Donnerstag, 8. Oktober 2020

Rumänien Teil 1

Von der Slowakei aus nach Rumänien kommen ist eigentlich nicht schwierig. Einmal geht der Weg über die Ukraine, alternativ dazu durch Ungarn. Die Ukraine hat gerade wegen Corona geschlossen.  Neue Öffnungszeiten sind noch nicht angesagt, auch nicht für die Transit. Also bleibt Ungarn, das Land hat für den Transitverkehr unter folgenden Bedingungen geöffnet: 

1. Es dürfen nur bestimmte Grenzübergänge genutzt werden, 2. Es dürfen nur bestimmte Raststätten aufgesucht werden, 3. Durchreise wird nur gestattet wenn man nachweisen kann, dass man in das nächste Land auch einreisen darf.

Also, blieb mir nur Ungarn, und das an den Grenzübergängen, die ich sowieso nehmen wollte. Folglich kein Problem. Und damit man den LKW-Verkehr morgens nicht stört sollte man bitte nach 8 Uhr an der Grenze ankommen. Gut dachte ich mir, dann fahre ich mal abends los, dann ist der Übergang sicherlich frei. Und so war es dann auch, er war ganz frei, die Schranke offen, kein Grenzer weit und breit zu sehen, keiner der irgendwas wissen wollte, nur ein Polizeiauto neben dem sich zwei Polizisten befanden die dem LKW- und Autoverkehr nachschauten. Das heißt, ich konnte ohne Anhalten, ohne Papiere zu zeigen, ohne den Grund meiner Einreise plausibel zu machen fahren. Soviel zum Thema die Grenzen sind dicht. Da ich nach ca. 80 km noch keinen Parkplatz gefunden hatte der darauf hindeutete dass man als Transitreisende dort stehen kann habe ich den nächstbesten genommen der einen Stellplatz für mich hatte. Am nächsten Tag sah ich dann ca 80 km weiter eine Raststätte wo ein Schild für Transit aufgehängt war. Hat aber alles offensichtlich niemanden interessiert. Auch an der Rumänischen Grenze stand kein Grenzer aus Ungarn. Und da Rumänien mit der Einreise sowieso kein Problem hat konnte ich quasi, nachdem man meinen KAT gewogen und der Grenzer kontrolliert hatte ob das wirklich ein Wohnmobil ist (ich musste tatsächlich hinten die Wohnmobiltür öffnen damit der reinschauen konnte) durfte ich einreisen. 

Der erste Ort hieß Satu Mare. Ein Stellplatz war schnell gefunden, 1,8 km von der Innenstadt entfernt auf einer Grünfläche die offensichtlich niemandem gehörte und auf der auch andere Autos und Busse standen. Hat keinen interessiert. Die Stadt hat einige schöne Gebäude, zum Teil schön renoviert, aber es ist schon ein großer Unterschied zur Slowakei und Polen zu erkennen. Hier müssen noch ganz viele Gelder fliessen bevor die Restaurierungen einigermaßen erledigt sind. Trotzdem eine schöne Innenstadt. 

 

 




















Leider regnete es am nächsten Tag und ich hab einen Tag fast durchgehend im KAT verbracht um dann am nächsten Tag weiter zu fahren nach Baia Mare. Allerdings auch hier Regen den ganzen Tag. Der Stellplatz ist für Fußballfans geeignet, ich konnte den KAT so hinstellen dass ich vom Fahrerhaus aus freie Sicht auf das Fußballfeld hatte. Und am Samstag ist das Spiel. 

Am nächsten Tag ging es weiter mit dem Regen, allerdings nur bis Mittag, so dass ich dann in das Mineralienmuseum gehen und das Freilichtmuseum besuchen konnte. Beides sehr spannend, vor allem dann, wenn man auch da hin geht wo die einen sicherlich noch nicht haben wollen. Es gibt dort eine alte Wassermühle, die ist aber noch nicht restauriert oder soll auch nicht restauriert werden, weiß ich nicht genau, jedenfalls ist die Natur dabei sich alles zu holen. Das musste ich mir doch ansehen und unter der Rubrik "lost places" oder "frühe Industriekultur" abhaken.









