In Sibiu angekommen habe ich einen Stellplatz gefunden der ca. 3 km von der Innenstadt entfernt liegt. Die Straße ist zwar tagsüber relativ stark befahren, aber ab ca. 18 Uhr wird es hier ruhig.
Am Abend dann noch einkaufen gegangen, schön, dass es hier so viele Lebensmittelläden gibt. Meistens kann ich das zu Fuß erledigen. Und auch jetzt war der Laden nur ca. 1 km entfernt. Das geht auch mit den Einkäufen. Da ich ja meistens keine Getränke kaufen muss da ich das Wasser aus meinem Tank trinke kann ich auch alles tragen. Ja, das Wasser aus meinem Tank ist sauber, da es durch einen Aktivkohlefilter, einen Keramikfilter und dann durch die UV-Anlage in meinen Kran kommt. Vor dem Tank - also beim Einfüllen - gibt es ebenfalls eine UV-Anlage. Das hilft. Zumindest geht es mir bis jetzt gut.
Am nächsten Tag hab ich mich aufgemacht in die wunderschöne Stadt Sibiu oder auch Hermannstadt. Ich war sehr begeistert weil es hier einige architektonische Besonderheiten gibt.
Das Gesellenhostel |
Der Handwerkerhof |
Das Haus wurde von einem Holländer renoviert |
Ich liebe solche Innenhöfe |
Ebenfalls ein Innenhof |
Einer der mindestens 3 erhaltenen Türme |
Ich glaube die Schneiderin hatte Feierabend |
Hier muss noch gearbeitet werden |
Die haben schon länger zu |
Die Rückwand der unteren Häuser ist die Stadtmauer |
Markttag ist hier jeden Tag |
Und da Sibiu architektonisch noch mehr zu bieten hat bin ich am nächsten Tag in das Freilichtmuseum gegangen, nein, falsch, gefahren, mit dem Fahrrad, ca 8 km hin und 8 km zurück. Ist ja bei schönem Wetter kein Problem. War auf dem Hinweg zwar kalt aber ok, Auf dem Rückweg fing es wie bestellt an zu regnen. Und das den ganzen Weg. Als ich am KAT ankam war ich geduscht. Gut, dass ich eine Heizung im KAT habe die meine Hose und Jacke trocknet.
Wohnhaus |
Backofen des Bäckers |
Alles in einem. Nur das Klo fehlt |
Zum Schlafen für bis zu 2 Personen |
Der Vorraum |
Eingangstür mal anders |
Oben wohnen die Menschen, unten die Tiere |
Keine Ahnung warum das so klein ist |
Die Kutsche diente zum Verbirngen der Waren |
Im Hintergrund die Holzkirche |
Alte Brücke |
Wohnhaus der Töpfer, die waren offensichtlich reich |
Ebenso |
Warum das Mühlrad so groß war |
weiß ich nicht |
Die Mühle wurde von Pferden betrieben |
Der Weg von Sibiu nach Brezoi war nicht besonders spektakulär, das fing erst an als ich Richtung Transalpina - die ich ja nicht mehr befahren durfte - fuhr. Die Strecke geht von Brezoi nach Petrosani, wobei ich vor Petrosani in die Berge abgebogen bin und dort eine Nacht verbracht habe. Der Ort ist das Cabana Skigebiet. Ich konnte mit dem Sessellift bis ungefähr 300 m unterhalb des Gipfels fahren und bin dann ein Stück den Berg hoch gegangen. Leider kamen dann Wolken so dass ich im Nebel stand und es vorgezogen habe den Berg wieder herab zu gehen. Die Straße war so gewunden dass ich für das Stück ab Sessellift ca. 1,5 Stunden brauchte. Aber es hat sich gelohnt, ich habe einige schöne Bilder machen können.
Am nächsten Tag war das Wetter morgens noch ziemlich trübe und ich habe mich entschieden weiter zu fahren. Bei trübem Wetter in die Berge zu gehen macht nicht wirklich Sinn, und ich kann hoffentlich noch häufiger Berge besteigen. Also habe ich mich aufgemacht zu meinem nächsten Stopp nach Targu Jui, der Skulpturenstadt. Der Weg führte zunächst nach Petrosani und dann durch die Karpaten nach Süden. Eine herrliche Strecke, zum größten Teil am Fluss entlang durch die Berge. Zwischenstopp war angesagt am Kloster Lainici, das direkt am Wegesrand stand und das ich zufällig gesehen hatte. Das Kloster soll aus dem 14. Jahrhundert sein wobei die heute stehenden Gebäude aus dem 18. Jahrhundert und jünger sind.
Danach ging es weiter, ich wollte ja in die Skulpturenstadt. Da bin ich dann auch zum Mittagessen angekommen. Ein freundlicher Taxifahrer hatte mir den Weg zum LKW-Parkplatz gezeigt, der nur ungefähr 10 min. von der Innenstadt entfernt liegt. Hier angekommen habe ich mich dann ziemlich weit hinten hingestellt auf PKW-Parkplätze. Nicht bedacht hatte ich, dass das hier wieder ein Treffpunkt der jungen Erwachsenen ist die hier ihre Autos und die Gettoboxen vorführen. Egal, da muss ich jetzt durch. Morgen ist ein neuer Abend, da wird es dann vielleicht ruhiger. Außerdem ist kein Wochenende, da bleiben die nicht so lange.
