit kam ich überhaupt nicht zurecht. Jetzt habe ich eins das 29 Dollar kostet und ich kann damit arbeiten. Gegen Abend hatten meine Tochter und mein Schwiegersohn gekocht – Lasagne vegan – lecker, obwohl kein Fleisch drin war.

Dann hat mich mein Sohn zum Impfzentrum nach Hamm gefahren weil er Lust darauf hatte mich zu chauffieren und mit seinem Auto zu fahren. Hab mich sehr darüber gefreut. Im Impfzentrum ging dann alles ziemlich schnell. In 30 min war alles erledigt und wir konnten wieder zurück fahren. Endlich mal eine Sache, die nicht im Formularkrieg usw. endet, obwohl man natürlich vorher 6 Seiten Formulare bekommt die man auch teilweise ausfüllen und ausgefüllt mitbringen muss. Dann läuft das.

Der Abend war dann entspannt, meine Impfe habe ich nicht gemerkt, noch nicht einmal einen warmen Arm hatte ich.

Freitag war PCR-Test abholen angesagt. Ich also zum Testlabor und geschellt. Die Tür geht auf, zwei Helferinnen schauen mich an und sagen: „Die Tests schicken wir aber zu Ihrem Hausarzt, die können Sie hier nicht abholen.“ Ok, das hatten wir ja schon. Ich also geantwortet nein, den brauche ich jetzt und ich kann den jetzt hier abholen und der wird auch jetzt und hier bezahlt weil ich den für den Flug brauche. Die Eine konnte sich daran erinnern und nach einigem Hin und Her bekam ich dann das Testergebnis – natürlich negativ – ausgehändigt nachdem ich 90 Euro gezahlt hatte. Jetzt also noch nach Hause fahren, das Ergebnis einscannen und zur Übersetzerin. Die braucht dafür auch nochmal 25 Euro, macht das aber so, dass ich beides zusammengetackert und gestempelt heute gegen 15.30 Uhr abholen kann. Geht doch.

Vorsichtshalber habe ich schon mal die Flüge für den Juni gebucht. Am 10.6. von Ankara nach Düsseldorf und am 1.7. zurück. Sind 3 Wochen, das sollte wohl ausreichend sein um hier mit allen Freunden und der Familie in Kontakt zu treten. 

Bei der Übersetzerin ging alles ganz schnell. Ich hab noch die Adresse auf das Testergebnis geschrieben und die Übersetzerin hat nochmal neu ausgedruckt. Dann alles zusammengetackert, Stempel drauf, Geld abgegeben und alles war klar. Beim nächsten Mal lass ich das in Dortmund am Flughafen machen. Da ist es preiswerter und das Ergebnis kommt auf Englisch. Aber ich wollte mir den Weg nach Dortmund sparen.

Am Abend kam nochmals Besuch von meiner Pflegetochter zu uns. Ich hab sie ganz fest gedrückt und sie fühlte sich offensichtlich dabei einfach nur wohl. Irgendwann musste ich ins Bett da die Impfe mich müde gemacht hatte. Ich hatte das Gefühl eine Erkältung zu bekommen und  Kopfschmerzen hatte ich auch – wenn auch nur leicht. Egal, ab ins Bett und schlafen kann helfen. Meine Hoffnung war, dass am nächsten Tag die Symptome nicht mehr da sind.

Am nächsten Morgen war früh aufstehen angesagt, 6 Uhr klingelte der Wecker, ich wollte ja noch Sport machen. Auf so einem Flug bewegt man sich definitiv zu wenig. Also eine Stunde wie immer, dann geduscht und alles zusammengepackt. Ich wollte eigentlich noch bei meiner Tochter auf die Tafel schreiben und mich ganz lieb bedanken für die Fürsorge, leider hab ich das vergessen. Daher an dieser Stelle:

Danke an meine Tochter und ihren Ehemann für das Abholen, das Bewirten und dafür, dass Ihr mir das Zimmer schön fertig gemacht habt. Hab mich sehr darüber gefreut

Danke an meinen Sohn, dass Du mich zum Corona-Test und zum Flughafen gebracht hast

Danke an meine Pflegetochter für Dein Erscheinen am Freitag und dafür, dass Du noch mit uns am nächsten Morgen zusammen gefrühstückt hast.

