Sonntag, 26. Februar 2023

Oman ab dem 6.2.2023

Heute war mal ein anstrengender Tag, nicht weil ich gelaufen, sondern gefahren bin. Zunächst führte mich mein Weg nochmals zu Michael bei Mercedes, weil der die Erlaubnis hat Alkohol zu kaufen. Zusammen mit Carlos und Magy sind wir in den Spirituosenladen gefahren, in dem Man Whisky für 12 Euro, und eine Dose Bier für 2 Euro bekommen kann. Ich hab mich dann mal für Whisky entschieden, denn der Bacardi dort schien mir gefakt zu sein. Und dann weiß man nicht, wie der schmeckt.

Dann weiter zum Truck Shop, wo ich einige Kleinigkeiten erfragte, aber nicht fündig wurde. Also weiter, ca. 35 km entfernt soll es einen Van-Life-Shop geben mit Camping- und Vanartikeln. Aber auch die konnten mir nicht helfen, schickten mich dann zu Jeep-Center in dem ich zumindest die Schrauben zum Ablassen der Luft in den Reifen gefunden habe. Reparatursets für Reifen hat natürlich keiner. Dann muss ich eben weiter hoffen, dass ich mir keine Schrauben und Nägel in die Quad-Reifen fahre. Bei den KAT-Reifen dürfte es mir sowieso schwer fallen diese zu reparieren. Außerdem sind das Schlauchreifen, und bis dahin muss so eine Schraube erst einmal durchkommen.

Dann weiter zur Grenze, nach meinem Navi ca. 270 km. Da es bereits ein Uhr war hab ich mir den Grenzübergang geklemmt und bin 20 km vorher an den Strand gefahren. Leider kein schöner, weil überall Müll herumliegt, aber immerhin am Wasser. Der andere Strand mit Park konnte von mir nicht angefahren werden, dazu hätte ich unter den Brücken herfahren müssen die gefühlte 2 m hoch waren. Schade, denn ich denke, da hätte ich besser gestanden. Vielleicht morgen, mal sehen.










Der Tag fing gut an, zunächst musste ich meine Toilette reinigen – ja, muss auch mal sein als Camper – dann waren die Keilriemen dran die sich völlig verdreht hatten, und das war diesmal nicht einfach, saß doch die Lichtmaschine fest in ihnen Haltern und ich musste zunächst alle Schrauben lösen um dann die neuen Keilriemen aufzuziehen. Das Problem war sicher nicht die vibrierende Lichtmaschine sondern ein Problem der Keilriemen die möglicherweise zu locker aufgezogen waren und evtl. auch zu breit sind. Mal sehen, was die neuen Keilriemen sagen.

Dann zur Grenze wo ich mal wieder – geschickt wie ich bin – alles falsch gemacht habe. Zuerst raus aus dem Oman stellte ich mich in die Schlange der PKW. Das war natürlich falsch, also zurück und in die LKW-Spur. Dann erfolgte das Abholen der Stempel in den Reisepass und das Austragen des KAT, auch hier keine Probleme. Weiter ging es an die Grenze der Emirate. Hier musste ich eine Versicherung abschließen, hatte ich doch bei Abschluss meiner neuen kfz-Versicherung alle Länder Asiens genannt die evtl. bereist werden könnten, mit Ausnahme der Emirate. Folglich musste ich eine Versicherung kaufen für 10 Tage die dann entsprechend Geld kostet obwohl ich ja nur 2 Stunden dort verbringen wollte. Nachdem ich dreimal vom Customers-Service zum KAT und zurück gelaufen war hatte ich alles zusammen incl. Versicherung und bekam meine Stempel zur Einreise. Ach ja, dann fehlte mir ja auch noch der Stempel vom Zoll. Den bekam ich dann auf Anfrage. Kassiert wird dann bei der Ausreise. Ich wartete auf Raimondo, der mit mir in den Oman reisen wollte. Es dauerte nur eine halbe Stunde dann traf er ein. Und dann ging die Geschichte rückwärts. Zunächst eine Versicherung kaufen – ich nicht, ich hab meine ja für den Oman – aber Raimondo brauchte eine. Wir standen natürlich wieder dort, wo die PKW parken dürfen und schwups war schon das Polizeiauto da und schickte uns zurück zu den LKW-Parkplätzen. Mit der Versicherung in der Hand fuhren wir dann die PKW-Linie zum nächsten Haltepunkt, das Abholen des Stempels. Leider muss man hier immer alles suchen oder man kennt sich schon aus. Neuankömmlinge haben es schon mal schwer die Gebäude zu finden die sie betreten müssen. Und glaubt ja nicht, man könnte einfach in der Reihe PKW stehenbleiben in der die Lokals aus dem GCC-Staaten stehen. Nein, man muss in ein gesondertes Gebäude und sich da die Stempel abholen. Egal, geht ja alles, nur am Ende ist man durchgeschwitzt obwohl es ja eigentlich nur 27 Grad sind und Sonnenschein.