Diese drei Skulpturen sind in den Jahren 1938 bis 1939 entstanden und hier aufgestellt worden. Sie sollten schon vernichtet werden, das wurde aber verhindert. Der Künstler kommt von hier und wollte zeigen, dass wir auch heute noch große Monumente bauen können.
Der Stier steht Kopf, möglicherweise wegen der nackten Menschen |
Die dürfen nackt im Park liegen und keiner scheucht sie weg |
Ein altes Gebäude neu bemalt. Ich weiß nicht was es mit den Mauern auf sich hat, aber die Bemalung gefiel mir
Das Rektorat wahrscheinlich von der Schule nebenan |
Nachdem ich die Stadt verlassen hatte bin weiter gefahren nach Horezu, die Stadt der Töpfer. Ein kurzer Spaziergang und mir war klar, dass ich hier nicht bleiben will. Also weitergefahren an den Ort, den ich mir vorher als Standplatz schon bei google maps angesehen hatte. Ein Parkplatz direkt gegenüber des Landschaftsschutzgebietes, liegt zwar an der Hauptstraße, aber meine Fenster halten ziemlich viele Geräusche von draußen fern und abends ist es hier meistens ruhig auf der Straße (wenn nicht gerade die Dorfjugend ihre V6 ausprobiert was hier allerdings ausgeschlossen war).
Landschaftsschutzgebiet weil es hier eine Besonderheit gibt, Sandsteine, die 6,5 Mio Jahre alt sind und unter massivem Druck entstanden sind. Meistens rund.
Am nächsten Tag hab ich das Quad in die Berge ausgeführt. Etwas offroad fahren tut ihm mal ganz gut. Ich habe zwei Klöster besichtigt (eins für Mönche und eins für Nonnen), konnte mit einem 27-jährigen Mönch ins Gespräch kommen und hab erfahren was einen so jungen Menschen bewegt ins Kloster zu gehen mit all seinen Regeln. Beide Klöster lagen hoch auf einem Berg, das Kloster für Mönche entstand von 2011 bis 2014, gespendet von einer Familie deren Tochter mit 26 Jahren verstorben ist. Hier leben nur 3 Mönche und die Spenderfamilie kümmert sich heute nicht mehr. Das Kloster der Nonnen ist oberhalb eines Steinbruchs gelegen, was die Aussicht in die Täler spannend macht. Auch hier bin ich freundlich empfangen worden, auch wenn die Nonne kein englisch bzw. deutsch sprach. Jedenfalls war es ein sehr entspannter und interessanter Tag.
Das neue Kloster |
In der Basilika des neuen Klosters |
Maschinen des alten Steinbruchs |
Das Förderband |
Die Ladestelle |
Das Nonnenkloster |
Die alte Basilika |
Die alte Basilika |
der neue Gebetsraum neben den Wohnungen |
Der nächste Tag sollte mein Abreisetag von Horezu sein, aber manchmal kommt es anders als geplant. Den nächsten Tag habe ich dann mal genutzt um im KAT zu bleiben und meinen Schnupfen zu bekämpfen der sich gerade ziemlich breit gemacht hat. Und mit Tabletten die man schon am frühen Morgen genommen hat in einer Menge die doppelt so hoch ist wie empfohlen sollte man besser keinen Truck über die Straßen fahren. Also, Bett hüten und Tee trinken. Wobei der Kräutertee nicht geholfen hat. Dann mal etwas überlegt und zu dem Schluss gekommen, dass ich schnellstmöglich Richtung Griechenland fahren werde. Hier wird es mir zu kalt und man weiß ja nie ob die Griechen nicht in den nächsten Wochen die Grenzen schließen werden.
Am letzten Tag in Rumänien hat sich mein Schnupfen leider noch nicht verflüchtigt. Also musste ich nochmals Tabletten nehmen. Ich bin dann langsam nach Bechet gefahren über die "schnellste" Strecke und war nach 194 km und guten 4 Stunden Fahrzeit am Ziel. Hier konnte ich nochmal einkaufen gehen um noch einige Reste der rumänischen Währung umzusetzen. Morgen will ich mit der Fähre übersetzen nach Bulgarien.
Rumänien ist ein landschaftlich sehr interessant und ich freue mich, dass ich im Herbst durch die Karpaten fahren durfte, auch wenn die Transalpina schon gesperrt war. Die Farbenpracht der herbstlichen Bäume sowie die unglaublichen Felsschluchten duch die ich gefahren bin haben mich sehr beeindruckt.
Die Menschen denen ich begegnet bin waren alle sehr freundlich und hilfsbereit, wobei sich die Bereitschaft mich anzusprechen und zu fragen ob ich Hilfe benötige nach dem Fernsehinterview vervielfacht hat.
Ich bedanke mich nochmals ganz herzlich bei Jürgen Hausdorf vom transsylvanien speed shop, der mir bei meiner Reifenpanne und bei der notwendigen Reparatur zur Seite gestanden hat zusammen mit seiner Mannschaft und mir u.a. die Möglichkeit gegeben hat während des Aufenthalts bei ihm mit seinem Auto die nähere und weitere Umgebung bei Mugeni bis runter nach Brasov und Bran zu erkunden.