Der letzte Abend verabschiedete mich mit einem wunderschönen Sternenhimmel
Der Tag war gekommen, und ich verabschiedete mich noch von meinem Freund. Von meiner Familie hatte ich mich schon vorher verabschiedet, und so machte ich mich auf den Weg nach Bad Homburg, dem ersten Ziel meiner Reise, um Regina und ihren Mann zu treffen, die ich damals in Kuwait kennengelernt hatte. Es war ein schöner Abend, und auch das Frühstück am nächsten Morgen ließ nichts zu Wünschen übrig. Danke Ihr Lieben für die Einladung.
Weiter ging es, wenn auch nur kurz, denn Eddi wartete auf den KAT. Die Reifen incl. Felgen sollten gewechselt werden. Eddi hatte schon alles vorbereitet und so konnten wir schnell – innerhalb von 6 Stunden – alle 11 Reifen am KAT anbringen, 8 auf die Achsen, ein Rad auf das Fahrerhaus, eins in die Garage und eins auf den dafür vorgesehenen Schlitten. Am Abend konnte ich in der Nähe übernachten. Besuch bekam ich kurz nachdem ich mich niedergelassen hatte von einem Beerenbauern, der mir einen großen Korb Blaubeeren brachte und kurz mit mir plauderte. Danke, Geschenke bin ich schon gar nicht mehr gewohnt, denn das hörte auf, als ich in Deutschland im Dezember ankam. Hab mich sehr gefreut, danke Reinhold dafür und ich wünsche Dir, dass Dein Traum vom Reisen ebenfalls in Erfüllung geht.
Eine Entfernung von 15 km war nicht dazu angetan, die neuen Reifen zu wechseln, aber Marcel hat seinen Sitz nun mal in der Nähe der Firma Reifen Corinth. Da er erst ab Mittag im Betrieb war konnte ich den Vormittag bummeln und es mir gut gehen lassen. Angekommen bei Marcel wurde natürlich viel gequatscht, was jedoch nicht der Grund für den Stopp war. Vielmehr haben wir uns über weitere Ersatzteile, die mitzunehmen notwendig und sinnvoll sind, unterhalten und ein entsprechendes Paket zusammengestellt, das in die Lücken der Staukisten gestopft werden musste. Ein guter Tipp von Marcel war der Stellplatz den ich anfahren sollte. Mitten im Wald gelegen und nahe der Muna (Munitionsanlage) aus dem zweiten Weltkrieg, die ich mir unbedingt ansehen sollte. Und ich habe Glück, denn die Anlage ist nur von Freitag bis Sonntag geöffnet, also kann ich morgen dorthin und mir alles ansehen. Denn mein nächster Halt ist nahe dem Bodensee, allerdings sind die Freunde erst Ende der Woche aus dem Urlaub zurück.
Die Nacht war ruhig, noch nicht einmal die Vögel haben einen Laut von sich gegeben und Eulen scheint es hier nicht zu geben. So konnte ich ausschlafen und noch gemütlich im Bett verweilen, was sich als genau richtig anschließend herausstellte. Denn ich kam erst gegen halb zwölf an der Muna an und traf dort einen Mann, der die Ausstellungsbunker fegte und mir erklärte, ab 12 Uhr gäbe es eine Führung an der ich teilnehmen könne. Dauer: zwei Stunden. Perfekt. Eine Anlage, von der nur noch wenig erhalten ist, in der im zweiten Weltkrieg Munition hergestellt wurde, anschließend kam die US-Armee und nutzte das Gelände als Standort für Nuklear-Munition. Ein ehemaliger Hauptmann machte die Führung und hatte viele spannende Geschichten auf Lager. Heute ist das eigentliche Gelände dem Naturschutz vorbehalten und Betreten ist strengstens verboten, da es immer noch verstreute Munition im Boden gibt.
Eigentlich wollte ich heute fahren, aber da keiner auf mich wartet und das Wetter erst morgen schlechter werden soll, warum soll ich mich bewegen bei Sonnenschein? Macht keinen Sinn, und so verblieb ich noch und werde erst morgen die nächste Fahrt antreten.