Raimondo brauchte noch eine SIM-Karte und wir beide Lebensmittel und dann ging es an den Strand der hier etwas besser ist als der von Gestern, leider aber mit noch mehr Müll gestückt ist. Damit scheint man hier leben zu müssen. Na jedenfalls wird das offensichtlich genauso eine ruhige Nacht wie die Letzte, denn hier ist außer uns beiden absolut niemand.

 Die Nacht war tatsächlich ruhig wie erwartet und der Tag bot sich für Spaziergänge an. Erst einmal am Strand entlang und dann zu den Mangroven hier. Auch wenn wegen der Gezeiten gerade wenig Wasser vorhanden ist lohnte sich der Spaziergang, denn Natur ist immer schön – wenn sie nicht gerade zugemüllt ist wie hier leider häufiger -.

 




















Wir hatten geplant an den nächsten Strand zu fahren und dann am Freitag in die Berge zu einem Wadi. Letzteres haben wir verworfen, wir wollen uns keinen Stress antun vor der Wüstendurchfahrt. Das könnte stressig genug werden. Also ab zum vorgesehenen Strand. Leider wurde die Fahrt nicht so einfach wie ursprünglich gedacht. Erst einmal wollte ich ja Wasser tanken, den Tank habe ich natürlich beim ersten Hinsehen nicht registriert – manchmal brauche ich eben für einige Dinge etwas länger -. Dann fand ich ihn und das Wasser tröpfelte so vor sich hin in meinen Tank. Nach einer gefühlten Stunde und nachdem auch Raimondo seinen Tank aufgefüllt hatte fuhren wir los. Es sind ja nur 200 km, kann also so schlimm nicht werden. Zwischendurch noch einkaufen – was diesmal etwas länger dauerte -, dann Mittagessen auf dem Parkplatz und schon ging es weiter. Leider mussten wir 40 km vor dem Ende der Fahrt nochmals einen Stopp einlegen, hatte sich doch die Luft aus dem ersten Reifen rechts verabschiedet. Damit war Reifenwechsel angesagt. Nach kurzer Zeit kamen zwei Helfer mit denen es dann etwas länger als üblich gedauert hatte, am Ende war aber alles geschafft. Und während wir noch am zusammenräumen waren fuhren beide Helfer weg, kamen ca. 5 min. später wieder und brachten uns 2 große Flaschen Wasser, 2 Flaschen Saft und kleine Muffins. Das hat man dann davon, dass man fremde Menschen helfen läßt 😊 Danke dafür, ich bin immer wieder begeistert von dieser Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Im Dunkeln kamen wir dann am Strand an und hoffen jetzt, dass die Nacht ruhig wird obwohl das Meer gerade mächtig laut ist.

 Die Nacht war für mich ruhig, Raimondo hatte allerdings bis halb eins nicht geschlafen wie er mir heute erzählte. Hatte er doch Angst, dass das Wasser bis zu unseren Fahrzeugen kommt. Ok, ca. 2 m vor mir blieb es stehen um dann wieder umzudrehen. Wahrscheinlich hatte es genug gesehen. Jedenfalls führe Raimondos Angst dazu, dass wir die Fahrzeuge ein Stück versetzt haben. Nicht, dass der Kerl die nächste Nacht wieder kein Auge zumacht, weil er meint, auf meinen KAT aufpassen zu müssen.

