Sonntag, 17. Oktober 2021

Georgien ab dem 1.10.2021

 Nach dem Aufstehen hab ich erst einmal das Tagebuch verschickt an meine Kinder und den Blog fertig gestellt zum Veröffentlichen. Vor lauter Reparaturen ist das stiefmütterlich behandelt worden. Eigentlich wollte ich ja alle 14 Tage versenden. Jetzt gibt es eben noch einen Teil 2 von Georgien und dann sollte ich eigentlich wieder in die Türkei einreisen dürfen. Werde in der Woche mal die Botschaft anrufen ob mein Visumsantrag genehmigt ist.

Danach war noch Einkaufen angesagt damit ich hier nicht verhungere und ansonsten nichts. Aufgeräumt hatte ich ja schon, die Werkstatt aufräumen bei Regen macht keinen Sinn, das Quad sauber machen ebenfalls nicht. Dann bleiben nur noch Bücher und Laptop. Da ich Bücher bevorzuge waren einige Lesestunden angesagt. Und früh zu Bett gehen. Irgendwie bin ich ziemlich müde.

Alles zusammengerechnet habe ich ca. 11 Stunden geschlafen. Brauchte ich offensichtlich mal, auch wegen der nächtlichen Tour durch Tiflis. Dann war wegen des schlechten Wetters heute früh die Heizung ausgefallen, die hatte nicht genügend Strom. Damit musste der Generator 1,5 Stunden laufen. Jetzt reicht es hoffentlich bis morgen. Bei dem Wetter kein Wunder dass die Batterien schwächeln. Seit 3 Tagen nur bewölkt bzw. seit 2 Tagen Dauerregen. Auch heute, obwohl es gegen Mittag aufgehört hatte zu regnen ließ sich die Sonne nicht sehen. Und das soll die nächsten Tage so weiter gehen. Ich werde mal Benzin kaufen müssen für den Generator, sonst bekomme ich hier einen kalten Hintern bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad – tagsüber, nicht nachts, da sieht es noch schlimmer aus -.

Da es heute keinen Regen geben sollte ab Mittag hab ich mich auf das Quad gesetzt und bin mal Richtung Altstadt gefahren. Ca. 13 km bis zum Parkplatz – den ich im Übrigen mal wieder nicht bezahlen musste, hab ja kein Auto -. Tiflis ist die Stadt der Gegensätze. Und wenn bei uns kein Solizuschlag in die ehemalige DDR geflossen wäre könnte ich mir gut vorstellen, dass das dort heute genauso aussehen würde wie hier teilweise in der Altstadt. Und die kurz vor dem Zusammenbruch stehenden Häuser werden zum größten Teil noch bewohnt. Wenn ich das nicht mit eigenen Augen gesehen hätte würde ich das nicht glauben. Andererseits dann diese Wahnsinns-Brücken, Gebäude, Parkanlagen etc. Der krasse Gegensatz. Ich kenne die Gesetze hier nicht und weiß nicht, ob bzw. warum nicht renoviert wird. Aber für mich ist eins klar, wenn nicht bald was passiert hat Tiflis keine Altstadt mehr. Selbst einige Kirchen die von außen noch einigermaßen aussehen sind von innen mit riesigen Stahlträgern gestützt bzw. komplett zerstört ohne dass Renovierungsmaßnahmen ersichtlich sind. Schade um diese Kulturdenkmäler.












 

Dann war nochmals Einkaufen angesagt, da ich gestern kein Obst bekommen habe. Leider sieht es hier genauso aus wie in der Türkei, das Obst und Gemüse gibt es qualitativ am besten beim Obst- und Gemüsehändler, im Supermarkt ist es meistens entweder gar nicht vorhanden oder nur in nicht gutem Zustand. Heute gab es trotzdem Obst aus dem Supermarkt, weil ich keine entsprechenden Händler auf der Strecke gefunden habe. Ich muss die Hauptdurchfahrtstraße von Tiflis nehmen wenn ich in die Stadt will, da gibt es keine Händler weil die Autos kaum eine Chance haben stehen zu bleiben.

Kurz vor dem Dunkelwerden war ich dann wieder am KAT um den Abend wie immer mit Lesen zu verbringen nachdem alles am PC erledigt ist.

 Nachdem ich schon wieder so lange geschlafen hatte war die Lust zum Aufstehen relativ gering. Andererseits sollte es heute tagsüber nicht regnen, da ist natürlich Tiflis ansehen angesagt. Also doch aus dem Bett schälen und langsam fertig machen. Gegen halb zwölf hab ich mich auf das Quad geschwungen und bin in die Stadt gefahren. Auf dem Parkplatz von gestern brauchte ich auch heute nicht bezahlen. Ich war im nationalen Museum Georgiens, einerseits hatte ich mir das größer vorgestellt, andererseits war die Geschichte von Georgien von 1918 bis 1991 zwar kurz und knackig, aber gut verständlich dargestellt. Sehr interessant. Und die hatten dort Schädel von Homo sapiens und anderen vorsintflutlichen „Menschen“ ausgestellt, ebenfalls eine Besichtigung wert. Den Rest des Nachmittags kann man in Tiflis gut mit Laufen verbringen, und genau das hab ich auch gemacht. Dieses Mal in die andere Richtung, vom Friedensplatz zum blauen Kloster und zurück über die Prachtstraße mit Museen und der Oper. 




auf solchen Wagen wurden die Menschen früher beerdigt










 

Wie immer am Abend wenn keine anderen Reisenden mich besuchen kommen ist mal wieder lesen angesagt. Und ich musste den Generator anschmeißen, weil der Strom für die Heizung ansonsten möglicherweise nicht bis morgen früh reicht. Die Solaranlage würde ja gerne arbeiten, aber ohne Sonne wird das nichts. Da helfen auch keine größeren Batterien.

