Einige Erledigungen waren in Zahedan zu machen wie z. B. eine SIM-Karte kaufen und Geld tauschen. Außerdem musste die große Moschee besichtigt werden. Sie ist dreistöckig gebaut, sieht aus wie die Hagia Sophia in Istanbul und hat Platz für 50.000 Gläubige. Ich habe zweimal nachgefragt, weil ich es nicht glauben konnte. Wenn man jedoch die ganze Moschee begeht hat man schon das Gefühl, dass so viele Menschen hier Platz haben. Außerdem gibt es in der Moschee eine Koran-, Islam- und Englischschule. Die Schüler kommen hier hin und können in den Gebäuden um die Moschee wohnen und werden versorgt. Im Gegenzug müssen sie bei der Renovierung der Moschee helfen. Zurück ging es mit dem Taxi, auf dem Hinweg konnte ich mit einem, dem im Park ein Geschäft gehört, mitfahren. So habe ich mir das lange Warten auf ein Taxi sparen können.
Die Fahrt ging nach Bam, wo es die größte Lehmhaussiedlung der Welt gibt. Bin ganz gespannt. Vorher waren aber 340 km zu fahren und Diesel zu besorgen. Letzteres stellte sich als ziemlich einfach, wenn auch zeitaufwändig heraus. An der Tankstelle, die von vielen LKW-Fahrern angefahren wurde, hatte man natürlich keine Dieselkarte. Aber jeder LKW-Fahrer hat 10 bis 20 l Diesel abgegeben, und so hat sich mein Tank langsam wieder etwas gefüllt. Nach gefühlten 200 l Diesel sagte man mir, dass es jetzt genug sei. Ich konnte ohne zu zahlen fahren. Danke an die LKW-Fahrer für diese Geschenke. Auch wenn es sie persönlich nichts kostet, denn natürlich zahlen die Chefs, so ist es doch nicht selbstverständlich. Denn an der ersten Tankstelle wollte man mir erstens eigentlich nichts geben und dann den Liter für 0,25 Euro verkaufen. Hört sich nicht viel an, es sei denn, man weiß, dass die Fahrer den Diesel für unter 1 Cent bekommen. Und dann ist es eine Unverschämtheit, das sagte ich ihnen auch gleich. Ich bin ja durchaus bereit für den Sprit zu zahlen, aber über den Tisch ziehen lasse ich mich nicht. Dafür ist mein Tank noch zu voll. Meistens registriert man an der Tankstelle gar nicht, dass ich ja zwei Tanks habe. Die sehen nur den großen Tank und schätzen ab, wieviel Liter dort wohl noch drin sein mögen. Meinen kleinen Tank, der noch randvoll als Reserve vorhanden ist, sieht keiner. Am Spätnachmittag bin ich in Bam angekommen und konnte direkt an der Citadelle parken. Die Stadtmauer sieht schon mal gewaltig aus.
Ich war früh fertig und konnte somit schon um halb neun losgehen. Heute sollten es 40 Grad werden, da ist es besser, wenn man nicht in der Mittagsonne läuft. 6,5 km ist die Stadtmauer lang. Und insgesamt gibt es 12,5 km Fußwege zu laufen – wenn alles wieder fertiggestellt ist. Denn die Anlage ist bei dem großen Erdbeben 2002 stark beschädigt worden und bis heute ist man dabei, diese zu renovieren mit Hilfe von Geldern der UNESCO, denn es handelt sich um ein Welterbe. Auch Deutschland hat schon gesponsert, wie mir ein entsprechendes Schild mitteilte. Eine gewaltige Anlage, ein Arbeiter nahm mich mit zu einigen für Touristen gesperrten Stellen, an denen ich schöne Fotos machen konnte und einen herrlichen Blick über die ehemalige Stadt hatte.
Und weil ich schon früh fertig war dachte ich mir, schnapp den KAT und fahr weiter nach Kerman. Dort gibt es mehr zu sehen und es sind nur 200 km. Ich tat dies und fragte unterwegs mehrmals nach Diesel. An zwei Tankstellen bekam ich welchen und musste einmal den tatsächlich an der Zapfsäule ausgewiesenen Preis bezahlen. Kein Problem, waren es doch für 100 l nur 0,50 Euro. Das zweite Mal brauchte ich nichts bezahlen. Danke. Angekommen in Kerman hatte ich einen Parkplatz gefunden an dem alten Schloss in der Nähe der Stadtmitte. Ich musste nochmals zum SIM-Kartenladen und fand einen Autofahrer, der mich dort hinbrachte. Das ist mal wieder iranische Gastfreundschaft. Den Rückweg trat ich zu Fuß an und konnte dabei einige Besichtigungen durchführen. Das erste Gebäude beherbergt die heutige riesige Bibliothek, die in einem alten Fabrikgebäude errichtet ist. Schade, dass ich nicht fotografieren durfte. Der Rest des Weges führte dann durch die Basare und die alten Caravansereien. Sehr kurzweilig das Ganze. Morgen geht es weiter mit den Besichtigungen hier.
