Montag, 19. Juli 2021

Türkei ab dem 3. Juli




 

 

Eigentlich fange ich den Blog ja mit dem an, was morgens passiert ist. Aber gestern nach dem Veröffentlichen des Blogs und des Tagebuchs ist noch einiges passiert was ich unbedingt noch loswerden muss.

Also, ich war schon ins Bett gegangen, so gegen 8 Uhr, weil ich Kopfschmerzen und eine Tablette genommen hatte da klopft es an der Tür. Ich schaue nach und da stehen zwei Polizisten davor. Keiner spricht englisch, also kommt der Google Übersetzer zum Einsatz nachdem ich mir die Hose angezogen hatte und vor die Tür gegangen bin. Es dauerte auch nur ein paar Minuten da kamen die restlichen 4 Polizisten um die Ecke. Ich glaube, es waren dann insgesamt 6, verteilt auf zwei Autos. Dann ging das Fragen los. Was ich hier mache, warum ich hier stehe, wohin ich fahren will, wie lange ich bleibe, ob ich Waffen dabei habe. Meine Antworten waren: Nach Kappadokien, aber vorher zu Scania und nein, Waffen habe ich nicht bei, meine Arme und Beine sind meine Waffen. Nach einigem Hin und Her meinten sie ich könne hier nicht stehen bleiben weil es für mich als Frau und dann alleine viel zu gefährlich sei. Hier drohen Einbrüche, Raubüberfälle usw. Ob es in meinem Fahrzeug sicher wäre. Das konnte ich guten Gewissens bejahren. Aber man wollte mich trotzdem nicht alleine hier stehen lassen. Schade, es war gerade so schön ruhig. Nachdem dann alle Polizisten meinen KAT bewundert hatten von außen und innen ging es also los, mit Eskorte, wobei zwei Polizisten gleich mit mir im KAT gefahren sind, direkt neben Scania unter die riesige Autobahnbrücke da, wo die Polizisten gerade LKW’s kontrollierten, die Armee vertreten war und die Polizei offensichtlich die Hundestaffel trainiert. Bei der Einfahrt winkte der Polizist dass ich weiterfahren sollte. Hab ich natürlich nicht gemacht, er wunderte sich und ich bedeutete ihm, dass ich seine Kollegen mitbrächte. Wir haben alle herzlich gelacht und ich bin unter die Brücke gefahren. Sicherer konnte ich nicht stehen. Bewacht von der normalen Armee, dem Marinesoldaten, der Polizei, was will man mehr. Nur dass es eben etwas laut war, von vorne, von hinten und vornehmlich von oben. Egal, Fenster zu und durch. Die eine Polizistin sagte mir dann ich könne morgen zu Scania gehen, die hätten geöffnet. Danke für die Info. Nachdem dann alle Jüngeren sich als Adoptivkind angeboten, ich aber dankend abgelehnt habe konnte ich endlich schlafen gehen.

