Griechenland ab 9.1.2021
Ich bin endlich bei acscourier, dem griechischen Paketdienst telefonisch durchgekommen und habe eine Paketnummer erhalten und weiß, dass in der nächsten Woche das Paket zum Paketschop in Amaliada geliefert wird. Das bedeutet für mich, dass ich "endlich" vom Campingplatz herunter und in die nähe von Amaliada fahren kann. Dort gibt es in ca. 7 km Entfernung am Strand einen großen Parkplatz den man als WOMO-Fahrer nutzen kann. Das hab ich dann auch gleich am Montag, nachdem ich mich auf dem Markt in Bartholomae eingedeckt habe mit Lebensmittel, gemacht.
Und endlich gab es wieder neue Motive.
Kein Sand mehr am Schuh beim in den KAT gehen hat auch was. Ich stand in einem kleinen Ferienort, alles war geschlossen. Abends kamen allerdings die Anwohner zum Parkplatz der sich direkt am Meer befand und bewunderten den Sonnenuntergang. Offensichtlich scheint dies jeden Abend hier so zu sein.
Am Dienstag bin ich dann zu acscourier gefahren in die Stadt und hab dort mitgeteilt, dass ich das Paket persönlich dort abhole. Dies war kein Problem. Später habe ich dann die Paketverfolgung aufgerufen da stand dann: 10.32 Uhr Änderung, Paket wird direkt abgeholt. Allerdings stand darüber: 10.18 Uhr, Paket in Amaliada angekommen. Also war das Paket schon dort als ich im Shop war und angegeben habe es selbst abzuholen. Das war natürlich ärgerlich, weil ich nochmals in den Laden fahren musste. Das habe ich aber auf den nächsten Tag verschoben da dann noch einkaufen und Abfahrt zum Elaia Beach angesagt war. Vorerst stand noch ein Spaziergang am Strand an der sich in jedem Fall gelohnt hat. Es war wieder Sandstrand - am Campingplatz Aginara war ganz feiner Kies anzutreffen, hat zwar auch was, aber das Laufen am Sandstrand ist dann, wenn der Sand nass ist, einfacher.
Bin mir nicht sicher wer hier immer sitzt |
Bei diesen Strandhütten hatte man immer das Gefühl | dass sie bewohnt sind |
mit der Rasenharke den Strand harken |
die Treppe befand sich 5 m entfernt |
ein ehemaliges Badehaus? |
das hätte eine schöne Terasse werden können |
mich wunderte, dass die obere Etage nicht zusammengebrochen war |
Nachdem ich am Mittwoch das Paket abgeholt und bei Lidl einkaufen war bin ich zum nächsten Stellplatz gefahren. Elaia Beach. Hier standen im Dezember zwischen 130 und 160 WOMOS, die Polizei war immer mal wieder hier und hat die Camper wohl auch aufgefordert den Platz zu verlassen. Corona läßt grüßen. Hier ist man eigentlich ganz geschmeidig, aber wenn die Grenzen so massiv verletzt werden (Pulkbildung, Partys), dann ist das auch in Griechenland nicht mehr spassig.
Der Platz liegt westlich am Mittelmeer, ist ca 3 km lang und in einem Naturschutzgebiet. Hier wird im Mai der Strand gesperrt weil dann die Schildkröten zur Eiablage kommen und später die kleinen Schildkröten schlüpfen und ins Wasser laufen. Schade, dann werde ich hier sicherlich nicht mehr stehen. Aber ich stelle mir das schon sehr spannend vor.
Die Bäume hier faszinieren mich immer wieder |
Als ich ankam wurde ich schon von den Reisenden begrüßt mit denen ich eine längere Zeit auf dem Campingplatz Aginara und am Kilini Beach verbracht habe. Eine tolle Truppe die füreinander da ist, Hilfestellung gibt, Trost spendet und mit denen man viel Spass haben kann. Ich hatte mich schon darauf gefreut. Und wenn man begrüßt wird mit den Worten: Schön dass Du jetzt hier bist, wir haben Dich schon vermisst dann weiß man, dass man richtig ist.