Morgens bin ich zum Holy Defence Museum gegangen, das mich allerdings etwas enttäuscht hat. Denn ich hatte gehofft, mehr über den Iran-Irak-Krieg zu erfahren. Leider Fehlanzeige. Es waren sicherlich Dokumentationen vorhanden und auch Anschauungsobjekte, aber häufig fehlte die englische Erläuterung und wann wer warum gegen wen? Fehlanzeige. Ich habe dann in das Gästebuch einen entsprechenden Kommentar geschrieben und wurde umgehend vom Management angesprochen und gefragt, was ich denn geschrieben hätte. Daraufhin erfolgte eine gute Diskussion darüber, was mir persönlich fehlte und wie man es vielleicht für ausländische Touristen verbessern könnte. Ein sehr angenehmes Gespräch, hatte ich doch den Eindruck, dass man tatsächlich interessiert war.
Nach dem Einkaufen und Mittagessen packte ich meine Sachen,
denn ich wollte ja in den Fat’h Abad Garden 25 km von meinem Standort entfernt.
Keine große Sache also. Ich bog dann in die Straße ein dir in die Richtung
führte und wurde angehalten von einem Peugeot. Ausgestiegen war ein Mann, der
glaubte, ich wäre falsch gefahren. Als ich das verneinte und ihm erklärte wohin
ich fahren will fuhr er mit Warnblinklicht vor mir her bis zum Zielort.
Unterwegs dachte ich noch ob der wohl glaubt ich sei zu blöd. Aber nein,
glaubte er nicht. Er ist ein Angestellter des hiesigen Automobilclubs, freute
sich mich zu sehen und fragte, ob er mit einigen Vereinsmitgliedern heute Abend
erscheinen dürfte. Klar doch, warum nicht. Und Diesel wurde mir auch
versprochen. Und weil noch Zeit war ging ich ein Stück spazieren.
Er kam gegen Abend wieder mit einer Mitarbeiterin sowie einer weiteren Familie und wir gingen gemeinsam in den Garten, lustwandelten wie man so schön sagt, tranken Tee und dann gesellten sich weitere Freunde von ihm dazu. Später gingen wir gemeinsam zum KAT und es versammelten sich immer mehr um den Tisch. Irgendwann bekam ich dann auch insgesamt 60 l Diesel geschenkt, reichlich Saft und leckere Dattelplätzchen. Wir verabredeten uns für morgen früh, denn ich soll noch mehr Diesel bekommen. Mal sehen, was draus wird. Ich muss 340 km fahren und werde nicht bis mittags warten.
Warten brauchte ich nicht, bereits gegen 8.15 Uhr kamen die ersten 50 l Diesel angefahren. Rein in den Tank und kurz auf meine weitere Verabredung gewartet. Er wollte mich zur Tankstelle begleiten, an der ich weiteren Diesel bekäme. Fehlanzeige an der ersten Tankstelle, ich bekam nichts. Wir fuhren weiter zur zweiten Tankstelle und nach einigem Warten, einigem Hin und Her und Diskussionen bekam ich am Ende meinen Tank komplett voll mit 250 l. Das nimmt alles Zeit in Anspruch aber am Ende habe ich 350 l Diesel geschenkt bekommen. Unglaublich, denn ich sollte auch schon 25 Cent pro Liter bezahlen. Das hört sich alles nicht viel an, aber für die Iraner ist es eine Menge Geld auf das sie verzichten. Gastgebergeschenke sagte man mir immer. Unglaublich, vielen Dank dafür, jetzt brauche ich mir bis Isfahan keinen Kopf mehr zu machen.
Ich kam an meinem Stellplatz an und wunderte mich. Manchmal glaubt man, es handelt sich ja nur um eine kleine Ausgrabungsstätte und dann findet man viel mehr als erwartet. Das Schloss ist komplett anders als alle anderen, der Innenhof hat zwei Mauern, innerhalb der äußeren Mauern waren die Häuser, innerhalb der inneren Mauer die Lagerräume, unzählige, und teilweise dreistöckig. Außerdem befindet sich in der Stadt ein großes altes Badehaus sowie viele ältere und alte große Lehmhäuser. Diese offensichtlich vor ca. 1.000 Jahren riesige Stadt verfügte über ein Wasser- und Abwassersystem. Außerdem gibt es drei Caravansereien im Ort. Es lohnte sich also doch hierhin zu fahren obwohl ich unterwegs gezweifelt hatte, denn Yazd, mein nächstes Ziel ist nur 25 km entfernt. Jetzt stehe ich ruhig am Stadtrand, keiner belästigt mich und ich kann entspannt den Abend mit meinem Buch verbringen.
Eine andere Stadt, ein ebenso unglaubliches Erlebnis hier.
Ist stehe mit dem KAT am Friedhof, in dessen Nähe sich auch der „Tower of
Silence“ befindet, die Stätte, wo früher die Toten hingelegt wurden, damit die
Tiere den Körper durch Fressen vernichten. Eine erstaunliche Geschichte einer
Religion, die mehr als 3.000 Jahre alt ist. Sie nennen sich Zoroastrian und im
Iran leben noch ungefähr 2.000 Gläubige. Hier in Yazd ist der Hauptsitz, hier
gibt es auch das ewige Feuer, das seit mehr als 1.500 Jahren brennt.
Yazd hat eine riesige teilweise sehr aufwändig renovierte Innenstadt mit kleinen Gassen, Bazaren und leider auch zerfallenen Häusern. Möglicherweise ruiniert durch das Erdbeben 2002. Trotzdem ist sie sehenswert. Als ich auf dem Parkplatz heute Morgen ankam traf ich gleich einen Englischlehrer – wie übrigens überall – der mich in die Stadt brachte. Dort hielt ich mich den ganzen Tag auf und hoffe jetzt, gleich gut schlafen zu können.