Heute dann nach dem Sport erst bei der Polizei freundlich guten Morgen gesagt und nochmals erklärt warum ich denn da stehe. Die hatten ja Schichtwechsel, offensichtlich fand der KAT in der Übergabe nicht statt. Dann zu Scania. Nach einigem Hin und Her, Telefonaten, SMS usw. war klar, dass ich dort keinen Ölwechsel machen lassen konnte. Ich hatte dafür leider die falsche Marke. Scania kann und macht nur Scania. Aber wie die Türken so sind hat man sich natürlich sofort gekümmert und eine andere Werkstatt angerufen. Die hatten dann Zeit, konnten den Ölwechsel vornehmen (Filter hatte ich von Deutschland mitgebracht) und ich wurde sogar abgeholt. Vorher allerdings konnte ich meine Wassertanks noch füllen, wobei der Chef persönlich sich darum gekümmert und den Adapter für die beiden Schläuche, die unterschiedliche Maße hatten, gespielt hat. Duschen braucht er heute nicht mehr. Dann gab es noch Mittagessen in der Kantine, lecker, und ab ging es 40 km durch Ankara zur LKW-Werkstatt. Die war so groß, dass immer genau ein LKW hineinfahren konnte. Aber die Jungs haben gute Arbeit geleistet, ich konnte noch einige kleine Reparaturen durchführen und nach dem Bezahlen war Abfahrt angesagt. Bei 35 l Öl und dem Aufwand der betrieben wurde war der zu zahlende Preis eine Kleinigkeit. Außerdem hatte man mich noch zum Abendessen einladen wollen, aber der KAT konnte dort nicht stehen bleiben und ich wollte eigentlich nur noch raus aus Ankara. Das hab ich dann auch gemacht und bin bis zu den Salzseen ca. 150 km südwärts gefahren. Hier habe ich zwar keinen schönen Stellplatz weil an der Tankstelle an der Hauptstraße und nicht direkt am See, aber gleich nette Menschen kennengelernt. Es dauerte auch hier keine 5 Minuten, da hatte ich dann meinen Tee hier stehen. Ich war gerade dabei den Fußboden zu wischen weil ja auch die gefühlten 1.000 Menschen aus der Werkstatt und der Nachbarschaft den KAT von innen sehen wollten. Wurde also Zeit, da stand dann schon der Tee auf meiner Kühltruhe. Der Mitarbeiter des Shops ist u.a. Modell und arbeitet für das Fernsehen. Er will mir morgen einige schöne Stellen von den Salzseen zeigen. Bin mal gespannt. Dafür muss ich allerdings hier stehen bleiben. Egal, hab noch einiges am KAT zu erledigen.

Jetzt ist erst einmal schlafen angesagt, war ein anstrengender Tag für mich.

Da ich ja erst um 19 Uhr eine Verabredung habe musste ich den Tag irgendwie rumbekommen. Das geht, in dem man liest, die Lichtmaschine festschraubt, weitere Schrauben nachzieht, mit dem Fahrrad eine kleine Tour unternimmt, liest, gelegentlich was ißt und trinkt und dann den KAT aufräumt, einräumt und tankt. 




 

 

 

 

 

 

 







 

 

Dann war es 19 Uhr und meine Verabredung, ein 24-jähriger Mann der im Markt bei der Tankstelle arbeitet und dann auch noch als Modell. Wir sind dann zusammen zu dem Platz gefahren an dem ich bereits mit dem Fahrrad war, das hab ich ihm aber freundlicherweise nicht gesagt. Sonst wäre er noch beleidigt und das wollte ich nicht. Der Sonnenuntergang hier ist fantastisch, leider fehlten ein paar schöne Wolken für coole Bilder. So musste ich mich mit dem klaren Himmel abfinden. Dann ist mein Modell gefahren und ich hab es mir im KAT gemütlich gemacht.

 





 

 

 

 

 

 




 

 

 

Die Salzseen sind zwar ganz schön und ich war von dem Anblick auch sehr begeistert, aber länger als 2 Tage muss man das nicht haben. Also, ab nach Kappadokien. Ich hatte vorher von einem bekannten Ehepaar die Koordinaten bekommen und will mich mit denen treffen. Ich hatte einige Sachen aus Deutschland für sie mitgebracht. Allerdings sind die beiden gerade bei einem anderen Paar das einen Unfall hatte und halten da Händchen. Muss auch sein. Unter Reisenden hilft man sich wo es geht.

Also bin ich an den angesagten Platz gefahren. Leider hatte mein Navi gemeint es müsse mich durch Göreme führen. Zwei Kurven waren da so gerade zu schaffen. Verschärft wurde die Situation noch dadurch, dass in einer Kurve ein Auto aus der Schweiz stand dessen Fahrer keine Anstalten machte den Platz zu verlassen. Nun, ich hab es dann geschafft, bei der zweiten Kurve ging es dann mit einmal rückwärtsfahren auch. Der Platz ist direkt gegenüber vom Büro eines Anbieters für Heißluftballonfahrten. Günstiger geht es nicht. Und kein Auto kommt nach hier hin, denn für den coolen Ausblick auf Göreme gibt es ca. 200 m weiter einen großen Parkplatz der genutzt wird auch von den Bussen. Ich hab dann kurz nach der Ankunft hier gefragt ob es ok ist wenn ich hier stehen bleibe. Die Antwort war ja, und wenn ich irgendetwas bräuchte dann solle ich mich melden. Ich brauche nichts, hatte ja alles dabei, aber ein Ticket für die Ballonfahrt habe ich sofort für den nächsten Tag gebucht. Für 50 Euro eine Stunde Ballonfahren fand ich richtig preiswert. Meine Mutter hatte vor sicher mehr als 15 Jahren in Deutschland 190 gezahlt. 


