Freitag, 28. Mai 2021

Griechenland ab dem 12. Mai

Ich sollte heute um 8 Uhr startklar sein. Das bedeutet für mich um 6 Uhr aufstehen, Kaffee trinken uns mal eben im Internet die neuen Zahlen usw. ansehen, Sport machen, duschen, anziehen,  frühstücken, Zähne putzen, Haare kämmen, Hose anziehen fertig. Nun da keiner sich meldete hab  ich mal gespült, den Müll rausgebracht, Staub gesaugt, immer noch keiner da. Eine freundliche Anfrage und die Antwort war: kommt gleich, der Spezialist, der die Mutter zum Festschrauben des Zylinders korrigieren muss. Nun, er kam dann auch gegen eins um dann festzustellen, dass der zweite Zylinder ausgebaut werden muss, sonst kann er da nicht arbeiten. Dann ist also der Meister von MAN wieder hier gewesen und hat kurzerhand den Zylinder ausgebaut. Ist relativ einfach, weil ja jeder Zylinder einzeln auswechselbar ist.

Das Paket aus Deutschland ist auch auf dem Weg, per Express in der Hoffnung, dass es schnell hier ist. Das letzte normale Paket dauerte ca. 3 Wochen.

Ich hab derweil meinen Blog veröffentlicht und bin am Nachmittag zu den ausrangierten Waggons der Bahn gefahren. War schon interessant was die hier alles seit Jahren verrotten lassen.

 















 

 

 

 

 

 

 

Der Spezialist war am nächsten Tag am KAT und hat das Schraubengewinde für den Zylinder repariert, ich hoffe, das funktioniert jetzt. Er hat nur ungefähr 2 Stunden gebraucht. Jetzt muss ich nur noch auf das Paket aus Deutschland warten damit der Motor wieder zusammengebaut werden kann.

Den Mitarbeitern hier habe ich heute eine Runde Kuchen spendiert, ich glaube, sowas kannten die gar nicht. Ich hoffe, sie haben sich trotzdem gefreut. Dann bin ich mit dem Quad zu der alten Burg gefahren die natürlich geschlossen hatte – möglich, dass sie Sonntag öffnet – hab die sog. Altstadt innerhalb der alten Wallanlagen besichtigt und bin dann zum Markt gefahren. Ein Markt auf dem man alles kaufen kann, Fisch, Fleisch, Käse, Obst, Gemüse, Nüsse, Gewürze, Kleidung und Haushaltsartikel. Ich hab mir losen Früchtetee gekauft den ich bislang in ganz Griechenland noch nicht gefunden habe. Nüsse gibt es hier auch, da muss ich nochmal gesondert hinfahren. Ich wollte jetzt nicht unbedingt 6 – 8 kg Nüsse mit mir rumtragen ohne Taschen und Rucksack. Ich weiß ja jetzt wo ich das bekommen kann.

 







 

 

 

 

 

 

 








 

 

Das Paket ist von Frankfurt nach Leipzig transportiert worden. Warum auch immer. Eigentlich behauptet DHL innerhalb von Europa innerhalb von 24 Stunden zu liefern. Das nennen die Regelzeit. Außerhalb der EU in 48 Stunden. Griechenland liegt innerhalb der EU. Was läuft da falsch?

Nachdem ich mich für die Tour zu den Flamingos fertig gemacht hatte meinte der Chef er wolle jetzt das Rad wechseln. Na super. Ich konnte ihn überzeugen dass ich gegen 4 Uhr wieder zurück bin und wir das dann machen können. Ok, also Abfahrt zum Naturschutzgebiet ca. 12 km entfernt von hier und die Flamingos betrachtet. Das sind für mich mit die schönsten, elegantesten und interessantesten Wasservögel. Und es war fast kein anderer Spaziergänger unterwegs










 

 

 

 

 














 

 

 

Gegen 4 war ich dann zurück aber es hatte natürlich keiner Zeit den Reifen zu wechseln. Dafür ist der Freund von Jorges – dem Chef – mit mir losgefahren um ein Lochblech zu kaufen. Gab es natürlich nicht, zumindest nicht in dem Baumarkt in dem wir waren. Die wollten mir Draht auf Rolle anbieten in den unterschiedlichsten Sorten. Ist das Lochblech? Was kann man daran nicht verstehen. Also unverrichteter Dinge zurück gefahren.

