Dienstag, 1. Dezember 2020

Bulgarien Teil 3

So, Griechenland macht natürlich nicht 100 Tage zu. Hätte mich auch gewundert. Die wollen bis zum 7.12. den Lockdown verlängern. Was danach kommt werde ich sehen. Wichtig erst einmal für mich in die Wärme zu kommen. Hier sind es gefühlte 6 - 10 Grad tagsüber und nachts friert es, morgens ins alles weiß. Das wollte ich ja nicht. 

So bin ich am 24.11. nochmals in die nahegelegenen Berge gelaufen um mich von Weliko zu verabschieden. Ein schöner Spaziergang bei Sonnenschein und gefühlten 10 Grad. 

Die Brücke in den Wald

Wer war zuerst da, Baum oder Mauer

Alter nicht schätzbar

Das Gebäude war jüngeren Datums


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 






An diesen Quellen gibt es Trinkwasser

 



Damit die Umwelt sauber bleibt



 Am nächsten Tag dann bin ich gestartet auf den Weg nach Griechenland. Allerdings auf einem anderen Weg als geplant. 

Eigentlich wollte ich den Schipka-Pass fahren, leider ist der nur für LKW bis 12 t zugelassen. Also durfte ich den Umweg nehmen und die einigermaßen geraden Straßen. Leider. Aber wie war das, man muss eben Kompromisse eingehen. Und wenn man so ein Fahrzeug fährt dann weiß man, dass man nicht jede Straße nehmen kann. 

Dafür bin ich dann an den See bei Koprinka gefahren, ein wunderschön gelegener See den man allerdings nicht in 3 Stunden (so lange bin ich spazieren gegangen) umrunden kann. Der Stellplatz ist zwar nicht direkt am See sondern an der Straße, jedoch kommen hier gefühlte 5 Autos am Tag vorbei so dass das egal ist. 







 

 

Die Sonne ging auf dem Rückweg langsam hinter den Bergen unter, so konnte ich noch einige Sonnenuntergangsbilder schießen. Dann wird es auch hier kalt und es ist besser in den Wohnbereich zu gehen und einen heißen Kaffee zu trinken.

 





 

 

 

 

 

 




 

Nachdem der Morgenfrost sich aufgelöst und ich meine Lichtmaschine wieder festgeschraubt hatte ging es über die Berge nach Plowdiw, der zweitgrößten Stadt Bulgariens. Diese Stadt hat viele antike Bereiche die zu besichtigen sich lohnen. Ich habe auch direkt damit angefangen am Nachmittag. Hier die ersten Bilder von meinem Spaziergang in die Stadt, der sich bis in die Abendstunden zog. Der Stellplatz ist diesesmal einen km von der Altstadt entfernt auf dem Parkplatz der offensichtlich zum Stadion gehört, direkt am Flußufer. 




 

 

 

 

 

Plattenbauten am Flußufer

Neues Hotel



 

 

 

 

 

 

Badehaus ca. 500 Jahre

Römisches Theater


 


Große Moschee

 

 

 

 

 

 

 

 

Altstadtgasse

Über der Stadt


Abendstimmung auf dem Hügel


Am Glockenturm

 

 

 

 

 

 

 

So, am nächsten Tag habe ich die Stadt unsicher gemacht. Die zweitgrößte Stadt Bulgariens mit vielen Facetten und einer langen Geschichte. Angeblich gab es hier vor 8.000 Jahren bereits Siedler. Jedenfalls sind die römischen Mauern z.T. erhalten und vor allem das Amphitheater mit seiner dreistöckigen Kulisse. Ein kleines Theater, dafür eine schöne Bühne. Um die alten Festungsmauern herum haben sich im 18. und 19. Jahrhundert Bewohner mit kleinen und großen Häusern angesiedelt die heute stimmungsvolle Gässchen sind. Die "moderne" Altstadt befindet sich neben diesem Stadtviertel. Plowdiw hat die längste Fußgängerzone Europas. Die Hauptstraße endet am Ende der Brücke, diese hat rechts uns links kleine Geschäfte ähnlich wie die Rialtobrücke in Venedig. In jedem Fall ist diese Stadt eine Reise wert. Und wenn man kein Wohnmobil hat kann man in den kleinen Hotels, Pensionen und Hostels in der Altstadt übernachten. 