 




Am Abend kamen dann Totti, Fenny, Tina undTobias, auf ein Bier und wir haben und über den Unfall und über Reisen im Allgemeinen unterhalten. Gegen zehn Uhr war dann Feierabend nachdem ich für den nächsten Tag alles vorbereitet habe. Eine Viertelstunde vor der angesagten Uhrzeit muss reichen morgen früh.

 

Viertel vor vier war die Nacht um. Aufstehen, anziehen, den vorbereiteten Kaffee trinken, ein Brot zwischen die Zähne schieben, Zähne putzen, Jacke anziehen und ab geht es zum Büro von wo wir abgeholt werden sollten. Es dauerte dann allerdings noch etwas bis der Bus kam. Der hat uns mitgenommen zu dem Platz an dem die Ballone starten. Und weil es so viele waren mussten alle Gäste vor dem Bereitstellen der Ballone an Ort und Stelle sein. So konnten wir auch das Fertigmachen der Ballone erleben. Für alle die das noch nicht gesehen hatten sicherlich ein schönes Ereignis. Dann ging es in den Korb, der fasste bei unserem Ballon 20 Personen zuzüglich Personal 2 Personen. Wir waren mit die ersten die aufgestiegen sind und der Fahrer hat den Ballon auf 600 m hoch fahren lassen. Viele andere Ballone sind nur kurz über dem Boden gefahren, darüber hätte ich mich dann geärgert. Einige sind weit höher gefahren als wir, sicherlich auch ein Erlebnis. Nach einer Stunde Fahrt hieß es ab in die Landeposition – alle an einem Haltegriff festhalten und in die Hocke gehen – und dann sind wir sicher gelandet. Sekt bzw. Perlwein ohne Alkohol gab es dann auch noch kurz bevor wir wieder zurück gefahren wurden. Alles in allem ein tolles Erlebnis und sicher nicht das letzte Mal dass ich das mitgemacht habe. 








 

Ich hatte den beiden Schweizern mit dem Unfall gesagt ich würde mit ihnen die Strecke nochmal mit meinem Quad abfahren um zu sehen, was da falsch gelaufen ist. Nachdem ich nochmal 2 Stunden geschlafen hatte habe ich mich dann fertig gemacht und bin zu ihnen gefahren. Wir sind dann die Strecke mit dem Quad gefahren, Tobias ist mitgekommen und wir haben die Kurve aus der er herausgeflogen ist so gerade mit dem Quad nehmen können. Danach war klar, dass es kein Fahrfehler war sondern der Track einfach nicht für den Defender geeignet war. Und weil wir schon mal im Gelände waren sind wir noch lange dort Quad gefahren. 

Am Spätnachmittag dann zurück um zu tanken, einzukaufen und das Quad vom gröbsten Dreck zu befreien. Jetzt werde ich mal sehen ob ich ein schönes Video von der Ballonfahrt zurechtschneiden kann und dann war es das für heute.

