Sonntag, 12. September 2021

Türkei ab dem 30.8.

Irgendwann heute Vormittag kam Neco zu mir mit dem Auto. Die Chance habe ich sofort genutzt um mit ihm nach Seyitgazi zur Opferstätte incl. Moschee aus dem 12. Jahrh. Anzusehen, die hier 45 km entfernt ist. Mit dem Quad wäre die Strecke nicht wirklich gut zu fahren gewesen, weil die Straße schlecht ist. Ein sehr interessanter Platz, und ich hab freundlicherweise die Erläuterungen dazu bekommen. 








 

Anschließend konnte ich noch das große Schiff im Park besichtigen, das Schloss im Hintergrund werde ich in den nächsten Tagen besichtigen, dort drin ist ein Museum.










 

Heute Abend wird sich zeigen was noch anliegt, evtl. eine Stadtrundfahrt, mal sehen.

 

Der gestrige Abend war dann sehr interessant für mich. Neco ist zu mir gekommen und wir überlegten noch mit dem Auto in die Stadt zu fahren als wie eine große Motorradgruppe sahen die offensichtlich durch die Stadt fahren wollten. Schade, Neco war mit dem Auto da. Das haben wir dann für den Weg genommen und konnten wider Erwarten noch einen Parkplatz finden. Die Stadt war zum Bersten voll. Offensichtlich wollten alle Anhänger von Kemal Atatürk diesen feiern. Der 30.8. ist der Feiertag an dem Atatürk gedacht wird. Und das passiert in Eskisehir in der Form, dass der Bürgermeister zusammen mit mehreren anderen mittels Booten durch die Stadt fährt und ein Riesenspektakel wird veranstaltet. Es läuft Musik mit den entsprechenden Liedern und alle singen mit – sofern sie den Text können, also ich nicht -. Dann sind wir in ein Restaurant gegangen, überall war in den Restaurants und Cafes Lifemusik. Leider so laut, dass eine Verständigung nicht möglich war.

Am nächsten Morgen folgt die „Strafe“ natürlich auf dem Fuß, Migräne war angesagt, und das den ganzen Tag. Folglich hab ich natürlich nicht viel gemacht. Am Spätnachmittag kam Necu mit einem Freund der bei der Polizei arbeitet. Mit dem sind wir dann an den Stausee gefahren hier in der Nähe und zu einem verlassenen Dorf, das heute von der Polizei zu Ausbildungszwecken genutzt wird im medizinischen Bereich und in dem sich zwei Quellen befinden. Necu und ich haben beschlossen in jedem Fall morgen dahin zu fahren und schwimmen zu gehen, picknicken und Fotos machen. Ich freu mich drauf.

 








Schon um 5.30 Uhr war ich wach, obwohl Abfahrt erst für 10 Uhr angesagt war. Aber ich musste das Picknick zusammenstellen. Und da ich das nicht wirklich jeden Tag mache wie die Türken hab ich mir natürlich einen Kopf gemacht was alles mitzunehmen ist und mich bemüht nichts zu vergessen. Fällt mir in meinem Alter natürlich schwer.

Gegen 10 Uhr kam Neco, ich hatte alles vorbereitet incl. Quad ausgeladen und wir konnten direkt durchstarten. Zunächst bis zum See den wir auch ziemlich schnell gefunden haben. Dort haben wir fotografiert und ein Picknick abgehalten. Dann weiter zur ersten Quelle, die wir nach einigen Umwegen gefunden haben. Aber das kennen wir ja schon von mir. Der direkte Weg ist ja langweilig. Die Quelle fließt in ein rundes großes Becken das sich in einem Haus befindet. Leider war dieses Becken besetzt, so dass wir zum ehemaligen Hamam gefahren sind. Auch hier gibt es eine Quelle, das Wasser hat aber lediglich 25 Grad, also nichts für längeres Baden. Wobei die Quelle selbst sicher auch 30 Grad hat. Aber dadurch, dass das Becken sich in einem Haus befindet das offensichtlich gut isoliert ist und Marmor an den Wänden hat kühlt es sich schnell wieder ab. 









 

 

 

 







 

Auf dem Rückweg noch einen Chai getrunken und gegen 7 Uhr waren wir wieder am KAT. Dort wartete schon Mettin, der Polizist, auf uns. Er hatte sich Sorgen gemacht weil er uns telefonisch nicht erreichen konnte und ist dann zum KAT gefahren um auf uns zu warten. Geschlagene 2 Stunden stand er hier bis wir kamen. Nun, er konnte schnell erkennen, dass es uns gut ging. Nach einer Runde Bier und einigen Späßen fuhr er dann wieder.