Seit gestern Abend habe ich Kopfschmerzen, so langsam verschwinden sie. Daher war heute ein Tag zum Lesen und Nichtstun. Das Paket ist gegen Mittag angekommen, der Reifen ist gewechselt weil der Ersatzreifen auf dem Schlitten besser ist als der hinten rechts, das Lochblech haben wir gekauft und jetzt warten wir auf den Meister der alles wieder zusammenschraubt.

Ich stand um 8 Uhr bereit, frisch geduscht, gefrühstückt usw, allerdings war sonst noch keiner hier. Etwas später traf ich den Chef der den Schraubermeister anrufen wollte. Der war nämlich gestern beim Arzt und ich befürchtete schon, dass der jetzt länger ausfallen würde. Der Chef sagte, er habe ihn erreicht und er würde gleich kommen. Alternativ wäre ein anderer Schrauber gefragt worden.

Jedenfalls hat der Meister dann angefangen und die Diskussion um den Kolben ging los. Der war nämlich nicht exakt so wie der alte. Nach langem Schreiben mit Marcel aus Deutschland war dann klar, dass der Kolben eingebaut wird. Dann hat er die beiden Zylinderköpfe auseinandergeschraubt und die Ventile ausgebaut. Diese müssten geschliffen werden weil die nicht mehr ganz glatt sind. Die Einspritzdüsen könne er nicht einbauen, da fehlt jeweils ein Teil, das müsse beim Wechseln mit ausgetauscht werden. Das Ganze dauerte dann eine Weile, anschließend ist er.

Ich hab so langsam das Gefühl, dass der Meister Zeit schinden will oder keine Ahnung hat wie er das alles wieder zusammen bauen soll. Also habe ich weiter mit Marcel geschrieben und der hat die gleiche Vermutung. Dann habe ich die Tochter vom Chef angerufen und ihr gesagt, die Ventile werden nicht geschliffen sondern genauso eingebaut wie sie aus dem Zylinderkopf ausgebaut wurden. Auch die Einspritzdüsen werden entweder mit den vorhandenen Materialien getauscht oder die alten werden wieder eingebaut. Da werde ich wohl am Montag um 8 Uhr in der Werkstatt stehen und das alles nochmals erläutern müssen. Außerdem werde ich die Handbücher mal vorlegen damit der Meister da lesen oder sich zumindest die Bilder ansehen und die Daten die nötig sind abrufen kann. Irgendwie habe ich das Gefühl ich muss hier noch länger stehen bleiben.

Dann bin ich noch zum Markt gefahren und habe mich mit Nüssen eingedeckt. Die bekommt man hier lose und das macht nicht nur weniger Müll sondern ist auch wesentlich preiswerter. Und Cranberrys gab es ebenfalls lose. Sollen ja sehr gesund sein. Also rein in den Rucksack und wieder zurück gefahren 










 

Ich konnte wieder länger schlafen – eigentlich -, bin natürlich vor 6 Uhr schon wach gewesen. Klar, man wird ja bei der Langeweile hier nicht müde. Also erstmal lesen damit man nicht ganz so früh auf den Beinen ist. Dann hab ich überlegt ob ich in die Stadt fahre oder in die Natur. Leider habe ich mich für die Stadt entschieden, was im Nachhinein falsch war. Seit dem 15.5. – also seit gestern – dürfen die Museen hier wieder öffnen. Das sagte man mir ja bereits oben an der Burg. Also bin ich mal los und hab gehofft, dass ich rein komme. Am Amphitheater angekommen sagte man mir, ich könne ein Ticket für 8 Euro kaufen, reingehen, allerdings würde das Museum erst morgen öffnen. Aber ich könne mit dem Ticket auch ein Stück weiter noch zu dem anderen Museum gehen. Also hab ich 8 Euro bezahlt und mich schon dort geärgert dass ich das gemacht habe. Egal, da war ja noch was. Das war allerdings genauso geschlossen, also 8 Euro für eigentlich nichts bezahlt. Gut, dann fahre ich mal hoch zur Burg, die wollten ja auch Samstag, Sonntag oder Montag öffnen. Dort angekommen standen ein Mann und eine Frau am Tor. Ich gefragt ob geöffnet sei, die Antwort lautete ja. Da ich die Burg gerne von Innen sehen wollte hab ich 6 Euro auf den Tisch gelegt und bin reingegangen. Leider musste ich dann feststellen, dass das Burgtor zwar geöffnet, alle Ausstellungen und Gebäude aber verschlossen waren. Genauso, wie vor ein paar Tagen. Da sagte man mir allerdings, dass ich für die 6 Euro nur 15 m reinlaufen kann und sich das doch sicher nicht lohnen würde. Leider war diese Information heute nicht gekommen, also 6 Euro zum Fenster rausgeschmissen. Meinen Frust darüber habe ich den beiden dann auch gleich an den Kopf geworfen. Und da ich das auf Englisch kann haben sie auch beide die Köpfe eingezogen. Ich empfinde das als eine ziemliche Verarsche und Abzocke. 