Also, erst einmal wieder eine Story von gestern Abend. Es war zehn Uhr und ich hörte ein Auto das zu mir kam. Da ich hier zwar auf einem ziemlich großen Platz und dennoch alleine stehe bekomme ich Besucher immer sofort mit. Ich also aus dem Fenster geschaut und da blinkt mich rot/blau an. Also, Polizei. Kennt man ja schon, Ihr vielleicht nicht, aber ich. Die verfolgen mich ja quasi seit Polen. Wahrscheinlich rufen die sich immer zu wann und wo ich erscheine. Naja, meistens sind sie ja nett. Genauso, wie die gestern Abend. Die fragten die üblichen Fragen, natürlich mit Google Übersetzer Türkisch-Englisch und zurück. Was wie warum mit wem und fahren Sie dieses Fahrzeug? Na klar, wer sonst, ist ja kein anderer da. Dann bitte noch die Papiere, sprich Reisepass und Fahrzeugpapiere, und weil das Quad draußen stand bitte auch davon die Papiere. Dann wurde ich verabschiedet mit den Worten: Cooles Fahrzeug, passen Sie auf sich auf damit Ihnen nichts passiert und wenn, dann bitte schnell 112 anrufen, dann sind wir bei Ihnen und helfen. Und wenn es möglich ist würden wir Sie gerne noch einmal interviewen. Und Tschüss. Und weil ich mich inzwischen daran gewöhnt habe, spätestens nachdem die Hundertschaft seinerzeit am Stadion zu mir gekommen ist um das Fahrzeug zu bewundern hab ich kein Problem mehr mit derartigen Kontrollen. Immer wieder gerne. Aber müssen die unbedingt um 10 Uhr abends kommen? Können die das nicht um 7 Uhr erledigen? 


 

Heute Morgen war zunächst Wäsche waschen angesagt, hatte ich zwar vor 2 Tagen schon gemacht, aber die Jeans und das T-Shirt von gestern sind fast alleine in die Waschmaschine gelaufen. Klar, nach so viel Matsch. Das Video habe ich und wird eingestellt. Dann bin ich mit dem Quad nach Göreme reingefahren und dort ein Stück gelaufen. Dabei hab ich mal einige Tourbüros abgeklappert um Kartenmaterial zu bekommen. Dann noch in den Nachbarort gefahren und weil ich mal wieder die Straße zur Werkstatt wo die Schweizer stehen gefunden habe – bin eine Straße zu früh abgebogen – hab ich mir gleich noch die Felsenkirche dort angesehen. Das war dann ein kleiner Vorgeschmack auf das, was mich hier noch erwartet. Ich bin mega-gespannt. Dann bin ich zur Werkstatt gefahren – beim nächsten Mal kenne ich den Weg – und der Sachverständige hat sich den Schaden am Defender angesehen. Er meinte, man könne ihn reparieren und die Schweizer waren happy. Können sie doch ihren Traum von der Reise weiter verwirklichen.

Die Schranktür musste ein Stück geschliffen werden und dazu konnte ich mir einen Hobel bei einem Schreiner ausleihen. Totti und Fenny sind gekommen und haben geholfen. Alleine die Türe ausbauen ist etwas kniffelig, da sind helfende Hände mal Gold wert. Danke an dieser Stelle an Totti und Fenny

Und weil wir nichts Besseres zu tun hatten haben wir fast den ganzen Tag verquatscht. Damit ist nichts Aufregendes passiert und ich habe nicht viel zu erzählen.

Es musste mal geputzt werden, zumal wir gestern zu Dritt hier rein und raus gegangen sind. Da tritt sich einiges an Staub und Schmutz in den KAT. Damit ich mein Sportprogramm auch auf dem Teppich durchführen kann war Staubsaugen und Wischen sogar vor dem Sport und kurz nach dem Kaffee angesagt. Danach konnte ich mich wieder auf die Erde legen.

Ich hatte mich mit den anderen nicht verabredet weil ich wußte, dass sie noch einige Fragen zu erledigen hatten mit der Werkstatt und der Versicherung und am anderen Fahrzeug musste eine Dichtung erneuert werden. Also hab ich mich mal aufgemacht zum Museumsbesuch. Ein Open Air Museum, sprich, ein Terrain mit einigen „Zipfelmützen“ in denen sich Kirchen und Kapellen verborgen haben sowie einige „Wohnräume“. Ein interessantes Museum mit vielen Fresken in den Kirchen, die z.T. noch erhalten sind und z.T. erneuert wurden. Nach einer guten Stunde war ich dadurch und hab mich auf mein Quad geschwungen um die Gegend unsicher zu machen. Egal welchen Weg man wählt, man findet immer wieder neue interessante Ecken hier. Es wird nie langweilig. 