Ich versuchte gerade, meinen Blog zu schreiben. Irgendwie bekomme ich die Bilder nicht mehr hochgeladen. Schade, und jetzt überlege ich, ob ich das überhaupt noch weiterführe. Mal sehen was wird.
Vor der Abfahrt wollte noch der „Tower of Silence“ besichtigt werden. Dazu musste ich erst einmal um die weitläufige Mauer herum, denn einen normalen Eingang hatte ich nicht gesehen. Die Schilder beschrieben, dass man früher stundenlang vom Dorf zu diesem Platz laufen musste um einen Toten zum Tower of Silence zu bringen. Daher hatte man um diesen Platz, der sich oben auf dem Berg befindet, ein Dorf mit Küche, Wohnhäusern und Versammlungssälen gebaut. Hier hielt man sich auf, es wurde gegessen und getrunken und notfalls auch geschlafen. Wenn der Beauftragte einen Toten zu „beerdigen“ hatte, so durfte er nicht im Dorf erscheinen, damit keine Krankheiten übertragen wurden. Schon interessant. Heute beerdigt man die Toten, weil nach dem Glauben der Körper nicht wichtig ist und es demzufolge egal ist, wie er sich zersetzt.
Anschließend bin ich ins Valley gefahren um dann zum Wasserfall zu laufen, den ich allerdings nicht erreichen konnte aufgrund der vielen Steine im Weg. Klettern macht ja durchaus mal Spaß, aber wenn es zu gefährlich wird und man alleine ist sollte man seine Grenzen kennen. Und die legte ich für mich 500 m vor dem Ziel fest, als ich den Weg nicht mehr wirklich fand. Letztendlich war es trotzdem ein schöner Spaziergang und ich stehe jetzt am ruhigen Platz um die Nacht hier zu verbringen. Ich bin jetzt seit 7 Tagen im Iran und nur einmal an einer Straßenkontrolle kontrolliert worden. Verwunderlich, habe ich das doch von meinem ersten Besuch her komplett anders in Erinnerung.
Aus dem Valley raus und dann Richtung Isfahan. Vorher war aber noch ein Abstecher zu Mohamad geplant, der 100 km vor Isfahan ein Overlanders Guesthouse betreibt. Er hatte mich schon im Frühjahr angeschrieben und gefragt, ob ich zu ihm komme. Jetzt konnte ich das damalige Versprechen einlösen, denn es lag auf dem Weg. Ich traf dort ein französisches Paar, das ebenfalls durch den Iran reist, hier als Gäste eingekehrt sind und auf ein Ersatzteil aus Isfahan warteten. Natürlich von unserem allseits bekannten Vrej, der sich in Isfahan um die Traveller kümmert, wenn es Probleme mit den Fahrzeugen gibt. Wir hatten viele gute Gespräche und einen schönen Nachmittag.
Weiter ging es nach Isfahan zu Vrej, der schon auf mich wartete. Es gibt eine Menge zu tun für uns, Reifen wechseln, Spurstangenköpfe erneuern, Gummis der Stabis wechseln, Highpipes richten lassen, Ölwechsel, Dieselfilterwechsel und noch einige Kleinigkeiten mehr. Leider gab es neben den vielen guten Nachrichten und Gesprächen auch eine schlechte Nachricht, heute wird noch gearbeitet, wir können noch die Reifen wechseln lassen, morgen ist alles geschlossen, übermorgen ist geöffnet, Freitag alles geschlossen. So muss ich denn bis Samstag warten und habe 3 Tage, an denen ich mehr oder weniger mir Isfahan nochmals ansehen kann. Denn natürlich ist morgen wegen des Feiertags hier wieder alles geschlossen. So lohnt es sich wahrscheinlich gar nicht, in die Stadt zu fahren. Denn geschlossene Gebäude hatte ich beim letzten Mal schon.
Einschlafen war irgendwie gestern Abend überhaupt nicht. Ich bekam gegen 9 Uhr einen Kaffee geschenkt, normalerweise kein Problem für mich. Es handelte sich aber um einen starken Mokka, der lecker schmeckte und den ich fast ausgetrunken habe. Hätte ich nicht tun sollen, denn ich konnte vor 1 Uhr nicht einschlafen und war 2 Stunden später wieder wach. So verbrachte ich die Nacht im Halbschlaf und blieb länger als geplant im Bett. Auch mal nett. Anschließend war etwas Hausputz notwendig mit anschließendem Ausruhen von der vielen Arbeit. Nichts weiter passiert
Isfahan wartete auf mich, ich war schon hier, aber die Gebäude waren wegen Ramadan nicht geöffnet. Heute wollte ich mir einige dieser schönen Paläste und Moscheen ansehen und stellte fest, dass die Eintrittspreise hier noch höher sind als in den Städten, in denen ich vorher war. Man wollte für das historische Bad 5 Euro Eintritt, wobei die Iraner ungefähr 0,50 Euro zahlen. Ich hatte mehr als einmal historische Bäder besichtigt und sparte mir das Geld. Ok, 5 Euro ist nicht wirklich viel, aber es summiert sich, denn die nächsten Gebäude warteten auf mich. Und so verzichtete ich auch auf einen kleinen Palast. Denn auch Paläste habe ich im Iran und überall woanders bereits reichlich gesehen. Irgendwann muss es mal gut sein. Iran ist insgesamt gesehen für mich ein sehr preiswertes Land, aber manchmal bin ich eben nicht bereit, auch einen kleinen Preis zu zahlen. Letzten Endes hatte ich mich dann trotzdem mehr als 6 Stunden in der Stadt aufgehalten und war froh, wieder am KAT zu sein und die Füße mal hochlegen zu können
Gegen 9 Uhr kam ich am Workshop an, das ist ein Hinterhof mit vielen kleinen Werkstätten, jeder ist für etwas anderes am LKW zuständig. Ich habe hier einige Reparaturen in Auftrag zu geben. Die Spurstangenköpfe sind hinüber, ebenso ist am Lenkgetriebe irgendetwas undicht, die Stabilisatoren brauchen neue Gummis, die Highpipes sollen gerichtet werden, vielleicht kann man hier auch sich den Kran von Quad ansehen, da ist möglicherweise ein Fehler, ich traue mich kaum noch, es auszuladen.