Heute schien mal wieder die Sonne. Und gleich um 8 Uhr bekam ich eine Whatsapp von Totti und Fenny die auch in Tiflis sind. Sie haben sich auf einen Kaffee angemeldet. Gerne, warum nicht. Ich muss mich dafür ja nur aus dem Bett schälen. Es dauerte dann allerdings etwas – nicht das aus dem Bett schälen sondern das Ankommen des Besuchs - , weil die Straßen natürlich um diese Uhrzeit voll sind. Wir haben dann kurz über seine Probleme mit den Radlagern und der Spurstange gesprochen und schnell war die Lösung parat. Ein Sicherungsblech funktioniert nur, wenn man die Sicherungshalter in die Nuten bringt. Sonst löst sich die Verschraubung wieder. Totti hat es probiert und siehe da, seine Probleme sind gelöst.

Ich hab mich dann aufgemacht in die Stadt, hoch auf den Berg und dann runter in den botanischen Garten. Ein großes Stück Grün am Rande der Hauptstadt Georgiens. In jedem Fall ein lohnenswerter Spaziergang. Und weil ich nicht alles geschafft habe und die Burg noch zur Besichtigung ansteht werde ich – sofern das Wetter mitspielt – nochmals dahin fahren.



















 

Danach bin ich zu Totti und Fenny noch auf einen Kaffee gefahren, lag quasi auf dem Weg – sofern man meine Umwege außer Acht läßt – und dann ab nach Hause vor dem Dunkelwerden. Nach dem Abendessen wollte ich die Bilder auf facebook und Instagram veröffentlichen – zumindest einen Teil davon, da viel mein komplettes Internet aus. Sowohl die Georgische SIM-Karte als auch meine Deutsche funktionieren zurzeit nicht, obwohl das Handy eigentlich guten Empfang hat. Weiß der Himmel, wer da gerade auf der Leitung steht oder, noch schlimmer, das Internet geklaut oder abgeschaltet hat. Mal abwarten was wird.

Morgen ist schwefelbaden angesagt mitten in Tiflis. Ich bin gespannt.

Der nächste verregnete Tag nähert sich dem Ende. Ich habe die Zeit gut zum Relaxen genutzt. Gestern hatte ich mich ja verabredet und entgegen meiner Vorstellung rief Totti bereits gegen halb zwölf an und sagte mir, er sei auf dem Weg zum Schwefelbad. Da ich noch nicht wirklich fertig war musste ich mich beeilen und war dann eine Stunde später am Cafe in dem sie warteten angekommen. In der Zwischenzeit hatten die beiden einen Deutschen kennen gelernt der mit ihnen am Tisch saß und mit ins Bad wollte. Kein Problem für mich. Wir haben dann erst noch eine Stunde dort gesessen und uns unterhalten bevor wir ins Bad gegangen sind. Da kann man wählen zwischen Privatbad für bis zu 4 Personen und dem öffentlichen Bad. Wir haben natürlich das Privatbad genommen, da das öffentliche Bad getrennt nach Männern und Frauen ist. Für eine Stunde alle zusammen 35 Euro war mehr als ok. Wir fanden vor: einen großen Raum mit Sitzecke zum Umziehen, ein Bad mit dem Schwefelwasser ca. 40 Grad, ein Tauchbecken mit gefühlten 20 Grad kaltem Wasser, eine Massageliege, eine Sauna, eine Toilette und zwei Duschen. Alles für uns für eine Stunde. Da kann man sich wohl fühlen. Schade, dass keiner zum Massieren kam.





 

Anschließend war der Restaurantbesuch angesagt, denn ich hab ja nach so einer Anstrengung Hunger. Und da wir nichts weiter vorhatten bei dem Regenwetter haben wir uns so richtig verquatscht, so dass ich erst gegen halb sechs wieder am KAT war. So waren dann aus einer Stunde Baden 6 Stunden Abwesenheit geworden. Schön war’s.



 

Von Totti und Fenny habe ich mich für die nächste Zeit verabschiedet, sie fahren weiter nach Armenien und werden später über Georgien wieder zurückkommen in die Türkei wo ich mich dann aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls aufhalten werde.

 Noch so ein verregneter Tag. Nun ja, nicht ganz. Aber zumindest den ganzen Tag dicke Wolken und gelegentlich auch Regen.

So musste ich mir überlegen was ich heute mache. Als erster Akt zur Botschaft fahren und mal nachfragen was mein Visum macht. Nachdem ich hier alles geregelt hatte und den Müll zusammengestellt hab ich mich auf das Quad geschwungen, den Müll zur Mülltonne gebracht und bin zur Botschaft hin. Leider kommt man da ohne Termin nur von .9.30 Uhr bis 10.00 Uhr rein. Ich war natürlich erst um viertel nach elf da. Und der nette Herr an der Pforte begrüßte mich auch gleich freundlich und meinte, ich solle dann morgen wiederkommen oder mal anrufen und telefonisch Auskunft einholen. Hab ich dann auch versucht. Nach dem gefühlten 5. Mal in der Warteschleife und anschließender Gesprächsbeendigung hab ich tatsächlich einen Mitarbeiter am Telefon gehabt der mir freundlich gesagt hat, ich solle am Freitag wiederkommen und ohne zu zögern das Gespräch beendet hat. Der Pförtner hat sich direkt für das unfreundliche Benehmen seines Kollegen entschuldigt. Ich sagte ihm, dass er sich dafür nicht entschuldigen müsse und hab mich auf den Weg gemacht. Zu Paul. Denn der hat in der Nähe der Botschaft eine Bäckerei und backt nach deutschen Rezepten. Hab mich erst mal mit zwei Broten eingedeckt, die ich zum Mittagessen und auch zum Abendessen sofort angeschnitten und gegessen habe – zumindest zum Teil. Am Nachmittag bin ich noch zum Baumarkt gefahren, zu einem richtig großen, und hab Bremsenreiniger geholt für die Reparatur und zur weiteren Reinigung, damit ich zumindest stellenweise im Motorraum ölfreie Zone habe. Zurzeit kann ich nichts anfassen bzw. mich nirgends hinbewegen ohne Angst zu haben auszurutschen. Da steht mir noch einiges an Arbeit bevor bis das Öl soweit verschwunden ist. Andererseits, wie war das: Wo Öl ist ist kein Rost. Auch wahr.

Da sonst heute nichts anlag und mir auch zu kalt war um meine Garage mal aufzuräumen hab ich mich den Rest des Tages mit dem ebook vergnügt.