Wer hat das Obst geklaut?

Kleine Zimmer in der Stadtmauer


Stadtmauern


 

 

 

 

 

 

 


Oben auf dem Berg


Baumwuchs zwischen alten Steinen


 




Ich weiß nicht wer die Bäume angepustet hat

Wer hat das Loch gepoppelt?














Der hat schwer zu tragen

"Rialtobrücke" von innen

Rialtobrücke in Plowdiw

Der wollte nicht mit
















Am nächsten Tag bin ich dann Richtung Griechische Grenze gefahren nach Sandanski, trotz starkem Schnupfen. Aber ich will  ja am Montag den Corona-Test hier machen lassen für die Einreise nach Griechenland. Also hatte ich keine Chance als entweder am Samstag fahren oder am Sonntag mit der Maßgabe, dass ich es evtl. am Sonntag nicht schaffe und dann der Test am Montag nicht gemacht werden kann. Es war eine wunderschöne Fahrt über Serpentinenstraßen, allerdings teilweise durch die Höhe schon sehr kalt. Ich bin erst am Abend angekommen im Dunkeln, daher konnte ich mir keinen schönen Stellplatz aussuchen sondern hab genommen was am Wegesrand lag. Dafür hatte ich unterwegs eine nette Unterhaltung mit einem Pärchen, das seit Jahren reist und bereits in 60 Ländern der Erde war. Die beiden überlegen ebenfalls nach Griechenland zu fahren. Das scheint in diesem Jahr Sammelpunkt für gestrandete Reisende zu sein. Bin mal gespannt was im Frühjahr auf den Straßen in die Türkei los ist. Wahrscheinlich Stau weil alle aus Griechenland durch die Türkei nach Asien fahren wollen.




 
















Angekommen in Sandanska im Dunkeln, daher konnte ich nur an der Straße auf einem Parkplatz halten. Heute habe ich dann festgestellt, dass ich nur ungefähr 100 m rückwärts fahren muss um auf einem einsam gelegenen Platz zu kommen. Da war bereits ein anderes Wohnmobil und ich habe den Stellplatz gewechselt. Eine schöne Aussicht auf die Berge und zu den Hügeln rundherum. Sandanski ist offensichtlich an einem Berg gebaut wir man auf den Fotos sehen kann. Ein schöner wilder Park ist direkt unterhalb des Stellplatzes und eine Quelle mit 45 Grad heißem Wasser. Ansonsten ist in diesem Ort nicht viel los außer dass sonntags die Geschäfte geöffnet haben - warum auch immer. Egal, ich bin zum Corona-Test hier und muss warten bis ich das Ergebnis habe. 


 Der kleine daneben wird von meinem derzeitigen Reisegefährten gefahren. Wir werden gemeinsam nach Griechenland fahren und dann wird jeder wieder seine eigenen Wege gehen. 

 

 

 

 



Lass Dich nicht täuschen



Hotelterrasse


Am Straßenrand

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen dann auf zum Corona-Test. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Ein Abstrich aus dem Mund, zwei aus der Nase - mit einem anderen Wattestäbchen selbstverständlich - und 100 Lew auf den Tisch des Hauses gelegt. Dann die freundliche Bitte sich morgen den Test abzuholen mit der Unterschrift sofern negativ. Ok, kein Problem.

Danach musste ich dann zum Großeinkauf zu Kaufland - ja, das gibt es hier auch genauso wie in allen anderen ehemaligen Ostblockstaaten in denen ich war -. In Griechenland soll alles teurer sein, also deckt man sich hier erst einmal ein für die nächsten Tage. Außerdem ist immer noch Lockdown in Griechenland und ich weiß nicht, wann und wie ich einkaufen gehen kann. Besser haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben. 