Ich hoffe, wir sehen uns gesund und munter im Juni wieder, ich freu mich auf Euch.

Mein Sohn hat mich dann zum Flughafen gebracht. Dort angekommen war ich der Meinung ich hab ja einen Check in online gemacht, also brauch ich nicht mehr zum Schalter gehen. Ich wurde später eines Besseren belehrt. Durch die Kontrolle incl. Schuhe ausziehen und Abtasten war dann aber kein Problem. Nur dass man immer den PC auspacken muss nervt. Irgendwann wurde dann der Flug aufgerufen und ich wollte mit dem QR-Code auf der Boarding-Card durch die Absperrung, das ging nicht. Also, ab zum Schalter und gefragt, warum man mich nicht mitnehmen will. Der Typ hat mal kurz in seinen Computer geschaut und mich gefragt ob ich nicht am Schalter gewesen sei und ich müsste jetzt mal den QR-Code für Griechenland und den PCR-Test vorzeigen. Hab ich dann gemacht, das hätte ich eigentlich am Check-In-Schalter machen müssen. Sagt einem ja keiner. Egal, die haben mich dann doch mitgenommen.

In Frankfurt lief alles reibungslos und auch in Athen konnte ich fast ohne Kontrolle durchgehen und vor allen Dingen ohne weiteren Schnelltest. Der vor mir musste nämlich zum Schnelltest gehen und bei mir hat der Typ sich noch nicht einmal richtig den PCR-Test  angesehen.

Am KAT angekommen hab ich die Parkgebühren bezahlt und bin gefahren. Alles war wie immer, keiner ist eingestiegen in meiner Abwesenheit, nur geregnet muss es wohl haben, alles ist voller Staub der wie Regentropfen getrocknet ist an den Fenstern. Die muss ich jetzt erst mal putzen.

Am Hafen Porto Rafti angekommen waren natürlich alle Samstagsausflügler unterwegs, ich hatte auf dem riesigen Parkplatz trotzdem Platz für den KAT, aber alle blieben stehen, holten das Handy raus und mussten erstmal fotografieren. 


Später kam ein Typ der sich als Luc vorstellte und hier die Tauchschule hat. Mit dem hab ich mich eine ganze Zeit unterhalten, der hat mir dann eine Wanderung für Sonntag klar gemacht ab halb elf und will noch Montag, Dienstag oder Mittwoch mit mir wandern gehen. Bin mal gespannt.

Ich hab dann noch alles ausgepackt, die Rucksäcke verstaut, alles an seinen Platz gebracht und den Sonnenuntergang fotografiert. 

Irgendwann wie immer ins Bett gegangen und gelesen und geschlafen.

So, jetzt geht das hier wieder in geordneten Bahnen zu. Heute hab ich meinen Neustart so hingelegt wie ich das am letzten Tag vor dem Abflug auch gemacht habe. Aufwachen, lesen, aufstehen, Computer an, Kaffee fertigmachen, hinsetzen, Kaffee trinken, Computer lesen (facebook, instagram, web.de, Corona, 4x4passion, gmail.com) und dann Sport für eine Stunde und bitte wie immer mit Musik. Dann geduscht, angezogen soweit notwendig (Slip, BH, T-Shirt) und gefrühstückt. Müsli wie immer, ist ja schon fertig. Mache ich ja immer abends vor dem Lesen. Geht dann auch ganz schnell, weil ich ja dann Megahunger habe. Dann Zähne putzen, Haare kämmen, Gesicht eincremen, Teppich ausklopfen nachdem ich die Hose angezogen habe, denn zum Teppich klopfen muss ich die Tür öffnen. Dann fegen, Teppich wieder hinlegen, Bad etwas sauber machen (nicht zuviel, hab ja keinen Hausfrauentag), wenn’s sein muss spülen. Und heute musste ich dann bis halb elf warten auf die Dinge die da kommen – oder heute eben nicht kommen. Bis kurz vor elf tat sich an meiner Tür nichts, also ist auch keiner da der mit mir Wandern will. Hab ich mich eben allein auf die Socken gemacht. Das Ergebnis war zwar nicht wirklich befriedigend, aber dafür hab ich 4 Stunden am und auf dem Berg verbracht. Gut, hab mir die Arme zerkratzt, bin 3 Mal gestolpert, hätte mich fast auf den Hintern gesetzt – unfreiwillig – und hab wie immer die Wege nicht gefunden. Andere schaffen den Berg hoch und runter in 2 Stunden. Aber Umwege führen dazu dass man Dinge sieht die man sonst nicht gesehen hätte






