Dienstag, 16. November 2021

Türkei bis zum 15.11.2021

Aufgestanden mit Regen und es regnet immer noch mit einer Pause von ca. 3 Stunden. Was macht man? Im Regen draußen sitzen, nachdem man das Sonnensegel gespannt hat. Feuer in der Feuerschale und nichts tun. 


 

Ach stimmt ja gar nicht. Ich hab die Solaranlage abgeputzt, Wäsche gewaschen, den Teppich im Regen gereinigt und den Blog online gestellt. Aber mehr auch nicht.

Morgen soll es am Vormittag noch regnen und dann die Sonne wieder scheinen wie gebucht. Ich lass mich überraschen.






 

 Nachdem klar war das Neco heute nicht arbeiten muss sind wir in den Göynük Canyon gefahren. Eine landschaftlich schöne Fahrt hin und der Canyon ist grandios. Klein, aber fein wie man auf den Bildern sehen kann. Diesen Canyon hat man touristisch zurechtgemacht was an den vielen kleinen Seen zu sehen ist die gestaut sind. Das macht den Canyon natürlich noch schöner. Es waren sogar ausgesprochen viele Touristen dort, obwohl doch schon der 2.11. ist und die Saison eigentlich vorbei.











 

Später haben wir uns dann nochmals meinem kleinen Teppich gewidmet der langsam vor sich hin trocknet nachdem wir ihn dreimal mit Olivenseife bearbeitet und dem Regen ausgesetzt haben. Ich hoffe, er ist morgen soweit dass ich ihn wieder hereinholen kann in mein Apartment.

Am Abend war wieder Grillen angesagt, d.h., gelegentlich ist Grillen dann nicht Fleisch auf einen Rost legen sondern die Pfanne ins Feuer stellen. Schmeckt ausgesprochen gut.



 

So, der Teppich sollte fertig sein, dachte ich. Dachten leider andere auch, denn er wurde gestohlen. Neco, der ja Türke ist und damit türkisch spricht und sich schon vorher um unsere Kameraden gekümmert hatte die versucht haben hier einzubrechen hat die Polizei verständigt. Hier werden wir Video-überwacht, ich hoffe, dass die Kamera den Diebstahl aufgenommen hat. Eigentlich ist es nur ein kleiner Teppich und er war auch nicht teuer und schon 18 Jahre alt. Aber er war eines meiner Lieblingsstücke die ich mitgenommen habe. Einfach nur ärgerlich.

Den Rest des Tages habe ich mit Hausputz und Relaxen verbracht. Dann am Abend die Überraschung, der Teppich ist wieder da. Er lag angeblich ein Stück entfernt auf dem Tisch einer Sitzgruppe. Ich denke, den hat derjenige der ihn vorher genommen hatte dort hingelegt weil er Angst hatte, dass die Polizei bei ihm aufkreuzt. Denn wenn er da die ganze Zeit gelegen hätte wäre es mir aufgefallen. Und da es kein fliegender Teppich ist stellt sich auch die Frage, wer hat ihn dort hingelegt? Egal, er ist wieder da, trocknet morgen weiter und dann ist alles wieder ok.

 

Ich vermisse gerade die Soester Allerheiligenkirmes und bekomme von meiner Tochter Bilder vom Zimteis, Bratapfelschnaps, Glühwein usw.

Nachdem der Teppich wieder aufgetaucht ist wurde er heute getrocknet und dorthin gelegt wo er hingehört. Trautes Heim ist eben nur, wenn alles an seinem Platz ist.

Bei 24 Grad und Sonnenschein fühle ich mich hier gerade richtig wohl.

Heute wollten wir nach Antalya, haben wir auch gemacht, mit dem Quad. CA. 45 km gefahren da kommen wir in eine Autoschlange die offensichtlich irgendeine Bewandnis hat. Erst einmal Polizeimotorräder, dann ein Trabi, dann ein aufgemachter Sprinter, dann einige Käfer, Enduros, Motorräder und jede Menge Offroad-Pickups der neuesten Version. Wir haben uns kurz angeschaut und brauchten keine Worte denn es war klar, da machen wir mit. Es war der Auftakt zu dem Hobi-Fest in Antalya, das offensichtlich jedes Jahr stattfindet. Wir sind bestimmt 15 km durch Antalya gefahren, ständig eskortiert von der Polizei die auch den Weg frei gemacht hat. Hat schon Spass gemacht. Irgendwann sind wir dann abgebogen, denn wir wollten ja in die Altstadt. Hier war ich vor ca. 15 Jahren das letzte Mal und es hat sich viel verändert. Der Hafen ist neu gestaltet worden, den Aufzug nach oben gab es früher nicht und das Kaffee oberhalb des Hafens ist renoviert worden.