 






 

 

 

 

 









 

Ich wollte heute um 8 Uhr fertig – sprich ausgehbereit – sein um mit dem Chef zu sprechen. Ist mir gut gelungen, ich war nämlich schon ab 5 Uhr wach und hatte außerdem schlecht geschlafen. Klar, ich hab mir ja einen Kopf gemacht wegen der Ventile, der Einspritzdüsen usw. Darüber wollte ich mit dem Chef sprechen. Der Meister der hier alles auseinandergeschraubt hat ist ein 150 %iger. Sicherlich gut für den KAT, aber so komme ich natürlich nicht von der Stelle. Außerdem hatte ich das Gefühl dass er sich nicht traute den Motor wieder zusammen zu bauen. Ich bin dann mit dem Aktenordner (TDV) und er Mappe (Werkstatthandbuch) zum Chef gegangen und hab ihm erklärt dass alles, das man wissen muss, in diesen Manuels steht. Er hat dann den Meister angerufen der dann auch rübergekommen ist. Die Schwierigkeit dabei ist, dass weder der Chef noch der Meister Englisch sprechen und wir immer noch zum Übersetzen einen anderen Mechaniker bitten müssen. Am Ende hat dann alles funktioniert, wir haben uns verstanden und der Meister hat den ganzen Tag am KAT gearbeitet. Ich hoffe, er wird morgen fertig. Das Öl ist ebenfalls bereits gewechselt, genauso wie die Ölfilter. So langsam wird es was. Ich hatte dann vorgezogen am KAT zu bleiben falls Fragen auftauchen. Das war auch gut so, denn gelegentlich brauchte man meine Meinung. Der Karosseriebauer hat die Motorraumtür heute ebenfalls fertig gemacht und kann sie morgen einbauen. Da habe ich zwei große Löcher reinflexen lassen die jetzt ein Lochblech bekommen haben in der Hoffnung, dass die warme Luft aus dem Motorraum besser entweichen kann. Mal sehen ob das einen Erfolg bringt.

Meine externe Tastatur hat sich verabschiedet. Damit ist das Schlimmste für den heutigen Tag auch schon gesagt. Der Rest ist schnell erzählt. Der Meister hat den Motor zusammengeschraubt, wir haben eine Probefahrt gemacht, ein anderer Mechaniker hat den Motor gekärchert, ich habe den Luftschacht trotz energischem Widerstand des Meisters – der glaubte nämlich wenn ich den wieder festschraube bekommt der Ventilator keine Luft mehr - wieder angeschraubt, das Rad wieder hochgedreht, die Klappen geschlossen, aufgeräumt und den KAT Probe gefahren. Zwischendurch hat man mir noch ein Gyros-Pita ausgegeben und gefragt ob ich am Abend mit in die Stadt komme zum Kaffee trinken. Ich hatte eigentlich zugesagt, aber da es dann schon 8 Uhr war und der Typ noch irgendeine andere Sache erledigen musste hat sich das dann für mich auch erledigt. Also schön brav zuhause sitzen und dann allen mitteilen, dass ich wieder weiter fahren kann. Morgen geht es los, dann habe ich auch hier mehr als 2 Wochen verbracht. Mindestens eine Woche zu lange für Thessaloniki. Nun, so ist das eben. Wie sagte man mir: Hast Du ein Haus musst Du da auch renovieren und reparieren lassen. Stimmt. Und schließlich bin ich ja hier nicht im Urlaub.