Richtige Wahl getroffen, heute regnet es. Da ist Fahren zwar nicht immer angenehm, aber schöner als bei Sonnenschein fahren und im Regen stehen. Die Strecke verlief gut, kaum Staus und somit war ich in 5,5 Stunden am Ziel angekommen wo mich niemand erwartete, weil die Familie, die ich besuchen wollte, noch im Urlaub ist. Und so soll es auch bleiben bis Donnerstag.
Die Gegend erkunden heißt, nach Ostrach laufen und mal sehen, was es dort Sehenswertes gibt. Zunächst die kleine Kapelle oben auf dem Berg, dann die Torfbrikettfabrik (war bis 1928 in Betrieb und hat Torf zu Brikett verarbeitet, die dann zum Heizen genutzt wurden). Auf dem Rückweg entdeckte ich in einem kleinen Wäldchen einen alten Kran sowie alte Holzgebäude, ziemlich verfallen, trotzdem interessant. Das war es dann auch schon, außer, dass ich abends einer Einladung auf einen Wein gefolgt bin.
Das Quad musste mal an die Lust und so fuhr ich nach Friedrichshafen zum Museum des Fabrikanten Claude Dornier (das Museum wird von einer Stiftung geleitet). Unglaublich interessante Geschichte des Fliegens wird hier gezeigt, die Firma Dornier war teilweise führend im Flugzeugbau und hatte als einzige Firma weltweit zwei Flugzeuge konstruiert, die aus dem Stand aufsteigen und landen konnten. Eines dieser Flugzeuge schmückt den Eingang des Museums. Außerdem waren die Flugboote unumstritten erfolgreich mit ihren Flügen nach Amerika sowie dem Flug zum Nordpol, geleitet vom Forscher Amundsen. Leider konnte nur eins von zwei Flugzeugen problemlos landen und so dauerte es Monate, bis das Forschungsteam den Weg zurück antreten konnte. In jedem Fall ein lohnenswerter Besuch.
Früh schon kam die Familie, die ich hier besuchen wollte. Alle hatten sich schon auf das Wiedersehen nach fast fünf Jahren gefreut und so konnten wir einen schönen Tag gemeinsam mit Erzählen und Wandern verbringen.
Die Reparaturen die ich hier noch mit Markus zusammen durchführen wollte wurden auf morgen verschoben.
Wir konnten relativ schnell alle Fehler finden und Markus bot sich an, noch die Ventile neu einzustellen. Er fährt auch einen KAT, und hat bereits mehrfach am eigenen Fahrzeug die Ventile eingestellt. Also vertraute ich ihm und bin jetzt froh, dass das noch gemacht werden konnte. Denn es sah nicht wirklich schlimm aus lt. Markus Aussage, aber Differenzen waren schon vorhanden. Nur das Reserverad hatten wir irgendwie nicht richtig festgeschraubt, da müssen wir morgen nochmals drangehen.
Das Reserverad war im Nu erledigt, denn es hakte nur etwas. Dann ging die Familie zur Hochzeit der Schwester von Markus und ich verbrachte den Rest des Tages mit Lesen und Filme ansehen.
Die Hochzeitsfeier dauerte wohl bis in den Morgen, so dass das Frühstück verspätet eingenommen wurde. Und auch sonst war nichts geplant. Zum Abendessen waren wir eingeladen und dann hieß es schon Abschied nehmen, denn Markus fliegt nach Mexiko und ich habe morgen eine andere Verabredung in Schopfheim.
Nach so langer Zeit wiedergesehen blieb leider nicht viel Zeit, die wir miteinander verbringen konnten. Ich fuhr gegen Mittag los und war nach drei Stunden und 161 gefahrenen km am Ziel angekommen. Da ich noch immer nicht alles erledigt habe und noch überlegen muss, warum der KAT so schlecht anspringt bleibe ich noch einen Tag länger und werde erst am Mittwoch weiterfahren.