Alles in allem eine wunderschöne Altstadt, die eine Besichtigung wert ist.











 

Am Wochenende findet das Hobi-Fest statt, ein Grund, hier noch zu bleiben. Außerdem ist das Wetter gerade entsprechend.

Heute war nichts angesagt außer relaxen in der Sonne. Bei 25 Grad im Schatten gut auszuhalten.

Antalya war angesagt mit dem Hobi-Fest. Ich war davon ausgegangen, dass es ein großes Fest ist denn die Mannschaft hatte einen Riesenaufwand betrieben um die Veranstaltung anzukündigen. Letztendlich waren im Park einige Oldtimer, Motorräder, neue Pickups und Motorräder der neuesten Serie die getestet wurden. In einer Stunde waren wir dadurch und sind dann noch nach Antalya reingefahren. Aber einige schöne Bilder konnte ich trotzdem schießen.

 















Wir wollten hoch zum Bergrestaurant, mit dem Quad die Serpentinenstraße fahren. Die Seilbahn hatte geschlossen, da Montag ist. Leider war die Straße ebenfalls geschlossen. Grund: Als man die Seilbahn fertig gestellt hatte wollte man diese natürlich auch auslasten. Daher hat man kurzerhand die Straße die nach oben führt gesperrt. So geht’s. Also sind alle, die zum Restaurant oder auch nur auf den Berg wollen gezwungen mit der Seilbahn zu fahren.

Also wieder nach Antalya und dort bis hinten nach Lara gefahren zu einem befreundeten Fotografen.

Am Abend war Fisch essen angesagt in Kemer, immer wieder ein Genuss.

 Kemer will nochmals erobert werden, die Fußgängerzone ist fast neu, schön gestaltet und mit Touristenläden ausgestattet. Nichts, was ich brauche konnte ich erwerben und das was es zu kaufen gab brauchte ich nicht. 







 

Wird langsam Zeit, dass ich Kemer verlasse. Außerdem muss ich sowieso am 16.11. raus aus der Türkei und mich ein halbes Jahr in Griechenland aufhalten um wieder herein zu kommen. Die Alternative wären Georgien gewesen oder der Iran, aber beides sind Sackgassen. Aserbaidschan hat zu, der Oman hat geschlossen und dann steht man irgendwo im nirgendwo und kommt nicht weiter. Daher habe ich mich für Griechenland entschieden und warte mal bis zum nächsten Jahr.

Neco musste nochmals arbeiten daher hatten wir überlegt evtl. am Nachmittag loszufahren Richtung Eskisehir. Wir wollten noch an einer antiken Stätte in Ayazini anhalten. Es war klar, dass wir die ganze Strecke nicht fahren können heute, aber zumindest einen Teil, denn bis dorthin sind es immerhin 360 km. Und Wasser musste noch getankt werden was üblicherweise auch eine halbe Stunde Zeit in Anspruch nimmt. Ich hab wegen Kopfschmerzen erst einmal mir die Ruhe angetan. Als wir wach wurden hatte der Sturm angefangen, es war warm und die Sonne schien aber das Meer war völlig aufgewühlt und der Wind wurde immer heftiger. Wahrscheinlich kommen meine Kopfschmerzen vom Wetterumschwung.

Neco kam um halb vier und wir haben spontan entschieden loszufahren. Gegen viertel nach vier waren wir auf der Piste und sind dann noch ca. 200 km gefahren. Leider ging die Fahrt nicht problemlos vonstatten. Hier gibt es häufig Polizeikontrollen und üblicherweise werde ich durchgewunken. So auch an dieser Kontrolle nach ca. 150 km. Es dauerte nicht lange da hatte ich einen Polizei-Pickup neben mir und Polizisten die mich baten anzuhalten. Hab ich dann auch gemacht. Die sind ausgestiegen und haben nach meinen Papieren gefragt. Natürlich auf türkisch was ich nicht verstand und dann auf englisch. Zunächst den Führerschein, dann den Reisepass und natürlich noch die KAT-Papiere. Dann ging das Telefonieren los. 3 Polizisten, 3 Handys und alle mussten anrufen. Das dauert üblicherweise zwischen 5 und 10 Minuten. Irgendwann hatten sie dann mitbekommen dass Neco auch im Auto sitzt und wollten auch von ihm die Papiere haben. Nachdem alles gecheckt war stellten sie fest, dass es mit meinem KAT keine Probleme gibt. Hätte ich denen auch vorher sagen können. Aber nein, die glauben mir ja nicht. Und dann meinten sie, sie hätten einen Anruf bekommen dass da ein Militärfahrzeug fährt. Für wie dumm halten die uns eigentlich? Die sind von der Kontrollstelle direkt losgefahren denn die waren ziemlich zügig bei mir. Also wer bitte sollte angerufen haben? Nun denn, haben sie eben ihre Pflicht getan, nervt aber gelegentlich.