Der nächste Tag war spannend bis zum Schluss.

Ich bin gegen 6.15 Uhr aufgestanden weil ich vor der Testfahrt und der Abfahrt noch eine Maschine Wäsche waschen wollte. Das dauert genau 49 Minuten, aber ich muss ja vorher Sport machen und duschen. Gegen 7.45 Uhr konnte ich die Wäsche in die Maschine packen und loslegen mit Waschen. Gegen 9 Uhr sollte die Probefahrt sein, also hab ich alles andere verpackt, weggeräumt, sauber gemacht, Müll entsorgt, Toilette entleert und was man sonst noch so machen muss. Dann die Wäsche aufgehängt, das Quad eingeladen, Treppen eingeholt, vorher die Türen abgeschlossen und pünktlich 9.00 Uhr stand ich startbereit. Nicht bereit  war der Meister. Der diskutierte erst einmal mit dem Chef und dessen Tochter über die Rechnung die er ihnen für die Arbeit an meinem KAT stellen wollte bzw. darüber, dass er von mir einen Zettel unterschrieben haben wollte dass er für seine Arbeit keine Verantwortung trägt. Diesen Zettel hatte er auch auf Griechisch vorgeschrieben in der Hand und die Tochter sollte das dann bitte ins Englische übersetzen damit ich das dann unterschreiben kann. Die hitzige Diskussion verlief ungefähr 45 Min und der Chef war drauf und dran den Meister – der arbeitet offensichtlich freiberuflich – vom Hof zu schmeißen. Irgendwann habe ich dann den KAT so hingestellt dass ich schon mal Wasser tanken konnte. Denn das kann auch dauern, je nachdem wie hoch der Druck in der Leitung ist. Hier war er dann mal ganz schlecht, ich brauchte ungefähr eine Stunde. Machte aber nichts, denn die Übersetzung dauerte auch noch. Gegen 12 Uhr konnten wir dann die Probefahrt machen. Bei einem Zwischenstopp stellte der Meister fest, dass der KAT Öl verliert. Also zurück und nachschauen wo denn wohl. Da noch nicht alles vom Öl befreit war hab ich vorgeschlagen zunächst mal mit Bremsenreiniger alles Öl zu entfernen um dann zu sehen wo denn das neue Öl herkommt. Bremsenreiniger verstand der Meister offensichtlich nicht, er meinte, man müsse es sprühen und dann mit Druckluft entfernen. Ich hab dann noch eine Dose spendiert und dem Mechaniker gesagt: Viel hilft viel, also drauf damit. So kannte er das auch und hat das dann auch genauso gemacht. Dann nochmals das Reserverad runter, die Motorklappen auf und den Motor laufen lassen. Das Öl kommt an einer Stelle tröpfchenweise raus wo es keine Rolle spielt. Also, alles wieder zu, dabei ist dann die Winch für das Reserverad gebrochen. Ok, ist sowieso eine Fehlkonstruktion von MAN. Nur leider braucht man die für das Rad. Egal, ist inzwischen die dritte Winch die defekt ist und ich denke, dass man diese nochmal schweißen lassen kann. Werde ich bei Gelegenheit machen lassen. Und ich habe noch eine Ersatz-Winch mit. Ist also nicht so dramatisch zumal ich weiß wie man die austauscht.