 

Am Abend bin ich noch bei den Schweizern kurz eingekehrt um die Neuigkeiten zu hören. Die Versicherung zahlt weil es doch kein Totalschaden ist und so kann das Fahrzeug repariert werden und sie können dann die Fahrt fortsetzen. Wird allerdings wegen der Ersatzteilbeschaffung noch einige Zeit dauern

Der Kühlschrank war fast leer, also erst einmal einkaufen gefahren. Im Supermarkt hier hatten sie alles außer Obst und Gemüse. Leider gibt es hier auch keine Obststände und den Markt sucht man vergeblich. Folglich bin ich noch in den etwas entfernteren Ort gefahren zum Einkaufen. Vorher habe ich aber dort noch ein Schild gesehen mit der Aufschrift „unterirdisches Töpfermuseum“. Da ich Zeit hatte bin ich zunächst einmal dorthin gefahren. Ausgestellt waren nicht nur antike Tongefäße sondern auch Töpferwaren der einheimischen Künstler. Diese haben mich besonders fasziniert, da es sich nicht einfach um Gefäße und Teller handelte, das können viele. Das Besondere hier waren die Malereien auf den Gefäßen und Tellern. Angeblich sind hier Meister am Werk, und das glaube ich gerne. Das Museum ist in jedem Fall einen Besuch wert.

Danach war ich zum Apfelkuchen eingeladen, natürlich aus dem inzwischen unter Travellern berühmten „Omnia“. Ohne dafür Reklame machen zu wollen, das Teil zaubert die besten Kuchen und Brote hervor. Wobei sicher ein ganz kleines bisschen auch die Köchin dahinter steckt. Und weil das Quad da gerade stand und Totti Lust hatte haben wir noch eine drei-Stunden-Tour durch die Berge und Täler gewagt. Egal wohin es einen hier treibt, man entdeckt immer wieder was Neues, und das macht die Gegend hier so faszinierend. Man kann sich gar nicht satt sehen. Nach dem Abendessen bin ich zurück in mein Zuhause um in aller Ruhe mir die Fotos anzusehen. Es hat sich gelohnt.







 

 

 

 

 







 

Heute wollten wir alle zusammen eine Tour machen. Geplant war ins Nachbardorf zu wandern und dort die Burg zu stürmen. Wir sind gegen halb elf los und haben einen Weg vom KAT-Parkplatz runter ins Valley gesucht. Gibt es natürlich nicht. Also mussten wir uns an der Straße entlang bewegen, zumindest für ungefähr 2 km. Dann waren die Burg hoch einige enge von Autos wenig befahrene Wege zu laufen. Oben angekommen stellten wir natürlich fest, dass wir nicht die einzigen Besucher waren. Egal, es ist schon faszinierend was die damals alles gebaut haben. Die Burg war nur zum Teil zu besichtigen, aber das hat schon einen massiven Eindruck bei uns hinterlassen. Den Rückweg haben wir dann durch das Valley genommen, vom Nachbarort aus war es einfach herunter zu laufen, auch wenn wir dann am Ende ein Stück einen Umweg laufen mussten weil der Weg hoch nicht bis zum Parkplatz verlief. 









 

 

 

 








 

Nach den Erfrischungen die wir alle dringend benötigten haben wir uns dann auf den Weg gemacht mit dem Fahrzeug zu einem kleinen Hotel, geführt von Türken die vorher längere Zeit in Europa gelebt und das Hotel in mühsamer 5-jähriger Arbeit in die alten Burgräume gebaut haben. Die Mühe hatte sich gelohnt, wir konnten einige Zimmer besichtigen und sind dann herzlichst zum Essen eingeladen worden. Danke an dieser Stelle für die Gastfreundschaft. Ich wurde dann noch eingeladen in den nächsten Tagen mit den Besitzern eine Tour zu machen, dieser Einladung werde ich gerne nachkommen.

So hatte ich heute einen richtig schönen Tag. Danke Fenny und Totti, Tina und Tobias.