 

 Das alte Mühlrad 

 

 

 

 

 

 

 

 




 

 

 

 

 

 

 

Wenn man direkt am Stadion steht hat das zur Konsequenz, dass hier gelegentlich Fußball gespielt wird. An unserem nationalen Feiertag, dem 3.10. war es dann soweit. Morgens ab 8 Uhr stand hier die Polizei, allerdings mehr dumm rum als dass sie was taten, und die Zufahrt zum Stadion wurde abgesperrt. Ich wunderte mich, denn normalerweise wird Fußball ja nicht am Samstagmorgen gespielt sondern eher am Nachmittag, und dann auch eher später als früher. Jedenfalls bin ich dann mal in den Wald gegangen, die Route 66 entlang, die hier 12 km beträgt, und zurück nochmals ca. 10 - 11, also insgesamt 23 - 25 km, und das mit meinem zweiten Paar Wanderschuhe. Als ich gegen 16.30 Uhr zurück kam war das Spiel in vollem Gange. Es spielte die dritte Liga mit ca. 300 Zuschauern. Nun, vielleicht hat die erste Liga ja bereits heute Mittag gespielt, das hab ich dann vorsichtshalber nicht gefragt. Jedenfalls war der Waldspaziergang schön.





 












Am nächsten Morgen dann wieder alles eingepackt und ab an den nächsten Ort. Diesmal nach Cluj-Napoca. Da ich noch Wäsche zu waschen und die Toilette auszuleeren hatte hab ich einen Halt 12 km vor der Stadt gemacht. Hier konnte ich alles erledigen und die Fenster wurden auch noch gewienert. Dann ging es in die Stadt. Der ausgesuchte Standort funktioniert natürlich nicht. Ich hatte ihn mir aus ioverlaender gesucht, leider hatte der nette Mensch der den Standort dort gepostet hat nicht geschrieben, dass die Brücke unter der man herfahren muss um an den Platz zu kommen nur 2,80 m hoch ist. Also kehrtmarsch zum nächsten Stellplatz der dann aber ebenfalls nicht funktionierte. ungefähr 5 km die Straßen fahren für LKW bis 7,5 t kann blöd werden. Dann hab ich aber einen Platz gefunden der zwar nicht schön ist (neben den Bahnschienen und vor der Autobrücke), der aber funktioniert. Wird wohl die nächsten 3 Nächste auszuhalten sein. 

Nach zwei Nächsten hab ich mich entschlossen weiter zu fahren. Erst einmal wegen des Lärms und dann noch wegen der Aussicht die mir nicht gefällt. Außerdem hatte ich in der Stadt das gesehen was ich sehen wollte bzw. was geöffnet hatte. Also einpacken und nach Turda fahren. Dort gibt es nahe bei dem Salzbergwerk das zu besichtigen ist einen großen Platz in der Natur auf den man sich stellen und übernachten kann. Genauso wie ich das jetzt brauchte mit Weitblick in die Natur







 


Nachdem die Schafe sich entfernt hatten wurde es hier ruhig. Kaum ein Auto, so läßt es sich aushalten. 

Am nächsten Morgen habe ich das Salzbergwerg besichtigt. Das hatte ich mir so nicht vorgestellt. Ein Gang der ca. 1 km lang war. Von diesem Gang aus konnte man in zwei Räume gehen wo die Förderbänder und Räder standen bzw. das Rondell für die Pferde sich befand. Dann bog man nach links ab zum Aufzug bzw. der Treppe die ca. 75 m in die Tiefe ging zur großen Höhle, in der früher abgebaut wurde. Die Grundfläche ist 80 m lang und ca. 40 m breit, bestückt mit einem Riesenrad, einer Minigolfanlage, einem kleinen Amphitheater, einem Spielplatz, Tischtennisplatten, Billardtischen, einem Kiosk für Souvenirs. Dann führte der nächste Aufzug noch weiter herunter in die Höhle, die daneben gelegen war. Diese Höhle ist 112 m hoch und am Fuß ist ein See. Hier konnte man Boote mieten und auf dem See rudern. Außerdem waren Zonen zum Relaxen und Salzluft atmen. War alles sehr spannend und unbedingt zu empfehlen.