Da ich in Tiflis nichts weiter zu tun habe bin ich nochmals zu Speed wash gefahren und hab neben meiner Kleidung die Bettwäsche waschen lassen. Ja, geht auch bei mir im KAT. Aber ich kann so eine Menge Wasser sparen und Strom gibt es gerade auch nicht in Unmengen und ich kann die Wäsche dort auch noch durch den Trockner schicken und dann mit schrankfertiger Wäsche nach Hause fahren. Dauert auch nur gut eine Stunde bis ich sie trocken wieder einpacken kann.

Dann war noch Lebensmittel einkaufen angesagt und natürlich, ich brauche Öl für den KAT. Ca 1 km von mir entfernt ist ein Laden der verkauft Verbrauchsmaterial für Trucks. Ich da mal mit dem Quad vorgefahren und hab gefragt ob sie Öl hätten 15 W 40. Ja war die Antwort, das wäre aber nur für LKW. Ja hab ich gesagt, das wüßte ich wohl, das wäre der Grund warum ich das gerne hätte. Aber das ist nur für große LKW wie z.B. Scania, DAF usw. Ich antwortete: ja, und für MAN. Und genau so einen hätte ich. So langsam glaubte man mir dann, vor allem, als ich sagte ich bräuchte dann mal 20 Liter davon. Erst nannte mir der Verkäufer dann einen Preis von 30 Lari = 8 Euro pro Liter, das war aber wohl ein Mißverständnis, denn es kostete nicht 30 sondern 13 Lare = 3,50 Euro. Hab ich dann mal mitgenommen, ich weiß ja nicht, wieviel der KAT verloren hat, jedenfalls nicht weniger als 10 Liter und ich brauche noch was in meinen Reservekanistern. 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damit war der Tag dann auch schon fast um. Alles eingeräumt, drei Dosen Bremsenreiniger versprüht damit der Arbeitsbereich für Montag schon mal etwas sauberer ist und dann meinen zukünftigen Mitreisenden fotografiert. 

 







 

 

 

 

 

 

 

 

Wobei wir uns schnell einig waren dass das mit der Mitreise doch nichts wird. Der kann weder auf das Quad aufsteigen noch in den KAT einsteigen. Und sprechen ist ebenfalls problematisch. Folglich habe ich ihn lediglich fotografiert für meine Sammlung und werde ihn hier stehen respektive liegen lassen.

Morgen soll das Wetter etwas besser werden und ich bekomme hoffentlich mein Visum für die Türkei.

Wetter besser? Weit gefehlt. Noch kälter ist es und die Wolken hängen tief. Allerdings hat es nicht geregnet. Ist ja auch schon mal was.

Ich musste früh aufstehen denn die türk. Botschaft hat nur von 9.30 Uhr bis 10.00 Uhr für Besucher ohne Termin geöffnet. Und da ich ja Sport machen muss eine Stunde, duschen, frühstücken und den Müll mitnehmen und dann noch ca. 30 min. mit dem Quad fahren muss ist aufstehen 6 Uhr angesagt. Ich will mir morgens keinen Stress antun und war dann gegen 9.20 Uhr dort an der Eingangstür. Nach 30 Min. durfte ich rein und musste meinen Pass abgeben. Den sollte ich dann am Montag wieder abholen können. War eigentlich nicht meine Idee. Daher hab ich mal freundlich gefragt ob es nicht etwas eher ginge, ich müsste ja jedesmal eine lange Strecke mit dem Quad fahren und siehe da, es ging dann auch heute Nachmittag. Da ich sowieso mir noch was ansehen wollte konnte ich dann die Zeit gut verbringen bis zum Abholtermin um 15.30 Uhr.

Also raus und in das Freilichtmuseum. Das war nicht so groß wie ich das aus Ostblockstaaten gewohnt war, aber dafür hatte es nur Originale und in einigen Häusern waren Mitarbeiter des Museums die die Gebäude erläutert haben. 








Weinkrüge, bis zu 600 l 















 

Danach war essen angesagt. Das Restaurant war etwas höher gelegen und wahrscheinlich wegen des schlechten Wetters und weil Freitag war nur von mir besucht. Da stellt man sich ja vor dass man freundlichst bedient wird, weit gefehlt. Ich bestellte das heimische Gericht Khachapuri und man sagte mir, dass das aber 6 Stücke seien. Ja, ist ja nicht das erste Mal dass ich das esse. Ich erwiderte dass ich das wüsste und die Speise trotzdem wünschen würde. Hab ich dann auch bekommen zusammen mit einem Glas Weintraubensaft – nein, nicht Wein, sondern Saft. Zwischendurch wurde ich gefragt ob alles in Ordnung sei und als ich mit Essen fertig war – zwei Stücke habe ich nicht geschafft – wurde der Teller abgeräumt, sie nahm dann auch mein zu ¾ geleertes Glas in die Hand und wollte dieses mitnehmen und fragte auch gleich, ob ich die Rechnung haben wolle. Etwas übertrieben und ich fühlte mich eigentlich schon rausgeschmissen. Ich zeigte schnell auf das Glas und dass ich das wohl noch trinken wolle da entschuldigte sie sich dafür. Also ehrlich, so behandelt man keinen Gast. Der Saft war ja nicht durchsichtig sondern dunkelrot. Und eigentlich hätte ich gerne noch 10 min. dort gesessen. Aber wenn man merkt dass man unerwünscht ist sollte man schnell das Weite suchen. Allerdings empfehlen kann ich dieses Restaurant nicht.

Dann habe ich mir das Denkmal zum zweiten Weltkrieg angesehen, der Park und die Anlagen waren völlig heruntergekommen und man hatte mit dem Renovieren begonnen. Wurde auch Zeit. Allerdings frage ich mich immer, warum so ein armes Land sich solche Parks und Monumente leisten muss. Gibt es da nichts Wichtigeres? 