Der nächste Tag war angesagt und ich bin mit dem Quad Richtung Love Valley gefahren, geparkt und bin das Valley gelaufen. Einfach nur schön. Was die Natur zu bieten hat ist der Wahnsinn. Danach bin ich noch zum Open Air Museum Zelve gefahren und hab mir dort die Stadt im Felsen angesehen.

 






Ich sags ja, der Traum eines jeden Mannes. Aber mal ehrlich, wie sollen wir Frauen damit umgehen






Nach einer Rundfahrt bin ich zu den Schweizern in die Werkstatt. Die Neuigkeiten dort waren, dass die Ersatzteile dann doch schneller herangeschafft werden können wir vorhergesagt.

Totti und Fenny sind dann zu mir an den Platz gekommen und wir haben einen schönen Abend hier verbracht. Die Abende sind so lau, dass man keine Jacke benötigt bis in die Nacht hinein.

Fenny, Totti und ich haben uns völlig verquatscht. Ok, ich war auch spät aufgestanden weil in der Frühe die Ballone über den KAT gefahren und dann teilweise nebenan herunter gekommen sind. Dann bin ich einkaufen gefahren, Fenny wollte einen Kuchen backen im berühmten Omnia und ich hatte Apfelpfannkuchen zum Abendessen geplant. Nachdem die Schweizer dann hier angekommen sind haben wir den Rest des Tages mit Quatschen und Essen verbracht.

 Totti und Fenny haben sich heute, nachdem wir nochmals lange gequatscht haben, verabschiedet. Die beiden fahren Richtung Georgien weil das Türkei-Visum nicht mehr so lange Gültigkeit hat. Wir dürfen hier 90 Tage innerhalb von 180 Tagen bleiben, wobei wir mehrfach ein- und ausreisen dürfen. D.h., ich kann nach Georgien fahren und anschließend wieder durch die Türkei in ein anderes Land.

Für mich war dann noch Wäsche waschen angesagt und danach bin ich wie eigentlich jeden Tag hier Quad gefahren. Heute habe ich Martina, die Schweizerin abgeholt und wir haben zusammen eine Tour gemacht. Die kommen ja beide aus der Werkstatt wo ihr Defender repariert wird kaum raus. Anschließend gab es in der Werkstatt wieder Essen für alle, also auch für mich. In der Werkstatt gibt es eine Küche und ein Schrauber war in seinem früheren Leben Koch. Entsprechend bekocht er Tobi und Martina und natürlich alle Mitarbeiter dort und wenn ich dahin komme muss ich immer mitessen. Türkische Gastfreundschaft eben. Danke, nehme ich gerne an, weil es lecker ist.

 Heute bin ich bei Sonnenaufgang aufgewacht und habe keine Ballone gesehen. Ein ganz seltenes Ereignis. Nicht dass ich aufwache, sondern die Ballone sind wohl anderweitig aufgestiegen. Musste so sein, denn eine Stunde später landeten sie quasi auf dem Kat, zumindest teilweise. Leider machen die dabei so einen Krach, dass ich meistens nicht weiter schlafen kann.

Im Laufe des Vormittags habe ich dann mit meinem Sohn zusammen seine Einkommensteuererklärung gemacht. Bin ich froh, dass ich damit nichts mehr zu tun habe. Es gab Zeiten da wollte ein Politiker die Steuererklärung soweit vereinfachen dass sie auf einen Bierdeckel passt. Heute passt sie nicht einmal mehr auf eine große Tischdecke oder ein Bettlaken so viele Seiten hat sie. Muss das alles sein frage ich mich? Wer soll denn da noch durchblicken.

Danach war ich in dem Ort Mustafapasa. Ein sehr interessanter Ort, vor allen Dingen, wenn man mal die Geschichte liest. Das Dorf wurde bewohnt von Türken. Klar, ist ja auch in der Türkei. Dann wurden die Bewohner des Dorfes vertrieben und die Türken aus Griechenland haben sich hier nieder gelassen. Na jedenfalls hat sich die Fahrt gelohnt zumal man auch in der Nähe noch einige Offroad-Strecken fahren kann mit Kirchenfelsen, die zu besichtigen sind. 