 

Auf diesem Bild könnt Ihr den KAT finden






Die von mir gesuchte Höhle


Unten wartete schon Luc – der Typ der mir gestern die Wanderschaft organisieren wollte die ja dann nicht geklappt hat – auf mich und besah sich meine Arme. Ich hab ihm dann erklärt dass ich gerne mal andere eigene Wege nehme die sonst keiner geht. Nun, er meinte, bei der ersten Bergbesteigung hier hätte er außer einem kurzen T-Shirt auch noch eine kurze Hose angehabt. Die Beine und Arme hätten bei ihm so ausgesehen wie bei mir die Arme. Später hätte er dann den Weg gefunden. Gut, bin ich nicht alleine so blöd. Das ist beruhigend. Und ein paar Narben mehr spielen bei meinem Alter keine Rolle mehr.

Da es dann bereits halb vier war hing mir mein Magen natürlich auf den Kniekehlen. Und Durst hatte ich auch. Eine Flasche hatte ich bei, aber nur 0,5 l, das war bei der Tour definitiv zu wenig. Also waren dann Essen und Trinken angesagt. Danach noch einen kleinen Spaziergang am Strand und da konnte ich dann in der Sonne noch etwas lesen. Allerdings war es nicht so einfach einen Platz zu finden, denn die Griechen hier sehen die Sache mit dem Lockdown und der Ausgangssperre offensichtlich etwas anders als andere. Hier darf man am Wochenende zu sportlichen Zwecken mit dem Auto an besagte Sportstätte fahren. Was man am Strand für Sport machen kann hab ich dann gesehen. Liegen, lesen, spielen, quatschen, sitzen – und das auf dem mitgebrachten Campingstuhl -, essen. 



Da bekommt das Wort Sport eine ganz neue Bedeutung. Naja, soll mir egal sein. Solange mich keine Polizei nervt. Die waren heute Morgen schon hier. Sind langsam vorbei gefahren, haben das Handy gezückt, Bilder gemacht und sind weiter gefahren. So lob ich mir das.

Jetzt wird es hier langsam ruhig, die Griechen fahren nach Hause und ich kann hier in Ruhe lesen.

 

Heute war Fenster putzen angesagt. Damit ich mal wieder sehe was draußen los ist ohne die Tür öffnen zu müssen. Es hatte letzte Woche wohl geregnet und offensichtlich war noch ein Sandsturm dabei, die Fenster hatten jedenfalls eine Menge Sand festgehalten. Und weil man ja gerade dabei ist hab ich den Rest auch noch sauber gemacht. Und dann einkaufen gewesen, weil im Kühlschrank eine Menge fehlte. Sind nur 1,5 km, die kann ich laufen. Mit Rucksack geht das ganz gut. Zum Mittagessen gab es dann ein frisches knackiges Brot, das können die hier richtig gut, und Salat. Leider hatte ich Streichkäse vergessen und die Marmelade und Nutella suchte man auch verzweifelt im Kühlschrank.