 

Dann noch einen Kaffee getrunken und langsam zur Botschaft gegangen, dort gab man mir auch ziemlich schnell meinen Reisepass mit dem Visum. Leider beginnend mit dem heutigen Tag und es endet dann am 7.1.2022. Ich kann allerdings heute noch nicht los weil ich ja die Reparatur noch machen muss und vor nächste Woche Mittwoch werde ich wohl die Grenze nicht sehen. Ok, ich werde mich sowieso um ein Langzeitvisum kümmern in der Türkei, dann habe ich keinen Stress im Winter. Danach war noch Zeit und ich hab mir die Galleria Tiflis angesehen. Kann man machen, muss man aber nicht. Einige bekannte Läden sind dort vertreten wie z.B. H + M und New Yorker, und der Rest ist wie in allen anderen Shoppingmalls auch. Mit Ausnahme der Tatsache, dass sich dort drinnen offensichtlich ein Theater befindet.

Der Rest ist schnell erzählt, nach Hause fahren mit einem ca. 5 km langen Umweg – kennt man ja von mir, ich glaube ja so einem Navi nicht immer – und dann essen, lesen …..

 

So langsam nähert sich das Ende in Tiflis. Wird auch Zeit, ganz viel hat Tiflis nicht mehr zu bieten.

Hab dann erstmal mein Werkzeug etwas sortiert bevor ich heute losgefahren bin. Bei 13 Grad und immer noch kein Sonnenschein macht es nicht wirklich Spaß den ganzen Tag in Tiflis herumzulaufen. Ich hatte mir vorgenommen die Burg zu erobern, hab ich auch gemacht, war aber nicht wirklich so spannend. 

 








Davor der Trödelmarkt war da schon interessanter. Ein richtiger Trödelmarkt wie ich ihn aus den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts noch kenne. Und zusätzlich haben hier viele Künstler ihre Bilder zum Verkauf angeboten. Einige hätten mich schon interessiert, allein, mir fehlen die Wände zum Aufhängen. 

 









Dann gab es da noch den Garten der mich gelockt hat hereinzukommen. Ich hatte ihn in den letzten Tagen schon einmal gesehen aber keine Zeit gehabt da reinzugehen. Ich glaube, das war an meinem Badetag. Aber heute hatte ich Zeit. Und der wunderschöne Garten ist nicht das eigentliche was man zeigen wollte, das ist nur Dekoration sagte mir der Archäologe und Guide. Denn in der Hauptsache befindet sich neben und unter dem Garten ein altes Badehaus aus dem 2. Jahrhundert. Im Sommer wird gegraben, im Winter ruht die Ausgrabungsstätte. Finanziert wird das von der Stadt Tiflis und die Mitarbeiter des Museums erhalten ihr monatliches Gehalt von den Einnahmen des Museums, das ist ausreichend. 












 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und weil ich mir noch für morgen was übrig lassen wollte zum Besichtigen bin ich dann mal wieder zum KAT gefahren. Es war ja auch schon 5 Uhr, da wird es Zeit für meinen Kaffee.

Schon wieder ein Tag an dem sich die Sonne kaum hat blicken lassen. Und das, obwohl der Wetterbericht Schönwetter angesagt hatte. Kann nur noch besser werden, schlechter geht nur noch wenn es regnet.

Aber ich will ja nicht meckern, in Deutschland gab es dieses Jahr keinen Sommer oder wenn, dann höchstens an einem Tag.

Nach dem Einkaufen bin ich in die Stadt gefahren um mir die Badehäuser, den Wasserfall, die Synagoge und die Moschee anzusehen. Auf der Hinfahrt hatte ich dann gleich mal einen Unfall. Ich wollte links abbiegen um einen u-turn zu machen, hatte mich etwas rechts gehalten weil die linke Spur bereits 100 m vorher aufgehört hatte und die Spur mit weißen Strichen belegt war – man musste sich vorher auf die rechte Spur begeben – blinkte, bog nach links und da fährt mir ein Auto das auf der aus meiner Sicht nicht mehr vorhandenen Spur links fuhr, in das Quad. Zum Glück landete der Kotflügel zwischen den beiden Radkästen und am Quad war keine Spur zu sehen, nur am Auto war der Kotflügel eingedellt und verschrammt. Natürlich war ich Schuld, behaupteten jedenfalls die beiden Frauen die im Auto saßen. Und auch der dazu gerufene Ehemann sah das so. Mein Argument, dass sie auf der linken Spur gar nicht mehr fahren durfte ließen sie nicht gelten. Sie sagten mir, wenn sie die Polizei holen würden würde ich eine Strafe zahlen und das Auto müsste ebenfalls bezahlt werden. Was soll man da machen? Richtig, Geld raus, zahlen, freundliches Gesicht machen und Abfahrt. Was kann ich gegen 4 Personen schon ausrichten. Und dann sagten sie noch da wäre irgendein Zeuge gewesen der gesehen hätte, dass ich links abbiegen wollte. Natürlich, wollte ich ja auch, auch wenn das eigentlich nicht wirklich erlaubt ist. Macht aber jeder. Nun, die Nummer kostete 60 Euro und ich war fertig damit. Was soll ich mich mit denen anlegen? Auch wenn ich teilweise im Recht bin. Wie war das: Recht haben und Recht bekommen sind gerne mal unterschiedlich.

Also Abfahrt in die Altstadt und mir dort alles angesehen was ich sehen wollte. 















 

 

 

 

 













 

Zwischendurch Käsekuchen gegessen – mein Lieblingskuchen, daher habe ich dann gleich mal den Schoko und den normalen Käsekuchen genommen um anschließend gut satt zu sein. Was tut man nicht alles um die Figur zu halten. Köstlich.


 

Am Spätnachmittag meldeten sich auch Tina und Tobi, der Ölkühler war bei ihnen angekommen und sie sind auf dem Weg zum Flughafen um mir diesen dann morgen zu bringen. Ich freu mich auf den Ölkühler und darauf, wieder losfahren zu können, aber natürlich genauso auf Tina und Tobi, die beiden Schweizer die immer gute Laune verbreiten. 

Der Tag heute fing früh an, jedenfalls für das Telefon, das gegen halb fünf eine Meldung schickte. Der Ölkühler ist gut angekommen, zusammen mit Tobi und Tina aus der Schweiz.