Außerdem bin ich passend zum Geburtstag von Hellen, der Schweizerin, angekommen. Es gab Geburtstagskuchen und ein Glas oder auch zwei zu trinken. Wir hatten einen schönen gemütlichen Abend.
Der Strand hier ist viele Kilometer lang, zumindest nach links. Geht man nach rechts kommt ziemlich schnell die Neda die hier ins Meer fließt und zumindest zu tief und breit ist dass bei 15 Grad ein Durchlaufen für mich nicht angesagt ist.
Der Strand hat mal wieder viele neue Motive zu bieten und mein Fotoapparat hat sich gefreut. Hier einige Bilder zur Auswahl. Natürlich habe ich viel mehr fotografiert, aber alle Bilder zeigen ist dann für den Leser sicher auch langweilig.
Keiner hat mit mir Mikado gespielt |
Könnte eine Spinne gewesen sein |
Das Wrack bietet sich gerne an als Motiv |
Die Wellen spielen mit dem Wrack |
Ein Platz an der Sonne beliebt zum Untergang dergl. |
Leider fehlte der Kellner und Koch |
Von diesem Standort aus konnte ich einige Ausflüge machen. Angesagt waren die Neda-Wasserfälle, zu denen ich mit dem Quad gefahren bin. Hoch in den Bergen gelegen waren die Temperaturen nicht mehr so wie ich das gewohnt war, ich hab auf dem Quad ordentlich gefroren. Aber was soll's, es hat sich in jedem Fall gelohnt. Zu den Wasserfällen gelangte ich über die uralte Steinbrücke und dann durch den Wald über Stock und Stein. Es gibt zwei Ebenen, nach der ersten sollte man in jedem Falle weiter gehen, denn erst die zweite Ebene bietet ein Becken das zum Baden einläd. Mir war das allerdings zu kalt. Wenn man auch den Weg links noch nimmt (rechts geht es zur zweiten Ebene) dann kommt man an eine kleine Kapelle die inzwischen leider verkommt, und an eine kleine Höhle die mit Heiligenbildern geschmückt ist. Mich fasziniert, in welch einsamen Gegenden hier Kapellen, Kirchen und Heiligenstandbilder gebaut wurden.
Der Weg in die Berge führte an dem verlassenen Steindorf vorbei. Hier sollte man unbedingt anhalten, das Dorf besichtigen und die herrliche Aussicht genießen.
Dann führt der Weg weiter durch die Berge, durch ein bewohntes Dorf und dann über die offroad-Piste zur Brücke die es zu überqueren gilt. Vorher aber bitte das Fahrzeug abstellen. Der Brücke traue ich nicht über den Weg und ausserdem wird sie gerade renoviert.
Die Brücke von unten |
eine Seite ist fast fertig, |
Der Weg zum Wasserfall ist teilweise sportlich und wenn er nass ist rutschig. Aber wenn man sorgsam die Schritte wählt schafft man auch das.
Am Wegesrand |
hier wird's dann rutschig |
Aber der Weg hat sich gelohnt. Natur pur und dann der Wasserfall und die Kapelle. Von Touristen weit und breit keine Spur. Denen war das Wetter sicherlich zu kalt. Kann ich verstehen. Ich denke, hier ist im Sommer ohne Corona die Hölle los da das Becken ziemlich groß ist und man hier einen schönen Ausflug hin machen kann.
Auf dem Rückweg, der anstelle der bei google gezeigten 27 km mal wieder für mich 40 km hatte und davon ungefähr 10 km offroad bin ich an einer anderen schönen Kirche vorbei gekommen die scheinbar ebenfalls nicht mehr genutzt wird, allerdings nicht so alt aussah wie die oben an den Wasserfällen. Zunächst ging ich davon aus, dass die Kirche geschlossen ist, allerdings hatte man den Schlüssel stecken lassen so dass ich auch hineingehen konnte.