Jetzt stehen wir an einer Tankstelle am Straßenrand. Da hier nachts nicht viel Verkehr ist und wir mit dem Fahrerhaus zur Straße stehen ist es ziemlich ruhig und wir können sicher gut ausschlafen um morgen früh zu starten.

Karneval ist gestartet, zumindest in den christlichen Ländern. Hier natürlich nicht.

Früh aufstehen heißt früh losfahren und genau das haben wir gemacht. Die restlichen km zu unserem Ziel waren in gut zwei Stunden erledigt so dass wir und gegen 12 Uhr zum Mittagessen hinsetzen konnten. Wir saßen kaum hörten wir auch schon Motorräder. Zwei an der Zahl. Ein Polizist klopfte an die Tür und ich machte auf. Von oben fragte ich was Sache ist. Sie fragten wie immer woher ich komme. Ich sagte aus Deutschland. Kannst Du türkisch? Natürlich nicht, nur englisch. Das wiederum konnten die Polizisten nicht. Mit Händen und Füßen fragten sie ob das ein Wohnmobil sei und ob ich alleine wäre. Ich bejahte, daraufhin zeigten sie den Daumen nach oben und fuhren ab. Neco hatte sich zum Glück nicht gezeigt, sonst hätte das wieder eine längere Diskussion gegeben und die Papiere wären geprüft worden.

Wir haben uns dann „Klein-Kappadokien“ angesehen














 

 und das dazugehörige Dorf. Hier liegt noch vieles im Argen, viele Häuser sind verlassen und verfallen. Jetzt werden sie mit staatlichen Geldern renoviert bzw. soweit hergerichtet, dass die Straßenansicht den Touristen gezeigt werden kann. D.h., die Fassaden werden renoviert und das eigentliche Haus bleibt verfallen wie es ist, denn das muss dann der Eigentümer herrichten wenn er will. Nur einige Häuser, die als Cafe oder Restaurant dienen sollen, werden komplett fertig gestellt. Das wird sicher in zwei Jahren mal ein Anziehungspunkt für Touristen denn die Lage zwischen Eskisehir und den Thermalbädern ist genial für Tagesausflüge.

 












Danach sind wir dann doch noch nach Eskisehir weiter gefahren wo ich noch zwei Tage bleiben will. Wäsche waschen, den KAT versorgen, einige Sachen besorgen bevor ich am Sonntag mich auf den Weg nach Griechenland mache.

 Nach dem Ausschlafen das Quad ausgeladen weil man damit schneller in der Stadt ist. Allerdings war nicht großartig was zu erledigen, den Einkaufen etc. will ich morgen machen.

Am Spätnachmittag waren wir zum Barbecue eingeladen. Eine der wichtigsten Formen des Essens in der Türkei, draußen grillen und gemeinsam essen, egal, wie kalt es ist. Und es ist hier inzwischen sehr kalt. 10 Grad und nachts minus 5 Grad und Bodenfrost. Nichts was ich brauche, daher, schnell weg hier.

Einkaufen war notwendig, denn hier habe ich noch alles vor Ort zu annehmbaren Preisen. In Griechenland muss ich mich erst wieder orientieren. Außerdem habe ich noch soviel Türkische Lira, die muss ich schließlich ausgeben. Die restlichen Lira werde ich morgen beim Tanken ausgeben und dann hat es sich damit.

Dann musste ich noch einiges am KAT erledigen, die Temperaturanzeige war defekt, das Kabel muss erneuert werden, der Keilriemen ist mal wieder getauscht worden und die Ölfilter werden hoffentlich gleich noch getauscht, die bekomme ich nämlich nicht gelöst.