Nachdem das Enkelkind vom Chef noch Fotos von uns gemacht hat konnte ich dann gegen halb vier abfahren. Eigentlich wollte ich um die Uhrzeit bereits am Strand liegen. Soviel zu Wunsch und Wirklichkeit. Nach der ungeplanten Stadtrundfahrt durch Thessaloniki – hab mal wieder die Abfahrt verpasst und musste wie so häufig schon durch ein Wohngebiet fahren – auf nach Kavala. 150 km, das meiste davon Autobahn, also eigentlich kein Problem. In Kavala angekommen hatte ich mir einen Standort ausgesucht am Strand – zunmindest ging ich davon aus. Der Weg dorthin gestaltete sich schwierig, weil die letzten 2 km die Straße gesperrt war. Also links herum in das Wohngebiet. Dort war es etwas hügeliger als üblich und ich stand ziemlich schräg auf der Kreuzung als ein Mann von der Party zu mir kam und nach meinem Problem fragte. Ich versuchte ihm dies zu erklären da sagte er seine Frau spreche Deutsch, er würde sie holen gehen. Nach kurzer Erklärung hat er sich auf das Motorrad geschwungen und mich zur Hauptstraße am Strand gefahren. Danke nochmals an die freundliche Geste. An der Hauptstraße angelangt bin ich zu der ausgesuchten Stelle gefahren. War eigentlich schön ruhig gelegen, leider hatte das auch die Stadtjugend erkannt. An jeder Ecke und Kante lagen Feuchttücher rum und ich wollte nicht wissen was sich dort nachts abspielt. Also, auf die andere Seite der Stadt gefahren in der Hoffnung einen Stellplatz zu finden. Fand sich natürlich nicht. Dann etwas außerhalb konnte ich nochmals anhalten und in google-maps sehen wo ich bin und ob es noch was gibt zum Hinstellen. Ich stand ungefähr 1,2 km vom Strand hier entfernt. Also hin und siehe da, ein riesiger Platz läd zum Verweilen ein. Ruhig gelegen in der Nähe vom Strand, alles in Ordnung. Dann fahre ich eben mit dem Quad in die Stadt. Immer noch besser als abends Besuch zu bekommen von den Pärchen die kein eigenes Schlafzimmer haben.

Jetzt ist relaxen angesagt, der Tag war lang und warm genug.

 





Aufgestanden bei Sonnenschein und ich hatte keine Lust meinen Hintern aus dem Fahrzeug zu bewegen. Irgendwie hab ich gerade keine Motivation. Nach dem Frühstück hat sich das dann irgendwann geändert und ich bin doch mit dem Quad nach Kavala gefahren. Ich wollte auf dem großen Parkplatz am Hafen parken weil es von dort nicht weit bis zur „Altstadt“ ist. Der ist bewacht und man muss bezahlen. 6 Euro von 9 bis 15 Uhr, 6 Euro von 15 bis 21 Uhr und dann nochmal 6 Euro. Bisschen merkwürdig das System, aber was solls. Man braucht ja einen Parkplatz und die übrigen an der Straße sind nur per Handy zu bezahlen. War mir etwas suspekt und eine Kralle kann ich am Quad nicht brauchen. Der freundliche Parkwächter sah mich, sah das Quad und meinte, der Parkplatz sei nur für PKW, nicht für Quads. Nun, ich hatte an der Straße mehrere Parkstreifen für Motorräder gesehen, da wollte ich mich aber nicht zugesellen weil ich dann zwei Motorrädern den Parkplatz weggenommen hätte. Daher habe ich ihn gefragt wie er das meine, ich würde doch einen PKW-Parkplatz auch bezahlen wollen. Seine Antwort: das ist hier nur für PKW. Ich darauf: ich bin seit 6 Monaten in Griechenland und hab bisher auf jeden bewachten Parkplatz parken können und würde das jetzt gerade nicht wirklich verstehen. Er: das sind die Gesetze. Ich: ja, glaube ich, aber nur das Gesetz für diesen Parkplatz. Weil alle anderen Parkplätze haben offensichtlich andere Gesetze. Nun, ich bin dann gefahren weil ich überzeugt war, dass ich auch noch einen anderen Parkplatz finden würde. Und richtig, ein ganzes Parkhaus gab es ein Stück weiter in der Stadt und auch nicht weit entfernt von der Altstadt. Da hatte man keine Probleme mein Quad unter zu bringen. Nach etwas mehr als 3 Stunden habe ich dann 1,50 Euro gezahlt und mich gefreut, dass der Platz auch noch erheblich preiswerter war als der andere mit den eigenen Gesetzen. Ich hätte die Probleme des ersten Platzwächters ja verstanden wenn der Platz annähernd voll gewesen wäre. Aber es waren bestimmt 100 Parkplätze frei, wenn nicht noch mehr. Aber wenn die mein Geld nicht haben wollen bekommt es eben ein anderer.