So langsam wird es kühler. Heutige Temperaturen 24 Grad, in den frühen Morgenstunden 10 Grad. Bald ist wieder Heizung nachts angesagt damit ich nicht anfange zu frieren. Das geht gar nicht.

Heute bin ich mit dem Quad durch Eskisehir gefahren worden. Neco hat mir Ecken gezeigt die findet ein Tourist üblicherweise nicht. Und ohne Navi das man im Auge behalten kann und im Feierabendverkehr schon mal gar nicht. Er hat mir das Freibad gezeigt das in den Fluss gebaut wurde, die Altstadt, sowohl renoviert als auch nicht renoviert, die alte Moschee und vieles mehr.  Allerdings hatte ich keine Lust heute Fotos zu machen. Kommt schon mal vor. Wobei – einige hab ich dann doch geschossen, weil es Motive gibt an denen man nicht vorbei kommt. 



 

 

 

 





 

Gegessen  wurde dort, wo die Einheimischen essen. Nämlich da, wo man in die Küche geht und schaut was im Topf ist. Einfach nur lecker. Meine Lieblingsrestaurants. Wie sagt man so schön in Deutschland „Futtern wie bei Muttern“. Genau so.

Der Abend klingt dann mit Lesen aus, Besuch hatte ich ja gestern noch genügend. Mal sehen, was Morgen so auf dem Programm steht.

 

Es wird mal wieder Zeit, ich muss einige Wartungsarbeiten am KAT erledigen. Dafür hatte ich mir den heutigen Vormittag ausgesucht. Die Motorbremse hatte eine Schraubenmutter verloren, der Reifendruck war zu prüfen ebenso wie der Ölstand. Dann musste das Quad noch eingeölt werden an den rostigen Stellen. Und wenn man dann mal anfängt dauert es meistens mehr als eine Stunde.

Am Nachmittag haben Neco und ich dann mit dem Quad Eskisehir unsicher gemacht und dabei dann eingekauft. Ist immer mal schön wenn man einen Fahrer hat und sich nicht auf das Fahren konzentrieren muss. Und noch dazu wenn der Fahrer auch die Funktion des Guides übernehmen kann. Und so war es schon Abend als wir zurück an den KAT kamen. Da ich heute keine Bilder geschossen hatte brauchte ich diesbezüglich nichts machen. Dachte ich. Und dann kam der Sonnenuntergang und das Stadion wurde angeleuchtet was aus meiner Sicht zu interessanten Bildern führte. Beim Sonnenuntergang ist ja nicht immer das Fotografieren der Sonne spannend wie man sehen kann.





 Morgen werden meine Schranktüren gekürzt. Gut, wenn man einen netten Menschen hat der die Landessprache perfekt beherrscht und in Deutschland die Schulbank gedrückt hat. So klappt die Verständigung auch mit dem Nachbarn –wie es in der früheren Werbung mal hieß.

Mein „Fahrer“ hat sich heute Zeit gelassen und ist erst kurz nach Mittag bei mir eingetroffen. Ich hatte vorher schon die Türen vom Schrank soweit losgeschraubt, dass nur noch drei Schrauben die Tür hielten. Dann haben wir zusammen die Türen herausgenommen und sind damit zur Schreinerei gefahren. Dort wurden die Türen um ca. 1 cm gekürzt damit sie bei Kälte nicht weiter an der LED-Leiste schleifen. Tagsüber war alles in Ordnung, aber nachts, wenn das Aluminium des Containers arbeitet hatte ich Schwierigkeiten die Türen zu öffnen. Nun ist der Abstand zur Decke groß genug.

Danach sind wir in die Berge und zu einem Stausee gefahren. Da in der Türkei die Wenigsten schwimmen können werden diese Seen nur zum Angeln genutzt. Aber das dann reichlich. Schwarzstörche besiedeln die Hänge hier. Früher hat es um den See herum viele Bäume gegeben wovon auch die verbleibenden Wurzeln Zeugnis ablegen. Diese offensichtlich teilweise ganz alten Bäume wurden gefällt damit das Gras besser wächst und die Schafe und Ziegen genügend zu fressen haben. Schade kann ich da nur sagen, denn man hat damit eine Oase zerstört. 