Dann hab ich mal etwas KAT-Pflege gemacht, hab den Keilriemen gespannt – das geht jetzt wieder nachdem ich die Schrauben eingeölt hatte – und den Luftdruck der Reifen geprüft. Hab überall etwas Luft abgelassen da offensichtlich 5 bar ausreichend sind. Ich war mit ca. 5,3 bar gefahren. Mal sehen, wie das jetzt läuft.

Da ich heute nichts weiter vor hatte hab ich erstmal das Buch zur Hand genommen und zu Ende gelesen. Dann ein Neues angefangen, mich auf das Bett gelegt und mal eine Stunde geschlafen. Irgendwie war ich ziemlich müde, wovon auch immer. Aber den Tag wollte ich natürlich nicht so faul beendet, also hab ich mich aufgerafft und bin mal ein Stück die Halbinsel am Strand langgelaufen. Und wie Ihr an den Fotos sehen konntet hat sich das zumindest für die Kamera gelohnt. 

 











Und weil ich gerade so gut im Lauf war bin ich dann nochmal in die Gegenrichtung zum Supermarkt gelaufen und hab alles das eingekauft was ich morgens liegen gelassen (die Bananen, die hatte ich sogar schon bezahlt) und/oder vergessen hatte. Heute hatten wir mindestens 20 Grad. Die Griechen bevölkerten sofern sie nicht arbeiten mussten den Strand und den Spielplatz. Soviel zum Lockdown hier. Die müssen sich nicht wundern wenn die Zahlen hier in die Höhe gehen so wie die sich verhalten.

Am nächsten Tag  hab ich Wäsche gewaschen. Da ich ja Wasser bekommen kann hab ich das nochmal ausgenutzt und die Handtücher und die Unterwäsche und T-Shirts gewaschen.

Gegen ein Uhr bin ich zu Luc gegangen der mich auf einen Cappuccino eingeladen hatte. In seinem Shop hatte er eine kurze Einführung in den Spaziergang vorbereitet den wir gehen wollten. Außerdem kamen noch sein Vater und ein Bekannter namens Dave und Ioanna. Die kurze Einführung war interessant, weil man sich dann besser vorstellen konnte wo es hingehen sollte. Eben nicht nur oben auf den Berg sondern auf den Mauern der alten Burg und an den alten Häusern bzw. das, was noch davon übrig ist, vorbei. Wir haben dann ungefähr 3 Stunden gebraucht und unten angekommen hatte Luc dafür gesorgt, dass zwei befreundete Pärchen eine Kühlbox mit Bier und Wein für uns bereithielten. Das war mal eine coole Idee. Also haben wir dort eine Trinkpause eingelegt und dann ging es zum KAT.



 




 

 

 


Ich hab  kurzerhand umgeplant und fahre erst am Donnerstag. Die nächste Stelle die ich anfahren wollte liegt nur 12 km entfernt und ist mit dem Kat schwierig anzufahren.

 

Das Quad ging heute wie immer einwandfrei aus der Garage, und die Tür ließ sich auch schließen. Ich wollte zum Museum Brouron und den dazugehörigen Ausgrabungsstätten. Das Museum hatte natürlich geschlossen, aber ich musste trotzdem den vollen Preis bezahlen, 6 Euro. Ich kann zwar verstehen dass die froh sind überhaupt Einnahmen zu haben, andererseits empfinde ich das immer wieder als unfair, wenn man den vollen Preis bezahlen muss für die halbe Leistung. Egal, es ist wie es ist. Das Areal war nicht sehr groß, das hatte ich auch nicht erwartet.

 








 Und was ich genauso wenig erwartet hatte war das Naturschutzgebiet rundherum und bis zum Meer. Fantastisch. Natur pur mit Gewässer, Sumpfgebieten, vielen Tieren und wenigen Wegen. Bevor der Flughafen von Athen oberhalb gebaut wurde soll das Areal wesentlich größer gewesen sein. Nun, so ist das eben, immer muss die Natur für Bauwerke weichen. Und wenn man hier in Griechenland sieht wie häufig die Natur schon weichen musste für Bauwerke die nie zu Ende gebaut und ihrer Bestimmung zugeführt wurden dann kommt man schon ins Grübeln. 