Am Sonntag dann war Markttag in der Stadt in den Bergen. Da diese 26 km entfernt lag bin ich zusammen mit Thomas, einem Reisenden mit einem Pickup und einer Wohnkabine, dorthin gefahren. Viele Obst- und Gemüsestände waren dort anzutreffen, die Lebensmittelgeschäfte hatten geöffnet ebenso wie die Metzgereien. Diese verkauften Spanferkel fertig gebacken. Das haben wir uns dann gekauft zusammen mit frischem Brot, sind in die Berge fahren und haben bei herrlichstem Sonnenschein gepicknickt.
Die Fahrt durch die Berge war faszinierend, ebenso wie die Bergdörfer hier. Diese gefallen mir besser als die Orte an der Küste weil sie von der Bauart anders sind.
Viele Häuser sind aus den Steinen der Berge gebaut |
Eine Höhle direkt am Wasserfall |
Und weil man ja nicht den ganzen Tag im Haus bzw. im KAT und am Strand verbringen will sind wir am nächsten Tag in das nahegelegene Dorf gelaufen um einen Kaffee zu trinken. Dazu muss man an der Hauptstraße entlang und über die Brücke der Neda laufen. Alternativ kann man über die Bahnschienen der alten Peloponnes-Eisenbahnlinie und der dazugehörigen Brücke laufen, dies haben wir auch getan. Offensichtlich machen das aber nicht so viele Spaziergänger, sonst würde das dort anders aussehen.
Der Blick in den Abgrund |
Auch wenn es nicht tief aussieht Herunterfallen gilt nicht |
Und weil das Wetter gerade so schön - wenn es auch mit 8 Grad am Meer ziemlich kalt war -sind wir am nächsten Tag wieder in die Berge gegangen. Ein Weg führte hoch durch Olivenhaine und wir hatten eine herrliche Aussicht auf das Meer. Ein Nachsehen bei maps.me ergab, dass der gesamte Weg ungefähr 15 km waren. Auch wenn wir am Ende weil wir natürlich wieder ohne Wasservorrat und Essen ziemlich ausgepowert waren hat sich der Weg gelohnt.
Dann war wieder ein Strandtag angesagt, denn nach den vielen Ausflügen brauchte der Körper und vornehmlich die Beine Erholung. Der Strand verändert sich ständig und das macht auch ihn spannend. Das bereits hinreichend fotografierte Wrack hatte sein Aussehen im Wasser verändert. Es war vom Meer vollgespült worden mit Kies und hatte sich zum Kiesfrachter entwickelt, der allerdings aufgrund des Gewichts nicht mehr fahren konnte 😂😁
So macht es jeden Tag Spass hier die Gegend zu erkunden. Ein Weiterfahren wird in den nächsten Tagen nicht passieren da am Sonntag wieder Markttag ist, ein Geburtstag steht an und ich will noch in den nächsten Ort zum alten Bahnhof und zur alten Fabrik. Vorerst aber haben wir hier Regen und ich kann nur hoffen, dass der nicht mehrere Tage dauert denn mit dem Quad durch Regen fahren macht nicht wirklich Sinn.
Elaia Beach Standplatz |
Wir sind ja hier auch nicht auf der Flucht und können ganz gemütlich weiterfahren. Als nächstes ist die Ochsenbucht geplant, dort, wo die Flamingos sein sollen. Ich lass mich überraschen. Da ich bis Ende April in Griechenland bleiben will treibt mich keiner.
Nach Auskunft der Deutschen Botschaft in Griechenland habe ich hier die Möglichkeit mich impfen zu lassen. Ich hoffe, die Info stimmt so denn ich gehe davon aus, dass ein Reisen demnächst nur noch mit dem Impfpass und dem Eintrag "Corona-Geimpft" möglich sein wird. Da wäre es natürlich praktisch wenn ich das hier erledigen kann. Warten wir mal ab was passiert.