 

 

 

 







 

 

 

 









 

Am Abend musste ich meinen Stellplatz wechseln vom Stadionparkplatz auf die nahe gelegene Straße, da morgen Abend ein Fußballspiel stattfindet und die Obrigkeit des Stadions sicher nicht begeistert ist wenn da mein KAT die Parkplätze besetzt. Der Umzug hat dann auch gleich mal die Polizei von der Sorte „wir gehen zum Lachen in den Keller“ angelockt. Gegen 24 Uhr liefen sie hier auf. Neco war noch da und konnte mit ihnen türkisch sprechen. Zuerst kam die Frage nach den Papieren und dann die Frage, was wir hier machen. Und wenn man sich mit der Polizei auskennt dann kann man denen natürlich auch antworten „Geld ausgeben, was sonst“. Es dauerte dann geschlagene 15 Minuten bis der Check des Reisepasses und der Papiere von Neco erledigt war.  Ziemlich sauer sind sie dann wieder abgezogen mit der Bemerkung, ich könne mit dem KAT hier stehen bleiben ich hätte jetzt ihre Erlaubnis. Na danke dann auch, die hätten mich sowieso nicht verscheuchen können, denn in der Türkei kann man auch am Straßenrand übernachten. Im Übrigen hatte mir Mettin, der Freund von Neco den ich zwei Abende vorher bereits kennen gelernt hatte und der extra zu mir gekommen war um mir bei dem „Umzug“ zu helfen, ein höhergestellter Polizist, gesagt, ich solle hier parken da bekäme ich keine Probleme.

Es ist ja auch immer wieder schön wenn man weiß, dass man unter besonderem Schutz der Polizei steht. J

Heute Mittag erhielt ich die Nachricht von Mettin dass das Fußballspiel wegen Corona abgesagt wurde. Also, zurück zum Parkplatz am Stadion – ungefähr 200 m den KAT bewegt -, und die Polizei ist damit nicht mehr zuständig weil Privatgelände. Anschließend habe ich festgestellt, warum ich während der Fahrt Diesel versprüht habe. Die Dieselleitung hatte ein Leck. Das wurde dann auch gleich von Mettin dem Polizisten, der in seiner Freizeit Eisenbahnen restauriert, repariert weil er den passenden Schlauch im Auto hatte. Danke dafür.  Möglicherweise bekomme ich hier auch meine Winch für das Ersatzrad repariert, ein Freund von Neco hat eine große John Deere Werkstatt. Wir waren dort und haben das Problem erläutert. Mal sehen, was wird. Wenn nicht jetzt, dann werde ich mich darum kümmern wenn ich wieder aus Georgien zurück bin. Ein Ersatzrad hab ich ja noch in der Garage, und ich hoffe doch, dass nicht zwei Reifen sich verabschieden.

 

Nachdem die letzten beiden Nächte etwas länger waren und ich ja morgens nie lange schlafen kann war ich entsprechend müde. Also war nur ein kleiner Stadtbummel angesagt und – weil es hier ja einen Basar gibt in dem man altes Handwerk findet – Messer schleifen lassen. Für 2,40 habe ich zwei große und 4 kleine Messer geschliffen bekommen. Wo bitte gibt es das in Deutschland noch? Auch die Schuhputzer und Schuhmacher findet man hier im Basar noch. Und die Altstadt von Eskisehir ist einfach nur schön. Alte Lehmhäuser die mit Lehm-Stroh-Ziegeln gebaut und verputzt wurden reihen sich hier aneinander. Auf der einen Seite der Altstadt die renovierten Häuser, auf der anderen Seite die Häuser, die dringendst eine Renovierung benötigen bevor sie in den nächsten Jahren gänzlich verfallen. Aber nicht jeder hat das Geld hier für die umfangreiche Renovierung. Ich bin mir auch sicher, dass eine einfache Renovierung hier nicht gestattet ist, ähnlich wie in Deutschland, wenn die Häuser unter Denkmalschutz gestellt werden. Und wer will das dann noch bezahlen. Die renovierten Häuser sind teilweise wieder bewohnt. 







 

 

 

 






 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 











 

 

Am Abend hat es doch tatsächlich geregnet hier, auch nachts sind die Temperaturen jetzt teilweise unter 10 Grad, der nächste Winter kommt bestimmt.

 Noch zwei Tage und ich muss mich aufmachen in Richtung Georgien sonst schaffe ich das nicht bis zum 15.9. das Land zu verlassen.