Zunächst hatte ich Wassereinbruch, denn es hatte unendlich geregnet und ich stand schief, so dass das Wasser durch den Fensterrahmen lief. Nicht viel, aber wenn man den Fehler schnell beheben kann sollte man das sofort machen. Das bedeutete leider zunächst einen Fußmarsch von 3,5 km zum Toom-Baumarkt und einkaufen. Dann 3,5 km zurück und nach dem Mittagessen wurde geklebt, versiegelt und was man sonst noch so machen muss. Ich hoffe jetzt, dass es hält. Und weil ich gegenüber von MAN stand habe ich gleich mal gefragt, ob die die Batterien prüfen können. Können sie, aber erst morgen gegen 8 Uhr. Auch gut, besser morgen als gar nicht. Heike kochte abends für mich und es war ein gemütliches Beisammensein. Auch Heike und Carsten hatte ich mehr als zwei Jahre nicht gesehen und es kam uns vor, als hätten wir uns gestern verabschiedet. Einfach immer schön Freunde zu treffen, die die gleichen Ideen haben.
Ok, eine Starterbatterie von zweien ist komplett defekt und muss ausgetauscht werden. Und weil man nicht eine alleine austauscht wurden gleich beide gewechselt. Dann noch ein kurzer Arztbesuch von 1,5 Stunden und los ging es Richtung Frankreich. Leider hatte mein Navi einen anderen Weg ausgesucht als ich fahren wollte und so fuhr ich auch noch durch die Schweiz. Alles außerhalb der Umweltzonen und ohne Maut, und so kamen dann nur noch 270 km zusammen bevor ich mir einen Parkplatz an der Rue national suchte und schnell fand. Ich hoffe, dass der Verkehr heute Nacht nicht zunimmt so dass ich gut schlafen kann. Bisher ist nicht so viel los hier.
Fahren ist angesagt, Landstraßen außerhalb der Umweltzonen und ohne Maut. Ist etwas langwierig, dafür durchfahre ich wunderschöne Landschaften, Dörfer und Städte. So schaffe ich heute 350 km und weiß, dass ich noch reichlich vor mir habe. Ein schöner Platz ist gefunden auf einem Parkplatz am Straßenrand, aber nachts wird es sicher ruhig werden, genauso wie gestern.
Noch 475 km bis Carcassonne, wo ich unbedingt hin möchte um die die riesige alte Burg anzusehen. Schaffe ich natürlich nicht. Hier in Frankreich sind die Straßenbezeichnungen anders als bei uns. Ein D mit einer einstelligen Zahl heißt für mich langsam fahren, denn die Straße ist nicht breit genug für mich und den entgegenkommenden Verkehr. D mit einer Zahl zwischen 10 und 99 wird schon etwas besser, am Besten sind die Straßen mit der vierstelligen Zahl, davon hatte ich leider nur wenige km. Also schaffte ich 375 km, die restlichen einhundert hebe ich mir für morgen auf, ebenso wie das Tanken.
Carcassonne ruft. Vorher ist tanken angesagt, obwohl es hier in Frankreich ziemlich teuer ist. Übrigens sollte man sich in Deutschland nicht über die schlechten Straßenverhältnisse aufregen. Alle die dies tun bitte ich, mal in Frankreich die Landstraßen zu fahren. Ein einziges Flickwerk. Am Parkplatz für Busse und Womos angekommen gibt es eine Einfahrt mit Schranke. Klar, nichts ist umsonst. Leider funktioniert meine Visa-Card nicht und ich muss mir Hilfe holen. Ein französisches Ehepaar telefoniert mit dem Service (wo auch immer dieser ist) und die Schranke öffnet sich ohne Ticket. Bei der Ausfahrt soll ich mich wieder melden. Mal sehen, wie das geht. Carcassonne ist eine unglaublich große mittelalterliche Stadt, umgeben von den Burgmauern. 3 km umfasst der äußere Ring. Innen zahlt man, wenn man alles sehen und den Rundgang machen will 19 Euro zuzüglich 4 Euro Audioguide. Klar, mach ich, dafür bin ich ja hierher gekommen. Leider kamen auch unzählige andere Besucher, die Stadt war ziemlich voll.
Nach gut zwei Stunden hatte ich genug und ging zum Parkplatz zurück. An der Schranke half mir wieder ein französisches Ehepaar und ich durfte ohne zu zahlen rausfahren. Danke, hatte ich so nicht erwartet.