Ich bin morgens und nachmittags ein Stück am Strand gelaufen und mir angesehen wie die Omanis campen bzw. den freien Tag verbringen. Morgen wollen Tino und Steffi, Chris und Bianca, mit denen ich auf dem Liwa-Festival war und auf der Rallye zu uns kommen. Bin gespannt was sie von Musandam erzählen.

 


















Relaxt fing der Tag an und so endete er auch. Chris, Bianca, Tino und Steffi kamen am Nachmittag und erzählten von Musandam. Sie hatten die gleichen Eindrücke wie ich: Muss man hin und gesehen haben. So hatte ich das ja auch empfunden. Am Abend gab es noch eine gemütliche Runde und wir bekamen Besuch von einem Lokal der uns Leckereien mitbrachte. Immer wieder gern gesehen.

 











Die Katastrophe war der heutige Tag. Schwärzer hätte er nicht sein können. Und dabei fing alles so gut an. Raimondo und ich hatten uns den Plan gemacht zuerst zu Iveco zu fahren, dann zum Reifenservice und am Nachmittag zum Strand. Guter Plan, aber leider funktionierte wieder einmal alles nicht. Iveco versuchte sich am Truck und schaffte nicht das, was Raimondo sich vorgestellt hatte. Und weil ich das Gefühl hatte es könnte dort länger dauern fuhr ich los zum Reifenservice, der Mechaniker von Iveco schlug mir einen großen Service vor, die auch Reifen verkaufen und dazu ein großes Lager haben. Also Abmarsch, 20 km weiter. Beim Service angekommen haben wir gemeinsam das Rad vom Schlitten geholt – ich lass keinen mehr an meine Winch, das mach ich selbst, nachdem der Mechaniker in Griechenland mir den Drehmechanismus abgebrochen hatte. Herunterkurbeln geht ja, aber rauf ist schon eine nette Anstrengung. Als der Reifen herunter war wurde er auseinandergenommen. Der Schlauch wies einen langen Riss auf, mindestens 15 cm. Das kommt nicht von ungefähr. Und dann sahen wir im Reifen eine Menge Gummiabrieb und fanden zudem ein Stück Plastik. Offensichtlich der Verursacher des Schlauchplatzers. Eine kurze Besichtigung durch den Chef dort und dann war klar, mit dem Reifen kannst Du nicht mehr fahren. Den kannst Du nur noch mitnehmen, aber nicht mehr auf eine Achse packen. Natürlich hatte diese Reifenfirma alles, nur nicht meine Reifengröße am Lager. Aber ein anderer Laden hat diese Größe, und ein kurzer Anruf bestätigte dies. Nachdem das kaputte Rad aufgeladen war fuhr ich zum nächsten Laden. Dort hatte man, ich hab ja immer mal Glück im Unglück, genau diese Reifen die ich schon in Abu Dhabi gekauft hatte in genau der Größe die ich brauche und zwar genau zwei Stück. Also einen Reifen für den kaputten vom Schlitten und einen, den ich in die Garage verfrachten kann, weil da ja immer noch der alte Reifen stand. Perfekt. Nur Schläuche und Decken gab es dort keine. Damit konnte ich dienen. Und dann fehlte noch der Service zum Aufziehen. Alles etwas kompliziert, denn das boten die dort nicht an. Und auch keinen Lieferservice um die Reifen zum Service zu bringen. Das Quad musste ausgeladen werden um die Reifen einzuladen. Alles kein Problem, denn 200 m entfernt war der Reifenservice. Der Händler fuhr mit mir dort hin weil die dort kein Englisch sprachen. Gemeinsam packten wir die Reifen aus, d.h., vom Schlitten wie immer gemeinsam, ich an der Kurbel und aus der Garage dann ebenfalls gemeinsam, so zunächst der Plan. Das gestaltete sich dann nicht so, wie ich mir das vorstellte. Eigentlich ist das ganz einfach. Kran nach hinten schieben zum Reifen, Hacken vom Kran um die Kette, Kran zurückschieben und rausfahren. Alles gemacht, leider kam ich auf die blöde Idee, zunächst den Kran ein Stück rauszufahren damit ich den Reifen besser aus der Ecke bekomme. Passte auch soweit, beim Zurückziehen übersah ich dann aber die Sperre, die ja am Türrahmen befestigt ist und dafür sorgt, dass der Kran nur dann funktioniert wenn die Tür geöffnet ist. Ein kurzer Funkenflug und dann war klar, dass jetzt nichts mehr geht. Scheisse. Schreien hilft aber nichts, und auch kein Fluchen, auch wenn man damit seinem eigenen Frust erst einmal Luft machen kann. Wie gesagt, schwarzer Tag heute. Ein Ansehen der Katastrophe führte zum Ergebnis, dass das Kabel bis zum Motor komplett geschmort und mit der Sicherung nichts mehr anzufangen ist. Die Sicherung vom Türrahmen konnte ich abschrauben und damit konnte auch der Kran zumindest mechanisch wieder bewegt werden was dann dazu führte, dass das Rad herausgeschoben werden konnte. Ich selbst konnte den Kran nicht reparieren denn als ich das eine Kabel berührte flogen schon wieder einige Funken. Ich und Elektrik, das passt eben nicht zusammen. Der Händler hatte einen Freund der Elektriker ist und nur 500 m weiter seinen Service hatte. Kurzerhand wurde er geholt, ich erklärte das Problem und 5 min später war alles erledigt. Er hatte eine Brücke gelegt und der Kran funktioniert jetzt wieder. Zum Glück. Denn dann ging alles ganz schnell, wollten die Jungs doch Feierabend machen. Ruck zuck waren die Räder wieder dort wo sie hingehörten, ich bezahlte alles, konnte das Quad wieder einladen und losfahren. Im Dunkeln kam ich am Strand an wo schon Raimondo, Steffi und Tino auf mich warteten und die Story hören wollten die ich dann gerne auch erzählte. Wichtig am Ende, dass alles wieder in Ordnung ist und man über sich selbst lachen kann. Sonst wäre es ja auch nicht zum Aushalten.