 

 

 

 

 

 

 











 

 

Später bin ich dann noch etwas an den Strand vor meiner Haustür gegangen, viel kann man dort nicht laufen, sind vielleicht 200 m Sandstrand. Aber immer besser als nichts oder an der Straße stehen, und ruhig ist es über Nacht hier auch. Außer dass in der letzten Nacht ein Hund mal laut geworden ist. Ich hab ihm gesagt er soll sein Maul halten und siehe da, er hat mich verstanden, hörte auf zu bellen und hat sich verzogen. Obwohl ich ganz freundlich war. Geht doch.






 

In der Nacht hat es heftig geschüttet und gewittert, heute sollen es nur 20 Grad sein. Da brauch ich nicht in die Berge fahren mit dem Quad weil die Wege dann matschig sind und man auf den glatten Steinen dann gerne mal hinfällt – ich jedenfalls. Für morgen und Sonntag stehen zwei Bergtouren an, da kann mich heute gedanklich drauf vorbereiten und am Quad und KAT den Luftdruck und das Öl kontrollieren. Alles soweit in Ordnung gewesen und da, wo der Motor angeblich Öl verliert ist scheinbar alles dicht. Ich sehe jedenfalls keinen Ölfleck mehr. Oder es ist so wenig, dass das nach 150 km noch nicht sichtbar ist. Das erscheint mir aber zweifelhaft. Vielleicht hat sich das ja auch selbst wieder abgedichtet. Hauptsache dicht, warum auch immer.

Ich hatte geplant nach Philippi zu fahren mit dem Quad. Das ist eine riesige Ausgrabungsstätte ca. 20 km von hier entfernt. Hab ich dann auch gemacht. Den Rückweg bin ich eine andere Strecke gefahren. Dafür, dass die Museen erst seit Kurzem wieder geöffnet haben war ziemlich wenig los. Auch der Ort war fast menschenleer. Am Wetter kann es nicht gelegen haben, denn wir hatten 23 Grad und Sonnenschein, also eigentlich nicht wirklich Badewetter. Ich denke, die Touristen sind noch nicht da. Reisebusse habe ich sowieso noch nicht gesehen. Kann mir nur Recht sein, dann ist es noch nicht überfüllt. 
















Heute hab ich mich nach dem Frühstück sofort auf den Weg gemacht nach Palia Kavala, dem alten Dorf Kavala bzw. ein Stück weiter, weil es dort einen schönen Wasserfall und Wanderwege geben soll und ich mal wieder in die Natur muss. Am Parkplatz angekommen fand ich erst einmal einen alten Steinbruch und ich war mächtig erstaunt darüber in welcher Größe man hier Steine abgebaut hat. Ich gehe davon aus die waren so schwer dass man immer für einen Stein einen LKW benötigte. Wie es aussah hatten die eine Höhe von 5 – 6 m. Hab ich so das erste Mal gesehen. Man lernt eben nie aus. Dann aber weiter zum Wasserfall durch die faszinierende Natur. Der Weg war nicht wirklich weit, und weil man zum Wasserfall von zwei Seiten aus laufen kann bin ich dann einfach weiter gegangen bis zum Ende des Weges und – weil ich natürlich mein Quad dabei hatte – wieder zurück. Mit Picknick dauerte das dann ungefähr 4 Stunden und war ein schönes Erlebnis. Da die Griechen jetzt auch wieder aus dem Haus dürfen ohne gleich eine SMS losschicken zu müssen hab ich unterwegs dann auch weitere Wanderer getroffen. 








 

 

 
















 

 

 

Auf dem Rückweg wollte ich dann noch einkaufen weil ja eigentlich die Lebensmittelgeschäfte auch sonntags geöffnet haben – hier offensichtlich aber nicht.

Ich hatte mir vorgenommen den sog. Wasserweg zu laufen, das sind 12 km (incl. dem Umweg zur Mine und meinem üblichen Umweg).