Angefangen hat man mit den Stabis und den Spurstangen, Katastrophe, was man dort sieht. Alles wackelt, hat zu viel Spiel und muss getauscht werden. Klar, ich bin ja auch ohne Ende offroad gefahren, kein Wunder also. Man muss für alles bezahlen, und das mache ich gerade indem ich die Schäden beseitigen lasse vom offroad-fahren. Aber, glaubt mir, ich bereue keinen einzigen Meter davon und würde es jederzeit wieder so machen. Ich bin nur froh, dass ich diese Reparaturen nicht vor Pakistan habe durchführen lassen, denn die schlimmste offroad-Straße neben der Wüste im Oman war die Straße hoch ins Himalaja-Gebirge. Na jedenfalls wird es eine längere Baustelle hier, ich konnte nicht viel machen außer abwarten.
Ein anstrengender Tag geht zu Ende, ich habe viel erledigen können. Angefahren beim Kran, bei dem wir feststellten, dass sich die Schrauben vom Gestänge gelöst hatten, über Aufräumen in der Garage, Highpipes richten lassen, wofür ich die Revisionstüren der Garage zur Kabine öffnen musste, Ölschleuder säubern, Keilriemen nachziehen und natürlich sehen, wie weit die Mechaniker mit den in Auftrag gegebenen Arbeiten kommen. Es sieht so aus, als wenn die morgen noch den ganzen Tag brauchen, so dass es für mich nicht mehr viel zu tun gibt und ich vom heutigen Tag ausruhen kann.
Ein anstrengender Tag geht zu Ende. Es gab viel zu tun für mich, u.a. die Ölschleuder am Ventilator reinigen. Geht eigentlich problemlos, wenn man die Schraubenlöcher, die man nicht sehen kann beim Zusammenbauen, auch trifft. Ich hatte irgendwie heute kein Händchen dafür und es dauerte ewig. Daher jetzt auch die Schmerzen in den Knien, Armen und Rücken. Aber es ist getan und wird für die nächsten 15.000 km erledigt sein. Auch beim Gestänge vom Quad konnten wir die Schrauben nachziehen und alles läuft wieder einwandfrei. Dank Vrej von Brothers_Overlanding hatten wir den Fehler schnell gefunden. Alleine sieht man das Problem nicht immer. So aber ist jetzt auch das erledigt. Auch im Motorraum scheint alles frisch zu sein, die Keilriemen habe ich nachgezogen und hoffe jetzt, dass der erste Keilriemen nicht mehr an die Schraube kommt. Jetzt habe ich das Gefühl, gleich tot ins Bett fallen zu müssen.
Ich habe eine wirklich schlechte Nacht hinter mir. Ich konnte nicht einschlafen, der letzte Blick auf die Uhr war gegen halb eins. Morgens schrie der Hahn und ich war gegen halb sechs wieder wach im Bett. Braucht kein Mensch so. Jedenfalls tun mir meine Arme und Schultern weh vom Schrauben gestern. Das kenne ich leider schon, ist jedes al das Gleiche, weil einfach meine Arme zu kurz sind bzw. so gerade an die Schrauben kommen. Heute war nicht mehr viel angesagt, zumindest nicht für mich. Nur noch die Batterie vom Generator tauschen, das Quad verladen und dann vorne im Fahrerhaus saubermachen. Den Rest des Tages konnte ich gemütlich angehen lassen, bis zum Schluss wir den KAT starteten und feststellten, dass irgendetwas mit der Bremsanlage nicht in Ordnung ist. Leider fanden wir den Fehler nicht mehr und haben es auf morgen verschoben. Da erwarten uns noch weitere Arbeiten wie Ölwechsel, Spur einstellen, Bremse reparieren, einkaufen und dann kann ich hoffentlich, wenn alles bezahlt ist, Richtung Mahabad fahren.