 Der Tag des Treffens ist angesagt und wir fuhren, nachdem ich noch kurz Michael von Mercedes getroffen hatte der mir zwei weitere Keilriemen mitbrachte, zusammen die 200 km zur Wüste. Zwischendurch war Tanken und Einkaufen angesagt denn wir wissen nicht, wann der nächste Lebensmittelladen und die nächste Tankstelle auf uns warten. Am Treffpunkt waren wir die Letzten, auf die noch gewartet wurde und alle begrüßten uns herzlich. Natürlich freute ich mich Magy und Carlos wiederzusehen und die Umarmung war herzlichst. Auch die anderen wurden gedrückt und lachend wurde erzählt was in den letzten Tagen passierte. Eine kurze Besprechung und dann war klar wann morgen früh Abfahrt ist. 




 

Ich bekam dann noch einen Reisebegleiter, damit ich das Schaufeln nicht alleine machen muss. Juri, ein junger Reisender der den Weg von Deutschland aus mit dem Fahrrad in den Oman geschafft hatte fragte freundlich, ob er sich mein Fahrzeug ansehen könne. Und dann hörte ich so nebenbei, dass er am Liebsten mitfahren würde. Ich hab kurz überlegt und ihm dann gesagt, dass, wenn er sein Fahrrad unterstellen könnte und ab Salalah sich um eine Rückfahrt kümmert er gerne neben mir im Fahrerhaus Platz nehmen kann. Und jetzt bin ich für eine kurze Zeit nicht mehr alleine im Fahrzeug und muss mich wieder entsprechend einrichten. Kein Problem, denn das kenne ich ja schon aus vorherigen Besuchen. Bin gespannt, wie es wird. Jedenfalls freut Juri sich einen Ast, hatte er doch nicht im Traum damit gerechnet mitfahren zu dürfen.