Auf dem Hinweg, nachdem ich mir meine Verpflegung und einen Liter zu trinken eingepackt hatte hab ich mir ein Taxi genommen hoch zum Dorf Old Kavala. Der Taxifahrer verstand erst nicht wo er mich denn abholen sollte, steht eigentlich ganz normal in google.maps „Hidden Sand beach“. Er hatte es nicht verstanden und dann hab ich mich mit ihm oben an der Ampel verabredet. Das waren schon mal die ersten 700 m zu laufen und ich war schon geschwitzt als ich ankam. Hier sind heute gefühlte 35 Grad, wobei, eigentlich nur 28. Reicht aber. Dann bin ich eingestiegen, er klärte mich auf, dass der Ort hier unter den Griechen einen anderen Namen hat und er deswegen nicht verstanden hatte. Ist ja auch egal. Auf dem Weg (15 km) haben wir uns über Taxifahren im Allgemeinen unterhalten und ich hab ihm vom Taxifahren in Deutschland erzählt. So ganz nebenbei fiel mir dann auf, dass wir Tarif 2 fahren, d.h. Nachttarif. Ich hab ihn darauf angesprochen und er erklärte mir: Also, in der Stadt tagsüber fahren wir Tarif 1, der Tagtarif. Außerhalb der Stadt und nachts fahren wir Tarif 2. Das wäre so üblich. Ja klar, Tarif 1 sind 0,60 €, Tarif 2 ist 1,10 € pro km. Am Ende stand dann auf der Uhr 16,50 € und er meinte, er sei ja der Chef und wäre dann mal mit 10 Euro zufrieden. Geht doch.

Dann hab ich mich auf den Weg gemacht. Meine Meinung vorher war dass der Weg am Fluss entlang geht. Das hatte ich unter Wasserweg verstanden. Die meinten das aber anders. Man läuft auf der 2.300 Jahre alten Wasserleitung zunächst bergauf bis zum höchsten Punkt – ich denke, das war der Weg der Wasserleitung nach Old Kavala – und dann bergab immer auf der Leitung. Hat man ja nicht oft dass man mal auf der Leitung laufen darf. Sonst stehe ich da gelegentlich nur drauf, und dann ist das auch keine Wasserleitung. Wie auch immer im 16. Jahrh. gab es Handwerker die die Wasserleitung repariert haben, dafür mussten sie dann weniger Steuern zahlen. Auch nett. Der Weg war meistens einfach zu laufen, es war aber schon ein erhabenes Gefühl auf so einer alten Leitung laufen zu dürfen. Nachdem ich unten angekommen bin hatte ich mich entschlossen den Rest des Weges bis zum KAT auch noch zu laufen. War nicht mehr soooo weit. Ich denke, ich bin insgesamt 17 km gelaufen. 


















 

Am Abend hatte ich noch Besuch von den Nachbarn. Zwei Ehepaare die den KAT sehen wollten und mich zum Kaffee eingeladen haben. Wir haben dann bei denen auf der Terrasse noch bis 10 Uhr gesessen und ich habe Muscheln fertig zum Essen für heute geschenkt bekommen. Die essen die hier kalt mit Öl und Limone und dazu Brot.