 








 

 

 

Da ich mich entschlossen hatte einen Tag länger an diesem schönen Standort zu bleiben bin ich noch in die Stadt gegangen, hab mir das Museum angesehen und die Ausgrabungsstätte. Hier hatten die Römer eine Militärstation aufgebaut die eine der größten in Europa war. Allein das Hauptquartier war 125 x 70 m groß, die Therme war eher größer als kleiner. Es standen zwar nur noch die Grundmauern, auch die leider nicht komplett, aber man konnte sich ein Bild davon machen wie groß die Anlage war.


 

 

 

 

 

 

 

 







 

Weil der Stellplatz so ruhig war bin ich noch eine Nacht länger geblieben als geplant. Für den nächsten Tag war Regen angesagt, und die Wettervorhersage hat sich leider bestätigt. Dauerregen. Also Wäsche waschen, Hausputz erledigen, Stellplatzwechsel und einkaufen. Da ich bei Kaufland direkt vor der Tür stehe ist Großeinkauf angesagt Und meine Prepaid-Karte musste auch aufgeladen werden im Orange-Shop. Leider erzählen die bei Orange mir permanent irgendeinen Stuss. Beim Kauf der Prepaid-Karte erzählt man mir ich müsste nur 5 GB kaufen dann bekäme ich einen Bonus von 50 GB. Ich meine, ich weiß inzwischen wieviel GB ich täglich brauche und weiß auch, dass ich mit 5 GB 4 bis 5 Tage hinkomme. Ich hatte ja schon das Erlebnis dass der Bonus dann irgendwie doch nicht auf meinem Orange-Konto landete. Also hatte ich hier die Prepaid-Karte gekauft mit 5 GB und dem angeblichen Bonus von 50 GB. Beim nächsten Kauf der nächsten 5 GB sagte man mir dann, ich bekäme für diesen Kauf 10 GB geschenkt als Bonus. Von den ursprünglichen 50 waren also noch 10 übrig geblieben. Heute im Laden hab ich dann gesagt ich hätte gerne 20 GB gekauft. Sie sagte mir, für 10 Euro bekäme ich 18 GB, ob das in Ordnung wäre. Ich hab gesagt ja, bezahlt und es war dann keine Sprache mehr von irgendeinem Bonus den ich noch bekomme. So verflüchtigt sich ein Bonus. Ich hab allerdings bislang noch nicht herausgefunden wohin die sich verflüchtigen nur, dass sich plötzlich weg sind. Vielleicht hat sie ja ein anderer, der hat sich allerdings noch nicht bei mir gemeldet.

Mein neuer Stellplatz ist in Sebes, der Ort wo die Transalpina beginnt. Die kann ich allerdings noch nicht fahren weil ich erst noch einen in Rumänien seit 25 Jahren ansässigen Deutschen besuchen werde. 


7 Kommentare:

  1. Interessant, du hast einen Bekannten, der seit 25 Jahren bei/in Sebes lebt - ich habe vor 25 Jahren für ca. 2 Jahre in Sibiu gelebt ... alles Gute auf deiner großen Reise!!

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  2. Vielleicht habt Ihr Euch ja mal getroffen. und Danke

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    1. Ja, das wäre schon sehr interessant - vielleicht aber auch (zeitlich) knapp verpasst ...

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  3. Danke für den Bericht. Gruß aus München

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  4. ..alles Gute für Dich aus dem Hohenloher Land... ..von einem Megafan des KAT8x8, der mal 15 Monate tagtäglich meine Heimat sein durfte... Du machst das genial.. ♥
    LG Frieder

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  5. Ich wünsche dir weiterhin gute Fahrt und Gesundheit

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  6. Dank dir für die konstakten Berichte! Ich verfolge dich schon eine Zeit lang auf YT und FB. Aber hier noch einmal alles komprimiert zu lesen macht auch sehr viel Spass.

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