 

 

 

 

 

 







 

 

 

 

 

 

 








Und immer wieder Graffiti in den verlassenen Häusern





 

Später dann kam Ioanna mich besuchen, die Frau, die mit uns den Berg hochgegangen ist. Sie wollte mir aufschreiben wo es sich in jedem Fall lohnt hinzufahren bzw. was man auf dem Weg in die Türkei „mitnehmen“ sollte. Wir hatten einen schönen Abend und sind ins Quatschen gekommen. Schön, dass man immer wieder solche hilfsbereiten Menschen trifft. Und ich habe jetzt meine ungefähre Route bis zur türkischen Grenze zusammengestellt.

Stellungswechsel war für heute angesagt, und genau das habe ich auch gemacht. Zunächst den KAT wie immer „fahrsicher“ hergerichtet, die Leiter verstaut, den Müll entsorgt und dann zur Wasseraufnahme gefahren. Luc war noch nicht an seinem Laden, kam aber 10 Minuten später. Ich hab schon mal alles soweit startklar gemacht und weil das Wasser mit ziemlich viel Druck in die Tanks lief dauerte das Ganze nur 25 Minuten, getankt hatte ich dann ca. 500 l Frischwasser.

Dann war Abfahrt angesagt, 211 km in gut 4 Stunden zuzüglich einer kleinen Mittagspause. Kurz vor Delphi wurde es eng in dem Bergdorf Arachova. Da muss ich unbedingt nochmal mit dem Quad hin. Das ist so ein schönes Dorf. Mit dem KAT war es an einer Stelle so eng dass ich schon befürchtet habe rückwärtsfahren zu müssen. Ich kam aber dann doch noch um die Kurve. Es ist ja nicht so dass die Straßen eng sind weil die PKW auf einer Seite parken, die sind so eng, dass einem dann da auch keiner begegnen darf und obendrein hat man auf die Balkone zu achten die ab gefühlten 3 Metern über dem Boden den kompletten Bürgersteig überdachen. Und wenn man dann mit dem KAT um die Kurve fährt hat man aufzupassen, dass man mit dem Heck nicht die Zuschauer vom Balkon schubst. Aber alles nochmal gut gegangen.

Delphi hab ich anschließend schon mal im Schnelldurchgang gemacht, ein Stück im Dorf spazieren gegangen.


 











Die Ausgrabungsstätten sind am anderen Ende des Dorfes so, dass ich sie fußläufig erreichen kann. Also ist für morgen schon mal klar was ich mache. Alte Steine besichtigen und kontrollieren, ob die alle ordentlich behauen sind. 


Dann war das antike Delphi zu besichtigen. War erst mal am Hintereingang, der hatte natürlich geschlossen. Aber die Straßen/Treppen die ich laufen musste haben mir einmal mehr gezeigt, dass sich Umwege lohnen. Denn sonst hätte ich die Schönheit des Dorfes nicht gesehen. 






Die antiken Stätte (Tempel des Apollo, Theater, Stadion, Gymnasium, Tempel der Athene) waren schon beeindruckend. Ich war ja schon an vielen Ausgrabungsstätten. Aber eine solche, die sich so an den Berg anlehnt und die solch einen Höhenunterschied hatte habe ich zum ersten Mal besucht. Die anderen antiken Städte waren meistens flach gelegen oder oben auf dem Berg, aber dann eben nur auf der Bergkuppe.

 












 

 

 

 

Am beeindruckendsten jedoch war das Stadion. Es hatte Laufbahnen von 178 m und bis zu 20 Sportler konnten hier gleichzeitig für den Lauf antreten. Schade, dass man es nur von Außen besichtigen und nicht hereingehen konnte. Dann hätte man sicher die damalige Atmosphäre noch besser spüren können. Vor 4.000 Jahren fanden hier die zweitwichtigsten Sportereignisse alle 4 Jahre statt. Die wichtigsten waren seinerzeit die Olympischen Spiele. 