Da ich davon ausging dass die Beiden erst einmal lange schlafen wollen hab ich selbst es langsam angehen lassen. Nachdem ich meine Morgenrituale erledigt hatte habe ich angefangen Vorbereitungen zu treffen um den Ölkühler zu tauschen. Das fing damit an, dass ich die 20 l Öl die ich die Tage gekauft hatte in den KAT geschüttet habe. Dann mit den leeren 5-liter-Flaschen zurück zum Ölladen. Da gibt es Öl in 200 l Fässern das dann in 5-liter-Kanister abgefüllt wird. Damit ich nicht noch mehr Kanister bzw. Flaschen brauchte habe ich die 4 leeren Flaschen mitgenommen und zwei Kanister von mir aus dem Regal zum Auffüllen. 15 l wollte ich kaufen. Die Herrschaften wunderten sich über meine 5-liter-Kanister, machten diese allerdings dann mit einem langen Gesicht voll. Und statt in einen der 5-l-Flaschen neu abzufüllen hat man mir eine abgefüllte Flasche gegeben und die 4 leeren Flaschen in den Müll geworfen. Leute, so wird das nichts mit dem Verzicht auf Plastik. Tat mir in der Seele weh weil ich es nicht nachvollziehen kann, wo da der Sinn drin steckt. Aber ich muss auch nicht immer alles verstehen.

Dann noch Einiges weiter vorbereitet und es dauerte nicht lange und Tina und Tobi kamen hier an. Weit vor meiner gedachten Zeit. Sie brachten auch gleich Hunger mit so dass ich erst einmal Essen gekocht habe und wir zusammen gegessen haben. Danach ging es dann los mit der Schrauberei. Und weil nicht immer alles so einfach auseinander zu schrauben ist solange der Motor sich im KAT befindet hat es eben gedauert. Eine Schraube eine Stunde. Ist doch ein guter Durchschnitt. Jedenfalls für die eine Schraube an die wir nicht heran kamen. Nach dem Dunkelwerden haben wir dann aufgegeben, morgen sind nur noch die Bleche rund um den Ölkühler anzuschrauben und dann kann ich hier wegfahre. Leider war das alles nicht so schnell erledigt wir gedacht, aber ich habe eine tolle Hilfe und will mich mal nicht beklagen. Die beiden hatten einen Nachtflug und waren ziemlich geschafft und haben trotzdem keine Mühe gescheut mir zu helfen. So ist das unter Reisenden und das finde ich einfach genial.

Gegen 9 Uhr war Frühstück angesagt, damit wir früh fertig sind und abfahren können. Ich Richtung Türkei und Tina und Tobi weiter Richtung Osten um Georgien zu erkunden. Wir hatten beim Schrauben einen guten Run und waren gegen 12 Uhr fertig mit allem. Nach einem Test waren wir der Meinung es läuft jetzt und alles ist wieder in Ordnung. Schnell alles eingepackt, noch eingekauft, verabschiedet und ich bin zum KAT gefahren. Quad einladen, essen und Abfahrt.

Die Abfahrt gestaltete sich zunächst gut, für ungefähr 1 km, dann qualmte wieder Öl. Ok, möglich, dass das letzte Öl jetzt verbrennt. Aber ich hab vorsichtshalber nach insges. 3 km einen Stopp eingelegt und das war auch gut so. Denn der Fehler war nicht behoben. Es lief mindestens genauso viel Öl raus wie vorher. Ich hatte von Tina und Tobi erfahren, dass sie Kontakt herstellen können zu einem Truck-Schrauber der die Militärfahrzeuge von Georgien repariert. Folglich habe ich die Beiden informiert die innerhalb von 20 min wieder bei mir waren. Tina hat dann den Kontakt hergestellt und George ist mit 2 anderen Schraubern gekommen und hat sich das angesehen. Wir sind übereingekommen und haben das auch von Marcel bestätigt bekommen, dass das Problem nur beim Ventilator liegen kann, denn sonst schleudert nichts das Öl hoch bis zur Motorklappe bei hoher Drehzahl. Also, alles vorbereitet, nachgesehen, ob die Linksgewindeschraube fest angezogen ist – das war eine Vermutung dass sich diese gelöst hatte, war aber nicht so – und dann abgemacht, dass morgen die Mechaniker gegen 9 Uhr kommen und mit mir zusammen den Fehler beheben. Sofern es möglich ist und wir nicht noch Dichtungen oder Sonstiges benötigen was möglicherweise sogar noch eingeflogen werden muss.

Wir hatten dann noch einen netten Abend, wenn auch nur kurz, Tina hat gekocht, und nach 2 Bier bzw. 2 Glas Wein haben wir uns zum Schlafengehen verabschiedet.

Hoffentlich klappt das morgen und ich kann weiter fahren. Hab keine Lust hier direkt an der Ausfahrtstraße lange zu stehen. 

Heute war ja Schrauben mit den Mechanikern angesagt. Gegen 8 Uhr sind Tobi und Tina zum Frühstücken gekommen und gegen 9 Uhr waren die Mechaniker da. Ich hatte schon einige Dinge vorbereitet und es konnte sofort losgehen. Das Problem war ja klar, irgendwas mit dem Venti und der von uns vor 14 Tagen eingebauten Kupplung. Da ich bereits wußte, dass alles raus muss und wie wir den Venti rausbekommen haben sich die Mechaniker auf mein Wort verlassen. Oh Wunder, das tun sie nämlich normalerweise nicht. Innerhalb von 2 Stunden hatten wir alles aufgeschraubt und rausgeholt incl. Venti. Leider glaubte man mir zunächst nicht dass die Mittelschraube ein Linksgewinde hat und ich musste tatsächlich mal energisch werden. Dann löste sich die Schraube und die Mechaniker meinten, ich hätte ja wohl Recht gehabt. Sag ich doch. Ich meine, wenn man sich nicht 100 Prozentig sicher ist das es ein Linksgewinde ist dann behauptet man das ja nicht oder?