Heute war ich früh dran und konnte schon gegen halb zehn losfahren. Am ersten Berg ging zunächst nichts mehr, der Motor verreckte. Ich hatte doch gestern extra noch gemessen wieviel Diesel noch im großen Tank ist. Nach meiner Messung waren es noch ungefähr 6 cm, das hätte reichen müssen für die heutige Strecke. Aber der KAT steht leider nicht immer gerade, und der Ansaugschlauch liegt offensichtlich nicht hinten so dass für die Steigung dann der Diesel nach hinten und damit weg vom Ansaugschlauch gelaufen ist. Zum Glück hatte ich letztens noch 100 l in den kleinen Tank aufgenommen, so dass ich umschalten und weiter fahren konnte. Der Motor ist so freundlich dass er nach zwei bis drei Versuchen bereits wieder rund läuft. Also Abfahrt und ca. 1,5 Stunden später Ankunft. Ich war noch nicht ganz ausgestiegen an dem ausgesuchten Platz hielt auch gleich ein Rollerfahrer, ca. 50 Jahre, an. Der war völlig von den Socken und meinte: ich will das sehen. Das ist so cool, ich habe gleich da vorne am Strand meine Beach-Bar, die machen wir fertig für das Wochenende, dann ist Saisonstart. Heute Mittag kommst Du mit zum Essen zu mir nach Hause, meine Frau kocht für uns. Also hat er mich um 13 Uhr abgeholt und ich habe lecker gegessen. Spagetti in Tomatensoße mit Scampi, Salat, Käse, Brot und zum Nachtisch Apfelkuchen. Davon hab ich dann noch ein großes Stück mitbekommen. Danke. Da ich nichts weiter vorhatte bin ich am Strand spazieren gegangen und hab mich an den Strand gesetzt zum Lesen. Gegen Abend bin ich noch zum Volleyballspielen eingeladen worden und danach musste ich dann ins Meer schwimmen gehen. Da ich völlig durchgeschwitzt war konnte ich es auch mit den Temperaturen von 18 bis 20 Grad aushalten. Danach ist man einigermaßen erfrischt. 






 

Ich hatte mir vorgenommen mit dem Fahrrad ins Nestos-Delta zu fahren und war im Nachhinein froh, dass wir keine 30 Grad im Schatten und klares Wetter hatten. Ich hatte die Entfernungen etwas unterschätzt und war mit Sicherheit 40 km mit meinem kleinen Klapprad gefahren bergauf und bergab gefahren bzw. manchmal geschoben. Und trotzdem hat es sich gelohnt. Ich hab mit meiner Kamera einige Einstellungen ausprobiert, hab unterwegs gepicknickt und eine schöne Landschaft bewundern können. Leider hab ich die Flamingos nur von Weitem einmal im Flug gesehen. Losgefahren gegen halb elf, zurück gekommen gegen 3 Uhr war ich mit Pausen dann 4,5 Stunden unterwegs. Danach war nur noch am Strand sitze, lesen und vorher ein Bad im Meer nehmen angesagt. 

 
















Alles fertig gemacht für die Abfahrt, Wäsche gewaschen – die Handtücher hatten es nötig – und dann auf Tom gewartet der sich von mir verabschieden wollte. Er hatte noch einem Freund gesagt er solle schnell rüberkommen, der macht Saft und eingelegtes Obst selbst und das habe ich dann als Geschenk bekommen. Danke nochmals dafür.

Ich konnte dann erste gegen halb eins losfahren, war aber nicht schlimm, weil die Strecke nur 85 km waren, das meiste davon Autobahn. Hab dann hier in Alexandropoulos einen schönen Platz gefunden, 100 m vom Strand entfernt und gegenüber direkt ist Lidl, da kann ich mich am Samstag nochmals eindecken mit Lebensmittel bevor ich dann rüberfahre in die Türkei.

Nach einem kurzen Mittagschlaf – bin wahrscheinlich noch müde vom Fahrradfahren gestern – hab ich mich dann aufgerafft, eine kleine Rundfahrt am Hafen und dann ab zum PCR-Test. Wenn die einem nicht so tief in der Nase stochern würden ging es ja. Ich musste anschließend mal wieder meine Nase putzen. Das Ergebnis kommt morgen am Nachmittag per Mail. Mal sehen, was ich dann morgen mache. Hier ist wirklich nichts los und den Hafen habe ich jetzt gesehen. Eigentlich kann dann nur noch Strand angesagt sein und lesen. Ich werde den Tag schon rumkriegen – wie immer bisher. 










und die Enkel vom KAT hab ich auch noch getroffen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der letzte Tag in Griechenland beginnt mit Sonnenschein und 25 Grad. Trotzdem bleibe ich im KAT um den Blog fertig zu schreiben. Dann ist Einkaufen angesagt, ich stehe direkt gegenüber von Lidl, da ist es einfach. Da die Stadt hier nicht wirklich interessant ist bin ich am Nachmittag am Strand spazieren gegangen. Hier die letzten Bilder von Griechenland. 





















 

 

 

Jetzt warte ich nur noch auf das Ergebnis des PCR-Testes und dann geht es morgen in die Türkei.