Weiter ging es bis ans Wasser. Das Meer versteckt sich hier hinter einem Naturschutzgebiet mit Seen, so dass ich zwar nahe eines Sees stehe, nicht aber am Meer. Egal, für zwei Nächte soll dies mein Stellplatz sein, denn ich muss unbedingt waschen und brauche mal eine Pause.
Endlich einen Tag Ruhe und Nichtstun bis auf Wäsche waschen. Wurde Zeit, denn durch Frankreich fahren unter Umgehung sämtlicher Umweltzonen und Mautstraßen war anstrengend. Also war Entspannung pur angesagt, wobei ein Spaziergang nicht fehlen durfte.
Die vorletzte Etappe zu meinem nächsten Ziel war nicht so, wie ich mir das vorstellte. Zunächst waren die Pyrenäen angesagt und 1.500 Höhenmeter in Frankreich zu fahren, mit vielen heftigen Steigungen und harten Kurven. Spanien ist da ganz anders, denn herunter bis fast auf den Nullpunkt ging es häufig drei- bis vierspurig mit nur sanftem Gefälle. Alles zusammen konnte ich 400 km zurücklegen, war dann müde und parkte auf einem Parkplatz an der Autobahn. Mal sehen, ob es eine ruhige Nacht wird, denn die LKW sind schon laut, und häufig haben sie die Klimaanlagen angestellt wobei dann natürlich der Motor läuft.
Noch 350 km bis zum Ziel, das dauerte dann nicht lange, denn hier in Spanien ist Autobahnfahren ohne Maut angesagt. Mittags war ich fast am Ziel und fuhr zunächst zu einer Werkstatt, denn mein KAT meint schon wieder Öl oder Diesel ausstoßen zu müssen. Leider hatte man keine Zeit, noch nicht einmal, um einen kurzen Blick darauf zu werfen. Dankeschön, den Umweg hätte ich mir klemmen können.
Am Ziel angekommen, auf dem Parkplatz einer Shoppingmall, ging ich in meinen Wohnbereich und wurde gleich begrüßt von meiner Verabredung. Eigentlich sollte ich Frank anrufen, er hatte aber die Idee mal zu schauen, ob ich schon dort angekommen bin. Und so fuhren wir nach dem Einkaufen direkt zu seinem Haus, und, nachdem ich die Wegstrecke bis dorthin begutachtet hatte holten wir auch noch den KAT hoch. Ein schönes Plätzchen, wo ich ein paar Tage verbleibe um Geburtstage zu feiern, eine Samstagnachmittagfete und um meine Wäsche zu waschen und Wasser zu tanken bevor es Sonntag oder Montag weiter geht Richtung Südspanien.
Meine Cousine trifft ein und somit ist die Geburtstagsfeier morgen sicher. Ansonsten ist einkaufen, relaxen und schwimmen angesagt.
Geburtstag wird gefeiert und weiterhin keine Veränderung zu Gestern.
Markttag. Natürlich für die Touristen vornehmlich, obwohl, es gibt auch eine Reihe Marktstände, bei denen man Obst, Gemüse, Oliven, Nüsse etc. kaufen kann. Aber auch hier wird Deutsch gesprochen, so dass man nicht wirklich vom Platz der Einheimischen sprechen kann. Dann ist noch Großeinkauf angesagt für Samstag, denn dann gibt es eine Einweihungsparty hier mit den Arbeitern, die das Haus verschönert haben, Nachbarn sowie Freunden, wobei einige extra aus Deutschland angereist sind.
Vorbereitungen am Vormittag, gegen 16 Uhr kommen die Gäste. Meine Cousine ist für das Essen zuständig, ich für die Getränke. Kein Problem, und so vergeht die Zeit im Nu und erst nach Mitternacht ist schlafen angesagt.
Relaxen, ausruhen, die Reste essen und schlafen.
