Dienstag, 20. August 2024

Nepal ab 21.7. 2024

 

Die Rückfahrt von Kagbeni nach Pokhara war schon heftig. Wir sollten um halb zehn an der Bushaltestelle sein. Ich hatte meinem Guide am Vortag schon gesagt, wir müssten die mehr als 150 Stufen vom Vortag wieder hochlaufen. Er verneinte erst, aber ich hatte leider Recht. Dann war Warten angesagt, denn der Bus kam mit einer Stunde Verspätung. Dann ging es los, ich habe mehrmals geschwitzt, nicht wegen der Temperaturen, sondern wegen der Straßenverhältnisse. Ich saß an der Seite, die direkt herunter zum Fluss ging und konnte häufig die Straße nicht mehr sehen. Ich musste mir immer wieder sagen: der Busfahrer will auch zu seiner Familie. Es waren viele Erdrutsche, viel mehr als auf der Hinfahrt, und diese Erdrutsche waren noch nicht immer beseitigt. Dass es sich um neue Erdrutsche handelte war schnell ersichtlich, da die herausgerissenen Bäume noch die grünen Blätter hatten. Teilweise war die Erde nur so weit beseitigt, dass der Bus so gerade durchfahren konnte ohne beschädigt zu werden. Die Fahrt dauerte entsprechend lange und wir waren erst gegen 7 Uhr im Hotel. Zum Abschluss haben Ramo und ich ein Restaurant besucht, einen schönen Abschiedsabend verbracht mit leckerem Essen und Bier das ich dann bezahlte und habe mich bedankt bei ihm für die tolle Tour, bei der wir beide viel Spass hatten. Ramo muss morgen früh mit dem Bus nach Kathmandu, ich bleibe noch 2 Tage hier.






Nach der langen Tour musste ich relaxen und neue T-Shirts kaufen, weil ich zwischendurch welche entsorgt hatte. Hier gibt es North Face als face für 10 Euro das Stück, wobei mir wichtig war, dass sie schnell trocknen. Die sind schon in weiser Voraussicht auf meinen Asienurlaub gekauft. Mit dem Boot bin ich zur Insel gefahren auf dem sich ein Tempel befindet. Hätte ich mir klemmen können, weil, war nicht wirklich spannend. Nach einem langen Spaziergang am See buchte ich noch eine Tour für morgen zu den Stätten, die ich an einem Tag nicht zu Fuß erledigen kann. Mal sehen, was das gibt.

 



Das Taxi kam pünktlich und wir fuhren zu allen Sehenswürdigkeiten, auch wenn die erste Sehenswürdigkeit erst im zweiten Anlauf richtig zu sehen war. Die große Stupa oben auf dem Berg verhüllte sich zunächst im Nebel. Nach der Tasse Tee konnte ich dann doch noch schöne Bilder machen.

Weiter ging es zur nächsten Tempelanlage und zu den nächsten Sehenswürdigkeiten. Am Ende der Tour bin ich ins Mountain-Museum gegangen, wo viele Dokumentationen über das Bergsteigen sowie viel Equipment gezeigt wird. Auf der Welt einmalig.

Den Rückweg trat ich zu Fuß an, wobei ich noch zur langen Hängebrücke gegangen bin. Ich habe mich getraut über sie zu laufen, auch wenn mir dabei immer das Herz in die Hose rutscht. Ich weiß nicht warum. Denn diese Brücken sind alle mit Stahlseilen gesichert und es kann nichts passieren. Trotzdem habe ich jedes Mal ein ungutes Gefühl.

 




















Die Fahrt von Pokhara nach Kathmandu war relativ ereignislos. Ich hatte eine Karte für den Touristenbus gebucht, der ist nicht nur bequemer sondern hält auch nicht an jeder Milchkanne und ist somit schneller. Wobei, durch die vielen fast unpassierbaren Straßen und dadurch, dass hier die alte Straße aufgerissen ist an vielen Stellen, dauerte die Fahrt dann trotzdem bis gegen 5 Uhr.