 

 

 

 

 

Am Spätnachmittag habe ich die Schweizer wieder besucht, die Reparatur zieht sich noch lange hin, je genauer man das Fahrzeug betrachtet desto mehr Schäden stellt man fest, auch wenn diese nicht groß sind. Der Horror eines jeden Reisenden. Und noch schlimmer wird es, wenn der Unfall am Anfang der Reise passiert.

 Heute hatte ich eine Verabredung zum Einkaufen. Zunächst hab ich Martina abgeholt und wir sind zusammen nach Avanos zum Markt gefahren. Ein typischer Einheimischenmarkt auf dem man alles kaufen kann was das Herz begehrt. Es fängt an mit Kleidung für Groß und Klein, wechselt zu Haushaltsgegenständen, zu Baumarktartikeln und dann natürlich zu Obst, Gemüse, Brot, Reis, Nudeln, Nüssen, Süssigkeiten usw. Martina hatte noch die Einstellung auf dem Markt handeln zu müssen. Ich musste sie davon überzeugen, dass man auf dem Markt für Einheimische nicht handelt, auch wenn das Handeln Tradition im Orient ist. Da merkt man, dass das Wort „Handeln“ durchaus unterschiedliche Bedeutung hat. Die Orientalen handeln gerne weil sie gerne Kaufleute sind, die Touristen handeln gerne weil sie die Preise nach unten drücken wollen. Außer die Touristen aus den USA. Die zahlen immer den zuerst genannten Preis. Also, wir haben natürlich nicht gehandelt und Martina stellte schnell fest, dass ich Recht habe. Denn uns kam kein Markthändler hinterher gelaufen weil wir eine einmal angesehene Ware nicht sofort gekauft haben. Ich persönlich fühle mich auf dem Markt der Einheimischen immer wohler als auf den Touristenmärkten.

Danach sind wir zur Werkstatt zurück gefahren und mussten feststellen, dass der Defender bereits um die Hälfte seiner Verkleidungen rundherum inkl. des Daches erleichtert wurde. Es geht vorwärts, und ich wünsche den Beiden, dass sie bald wieder losfahren können.

Zu Hause angekommen hab ich zunächst mal gegessen und war dann der Meinung erst einmal eine Runde zu lesen. Also auf das Bett gelegt und meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen, wobei mir dann auch gelegentlich die Augen zufallen. Gegen Spätnachmittag hab ich mich nochmals aufgerafft und bin Richtung Göreme gefahren weil ich die Felsen in der Nähe mir ansehen und einige Bilder bei guten Lichtverhältnissen machen wollte. Und wie das dann immer so kommt fand ich ein Cafe oben in den Felsen außerhalb des Touristenstromes, das Ruhe und Gelassenheit ausstrahlte. Der Besitzer erzählte mir seine Vergangenheit und wie es dazu kam, dass er oben auf seiner Terrasse ein Cafe hat. Er selbst war 15 Jahre in Dänemark beschäftigt und kam dann zum Grundstück seines Vaters zurück. Der Großvater von ihm hatte die 6.000 qm gekauft inkl. des Felsens in dem sich die Wohnräume befinden. Dies hatte er auch schriftlich. In der Zeit um 1985 kam die Regierung auf die Idee, dass sämtliche Felsen hier der Gemeinschaft gehören. Ein Gericht gab der Regierung Recht, obwohl der Kaufvertrag mit dem Kauf des Grundstücks incl. Felsen vorlag. Das restliche Grundstück durfte die Familie behalten und die Regierung gestattete weiterhin das Wohnen in den Felsenräumen. Allerdings jetzt gegen Mietzahlungen. Der Besitzer, Refik ist sein Name, hatte unten im Dorf ein Cafe und Restaurant. Als die Mieten immer teurer wurden kündigte er die Räumlichkeiten weil er bei der Höhe der Miete nicht mehr zurecht gekommen wäre. Ein wandte sich an den Bürgermeister der ihm sagte, er solle doch auf der Terrasse seines Felsens ein Cafe eröffnen, Platz genug wäre doch vorhanden. Gesagt, getan, und weil Refik bereits seit über 15 Jahren im Ort das Cafe betrieben hatte kamen seine Kunden auch hoch zum neuen Terrassencafe. Heute ist er froh dass er diese Lösung gefunden hat. Ein Cafe, das zum Verweilen einlädt, einen Blick über die Stadt Göreme bietet und dazu eine Ruhe ausstrahlt die man unten nicht findet. Und wenn man nett fragt zeigt Refik auch den Weg zu der kleinen Kapelle, die noch wunderschöne Wandmalereien aufweist, allerdings aus Angst vor Vandalismus verschlossen ist – leider. 