 Juri braucht noch ein Visum und ist gleich um 6 Uhr losgelaufen zur nächsten Polizeistation um das zu erledigen. Pünktlich halb neun ging es los, Juri hatte es geschafft hier zu sein. 6 LKW und ein VW Allrad fuhren durch den Sand. Einen Abzweig haben wir nicht genommen weil wir der Meinung waren, dass es zu steil abging. Bis zum Camp fuhren wir insgesamt ca. 50 km, unter den Bäumen fanden wir Schatten und konnten es uns bequem machen. Das brauchte ich auch, hatte ich doch den ganzen Tag Kopfschmerzen. Am Abend gab es ein Feuer wie immer, wenn Magy dabei ist. Und der Plan für morgen wurde auch noch besprochen. Ich war früh im Bett mit Tabletten.


























 


Um halb neun war Abfahrt und die nächsten 30 km waren nicht immer einfach zu fahren. Einmal steckte ich fest und musste herausgezogen werden. Dann stellte ich fest, dass das Problem nicht eigentlich der Sand war, sondern eher die Tatsache, dass ich die Feststellbremse nicht gelöst hatte. Ok, ich schieb das mal auf meine Kopfschmerzen und meine Tabletten die ich intus hatte. Ein Stück weiter mussten wir leider drehen, weil wir den Sandberg nicht hochgekommen wären. Der Sand war zu weich und die Straße schräg, und bevor wir unsere Trucks auf die Seite schmeissen ist Umdrehen die bessere Alternative. Im Wüstenhotel Thousand haben wir nach dem Weg gefragt und mussten dann zurück bis zu unserem Camp und dann noch zurück bis zu der Stelle die uns gestern zu schräg erschien. Was wir gestern nicht sahen war der zweite Abzweig, dieser war nicht einfach zu fahren, aber möglich für uns. Nach insgesamt ca. 90 km stellten wir uns zusammen vor die Düne, die wir morgen entweder erklimmen oder umschiffen müssen. Es war bereits Nachmittag und es wurde Zeit, dass das Mittagessen auf den Tisch kommt. Danach waren Kaffee und Kuchen angesagt, weil in einem LKW zwei Kinder mitfahren und eins davon Geburtstag hatte. Mit insgesamt 4 Kuchen waren wir bei 15 Personen gut ausgestattet. Am Abend dann wieder ein Lagerfeuer in der Wüste und den Sternenhimmel über uns. Bei nach wie vor 20 Grad ist der Abend gut auszuhalten. Morgen geht es um 7.30 Uhr los, damit wir die Düne schaffen. Nachts kommt Feuchtigkeit herunter und der Sand ist morgens fester und damit besser zu befahren. Bin gespannt.














 

Um 7.30 Uhr war alles gecheckt incl. der Wege die möglicherweise fahrbar sind und dann ging es ab. Ein Fahrzeug direkt geradeaus, ich rechts herum, andere links herum und alle haben es geschafft mit mehr oder weniger Mühe. Und weiter ging die Fahrt geradeaus über Dünen, Schotterpisten, Sandbahnen und am Ende waren wir wieder 90 km gefahren und stehen jetzt hier ca 20 km vor der Hauptstraße. Morgen werden sich wohl die Wege trennen, ich hoffe, dass noch mindestens ein Fahrzeug weiter mit mir durch die Wüste fährt. Dazu sind wir ja schließlich hier.

 


























Raus aus der Wüste hieß heute noch 20 km Schotterpiste fahren und dann auf die Hauptstraße. Vorher waren aber noch Fotos angesagt und Luft auf die Reifen bringen. Denn mit 2,5 bar je Reifen ist auf der Straße nicht gut fahren. Aufgepumpt auf 4,3 bar läßt es sich besser fahren. 