Vorher, an der Bushaltestelle hatten sich die Berge noch einmal von ihrer besten Seite gezeigt, die Wolken hatten sich so gut wie verzogen und ich konnte das Anna Punda Gebirge sehen, wobei dieser Gebirgszug mehrere Gipfel hat, ich glaube insgesamt 5, nur einer ist über 8.000 m. Ich freute mich, weil ich noch ein paar Fotos schießen konnte und das der Grund war, warum ich nach Nepal wollte. Der Guide holte mich ab in Kathmandu und wir sind mit seinem Roller zum Hotel gefahren. Dort angekommen sagte man mir, man hätte mir ein besseres Zimmer zum gleichen Preis gegeben, im 6. Stockwerk mit zwei Fenstern und Blick nach draußen – die anderen Zimmer hatten ein Fenster und den Blick zum Innenhof.






 


Der erste Tag zurück in Kathmandu, das Frühstück war ausgesprochen gut, und ich konnte gut satt werden. Heute war der Affentempel angesagt, wobei ich überrascht war, wie riesig das Areal hier ist, ich hatte damit nicht gerechnet. Am Ende waren dort noch drei riesige Buddha-Statuen. Es hat mich völlig gefesselt. Dann bin ich hoch zum „Single Tree“, wobei es hier zwei Schaukeln gab sowie eine Glasbrücke, auf die man gehen konnte. Ich nicht, denn da habe ich immer ein komisches Gefühl. Diese Schaukeln waren cool gemacht, weil man das Gefühl hatte in den Himmel zu fliegen. Auf dem Rückweg konnte ich nochmals einen kleinen Tempel besichtigen.

Auf dem Rückweg musste ich mir noch ein paar neue Sandalen kaufen, weil ich durch die Sohle meiner alten inzwischen jeden Stein spüre. Es gibt sie hier in guter Qualität zum kleinen Preis, und meine alten Sandalen gingen gleich in den Müll.

 






















Ich hatte noch zwei Tage und nutzte diesen heutigen um nach Bhaktipur zu fahren. 16 km entfernt, Fahrzeit ca 1 Stunde mit dem Bus. Diese Busfahren sind spannend, denn die Busse sind immer mit zwei Personen besetzt. Einmal der Busfahrer, und dann ein Begleiter, der an der offenen Tür steht, schreit an der Bushaltestelle das Ziel aus und versucht, Fahrgäste zu bekommen. Ausserdem gibt er dem Busfahrer Zeichen zum Anhalten und Weiterfahren. Man hat das Gefühl, dass die Beiden auf Provison arbeiten. Die Fahrt kostete 35 Rupie, sind ca. 25 Cent.

Die Altstadt war mindestens genauso spannend wie Kathmandu, und auch hier musste man Eintritt bezahlen. Wobei die Touristen außerhalb Asiens den höchsten Eintritt zahlen, die asiatischen Touristen niedrigeren und die Einheimischen gar nichts zahlen müssen. Ich frage mich allerdings, wie man die asiatischen Touristen erkennen kann. Vielleicht noch die Chinesen und Japaner, alle anderen sehen gleich aus und können sich somit den Eintritt sparen. Unfair an dieser Stelle. Ich glaube, dass die Europäer die einzigen sind, die zahlen. Ich bin dann noch durch einige nicht touristische Straßen gelaufen und entdeckte am Fluss eine alte Tempelanlage, bei der man offensichtlich versucht hatte zu renovieren, jedoch irgendwann aufgehört hatte. Ich konnte nicht überall hin, aber was ich sehen konnte war schon interessant, gleichzeitig traurig, weil man hier ein altes Kulturgut aufgegeben hatte.

Zurück mit dem Bus, Tuktuk gibt es hier nicht, dafür mehr Taxen und Busse in allen Variationen. Man hat teilweise das Gefühl, die Menschen werden in Schuhkartons gepresst und können sich während der ganzen Fahrt nicht bewegen. Ich hatte zum Glück einen Sitzplatz, auch wenn diese häufig selbst für mich schon sehr eng sind. Dicke Menschen haben hier zum Sitzen keine Chance.

 















Mein letzter Tag in Kathmandu, den ich nutzte um einen Tempel anzusehen und die größte Buddha-Stupa der Welt – 36 m hoch. Die Tempelanlage war unglaublich riesig und interessant. Ich durfte nicht in den Haupttempel, was aber dem Ganzen keinen Abbruch tat. Ich verbrachte hier so lange, so dass ich am Ende das Kloster, das ich ebenfalls noch besichtigen wollte, nicht mehr geschafft habe.