 

 

 

 

 

 

Auch der Tempel der Athene war beeindruckend, wenn auch nicht so groß wie der des Apollo. Außerdem gibt es zwischen den beiden Tempelanlagen eine Fläche wo seinerzeit das Gymnasium angesiedelt war. Dort konnte man allerdings keine Besichtigung vornehmen.











 

 

 

Mit dem KAT konnte ich auf dem Busparkplatz stehen der natürlich von keinem Bus frequentiert wurde. Nur einige Familien die den Spielplatz nebenan besuchen wollten kamen mit dem Auto hierher. Solange der Tourismus nicht stark aktiviert wird ist dies hier ein gemütlicher Platz.

Nachdem ich mir Delphi angesehen hatte wollte ich heute mit dem Quad in die Berge fahren. Dafür hab ich mir Essen und Trinken eingepackt und versucht, die Gopro an das Quad zu schrauben. Bisher ist mir noch keine wirklich gute Idee dazu gekommen. Wenn ich sie am Gepäckträger festschraube habe ich ein Stück von der Box mit drauf, das geht also nicht. Mal sehen, vielleicht fällt mir morgen noch was ein.

Bin also losgefahren zum nächsten Dorf, dann links hoch, vorbei am Teppichhändler 





durch die ersten Berge und dann kommt man auf eine riesige Ebene die gespickt ist mir Ferienhäusern und Hotels. Alle weit auseinander, aber immerhin, hier bin ich in einem Skigebiet von Griechenland gelandet. Die etwas entfernteren Bergkuppen hatten auch noch Schnee. Das Ziel das ich hatte lag allerdings nicht in der Ebene sondern oben auf dem Berg. Ich hab das Quad an der Weggabelung stehen gelassen und bin die 3 km hochgelaufen. Von ungefähr 1.100 m auf 1.300 m. Den Weg hätte ich auch mit dem Quad fahren können, aber genießen kann man die Natur nur wenn man sich zu Fuß auf den Weg macht. 

 
















Oben angekommen war ich in der riesigen Korykeion-Höhle, in der vor mehr als 4.000 Jahren schon  die ersten Rituale stattfanden von den Griechen. Ich gehe zwar nicht davon aus dass die Steine die dort im Kreis lagen ebenfalls schon vor 4.000 Jahren dort lagen, aber man konnte sich wenigstens etwas vorstellen. Die Höhle selbst ist riesig und in jedem Fall sehenswert.

 











 

 

Arachova war heute angesagt. Und das war auch gut so, denn das ist eine wunderschöne Stadt, allerdings auch mit vielen kleinen schönen Läden für Touristen. Hier werden die einheimischen Produkte angeboten, auch sonntags, nämlich Honig, Käse der besonderen Art, Nudeln. Nüsse. Und das in mindestens 6 Läden.


 



















Leider ist das Wetter heute den ganzen Tag schon diesig, so dass ich keine schönen Aufnahmen von dieser wunderschönen Berglandschaft machen kann. Denn eigentlich kann ich von meinem Stellplatz aus bis zum Mittelmeer sehen. Nur heute war das verschwunden. Ich bin trotzdem mit dem Quad nach dem Stadtbummel noch durch die Olivenhaine gefahren ein ziemliches Stück den Berg runter, über Feldwege und am Kanal entlang. Ja, die haben hier einen Kanal. Ich war auch ganz überrascht als ich das sah. Der dürfte ungefähr 2 km lang sein. Ich denke, die haben hier das Wasser von den Bergen umgeleitet. Möglicherweise im Zuge des Straßenbaus, das konnte ich nicht erfahren.

 




 

Morgen werde ich weiterfahren, auf meinem Weg nach Meteora liegt eine Shell-Tankstelle wo ich versuchen werde meinen KAT vom Salz zu befreien. Außerdem müsste er mal abgeschmiert werden was ich ebenfalls hoffentlich dort erledigen kann.