 




Dann haben wir uns getrennt. Drei Fahrzeuge sind zur Küstenstraße gefahren und zu Dritt sind wir weiter zur nächsten Wüste unterwegs. Diesel und Wasser tanken sowie einkaufen waren ebenfalls noch angesagt bevor die restlichen 240 km gefahren wurden zum nächsten Stellplatz inmitten vom Nirgendwo. 

 













Morgen haben wir noch 230 km Straße vor uns bevor wir in die nächste Wüste abfahren. Ich hoffe, es bleibt dabei und wir fahren die 450 km durch. In drei Tagen sollte das geschafft sein, denn wir wollen nicht den ganzen Tag fahren, sondern uns Zeit lassen. Meine Mitfahrgelegenheit ist noch an Bord, Steffi und Tino, Carlos und Magy ebenfalls. Der Abschied von Raimondo fiel mir besonders schwer, hatten wir uns doch in den letzten Wochen angefreundet und ausgesprochen gut verstanden. Vielleicht trifft man sich wieder, irgendwann und irgendwo. Leider ist das eine negative Seite des Reisens. Man trifft nette Menschen, freundet sich an weil man merkt, dass da absolut die gleiche Wellenlänge ist und dann muss man sich verabschieden weil die Wege sich nur gekreuzt haben und nicht parallel gelaufen sind.

 



 

 

 

 

 

 

 

Der Weg führte geradeaus die nächsten 230 km, zwei kleinere Städte haben wir durchqueren müssen, in einem haben wir unsere Lebensmittelvorräte aufgefüllt und zwischendurch nochmals getankt, in der Nähe der zweiten Stadt stellten wir unsere Fahrzeuge ab auf einem Platz der in ioverlander verzeichnet ist. Offensichtlich waren wir nicht die Einzigen, die diesen Platz für gut befunden hatten. Fanden sich doch nach und nach unsere alten Reisebegleitungen hier wieder ein und wunderten sich genauso wie wir. Christian, Bianca, Markus, Anne und Raimondo waren davon ausgegangen, dass wir bereits in der Wüste stecken und wir, dass sie am Strand entlangfahren. So wurde es ein schönes Wiedersehen und ein gemütlicher Abend. Morgen werden wir uns dann ein zweites Mal verabschieden, denn die drei Fahrzeuge fahren nach Salalah und wir in die Wüste. Mal sehen, ob die noch in Salalah sind, wenn wir dort eintreffen. Würde mich freuen. Einzig Heike und Carsten fahren gerade eine  andere Strecke, aber vielleicht trifft man auch die Beiden wieder.











 

 

 

 

 


Wieder ein Abschied und um 9 Uhr war Start in die Wüste. Schotterpiste war angesagt vom Start an. Und Luft ablassen aus den Reifen, langsam vorwärts bewegen, Fotostopps und dann zur Mittagszeit fanden wir ein schönes Plätzchen, Wasser, Palmen, ein kleiner See, und leider einen Standort der omanischen Armee, die zu unserer Idee, hier zu übernachten, eine andere Meinung vertraten als wir. Und außerdem erklärten sie unsere Idee für nicht durchführbar. Natürlich war dort, wo wir herfahren wollten, mal eine Straße, aber die nutzt heute keiner mehr und daher haben sich die Dünen verschoben und wir können dort nicht durch. Es sei denn, wir geben unsere Reisepässe für Kopien ab und melden uns permanent beim Standort. Nur dann bekommen wir die Erlaubnis. Eine kurze Zusammenkunft und wir beschlossen, die Nacht 5 km entfernt zu verbringen und morgen weiter zu fahren. War eine gute Entscheidung denke ich. Denn was sollen wir in der Wüste ohne Rettungsfahrzeuge?