Ja, Ölwechsel war kein Problem, auch wenn es erst gegen Mittag angesagt war, denn vorher mussten die Bremsen geprüft werden. Letztendlich gab es keinen Fehler, das Problem lag einfach daran, dass man die zweite Achse hochgebockt hatte. Nach einer Probefahrt war alles wieder in Ordnung. Dann noch den Reifendruck prüfen und alles auf 5 Bar stellen. Natürlich gab es jetzt wieder Diskussionen über den Reifendruck. Nachdem ich mir mehrfach Meinungen der KAT-Fahrer und Fahrer anderer Offroad-Fahrzeuge eingeholt hatte bestand ich auf 5 Bar. Man war zwar der Meinung, ich solle auf 7 bar hochgehen, aber 7 bar ist lt. Herstellerangabe das Maximum bei maximalem Gewicht. Und ich fahre mit 2,5 t pro Achse, kann also kein Problem sein. Weiter ging es zum Spur einstellen, was mit der neuen Lasertechnik ja kein Problem sein sollte. Angefangen hatte der Mechaniker gegen 3 Uhr, gegen halb acht fiel der Strom aus. Seine neue Technik braucht Strom, und da hilft es auch nicht, dass ich genügend Licht machen kann. Und an meinen Generator wollte er seine Geräte nicht anschließen. Aber kein Problem, denn in 2 Stunden kommt der Strom wieder und es dauert nur noch eine Stunde. So die zuversichtliche Aussage. Ich entschied, alles abzubrechen, stehen zu bleiben, die Nacht dort zu verbringen und am Morgen weiter zu machen. Das wird sicherlich die bessere Entscheidung sein.
Wie sich dann herausstellte war die beste Entscheidung, hier zu übernachten. Der Mechaniker fing gegen halb acht an seine Geräte einzuschalten und alles vorzubereiten. Dann legte er los und am Ende war es 11 Uhr. Soviel zum Thema: dauert nur eine Stunde. Von der Bühne herunter war noch alles in Ordnung, aber beim ersten Lenkeinschlag merkte ich, dass da was nicht stimmt. Mit einigem Hin und Her stellten auch die Mechaniker fest, dass nochmal nachgesehen werden muss. Und dann kam das gute alte Band, mit dem man die Spur nochmals nachgemessen hat. Der ältere Mechaniker legte sich unter den KAT und siehe da, bei einer Spurstange war die Schelle so angebracht, dass sie gestoppt wurde von der Kardanwelle. Also nochmal neu und eine Stunde später (da haben wir dann die versprochene Stunde) konnte ich losfahren. Nochmals zum Workshop, um 300 l Diesel zu tanken die ich diesmal allerdings bezahlten musste. 0,10 Euro pro Liter, eigentlich unverschämt, da der Liter an der Tanke 0,05 Euro kostet, aber der edle Spender hatte selbst auf dem Schwarzmarkt sich Diesel für genau diesen Preis kaufen müssen und wollte nichts verdienen. Nach dem Mittagessen noch ein Video gedreht und gegen 3 Uhr ging es los. Eigentlich viel zu spät, denn ich will im Dunkeln nicht fahren und hatte noch eine Strecke von knapp 900 km vor mir, wobei ich bei 730 km einen Bekannten besuchen wollte. 280 km später fand ich eine Tankstelle mit Rastplatz, an der man übernachten konnte. Ausgestiegen aus dem KAT ging ich wie immer eine große Runde herum um festzustellen, dass die dritte und vierte Achse vollgespritzt sind mit Öl. Was für eine Sch….. Eine kurze Frage später kam ein Mechaniker sich das anzusehen. Klar war, dass das Öl aus der dritten Achse kam. Er stellte dann schnell fest, dass die Schrauben nicht angezogen waren. Danke dafür, ich war ziemlich sauer, denn das war der Job vom Workshop, diese Arbeit war also nicht sauber erledigt. Der Mechaniker schraubte alles fest und morgen muss ich mal Difföl nachfüllen.
Eine Werkstätte die Ölwechsel machte war schnell gefunden, und nach Einfüllen von 3 – 4 Litern Difföl konnte ich dann auch meinen Weg wieder antreten. 500 km waren zu fahren, damit ich Ramin treffen kann. Ich war früh los und hatte bereits 300 km hinter mich gebracht als mein Magen meinte, ich müsste mal essen, tat ich dann auch. Weiter ging es, und zunächst schien alles ok, aber dann ging die Öltemperatur hoch, genauso wie die Zylinderkopftemperatur. Irgendwas ist da faul, ich weiß nur nicht was. So fuhr ich dann sachte und mit ständigen Pausen weitere 100 km um dann Ramin zu sagen, dass ich seine Heimatstadt nicht werde erreichen können und 100 km davor stehen bleiben werde. ER war sicherlich enttäuscht, aber ich will nichts aufs Spiel setzen. Und so hatte ich natürlich eine unruhige Nacht, denn mit den Problemen kann man nicht wirklich gut schlafen.
Ramin war abgesagt, jetzt stellte sich nur noch die Frage, wie und wann komme ich im Dorf bei meinen Freunden an. Es dauerte ziemlich lange, weil ich immer wieder anhalten musste, Die Temperaturprobleme waren nicht über Nacht beseitigt – schade eigentlich – und ich musste häufiger langsam fahren als ich wollte. Gegen Mittag kam ich an, bis auf Ehsan wußte keiner, dass ich komme. Die ganze Familie stand dort und arbeitete, als sie mich sahen ließen sie alles Fallen. Wir fielen uns in die Armen und weinten vor Freude. Einer der schönsten Momente während meiner Reisezeit. Bewegende Momente, die man in seinem Herzen mit sich tragen und nie vergessen wird. Unglaublich, mit wieviel Wärme ich hier empfangen wurde. Und natürlich war Mittagessen und Abendessen bei Arazu angesagt. Lecker wie immer. Leider ergab es sich dann noch, dass der Reporter, der bereits bei der Verabschiedung im März mich geärgert hatte, wieder hier stand und ein Interview wollte. Ich habe ihm unmißverständlich klar gemacht, dass ich das nicht will und schon gar nicht bei Instagram auftauchen möchte. Ich möchte hier in Ruhe die Tage mit meinen Freunden verbringen und nicht mit Hunderten von Menschen die mir nichts bedeuten und nur ein Bild haben wollen. Er scheint das entweder nicht verstanden zu haben oder gerne zu ignorieren, denn 1 Stunde später fand ich das Video im Internet bei Instagram. Ich meldete es sofort als Belästigung und es wurde gelöscht. Ich schrieb ihm, dass er keine Videos von mir zu veröffentlichen hat und fand eine Zeit später wieder das Video im Netz. Wieder wurde es gemeldet und gelöscht und ich hoffe, es bleibt so. Was für ein Arsch….., Rasan News und Rasan Ir falls es jemanden interessiert. Trotzdem wurde es noch ein schöner Tag mit meinen Freunden.