Alles erledigt bis auf die Ölfilter, die bekomme ich weder fest gezogen noch gelöst. Ein Bekannter wollte nachschauen, kam auch, brachte das Werkzeug zum Lösen mit und ich bezahlte das mit 20 Euro, dann gab es eine lange Diskussion ob denn noch ein anderer Dichtring an die Verschraubung des Ölfilters muss oder nicht. Ich meine, wenn da eine Dichtung hin müsste wäre die dabei oder zumindest hätte es einen Hinweis darauf gegeben. Aber ich bin ja mal wieder nur eine Frau und die hat keine Ahnung. Nachdem der Bekannte dann meinte er würde morgen mit den Dichtungen und den Ölfiltern wiederkommen gegen 8 Uhr habe ich ihm mitgeteilt, dass ich darauf gerne verzichte. Und schon verschwand er ohne noch ein Wort zu sagen. Gut, dann eben nicht. Das Benehmen finde ich ungehörig. Meine Rückfrage an Marcel bestätigte auch meine Meinung nochmals. Also werde ich mal morgen sehen ob ich noch was machen kann mit dem Kettenlöser, ansonsten werde ich so fahren und mich in Griechenland nach einer Werkstatt umsehen.

Nachdem alles eingeräumt war kam Neco und wir wollten nochmals nach den Ölfiltern schauen. Keine Möglichkeit das so zu reparieren, also werde ich mit tropfenden Filtern fahren.

Der Abschied fiel Neco und mir schwer. Wir hatten eine schöne Zeit miteinander und müssen uns jetzt wegen der Visaregelungen trennen. Aber ich bin sicher, dass wir uns wiedersehen werden.

Dann hab ich mich auf den Weg gemacht, ca. 500 km bis zur Grenze die ich morgen überqueren will. Hab zwar noch einen Tag mehr, aber man kann ja nie wissen was noch kommt. Mein Ziel war die Fähre in Cannakkale noch zu nehmen und mir dann einen Platz zum Schlafen zu suchen. Jetzt muss ich sagen: Ziel erreicht, noch 100 km die morgen bis zur Grenze zu fahren sind und dann ruft Griechenland. Allerdings war es nicht immer eine schöne Fahrt, zwischen Bursa und Cannakkale wurden die Stoppelfelder abgebrannt, fast die ganze Strecke war nebelig und teilweise gab es auch entsprechenden Brandgeruch. Dass das heute noch erlaubt ist hier wundert mich.








 

Jetzt gleich nur noch schlafen, denn ich bin vom Fahren ziemlich geschlaucht.

Nachdem ich eine schlechte Nacht hatte u.a. weil ich mir die Rippen rechts geprellt hatte beim Reparieren des KAT und nicht wußte wie ich liegen sollte bin ich mit Rückenschmerzen aufgestanden. Die KAT-Fahrer sagen jetzt sicherlich: Klar, das kommt von dem schlechten Sitz und der langen Fahrt gestern. Aber der Sitz hat damit nichts zu tun.

Alles war fertig und ich hab noch einen Teil Öl weggeputzt, die Ölfilter tropfen noch immer. Das muss ich in Griechenland fertig machen lassen zusammen mit einem Ölwechsel. Ich weiß auch schon wo. Dann die Abfahrt, vor der Grenze noch tanken und dann die Übergänge nehmen. Die Türkei ließ mich anstandslos raus – einer wollte noch in den Wohnraum sehen, als er mitbekam dass ich dafür die Leiter vom Tank holen muss hat er darauf verzichtet. Griechenland hat mich problemlos reingelassen, der Polizist meinte aber, er müsste in den Wohnraum sehen. Also doch noch aufschließen, Tür öffnen und Schuhe ausziehen. Das hält die Beamten nach wie vor davon ab in den Wohnraum hereinzukommen. Die haben keine Lust die Schuhe von den möglichen Schweißfüßen auszuziehen. In die nächste Stadt war es nicht mehr weit, Alexandropoli, da war ich schon, und hier stehe ich jetzt am Strand und werde zwei Tage bleiben. Ich muss morgen zu Vodafone und außerdem hier mal Hausputz machen. Die Fliegen haben einiges an unerwünschten Flecken hinterlassen und der Kühlschrank muss abgetaut werden. Dann werde ich die Iveco-Werkstatt aufsuchen die auf dem Weg liegt in der Hoffnung, dass die den Ölwechsel vornehmen.

 

















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