 







Ab zurück zur Hauptstraße, wir hatten abgemacht früh zu starten. Ca. 60 km Schotterpiste zurück bevor die geteerte Straße begann. Die Reifen wurden wieder mit Luft gefüllt und ab ging es zur nächsten Abbiegung, Shisr heißt der Ort und ich bin 65 km weitere Schotterpiste gefahren und gelegentlich auch daneben her, denn das war einfacher. Angekommen am Zielort stellte ich allerdings fest, dass von der ganzen Schüttelei mein Schloss von der Fahrertür herausgefallen war. Liegt jetzt wahrscheinlich irgendwo in der Wüste. Auch die anderen kamen am Zielort an, allerdings mit einem Umweg  von 72 km, denn die sind die normale Teerstraße gefahren. Das Schloss war schnell repariert und dann wurde gegessen um anschließend zu relaxen. Das haben wir uns verdient.

 



















Am Rande der Wüste stehen wir und warten auf die Entscheidung von Carlos. Wir hoffen natürlich, dass er mit uns in die Wüste fährt morgen. Er versucht, seinen Generator zu reparieren und hat sich um die notwendigen Teile für seine Reifenfüllanlage gekümmert. Ich habe mein Quad gereinigt und geölt und hoffe, dass es wieder vollständig einsatzbereit ist.

 Die Wüstenfahrt beginnt und ich habe gleich ein Problem. Meine Feststellbremse ist irgendwo nicht dicht und verliert Luft, wenn ich sie löse. Das führt dazu, dass ich sobald ich stehe die Bremse betätigen muss weil sonst der Verlust so groß ist dass ich nicht weiter fahren kann. Ich überlegte kurz ob ich die Fahrt absagen muss, hab mich aber dann anders entschieden. Nach den ersten 2 km mussten wir die Luft aus den Reifen lassen denn es begann die Schotterpiste, die wir teilweise umfahren konnten indem wir entweder auf einer alten Straße oder in der Pampa fuhren. Meistens waren wir dadurch schneller unterwegs und so haben wir 140 km zurück gelegt bis zu unserem Übernachtungspunkt, den wir am Mittag erreichten nach 5 Stunden Fahrt. Nach dem Mittagessen habe ich mich sofort der Bremse gewidmet und versucht, alle Verschraubungen zu fixieren. Das Problem scheint gelöst und ich bin gespannt, was morgen früh passiert. Am Abend gab es wie immer ein Lagerfeuer und heute mal Burger vom Grill. Eigentlich nicht meine Nummer, aber was will man machen, habe ich doch gerade einen 19-jährigen Fahrradfahrer an Bord der für zwei essen kann.



















 


Das Bremsenproblem war nicht gelöst als wir losfuhren, wobei es beim Fahren selbst ja keine Probleme bereitete. Insofern war es egal und wir haben heute 65 km hinter uns gebracht. Zwischendurch kamen wir zu einer Oase wo wir ein Ehepaar aus der Schweiz trafen die mit den Guide ein paar Tage sich in der Wüste herumfahren lassen. Dann befindet sich ein Camp hier in dem man übernachten kann. Kurz danach ist Militär stationiert und wir haben uns entschlossen nur einige km hinter dem Camp zu übernachten damit die Drohnen fliegen können. Ich versuchte nochmals die Bremsen zu befestigen und bat dazu Carlos und Magy, denn alleine läßt sich häufig das Problem nicht feststellen. Magy hörte dann, dass die Luft an der Achse heraustrat und wir stellten fest, dass eine Schraube sich gelöst hatte. Das Festziehen ging dann fix und ich denke, ich kann morgen wieder normal fahren ohne mir Gedanken über Bremsprobleme machen zu müssen. Morgen geht es auch schon wieder zurück, denn hier endet die Straße an der Saudischen Grenze, die man aber aufgrund des Militärs nicht sehen will. Nicht dass noch einer auf die Idee kommt wir würden illegal über die Grenze gehen. Obwohl, ein Visum für Saudi haben wir ja 😊

 
























Die Rückfahrt begann heute und wir waren schneller als geahnt. So konnten wir nach ca. 100 km die erste Siedlung wieder erreichen und wollten hier einkaufen. Dies gelang auch, allerdings nicht so, wie wir uns das gedacht hatten. Fehlte mir z.B. Joghurt, Milch, Obst und Gemüse gab es stattdessen Nudeln, Kekse und Zwiebeln. Und das war ungefähr die gesamte Herrlichkeit. So beschlossen wir uns ein stilles Plätzchen für den Rest des Tages zu suchen und morgen durchzufahren bis nach Salalah um dann dort einzukaufen und am Strand zu stehen. Carsten und Heike warten dort noch auf uns. Wüste hatte ich jetzt auch genug und außerdem wird es Zeit mein Wohnmobil wieder für mich zu haben.