Ein gemütlicher Tag, auch wenn mit meine KAT-Probleme nicht aus dem Kopf gehen wollten. Ich muss da irgendetwas noch machen. Aber erst einmal waren die Familien im Dorf angesagt, das kleine Baby wollte geschuckelt werden, mit Ehsan bin ich bei seinem Musikunterricht gewesen und natürlich durfte ich wieder das leckere kurdische Essen zu mir nehmen. Wir haben herzlich gelacht, heißt doch die Speise die es heute Abend gab „Asch“. Ich erklärte ihnen, was das Wort auf Englisch und ok, mit einem r dazwischen auf Deutsch heißt. Danke für den schönen Tag, ich fühlte mich wieder zuhause. Und ich hoffe, dass meine Kinder dies verstehen. Denn natürlich bin ich auch bei meinen Kindern zuhause, daher kann dies nur das dritte Zuhause sein, aber es gehört dazu. Und genauso wie Vrej aus Isfahan, der mich nicht wirklich gehen lassen wollte und von dem ich nicht wirklich gehen wollte muss ich mich am 22. Wieder verabschieden, werde Freunde verlassen müssen um neue Freunde zu finden. Manchmal ist es wirklich schwer und ich habe festgestellt, dass man auf Reisen mehr und schneller wirkliche Freunde findet als in Deutschland. Leider ist das so.
Mein abgebrochener Zahn sollte repariert werden, dazu musste ich mit dem Quad nach Mahabad fahren. Kein Problem, vorher alles gecheckt, gegen 8.15 losgefahren, gegen 8.40 angekommen ohne Öl im Motor. Hatte ich vorher gecheckt, war alles ok aber kurz vor Ankunft hat mein Quad alles geschmissen was geht. Alles versaut unten. Sch…. Und wieder eine neue Baustelle. Hoffentlich hat sich nur ein Schlauch gelöst, ansonsten war es das dann mit Quad fahren bis Deutschland. Und das, wo wir doch gerade den Kran zum Ausladen gerichtet hatten. Was für ein Elend. Der Zahn wurde dann trotzdem repariert, einige Stellen aufgefrischt und jetzt sieht mein Esszimmer wieder gut aus. Zurück ins Dorf – vorher im Restaurant gut gegessen – holte ich den KAT in der Hoffnung, dass sich das Problem des KAT von alleine löst. Tat es aber nicht. Das Quad wurde eingeladen, der KAT steht wieder im Dorf und morgen geht es an Fehlersuche und – wenn möglich – ans reparieren. Der KAT muss schließlich sicher nach Deutschland, und am liebsten mit einem funktionierenden Quad.
Eigentlich wollte ich meine Reparaturen erledigen. Leider wurde ich dann zum Mittagessen eingeladen wo sich die komplette Verwandschaft von Bafrin eingefunden hatte. Danach war an Reparieren nicht mehr zu denken. Hier ist heute Feiertag, weil es der Geburtstag von Mohammed ist. Gut, wird eben gefeiert statt geschraubt. Wenn das so weitergeht muss ich mich neu einkleiden. Denn zwischen Mittagessen und Abendessen gibt es ja noch Tee und Obst und bitte keine Bewegung, sonst verbrennt der Körper womöglich noch sämtliche zugeführten Kalorien. Das war nicht Sinn der Übung. Und so verlief der Tag mit Ausnahme eines Spaziergangs ereignislos.
Ende der Reparaturen, soweit ich sie durchführen kann. Der KAT wurde Probegefahren und ich stellte fest, dass zumindest zum größten Teil das Problem mit der Überhitzung erledigt ist. Wahrscheinlich werde ich noch einen neuen Venti einbauen lassen müssen bzw. das Innenleben davon. Ich hoffe, dass ich erst einmal so nach Deutschland komme. Am ersten Zylinder links ölt es, auch das muss erst einmal warten. Ist wahrscheinlich nur die Dichtung, die ich im Lager habe, aber alleine will ich das nicht machen. Der Rest des Tages verlief wie immer hier, relaxed, mit Essen, Tee trinken, einem kleinen Spaziergang und lesen.