Also waren heute mal Reparaturen am KAT angesagt. Die Dieselschläuche, die ja neu verlegt worden waren wegen der Tankumschaltung, mussten ersetzt werden. Drei davon waren gerissen, einer hatte sogar ein Loch, durch das auf dem Hinweg nach Eskisehir Diesel ausgetreten war. Außerdem musste ein neuer Keilriemen her und einige Kleinigkeiten standen an. Dieselschläuche zu kaufen war nicht das Problem, zumindest dann nicht, wenn man weiß wo man sie findet. 4 Meter Schlauch, der Meter für 1,50 Euro, läuft. Ist in Deutschland um ein Vielfaches teurer. Jetzt muss ich mal sehen dass ich die Schläuche umwickle, da sie offensichtlich von der Sonne getrocknet waren. Auch der Keilriemen läßt sich schnell wechseln, und ich habe einen großen Vorrat mitgenommen da ich bereits in Deutschland wußte, dass ich da immer wieder Probleme habe. Dann noch eine Verschönerung am Kleiderschrank und alles war erledigt. Danach blieb dann allerdings nicht mehr viel Zeit um noch großartig was zu unternehmen. Und so habe ich den Tag langsam und gemütlich ausklingen lassen.

 

Das Quad braucht neue Birnen am Blinker und am Rückstrahler. Dafür muss man vom Stadion aus quer durch die Stadt und zu der Ecke fahren wo die Autos repariert werden. Bülent, ein Freund von Neco hat hier eine Werkstatt und hatte im Nu alles erneuert. Neben seiner Werkstatt hat ein älterer Herr ein Lager das wir dann besichtigen sollten. Manchmal ergeben sich Dinge, die vermutet man nicht. Im Lager waren die alten Bierkrüge mit Zinndeckel zu Hauf in Kisten gestapelt. Von dort aus werden sie verkauft. Und weil der Inhaber früher Fotograf war hat er natürlich alte Kameras gesammelt. Ungefähr 7.000 Einzelteile (Kameras, Objektive etc. ) befanden sich dort. Daneben noch eine kleine Sammlung von Modell-LKW, wobei einige einen hohen Sammlerwert haben da sie Fehlproduktionen sind, d.h., es fehlten mal zwei Achsen am Auflieger, der LKW war trotzdem normal verpackt. Die Herstellerfirma hat dem Inhaber bereits einen hohen Preis dafür geboten, er will sie aber nicht verkaufen.

Am Abend treffen sich die Männer im Park auf ein Bier sofern sie sich nicht im Cafe versammeln zum Spielen. Necos Freunde sind im Park und er hat mich dorthin mitgenommen. Eigentlich sind die Frauen hier quasi ausgeschlossen (die haben ihre eigenen Versammlungsorte), aber bei einer Ausländerin macht man gerne mal eine Ausnahme, zumal der eine oder andere mich bereits kannte. So klingt ein netter Abend aus, der vorletzte hier in Eskisehir

 Der letzte Tag in Eskisehir, schade, dass ich einen liebgewonnenen Freund verlassen muss weil ich am 15.9. die Türkei verlassen muss. Aber dieser Abschied wird nicht für immer sein, ich werde zurückkommen, sowohl in die Türkei als auch nach Eskisehir.

Einige Kleinigkeiten mussten noch erledigt werden wie z.B. schauen, wo ich Wasser tanken kann, die SIM-Karte von Vodafone verlängern lassen damit ich nicht beim Zurückkommen mich erneut kümmern muss, einkaufen, Geld wechseln und einen schönen letzten Abend verbringen. Der Botanische Garten wartete ebenfalls noch auf mich, den hab ich kurz besucht. Dort waren so viele Brautpaare zum Fotoshooting dass ich mein Handy zum Fotos schießen in der Tasche gelassen habe. Vielleicht beim nächsten Mal. Außerdem gibt es noch viele Ecken hier und in der Umgebung, die besucht werden wollen von mir. Ich habe die zwei Wochen hier nicht nur mit Besichtigungen verbracht sondern vornehmlich mit einem Freund und bin Einladungen gefolgt.

Auf dem Stadionparkplatz waren morgens einige Autos aufgefahren, die Insassen stiegen aus und bestaunten den KAT. Als ich mit Frühstücken fertig war habe ich mir gedacht: geh mal raus, die haben bestimmt Fragen. Und richtig, das waren die Vorboten des Startpunktes für die Anatolien-Rallye. Natürlich hatten die Fragen und haben diese auch beantwortet bekommen.