Nun war aber schnell auch klar, warum das Öl rauskam. Die Dichtung am Schluss war herausgerutscht und nicht perfekt. Also musste eine neue Dichtung her und siehe da, Georgien hatte sie und 1 Stunde später auch ich. Dann war der Venti schnell wieder zusammengebaut und eingebaut, nur dass dann das Ablassrohr eine Dichtung hatte die gerissen war. Also eine neue Dichtung kaufen, das dauerte dann aufgrund des Verkehrs in Tiflis mal ca. 2 Stunden. In der Zwischenzeit haben wir die Dieselfilter gewechselt – muss ja auch mal sein. Und weil der Mechaniker zu wenig Diesel eingefüllt hatte sprang der KAT natürlich erst mal nicht an. Mit Trick 17 funktionierte es dann doch und alles war in Ordnung. Dann noch die letzten Bleche eingeschraubt nachdem wir überprüft hatten dass jetzt wirklich kein Öl mehr herauskam und die Nummer war erledigt. Aber es war dann auch schon 7 Uhr am Abend durch. Ich hab bezahlt, die Mechaniker, denen ich meinen großen Dank an dieser Stelle ausspreche sind nach Hause gefahren und ich habe erst einmal geduscht. Dreimal Haare gewaschen, dreimal Arme geschrubbt, über die Fingernägel wollen wir mal nicht sprechen, die habe ich danach gekürzt damit der gröbste Dreck weg ist und dann habe ich noch einen Kaffee getrunken und eine Kleinigkeit gegessen um an der Spüle beim Wasser einfüllen festzustellen, dass meine Arme trotz schrubben noch schmutzig sind. Also nochmal versuchen alles zu reinigen, das ist mir dann mit Spülmittel einigermaßen gelungen.

Und zum Feierabend hab ich mir Ausnahmsweise mal Whisky-Cola gegönnt. Trinke ich eigentlich nicht, aber heute musste das einfach mal sein. Hab ich seit ewig und drei Tagen nicht mehr getrunken.

Da jetzt alles ok ist werde ich mich gleich schlafen legen damit ich morgen früh starten kann. Weil ich hier an einer Tankstelle stehe werde ich gleich mal Diesel nachfüllen und Wasser kann ich ebenfalls bekommen. Damit kann ich dann mal wieder Wäsche waschen, hat sich einiges angesammelt durch die Schrauberei. Tobi hat sich hier gewaschen, die Handtücher sind schmutzig und die Hose sowieso.

Irgendwie scheint der KAT Georgien nicht zu mögen.

Gestern war alles ok, kein Öl mehr das austritt, alles soweit startklar gemacht und ich wollte dann nach dem Tanken los. Hab Diesel aufgefüllt und Wasser. Alles voll, alles klar. Dann noch zur Toilette gegangen, da sind vorne Stufen die wir gestern genutzt haben um die eine Schraube vom Venti zu lösen. Und was sehe ich da? Ein Dichtring der vor die große Schraube vom Venti gesetzt werden muss. Gut, dass ich gelegentlich eine schwache Blase habe. Sonst hätten wir uns 2,5 km später einen „Wolf“ gesucht nach dem Fehler. Denn nach 2,5 km kam wieder reichlich Öl aus dem Motorraum und schnell war klar warum. Ich hab dann den Mechaniker informiert, der ca. 2.5 Stunden später eintraf. Es war schnell gemacht, denn wir konnten die Schraube lösen ohne den Venti herauszunehmen wie wir das gestern machen mussten.

Ok waren seine Worte, mach Dir keine Gedanken mehr, pass auf die Temperatur auf, möglich, dass Du noch etwas Öl riechst die nächsten paar km, dann sollte alles gut sein. Gegen 2 Uhr bin ich los, ca. 25 km, dann kam das nächste Problem – oder besser gesagt das Problem das ich schon kannte. Ich angehalten, angerufen bei Marcel in Deutschland und dann beim Mechaniker in Georgien. Ich hatte mal wieder Glück im Unglück wie so häufig, denn ca. 500 m weiter war die Ausfahrt und ca. 300 m davon entfernt konnte ich den KAT hinstellen zum reparieren.




 

 Das geht natürlich nicht überall, auf dem Highway stand ich lediglich auf der Standspur – gut, dass da eine war – und konnte nicht aussteigen weil die Spur natürlich zu eng war. Also Motorklappe auf, Motorabdeckung runter und da sah ich die Bescherung, die Dichtung war wieder geflogen. Den Mechaniker wieder angerufen und ihm gesagt, dass es genau das Problem ist das ich bereits beim ersten Telefonat vermutet hatte, sein Mitarbeiter hat schlecht gearbeitet. Der hatte die anderen Fehler nämlich auch auf dem Gewissen. Dann war auch klar, dass er heute nichts mehr erledigen kann, denn es war bereits 3 Uhr, die Dichtung muss neu gekauft werden, die Reparatur dauert wieder 4 – 5 Stunden selbst wenn ich vorher alles was geht abschraube. Wir haben uns dann für morgen 14 Uhr verabredet, ich hoffe, dass er nicht 14 Uhr georgische Zeit meint. Ich hab ihm gesagt ich wäre auch gerne bereit eher anzufangen. Außerdem würde ich alles was alleine geht vorher erledigen. Damit war er dann einverstanden und wollte dann heute noch die neue Dichtung kaufen. Ich bin sehr gespannt wann er morgen hier auftaucht, denn ich würde zumindest vor dem Dunkelwerden gerne alles erledigt haben. Dann kann ich übermorgen vielleicht die nächsten paar km weiterkommen. Stück für Stück Alpenglück wie man so schön sagt. So langsam kotzt mich das an. Aber ändern kann ich es auch nicht, nur reparieren was defekt ist. Kotz Würg.

Dann bin ich noch ein Stück spazieren gegangen in das Dorf hier ca. 1,5 km entfernt und bin wieder etwas aufgemuntert worden von 4 netten älteren Herren die dabei waren einen Ofen für Brot zu mauern. 

Falsch, gemauert hat einer, drei haben das Ganze beobachtet. Georgische Arbeitsweise eben. Sie haben mich gesehen, mich herangewunken, mir alles erklärt und mich zu einem Glas hausgemachten Wein eingeladen. Wir haben etwas geschäkert wie man bei uns in Westfalen sagt und der Maurer – alleinstehend – meinte, er würde ja gerne mit mir fahren. Ich habe ihm dann unmißverständlich klar gemacht, dass er ja dort in der Grube einen Job hat und damit keine Zeit. War natürlich alles Spaß, aber diese Kleinigkeiten am Rande halten einen aufrecht. 