Ich war eingeladen bei den entfernteren Nachbarn zum Tee trinken. Leider gehört dann auch das Mittagessen dazu, wozu ich aber erstens keine Lust hatte und zweitens hatten Mohammed und ich uns für den Nachmittag verabredet, ich sollte mich melden, wenn ich vom Nachbarn gehe. Tat ich dann auch, leider hatte Mohammed erst später Zeit, und so konnte ich mein Mittagessen im KAT einnehmen, lesen und warten. Dann wurde es noch ein schöner Nachmittag, Mohammed ist einfach nur nett, ein guter Gesprächspartner und außerdem hat er mir Einkaufen geholfen. Ich brauchte ein paar Lebensmittel, die man sich hier förmlich zusammensuchen muss, denn die großen Lebensmittelgeschäfte waren mehr als schlecht sortiert. In einem Laden fühlte ich mich wie auf Kuba. Viele Regale leer, die Waren so auseinandergezogen, dass es viele Lücken in den Regalen gab und das Angebot war sehr begrenzt. So muss man hier mehrere Stellen anfahren um am Ende festzustellen, dass man nicht alles bekommen hat. Nun, Irak ist nicht weit und dann kommt die Türkei, da bekomme ich die mir fehlenden Lebensmittel wie Müsli. Die Taxifahrt war dann preiswert, 20 km für 1.500.000 Rial (2,30 Euro), wobei er am KAT angekommen dann 2.500.000 Rial wollte. Er musste schnell einsehen, dass ich zu mehr als 1,5 Mio nicht bereit war. Hört sich alles sehr wenig an, aber wenn man bedenkt, dass eine Mitarbeiterin der Apotheke mit Bachelor-Abschluss 80 Dollar im Monat bekommt ist das Taxi vergleichsweise teuer.
Am Vormittag musste ich wieder zu den Nachbarn, denn ich hatte ja das Mittagessen von gestern auf heute verschoben. Also ging ich gegen 11 Uhr hin und traf nur Frau Nachbarin an, die leider kein Englisch spricht und auch nicht lesen kann. So war es dann bis zur Ankunft des Sohnes und des Vaters ehr ruhig. Diese Verabredungen sind immer sehr anstrengend, aber ich wollte mich auch nicht weigern, ich hatte auch in diesem Haus im Winter viele schöne Stunden erlebt. Dann ging es zurück zum KAT und ich wartete auf Ehsan, der mit mir in die Berge wollte, dahin, wo ich im Winter mit Bafrin war. Fast zwei Stunden waren wir unterwegs und anschließend nassgeschwitzt.
Also kurze Dusche und dann ab nach Mahabad, wo ich mich mit Sirwa treffen wollte. Wir gingen in ein Cafe das an Cafes in Europa erinnert. Hier gibt es alle Sorten an Kaffee, die man sich denken kann. Von Latte über Cappuccino bis hin zu Eiskaffee, Milchshake und leckeren Schokoladenkuchen Auf letzteren verzichtete ich, weil ich ja noch zum Abendessen eingeladen war. Und das war im „Garten“ von Sirwas Eltern. Garten nennt man hier die Obstplantagen – große und kleine -, in denen man häufig auch ein Haus sowie eine Toilette findet. Der Garten lag 3 km von meinem Truck entfernt. Es gab Gegrilltes, ein großes Feuer und trotz diesen beiden Feuerstellen gingen wir später ins Haus, weil es heftig windete und die Temperaturen hier nachts sich schon den 10 Grad nähern. Es war trotzdem ein schöner Abend.
Heute war eigentlich mal nichts angesagt, bis auf das Treffen mit Kemal und seiner Frau am Abend. Leider regnete es bereits am Nachmittag und so konnten wir nicht im Park essen, sondern mussten mit dem Auto vorliebnehmen, dafür aber an einem besonderen Platz, nämlich oberhalb des Staudammes. Ich wundere mich immer wieder, wieviel die Menschen hier Auto fahren. Die ganze Stadt war voller Autos, obwohl doch Freitag war und damit zumindest der Feierabendverkehr nicht stattfindet. Es war dann trotz Regen ein schöner Abend.
So langsam heißt es Abschied nehmen. Hier sind die Menschen jetzt sowieso mit was anderem beschäftigt, denn es ist Erntezeit. Die Obstbäume hängen noch voller Äpfel und Birnen, die dem Verbraucher zugeführt werden müssen. Alle Farmer sind stark beschäftigt, und auch die Menschen aus Mahabad kommen zur Erntezeit in die Dörfer und helfen mit. Somit bleibt mir das Besuchen der Frauen, die für das leibliche Wohl sorgen.
Dann musste noch die Schule gereinigt werden, alle Frauen des Dorfes halten, denn bald sind die Ferien zu Ende.
Der letzte Tag im Dorf Zgdraw, ich blieb noch bis nach dem Mittagessen und verabschiedete mich dann von Bafrins und Arazus Familie sowie von Zulaika, Kadar und Sainap. Mir liefen die Tränen beim Abschied, wusste ich doch, dass ich kaum wieder hier hinkommen werde es sei denn, auf dem Rückweg von Afrika falls ich eine Fähre von Afrika auf die arabische Halbinsel bekomme. Wäre mir ganz lieb, dann müsste ich nicht die Westküste Afrikas zweimal fahren. Und sowohl in Saudi als auch im Iran gibt es noch so viel zu entdecken. Am Nachmittag fuhr ich nach Piranshaw, denn dort hatte ich eine Verabredung mit Sadegh, dem Zollbeamten, der für mich die Sache mit dem Motor geregelt und anschließend das Geld zurückverlangt und bekommen hat. Er hatte mich eingeladen zum Abendessen, dieser Einladung bin ich natürlich gerne gefolgt. Er hat seinen Job getan für den er bezahlt wird, aber ich habe einen Freund gefunden, und er sieht es genauso. Er hat sich um mich gekümmert, mich mit Allem versorgt was ich brauche und dafür gesorgt, dass nicht nur mein Motor in den Iran kommt, sondern ich auch meine Kaution zurückbekomme, die ich im März hinterlegen musste. Es dauerte bis Mitte September bis die Behörden das Geld auszahlten. Ohne ihn hätte ich es nicht bekommen. Sadegh, ich danke Dir für alles, was Du für mich getan hast. Ich hoffe, wir sehen uns wieder und ich kann mich vielleicht mal revanchieren für alles. Wir hatten genau über dieses Thema eine gute Diskussion. Wir sind beide davon überzeugt, dass wir im Leben wiederbekommen was wir geben. Nicht unbedingt am selben Ort und von derselben Person. Ich habe während meiner Reise immer wieder anderen Menschen geholfen und festgestellt, dass man alles was man gibt doppelt zurückbekommt. Und diese Erfahrung ist unglaublich viel wert.