 









Am nächsten Tag war wieder Einkaufen angesagt, allerdings nicht auf einem Markt sondern im Supermarkt. Yoghurt gibt es auf dem Wochenmarkt nicht bzw. nicht so, wie ich ihn möchte.

Danach war wieder lesen angesagt, das Buch ist spannend und ich war einfach nur faul. Bei 35 Grad im Schatten auch kein Wunder. Aber ich hab mich gegen halb vier trotzdem aufgerafft und hab eine kleine Quadtour gemacht zu einem Skulpturenberg. „Time and Space“ heißt der Park und er besteht aus 13 verschiedenen riesigen Steinbildern. Ich hab nicht alles gesehen weil ich, als ich losfuhr, natürlich nicht damit gerechnet habe sowas zu sehen. Ich hatte lediglich auf maps.me gesehen, dass da irgendwas zu besichtigen ist. Und damit hatte ich kein Wasser bei. Also bin ich nur 2 Stunden auf dem Berg unterwegs gewesen. Mal sehen, ob ich nochmal hinfahre. Aber vor den Skulpturen befand sich auf dem Weg noch eine Schwefelquelle die natürlich bildlich von mir festgehalten werden wollte.



 

 

 

 

 

 

 











 

Dann bin ich bei den Schweizern gewesen gerade zu dem Zeitpunkt, als die Ersatzteile für das Fahrzeug geliefert wurden. Jetzt kann es also losgehen bei ihnen.

Der Abend läuft dann aus wie immer wenn ich alleine bin, das Buch zu Ende lesen.

 Ein Tag der schlecht anfängt muss nicht unbedingt schlecht enden. Ich bin heute aufgewacht und hatte schon gleich Migräne. Kein Wunder, denn ich bin ja gestern mit Migräne ins Bett gegangen. Also hab ich mal gleich einen Kaffee kocht, es war halb sieben, und ein kleines Brot gegessen damit ich die Tabletten nehmen kann und diese dann auch wirken. Irgendwann bin ich dann aufgestanden und hab meinen Törn gemacht, sprich Sport, duschen, frühstücken etc. Und da es mir langsam besser ging bin ich mit dem Quad nach Nevsehir gefahren, ca. 15 km von hier, und hab mir die Felsenstadt angesehen sowie die Burg auf dem Berg. War nicht ganz so spannend aber besser als nichts. Dann bin ich mit dem Quad noch einen Umweg gefahren weil ich noch etwas offroad fahren wollte. 




 

 

 

 








 

Zu Hause angekommen wurde es etwas windig und ich konnte es dann besser draußen als drinnen aushalten bei ca. 38 Grad im Schatten. Nachdem ich meiner Hausarbeit nachgekommen war bekam ich Besuch, ein Türke der im Nachbarort arbeitet und der mich gestern bei der Landrover-Werkstatt angesprochen hatte. Wir hatten eine Menge Spaß weil er einfach locker drauf ist. Er hat die Lizenz zum Ballonfahren und arbeitet danach in der Metallfirma die neben der Landrover-Werkstatt ist. Das heißt, er ist 4 Stunden morgens mit Ballonfahren beschäftigt, schläft dann zwei Stunden um dann 8 Stunden in der Metallwerkstatt zu arbeiten. Und das mindestens 6 Tage in der Woche. Er verdient das Geld für seine Familie, d.h. die Eltern und zwei Schwestern, 26 und 27 Jahre alt, die bislang nicht verheiratet sind und nicht arbeiten gehen.