Abfahrt, denn es wird Zeit mich vom Alkohol und den leckeren Gerichten zu trennen. Nicht, dass ich hier noch süchtig werde. Der Weg war mit 450 km ziemlich lang und brauchte ich trotz Autobahn 6,5 Stunden. Auf dem Campingplatz angekommen war der einzige Platz, den ich hätte anfahren können, besetzt. Und so stehe ich jetzt vor dem Campingplatz auf einem großen Parkplatz und alles ist ok. Abends bekam ich noch Besuch von einigen Campern hier die unbedingt mit mir über meine Reise sprechen wollten. Gerne doch.
Der Weg mit dem Quad zur Alhambra war schnell gefahren, leider gab es keine Tickets mehr für heute und auch für den restlichen September ist alles ausgebucht. Unglaublich. Und die Menschenmassen hier vor dem Eingang sprachen für sich. Mir blieb folglich nur die Altstadt, und dort bin ich dann hingelaufen. Von oben herunter kein Problem, nur der Weg wieder rauf war etwas beschwerlich.
Auch heute wollte ich mir Granada ansehen, zunächst die Ausgrabungen des alten Palastes eines ehemaligen Königs und dann noch einige andere Stellen, die mit dem Quad zu erreichen sind. Irgendwie hatte ich dann aber keine Lust mehr und bin weit eher als geplant zurückgefahren. Momentan habe ich das Gefühl, nicht mehr aufnahmefähig zu sein und alles schon gesehen zu haben. Obwohl das eigentlich quatsch ist, denn in Spanien war ich das erste und einzige Mal vor 46 Jahren, und da nur in Blanes und Barcelona. Ich habe ein wenig das Gefühl, dass die Luft raus ist gerade. Hoffentlich ändert sich das wieder.
Weiter geht es nach Puerto Santa Maria ans Wasser. Einen Parkplatz zu finden ist nicht schwierig, ich stehe quasi direkt an der Altstadt, muss lediglich eine Brücke überqueren. Der Platz kostet allerdings 10 Euro täglich, dafür ist er einigermaßen ruhig und offensichtlich nicht sehr begehrt. Von hier aus kann man zum 2,5 km entfernten Strand laufen was ich gleich am Nachmittag ausprobiert habe.
Puerto Santa Maria ist eine kleine Stadt, die einiges zu bieten hat. Z.B. ein altes Kloster, das nicht wieder aufgebaut wurde, ein altes Schloss, das in Privatbesitz ist und einige schöne Kirchen. Am alten Schloss findet ab heute Abend das Harley-Festival von dem Harley-Verein aus Cadiz statt. Ich habe mich dort kurz blicken lassen, aber die Band war nicht wirklich nach meinem Geschmack. Also zurück zu KAT und dort spricht mich ein Deutscher an, der hier unten ein Haus hat und auf Dauer hier lebt. Wir hatten dann noch ein nettes Gespräch und er zeigte mir den Platz im nächsten Ort, den ich anfahren wollte. Mal schauen, ob ich dahinfahren kann.
Wäsche waschen und das Quad herausholen waren meine ersten Aufgaben, dann ging es nach Cadiz, eine vorgelagerte Insel mit vielen Sehenswürdigkeiten und einer Werft, in der ein riesiges Kreuzfahrtschiff zur Reparatur liegt. Ein anderes hat offensichtlich die Passagiere hier ausgeschüttet, denn die ganze Altstadt ist voll mit Touristen. Teilweise bekam man keinen Fuß auf die Erde und schon gar keinen Stuhl im Restaurant. Zumindest nicht auf den angesagten Plätzen. Da bleibt nur, sich ein kleines unscheinbares Restaurant zu suchen, und genau das habe ich getan. Der Fisch schmeckte ausgezeichnet und war für kleines Geld zu haben. Der Rückweg führte an einem großen Naturschutzgebiet vorbei, an dem ich nochmals einen Stopp eingelegt habe. Millionen von Krebsen fristen hier ihr Dasein und verschwinden in den Löchern, sobald sie ein Geräusch hören was dort nicht hingehört. Die Flamingos werden hier nicht verhungern.