Ich konnte beobachten, wie man hier die Toten behandelt. Sie werden mit den Füssen zum Fluss gehalten und die Füße werden gewaschen. Sie sind in Tücher gehüllt und die Angehörigen können sich von den Toten verabschieden. Herangetragen werden sie in einem Sarg, dann trägt man sie auf eine Leiter aus Bambus, mit der sie dann zum Fluß getragen werden. Anschließend bringen die Angehörigen die Leiche zur Feuerstelle, die bereits vorbereitet ist um die Leiche zu verbrennen. Die Leiche wird auf das aufgeschichtete Holz gelegt und darauf kommt getrocknetes Gras und Stroh. Um einen Leichnam komplett zu verbrennen benötigt man ca. 1.000 Grad. Ich habe mir sagen lassen, dass einige Knochen gesondert beerdigt werden. Ich habe das Gefühl, dass man hier komplett anders mit dem Tod umgeht.

Was ich hier beobachten konnte war, dass viele Bettler hier sitzen und betteln. Nicht gerade solche, die eigentlich arbeiten gehen könnten, sondern tatsächlich Behinderte und z.B. Leprakranke. Stören tut mich, dass alle Menschen überall Geld in die Spendenboxen werfen und den Priestern Geld geben damit diese für sie beten, aber den Bedürftigen gibt man nichts, man geht weiter und beachtet sie nicht. Gebettelt wird überall, sowohl in Nepal als auch in Indien. Aber an dieser Tempelanlage wird einem das Elend vieler Menschen bewußt. Dieser Zwiespalt und der Widerspruch ist für mich nicht nachvollziehbar. Diese Menschenmengen die beten und Geld in die Spendenboxen geben sind für mich unbegreiflich. Sie spenden Lebensmittel für die Götter, die anschließend von den Tieren gegessen werden.

Was mich am meisten erschreckt hat waren drei Mönche, die betteln gehen – wobei die ja Geld bekommen fürs Beten – und anschließend in einen nagelneuen Nissan Pickup steigen. Da passt irgendwas nicht und ich kann das für mich nicht mehr nachvollziehen. Das sage ich inzwischen auch offen und man pflichtet mir sogar bei.

Ich muss diese Widersprüchlichkeiten hier nicht akzeptieren und auch nicht damit leben und das ist auch gut so. Denn das könnte ich auf Dauer nicht. Ich verurteile das nicht, aber kann mir meine Gedanken machen und sehe das mit anderen Augen als die Einheimischen das hier sehen.

Die Statur ist eine Halbkugel, darauf steht ein Turm, diese wurde nach dem Erdbeben erneuert und sollte dann die höchste der Welt sein. Die Häuser rundherum waren sehr historisch und gut renoviert. Ein schöner Platz um zu verweilen. Hier in Nepal sind die Tempelanlagen dazu da, dass die Menschen sich treffen, verweilen, sich unterhalten und spazieren gehen. Ähnlich wie wir das in unseren Parkanlagen machen. Diese Anlagen hier sind sehr großzügig gestaltet, so dass sich immer ein Platz findet.

 
















Der Flug von Kathmandu nach Jaipur war mal problemlos und einigermaßen pünktlich. Ich wurde abgeholt von meinem Gastgeber, und am KAT war alles in Ordnung. Das Einzige, was nervt, sind diese Drängler im Flugzeug. Wenn man doch in Reihe 22 sitzt muss man beim Ausstellen der Flugzeugmotoren doch nicht gleich aufspringen, seine Tasche aus dem Gepäckfach holen und sich in den Mittelgang stellen. Da stehen doch schon gefühlt 200 andere Fluggäste. Aber meine beiden Sitznachbarn wollten unbedingt die Ersten sein, die stehen. Also bin ich aufgestanden, habe sie durchgelassen und habe mich kopfschüttelnd wieder hingesetzt. Jeder kommt aus dem Flugzeug, da durfte noch keiner drinbleiben. Also bitte, falls einer eine Antwort auf die Frage: warum muss man sofort aufstehen wenn die Maschine steht, gebt sie mir damit ich es verstehen kann.

 













1 Kommentar:

  1. Zu Ihrer Frage: a) Nichts reimt sich im deutschen auf 'Mensch'? b) es gab zum Frühstück Jagdwurst?

    AntwortenLöschen