 

Bereits beim Sporten sah ich LKW’s anfahren mit Rallyefahrzeugen die dann auf dem Parkplatz abgeladen wurden. Vor der Abfahrt hab ich mir das dann nochmals angesehen. Ein Veranstalter kam auf mich zu und fragte ob ich Deutsche sei und mir der KAT gehört. Ja, klar. Das ist der Hauptakteur dieser Rallye, kommt aus Antalya und wohnte seit 1971 in Deutschland. Wir haben natürlich Telefonnummern ausgetauscht, man kann ja nie wissen wozu man die braucht. Außerdem kam natürlich der obligatorische Satz: Wenn Du Hilfe brauchst melde Dich, egal wann und wo. Wenn Du nicht zu uns kommen kannst kommen wir zu Dir. Das habe ich natürlich gerne im Hinterkopf gespeichert. Er erzählte dann noch dass er derzeit dabei ist 6 Unimog zu restaurieren, die türk. Armee hat gerade eine große Zahl verkauft.

Dann musste ich Wasser tanken im nahegelegenen Dorf und hab anschließend in mein Navi eingegeben „Samsun“. Antwort des Navi: 669 km, 12 Stunden. Also nicht zu schaffen – wobei mir das natürlich vorher schon klar war. Aber über 12 Stunden war ich dann doch sehr erstaunt. Meistens sagt mein Navi leider die Wahrheit. Jetzt stehe ich auf einem Parkplatz direkt an der Straße, höre natürlich die Autos und die LKW und werde morgen in aller Frühe weiter fahren, die restlichen ca. 280 km, wofür ich lt. Navi noch annähernd 6 Stunden brauche. Mal sehen, ob es leider wieder stimmt.

 






Die restlichen 280 km bis nach Samsun habe ich heute in der vom Navi gesetzten Zeit geschafft. Incl. Keilriemen wechseln – der sich gedreht hatte – und Toilettengänge. Der Stellplatz hier ist fast direkt am Meer, hier parken Busse, LKW, Autos und ich ohne Bezahlung. Rechts ein Park, links ein Park, über die Straße eine riesige Shoppingmall und vorne das Meer. Was bitte will man mehr. Jetzt warte ich am Abend nur noch auf die obligatorische Polizeikontrolle. 








 

Vorher war ich aber noch im Schiffsmuseum, dort ist ein Nachbau des Schiffes mit dem Atatürk 1919 in die Türkei – und genau genommen nach Samsun – gekommen ist.

 



 

 

 

 








 

Morgen werde ich einen fahrfreien Tag einlegen und mit dem Fahrrad hier mal die Promenade abfahren.

 Montag geht es dann weiter – wenn möglich bis nach Rize, ungefähr 400 km, dann kann ich noch einen Tag in Rize Halt machen bevor ich am Mittwoch die Türkei verlassen werde. Kfz-Versicherungen für Georgien sind online gekauft, die Einreiseanmeldung ist erfolgt, dann sollte bis auf den PCR-Test nichts mehr schief gehen.

 

 

Wenn man spät abends ins Bett geht und früh wach wird dann ist man irgendwie nicht fit. Und daher hab ich dann heute zunächst mal wie man bei uns in Westfalen so schön sagt „rumgeklüngelt“. Und wer das Wort nicht kennt hier die Erläuterung: Rumklüngeln ist sich treiben lassen, relaxen, gemütlich angehen lassen, bloß keinen Stress. Und bin dann auch erst gegen zwei Uhr rausgegangen, hab das Fahrrad rausgeholt, Luft in die Reifen gepumpt und losgefahren. So gefühlte 1,5 km. Dann stellte ich fest, dass sich die Luft im Hinterrad offensichtlich nicht wohlfühlt und den Weg nach draußen in die Freiheit nimmt. Auch der Versuch sie mittels Luftpumpe wieder reinzudrücken ist gescheitert. Gut, dass ich nur 1,5 km gefahren bin. Also, zurück laufen und den Schlauch wechseln. Hab ich ja gelernt und das passende Werkzeug seit Griechenland auch dabei. Danke Thomas, Du hast mich gerettet. Und weil man das als Frau ja alleine kann – das mit dem Schlauch wechseln – schauen die Männer rundherum zu und heben den Daumen. Sind die hier wahrscheinlich nicht gewohnt eine Frau mit Schraubenschlüsseln zu sehen. Da kann man dann besser sich das Schauspiel ansehen statt mitzuhelfen. Kein Problem, hab ich ja hinbekommen. Und dann konnte ich also die Promenade entlang radeln um festzustellen, dass die so lang gar nicht ist. Unterwegs dann ein paar Fotos geschossen und zurück zum KAT. 











 

 

 

Da die Sonne noch schien hab ich mich in den Park gesetzt der ungefähr 20 m vom KAT entfernt anfängt und gelesen. Jetzt bewölkt es sich langsam, für morgen ist Regen angesagt. Ich fahre weiter nach Rize.