 


Ein langer Weg lag vor uns, 240 km, davon 60 km Schotter- und Sandpiste. Abfahrt war für 8 Uhr angesagt, und wie immer waren wir alle pünktlich fertig. Ich musste an 8 Reifen den Luftdruck erhöhen an der Stelle, wo die Asphaltstraße beginnt und daher war ich schneller unterwegs als die anderen. Als wir fertig waren kam Carlos und erhöhte den Luftdruck, auf Steffi und Tino warteten wir noch kurz, die waren mit ihrem VW langsamer unterwegs. Als sie ankamen haben wir kurz gequatscht und ich bin losgefahren. Allerdings nur ca. 500 m denn ich stellte fest, dass der KAT keine Leistung mehr hatte. Besser zurück zur Tankstelle, denn da kann ich notfalls Hilfe bekommen. Klappte so gerade noch als dann der Motor sich abschaltete. Ok, kein Diesel bekommen heißt Dieselfilter austauschen, die waren ja noch mit dem Iran-Diesel möglicherweise verschmutzt. Der Tausch stellte sich einfach heraus, denn ich bekam natürlich an der Tankstelle Benzin zum Reinigen des Vorfilters und Diesel zum Auffüllen der leeren Filter. Dabei musste ich dann feststellen, dass der Diesel, der aus den Filtern herauslief, nicht wirklich schmutzig aussah. Ok, Hauptsache, ich kann wieder fahren. Und dann schaltete ich noch kurz vom kleinen auf den großen Tank und nach einigen Versuchen startete der Motor und Abfahrt war angesagt. Bis Salalah lief alles reibungslos, nur hatte ich zwischendurch etwas Angst keinen Sprit mehr im großen Tank zu haben, denn auf den Sand- und Schotterpisten braucht der KAT einfach mehr. Bis zum Wassertank am Strand von Salalah lief alles reibungslos. Wasser auffüllen war kein Problem, dauert eben nur immer seine Zeit. Dann noch kurz den Dieseltank gewechselt, 2 km gefahren und schon wieder blieb der KAT stehen. Hat wohl nicht an den Filtern gelegen das Problem. Gut, werde ich mich morgen drum kümmern. Jetzt ist erst einmal Ankommen bei Christian und Bianca, Heike und Carsten angesagt, ein Strand mit Palmen und riesigen Sandflächen. Ich komme mir vor wie in der Südsee. Juri hat den KAT verlassen und schläft jetzt wieder am Strand wie wohl vorher auch und ich habe mein Reich wieder für mich. Wird auch Zeit, denn jetzt ist eine Grundreinigung nicht mehr zu vermeiden. Egal wo man hinfasst, überall liegt Sand. Jedes Staufach das ich öffne hat Sand gebunkert. Und die Wäsche muss gewaschen werden incl. Bettzeug. Einkaufen musste heute erledigt werden, denn ich hatte noch genau eine Kiwi im Kühlschrank, von weiterem Obst und Gemüse sowie Joghurt nichts zu sehen. Hier am Straßenrand gibt es kleine Verkaufsstände mit Bananen, Papaya und Kokosnüsse, frisch gepflückt von den Palmen die hier am Strand stehen. Daher musste ich sehen wo ich mich hinstelle, unter den Kokospalmen ist das keine gute Idee. Am Abend saßen wir zusammen und erzählten uns, was wir in der Zwischenzeit gemacht haben. Schön, wenn man immer wieder Menschen trifft mit denen man ein Stück des Weges zusammen gegangen ist.