Regen war angesagt, und er startete schon in der Nacht. War also nicht viel mit schönem Wetter und Fahrradfahren. Ich hatte es zwar rausgeholt, Luft aufgepumpt und bin losgefahren, musste allerdings, wenn ich nicht ganz nass werden wollte, schließlich umkehren und den Nachmittag im KAT verbringen. Erst am Spätnachmittag war nochmal Spazierengehen angesagt, und auch da konnte ich kurz vor dem nächsten Schauer den KAT wieder erreichen. Ich hatte mir unterwegs sagen lassen, dass es der erste Regen seit März ist. Kann ich ja verstehen, dass man sich hier freut. Mir wäre es lieber gewesen, der Regen hätte noch eine Woche auf sich warten lassen.
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Mülltonnen einmal bitte schön |
Weiter sollte es heute gehen nach Conil de la Frontera. Und Christian hatte mir auch schon einen Parkplatz gezeigt den ich anfahren sollte, denn hier stehen üblicherweise die Womos. So seine Aussage. Zunächst schickte mich mein Navi einen Feldweg, ich nahm stattdessen die Hauptstraße und fuhr dann in die schmale Straße, an der der Parkplatz liegen sollte. Linke Seite war der Zaun, und der war bis Ende der Straße angebracht und die Zufahrten zum Parkplatz hatten eine Höhenbegrenzung von 2,2 m. Soviel dazu. Rückwärts raus und die Straße wieder hoch, denn drehen war nicht angesagt. Dann der nächste Versuch, den hier neu angelegten Campingplatz ansteuern. Leider kam ich nicht um die Kurven und somit endete auch dieser Versuch ohne Erfolg. Die andere Seite vom Campingplatz anzufahren war ebenfalls nicht wirklich möglich und der Campingplatz selbst nicht zu erreichen, weil ich nicht um die Kurve kommen würde. Das hatte ich zu Fuß erkundet. Also blieb nichts anderes übrig, als auf dem riesigen Festplatz zu parken. Die städtischen Arbeiter hier sagten mir, dass ein Übernachten auf diesem Platz kein Problem wäre. Mal sehen, ob die Polizei das heute Nacht genauso sieht, bis jetzt jedenfalls war niemand hier und ein weiteres riesiges Wohnmobil hat sich in der Nähe auf dem Platz hingestellt. Wenn, dann müssten wir beide ja den Platz verlassen. Bin gespannt, ob noch was passiert.
Christian, den ich ja vom vorherigen Parkplatz kannte, kam mich auf einen Kaffee besuchen und meinte ebenfalls, dass ich hier wohl stehenbleiben könne. Lebensmittelmärkte sind nebenan, das Quad kann ich hier ausladen und damit dürfte alles passen. Am Nachmittag wurde noch der Strand bewundert und mittels eines Spaziergangs abgemessen. Mich wundert, dass es hier keine riesigen Hotelanlagen gibt, denn der Strand ist riesig und bietet sich eigentlich dafür an.
Niemand kam mich besuchen, und so wird es wohl in Ordnung sein hier zu stehen und zu Übernachten. Ich war auch nicht die Einzige, ein Stück weiter steht ein riesiges Womo, dass sicherlich ebenfalls den Stellplatz nicht anfahren kann, weil die Einfahrt einfach zu eng ist.
Langeweile? Nein, eigentlich nicht, aber keine Lust das Quad herauszuholen und in den nächsten angeblich reizenden Ort zu fahren. Einkaufen ist möglich, weil der Laden ca 400 m entfernt ist und so nutze ich das, um noch einige aufgebrauchte Vorräte aufzufrischen. Toilettenpapier wird gerne in die Vorratsplätze gelegt, ebenso Tempotaschentücher und Müsli. Am Nachmittag dann noch ein langer Spaziergang am Strand, damit man nicht ganz faul wird. Noch zwei Tage, dann wollen die anderen LKW ankommen, bin gespannt, ob das klappt.
Der letzte Tag hier ist in Conil de la Frontera, morgen geht es Richtung Fähre und übermorgen ist das Übersetzen nach Marokko angesagt. Ein kleiner Spaziergang durch die Stadt und am Strand entlang und dann entspannen und den letzten Abend alleine genießen, denn ab morgen wird es nicht mehr so ruhig zugehen. Ein Mitreisender wird später übersetzen und erst Mitte Oktober in Marokko zu uns stoßen. Schade, aber nicht zu ändern.
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