 


Dann bin ich weiter gegangen, hab mir im Dorf zwei Flaschen Wein gekauft für die nächsten Abende – man weiß ja nie in welcher Pampa man noch landet – und bin zurück, natürlich wieder an der Baustelle vorbei. Da musste ich dann das zweite Glas Wein trinken, noch etwas rumalbern und dann wurde es Zeit  zum KAT zu gehen. 

 













Jetzt ist wieder lesen angesagt, denn hier in der Pampa besucht mich keiner. Zum Glück ist auf dem Highway nachts nicht viel los, der ist nämlich gefühlte 1 m, tatsächlich wahrscheinlich 10 m von mir entfernt. Und ich bin froh, dass ich gut isolierende Fenster habe die viele Geräusche abhalten bzw. zumindest ziemlich gut dämmen.

Mal sehen was morgen wird und ob ich dann wirklich übermorgen fahren kann. Ich bin gespannt.

Die Schweizer stehen übrigens ebenfalls in der Werkstatt und mussten Kupplung und Getriebe herausnehmen lassen für die Reparatur. Ich hoffe, die trifft es nicht so hart wie es mich getroffen hat, die hatten in der Türkei schon Pech genug und 11 Wochen in der Werkstatt gestanden nach dem Unfall. Tina und Tobi, ich drücke Euch die Daumen.

Nachdem ich wieder schlecht geschlafen hatte – man macht sich ständig den Kopf wie und wann es denn weiter gehen kann – bin ich aufgestanden, hab hier alles fertig gemacht, eine Maschine Wäsche gewaschen und alles für die Mechaniker vorbereitet soweit ich das alleine konnte. Der Chef ist mit seinem Fahrer und zwei anderen Mechanikern gekommen damit es alles schneller geht. Leider waren das so Schrauber im Hauruck-Verfahren. Da musste ich dann gelegentlich lauter werden und eingreifen damit nicht größerer Schaden entsteht. Nachdem der Venti aus- und wieder eingebaut wurde haben wir den Motor angeschmissen und festgestellt, dass die Dichtung wieder herausspringt. Also alles wieder von vorne. Die Mechaniker haben den Venti komplett mitgenommen und versprochen ihn morgen fertig wieder mitzubringen. Ich bin gespannt. So langsam reicht es mir, aber ich habe auch andererseits keine Alternative außer den KAT hier stehen zu lassen. Wenn es wenigstens am Wasser wäre könnte man ja drüber nachdenken. Leider stehe ich wie gesagt an der Autobahn und der nächste Lebensmittelladen dürfte ein paar km entfernt sein. Außer der kleine Tante-Emma-Laden, den habe ich ja gestern schon besucht. Ich meine, da kann ich die Grundnahrungsmittel ja einkaufen. Brot, Wein, Bier, Chacha, Wodka, alles da was das Herz begehrt, damit würde ich dann auch durch den Winter kommen. Aber das war nicht mein Plan. Also heute Abend beten dass das morgen funktioniert. Wobei ich eigentlich schon fast die Hoffnung aufgegeben habe und sicher die nächsten paar hundert km Angst haben werde, daß mir alles um die Ohren fliegt. Gut, morgen ist Samstag und sie wollen trotzdem arbeiten. Ich hoffe, sie kommen gegen Mittag. Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass am Sonntag ebenfalls gearbeitet wird, das würde bedeuten, dass ich noch einen Tag länger hier stehen werde. Ich will es nicht beschreien.

Heute Morgen dann die Katastrophe.

Ich hatte natürlich wie die letzten Tage immer schlecht geschlafen, aber da ich wußte dass die Mechaniker nicht so früh kommen wollten mich noch etwas im Bett mit dem Buch aufgehalten. Nach dem Aufstehen und dem Sport bekam ich dann die Hiobsbotschaft. Sie hatten den Venti komplett auseinander genommen und den großen Schaden gesehen. Die Kupplung ist nicht rund gelaufen weil der Mechaniker die Schraube die Welle nicht fest genug angezogen hatte – die Scheibe unter der Schraube von ungefähr 1 cm Dicke fehlte ja – und damit wurde ein Schaden angerichtet der so groß ist, dass ich die Kupplung so nicht mehr gebrauchen kann. Das ist natürlich die Katastrophe. Eine neue Kupplung aus Deutschland muss erst einmal nach hierhin kommen. Ich hatte dann schon mal Flüge nach Frankfurt für mich rausgesucht als der Mechaniker mich anrief und meinte er würde mal beim Militär anfragen ob die nicht zufällig sowas dort liegen haben. Eine Stunde später kamen zwei Fotos mit einem Motor vom KAT incl. Ventilator. Nach Rücksprache mit Marcel dem ich die Fotos geschickt hatte habe ich das Ok gegeben den Venti auszubauen. Leider musste ich den bezahlen und ein paar Euros für den Einbau oben drauf. Ja, Ihr könnt jetzt sagen: Aber der Mechaniker hat doch den Schaden verursacht. Ja, da bin ich völlig bei Euch. Aber bitte, in Georgien? Alleine? Ohne Zeugen? Wie lange soll ich denn warten auf die Reparatur. Also, reparieren, zahlen und ein freundliches Gesicht machen.

Nun denn, nach dem Ausbau und der Reinigung kamen sie mit dem „neuen“ Venti und meinen alten Teilen angefahren. Ich hab mir den Schaden angesehen und wußte, da ist nichts mehr zu retten. Aber alles einsammeln, einpacken und mitnehmen, man weiß ja nie, welche Teile man möglicherweise nochmal benötigt. Und vor dem Einbau wurde dann die Ölschleuder gereinigt. Ich glaube, der Motor stammt aus einer Einheit die nicht wußte, wie man eine Ölschleuder reinigt. Nicht nur der Deckel war völlig zu mit Öl sondern auch der vom Deckel zu verschließende Part. Ungefähr 4 cm fest sitzender Ölschlamm wurde geborgen. Dann haben wir alles zusammengebaut, Marcel nochmals ein Foto geschickt von der Stelle an der die Welle in das Getriebe geht, von ihm das OK bekommen und dann den KAT Probe laufen lassen. Alles war und ist dicht. Bis jetzt. Und ich hoffe, das bleibt auch so. Nachdem die Mechaniker gefahren waren hab ich alles im Fahrerhaus wieder hergerichtet für die Abfahrt und im Wohnraum ebenfalls etwas geputzt. Morgen nach dem Frühstück ist abfahrt und ich bete, dass ich diesmal weiter als 25 km komme. Eigentlich müsste jetzt alles ok sein, aber nach den vielen Katastrophen die bislang passiert sind hat man den 

Glauben an das Fahrzeug erst einmal verloren. 