Der Grenzübergang war angesagt, ab in den Irak. Nur 10 km von der Grenze stand ich und war früh aufgewacht. Es ist immer wieder spannend und aufregend so ein Grenzübertritt, und gerade vom Iran in den Irak. Ich war also früh unterwegs und wurde durch die erste Sperre durchgewunken. Ich fuhr gleich zum Haus in dem sich die Polizei befindet, das kannte ich noch von meinen Besuchen wegen des Motors. Leider war zunächst noch kein Beamter vor Ort, und der erste den ich erwischte war eigentlich der letzte, den ich brauchte. Denn zunächst war mal angesagt der Stempel auf das Visum des Iran für die Ausreise. Warten auf den Beamten, Stempel holen und weiter ging es, zurück zum ersten Beamten, der mich zum Dieselbüro schickte. Ungefähr 500 m laufen, lange suchen, zweimal fragen, mißverstanden werden, nochmals fragen und da war es dann. Man fragte mich, wie groß der Tank meines KAT ist und ich hatte vorsorglich die Technische Dienstvorschrift der Bundeswehr dabei aus der klar hervorging, dass der Tankinhalt 270 l beträgt. Der Beamte fragte mich dann, wieviel im Tank ist und ich sagte 100 l. Er schrieb dann 90 Liter und ich bezahlte 27 Dollar hierfür, nein, nicht ich, sondern ein Iraner, der mit seiner Karte bezahlte. Immer gut, wenn man Kleingeld in der Tasche hat, und so bezahlte ich ihm den Betrag in Dollar. Dann ging es zurück zum ersten Beamten, der mich direkt zurück zum Zoll schickte, denn von dort brauche ich kleine weiße DinA5 Zettel aus dem Computer. Genau an der Stelle wo sich das Büro befindet hatte man mich durchgewunken. Warum hat man mich nicht sofort beim Durchfahren aufgehalten? Ok, ich hatte noch keinen Sport gemacht heute. Den habe ich dann hier nachgeholt. Denn die Wege waren mindestens jeweils 500 m. Nachdem auch das erledigt war wurden meine CDP ausgefüllt, ich erhielt alles zurück, man schaute nochmals in den KAT und ich durfte fahren. Dachte ich. Am letzten Gate hielt man mich nochmals auf und fragte mich, warum ich denn nur einmal bezahlt habe für Diesel, wo ich doch zwei Fahrzeuge habe. Mit Überzeugungskünsten und einem Telefonat, das der Beamte führte, erhielt ich dann das Ok für die Einreise. Danke, und nach 4 Stunden war ich auf dem Weg zu meinem Zielort. Der war nur 60 km von der Grenze entfernt, denn hier soll es ein schönes Valley geben mit Wasserfällen. Werde ich morgen direkt mal mit dem Quad hinfahren. Und eine SIM-Karte muss ich auch noch besorgen. Ich ging dann noch zu dem nahegelegenen Wasserfall der zwar ganz nett war, aber mehr auch nicht. Das touristische Gehabe rundherum machte mehr her als das Wasser. Und ich glaube, man hat noch nachgeholfen mit Wasserleitungen, durch die was Wasser auf die Treppen geleitet wurde. Alles fake oder was?
Bitte weiterschreiben!!! Petra, ich lese gerne deine Berichte mit den vielen Bildern
AntwortenLöschenDie lebendigsten Ihrer Bilder sind die, wo Sie die Menschen abbilden, die Sie lieben gelernt haben! <3 Herrlich, die Kinder und die Oma mit Ihrem Enkel zu sehen - diese angebliche Armut scheint mir einen Reichtum der Herzen entstehen zu lassen... Wäre noch zu klären, wer ist wirklich der Arme, wir in unserer Ellbogen.Gleichgültigkeitsgesellschaft oder diese noch 'wahrhaftigen' Familien.
AntwortenLöschenJa, das Leben im Iran und Irak ist definitiv anders. In Deutschland wird gestöhnt, wenn man sich das 28. T-Shirt gerade nicht kaufen kann, hier sind viele Menschen glücklich mit dem, was sie haben, auch wenn es nur 3 Shirts und 2 Hosen sind. Dafür haben sie Familie, und das ist weit mehr wert als alle Güter dieser Welt. Ich bin froh, dass ich das sehen und erleben durfte. Denn ich weiß, sobald ich dorthin zurück komme gehöre ich wieder zur Familie.
LöschenLiebe Grüße M. Sobol - ich bitte um Verzeihung für den Fehler im letzten Satz.
AntwortenLöschendafür musst Du dich nicht entschuldigen, ich habe auch Fehler im Blog.
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