Leider war das Wetter nicht so dass man weiter in der Stadt sich aufhalten kann, also bin ich noch etwas im Park gewesen und dann ab in die Wärme - in den KAT. 

Hier noch ein paar Bilder vom Park, der einen ausgesprochen spannenden Baumbestand hat.



Hier verbirgt sich Quellwasser


ein künstlicher See





Ich mag diese Bäume

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem ich morgens früh wach geworden bin hab ich sofort die Internetseite aufgerufen mit dem Testergebnis. Negativ stand da ganz groß. Also fertigmachen und den Test abholen. Die Beamten möchten ja einen original Stempel und die original Unterschrift sehen.

Dann alles zusammengepackt und auf zur Grenze nachdem ich die Tanks habe vollaufen lassen. Denn in Griechenland kostet der Diesel ungefähr 30 Cent mehr pro Liter, macht bei 800 Liter mal locker 240 Euro aus.

Dann zur Grenze, etwas mulmig war es mit trotz des Tests. Ich musste ja auch noch den mir zugesandten QR-Code bei mir haben. Dafür hatte ich das Tablet in der Tasche, An der Grenze angekommen dann in die Schlange eingereiht mit den LKW, denn ein Auto bin ich ja nicht, und genau das gemacht was die LKW-Fahrer auch gemacht haben. Aussteigen, zum Zollbeamten, Reisepass, Fahrzeugpapiere und PCR-Test vorgelegt, alles zurück bekommen und ich konnte durchfahren. Leider konnte mein derzeitiger Reisepartner so locker nicht durchfahren. Der musste einen zweiten Test über sich ergehen lassen und man wollte ihn nicht einreisen lassen da er ja keine Buchung vorweisen konnte. Erst nach langem Reden und dem zweiten negativen Ergebnis konnte auch er einreisen. Dann sind wir noch ca. 250 km gefahren um hier auf dem Parkplatz jetzt die Nacht zu verbringen. Morgen geht es weiter auf den Peleponnes und hoffentlich in wärmere Gefielde. 

 

5 Kommentare:

  1. Hallo Frau Schürmann,
    sehe mir seit einiger Zeit Ihre Reiseberichte. Sehr schön und Informativ und tolle Fotos.
    Wünsche weiter gute Fahrt,bleiben Sie gesund und kommen Sie gut an wo immer dies sein wird
    Wir haben uns beruflich vor ca 20 Jahren kennengelernt (auch daran beste Erinnerungen)
    HH aus LP

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  2. Danke, ich weiß zwar jetzt gerade nicht wer mir da schreibt, aber schön, dass ich in guter Erinnerung geblieben bin. LG Petra Schürmann

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  3. Servus Petra, danke für den ausführlichen Bericht. Plowdiw Ist eine interessante Stadt, leider durfte man in den 1980er Jahren, als ich mit Transitvisum einige male Bulgarien durchquerte, die Stadt nicht besichtigen, ja nicht mal anhalten war erlaubt. So ändern sich die Zeiten. --- Du hattest schon wieder Probleme mit der Lichtmaschine(?). Weiterhin gute Reise. Gruß Alfred

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    1. Hallo, die Lichtmaschine hat jetzt nur noch einen Keilriemen, damit läuft sie besser als mit zweien. Damit dürften sich die Probleme erheblich verringern. Bin lange Zeit nur mit einem Keilriemen gefahren, daher bin ich zuversichtlich. Viele Grüße Petra

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  4. Hallo Petra, wir haben uns in Polen, auf dem Parkplatz vor dem ehemaligen KZ von Ausschwitz getroffen, vielleicht erinnerst du dich noch an die Familie mit dem weißen Iveco. Wie geht es dir und wo bist du im Augenblick gestrandet? Wir befinden uns aktuell in Montenegro. LG Bernd

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