Dabei macht er ja so in der Abendsonne ein ganz gutes Bild 


Gegen kurz nach sechs war ich wach und bin auch gleich aufgestanden um früh losfahren zu können. Ich wollte es ja bis mindestens an die türkische Grenze schaffen. Gegen 8 Uhr saß ich vorne im Fahrerhaus und startete. Alles trocken, alles ok, also Abfahrt. Nach ca. 20 km kurz angehalten und geschaut wie es aussieht, es waren ein paar Tropfen und ich ignorierte das zunächst einmal. Nach weiteren 30 km hatte ich das Gefühl, dass der Reifen vorne rechts Probleme macht, ich hatte dort nämlich eine Schraube rausgezogen. War aber nichts, konnte eigentlich auch nicht, da die Schraube im Profil saß und nicht so lang war, dass sie hätte durch den Reifen stechen können. Fröhlich weitergefahren und bei ca. 250 km Fahrstrecke sah ich aus der Motortür Öl austreten. Damit war der Tag dann für mich soweit mal gelaufen. Ich hab mich an den Rand gestellt und bin mal ein Stück gelaufen um die Lage zu erkunden. Denn am Straßenrand reparieren geht mal gar nicht. Ca. 500 m weiter war links eine Tankstelle und rechts ein großer Platz wo ich mich hinstellen konnte. Nach ein paar Telefonaten – George der Mechaniker hatte gefragt wie es läuft und Alex wollte ich auch informieren – hab ich mich mal auf die Suche gemacht. Mangels Bremsenreiniger konnte ich nur an meine Haushaltsreiniger gehen und da gibt es tatsächlich einen der das Öl vernichtet. Jedenfalls, soweit ich mit Lappen und Wasser dran komme, soweit hab ich das dann auch genutzt. Hilft aber nicht überall. Also gegenüber zur Tankstelle gegangen und mal freundlich gefragt, ob die wohl Bremsenreiniger haben. Leider kennt man das Zeugs nicht überall. Aber an der Tankstelle war ein Fahrzeug mit Fahrer und Beifahrer, der Fahrer konnte Englisch und so konnte er mir sagen, dass es im Dorf ca. 12 km entfernt einen Laden für solche Dinge gibt. Er würde mir gerne den Weg zeigen. Ich erklärte ihm, dass ich mit dem KAT da gerade mal nicht mit hinfahren wolle, würde aber mein Quad ausladen und damit fahren. Tat ich dann auch. Nach ca 5 km fand ich eine Tankstelle die ich erst einmal angefahren habe. Die hatten keinen Bremsenreiniger aber etwas Ähnliches. Ich war mir nicht sicher und bin in den Ort gefahren. Dort angekommen traf ich dann im Laden meine beiden Männer von der Tankstelle wieder. Sie berieten mich und ich habe dann sowas ähnliches wie Bremsenreiniger gekauft nachdem ich es am Quad an einer Stelle an der sich etwas Öl befand ausprobiert habe. Ich nahm dann gleich den ganzen Vorrat mit, 15 Dosen. Der Verkäufer freute sich.

Zurück zum KAT habe ich dann alles ausgepackt und schon kam das Auto mit den beiden Männern wieder, Vater und Sohn, und fragten, ob sie helfen könnten und wo denn das Problem sei. Wir haben kurz darüber gesprochen und uns dann an die Arbeit gemacht. Ich habe alles soweit gereinigt und festgestellt, dass das von mir gekaufte noch aggressiver ist als Bremsenreiniger und schnell auch das alte Öl auflöst. Nachdem alles soweit sauber war und ich ja vorher schon einige Stellen ausgeschlossen hatte habe ich das Fahrzeug gestartet und wir haben alle gesucht. Fehlanzeige. Also alles nochmal, wieder Fehlanzeige. Nochmal alles gereinigt und nochmals gestartet, dann den KAT 10 m nach hinten und wieder nach vorne bewegt, Fehlanzeige bzw, das, was noch herunterlief war Wasser. Gut, ich hatte den KAT ja auch stellenweise ganz schön gebadet. Aber Öl kam keines mehr. Offensichtlich handelte es sich tatsächlich noch um Öl das gestern nicht komplett beseitigt werden konnte. So kann ich dann morgen mit einem ruhigen Gewissen weiterfahren. Der Venti benimmt sich genauso wie er soll, er läuft und läuft und kühlt den Motor wesentlich besser als der vorherige Venti dies getan hat.

Und damit ich meinen Vorrat wieder vollständig habe bin ich zu der kleinen Tankstelle gefahren und habe dort ebenfalls den Vorrat an Reiniger aufgekauft. Man wunderte sich auch dort, fragte aber nicht weiter nach.

Dann noch im Lebensmittelladen gegenüber ein paar Kleinigkeiten für den Kühlschrank gekauft und jetzt muss ich eigentlich nur noch darauf warten dass es morgen früh wieder hell wird und ich über die Grenze fahren kann ohne weitere Komplikationen.

Ach so, eins habe ich noch vergessen, bin ich doch von der Treppe gerutscht und habe mit meiner Wirbelsäule 4 Stufen mitgenommen. Ich muss wohl einen Schutzengel dabei gehabt haben, denn mir ist weiter nichts passiert. Hätte schlimmer ausgehen können und ganz ehrlich, nach dem Stress den ich die letzten Tage hatte, schlecht geschlafen, ständig neue Katastrophen usw, habe ich erst mal eine Runde geheult. Ich fand, das stand mir an der Stelle mal zu.

So, ob ich über die Grenze komme werde ich dann morgen sehen und Ihr später.